5. ZUSAMMENFASSUNG Die bis jezt bekannten Prüfverfahren stellen in der Hauptsache die SF und SH eines Messers im Zugschnitt bei konstanten Bedingungen an Papier als Prüfstcff fest. Der Gedanke, das Messer im Druckschnitt zu prüfen, entstand auf Grund der An sicht, daß erstens der Druck die beteiligte Hauptkomponente beim Schneiden ist und zweitens jeder harte zu schneidende Stoff oder seine harten Bestandteile die Schneide an mehreren Punkten mechanisch angreifen. Das Stumpfen einer Messerschneide entsteht für jede Schnittart aus der gleichen Ursache, nur die weitere Stumpfung ist bei den einzelnen Schnittarten verschieden. Während beim Druckschnitt die Schneide schartig ist, nutzt sie sich beim Zug schnitt durch Verschleiß ab. Hierin liegt der Grund, warum die Verminderung der SF beim Druckschnitt anders ist als beim Zugschnitt. Obwohl Knapp [9] und K o 1 - berg [12] im Zugschnittverfahren bei den rostfreien Messern mit einer Härte von 60 R e eine höhere SH festgestellt haben als bei den Messern aus unlegiertem Stahl, wird von jeher beim täglichen Gebrauch der Messer die Beobachtung gemacht, daß die rostfreien Messer immer eher als die Messer aus unlegiertem Stahl stumpfen. Das beweist, daß in erster Linie die Druckfestigkeit und in zweiter Linie die Verschleiß festigkeit eines Messerstahles beim Schneiden beansprucht wird. Dem Druckschnitt verfahren ist deshalb gegenüber allen anderen Prüfverfahren der Vorrang zu lassen, weil es den an die Schneide gestellten höchsten Anforderungen Rechnung trägt. An Stelle des fraglichen Papiers werden Metallrundkörper als Prüfstoff verwendet. Dieselben liegen im Bereich von 5 (Blei) bis 800 Hjj (gehärteter Stahl). Beim Ein drücken weicht, um die extremen Fälle zu betrachten, entweder der Blei-Prüfkörper der Messerschneide oder letztere dem gehärteten Stahlprüfkörper aus, wobei jeweils der eine Körper praktisch kaum verformt wird. Zwischen den Extremen trifft man bei irgendeiner Prüfkörperhärte auf den Punkt, bei dem das bevorzugte Ausweichen des Prüfkörpers in das bevorzugte Ausweichen der Messerschneide übergeht. Die Lage dieses Punktes, „Gleichheitswert“ (GW) genannt, bei dem das beiderseitige Ausweichen sein Maximum erreicht, hängt in der Hauptsache von der Messerhärte und dem Abzugswinkel ab. Die Prüfung im Druckschnitt wird mit Hilfe des Rockwell-Härteprüfers oder einer eigenen Konstruktion durchgeführt und „Druckschnittverfahren“ genannt Sie zieht auf Grund der Härteprüfung von mehreren Prüfkörpern nur den Blei- und gehärteten Stahl-Prüfkörper hinzu, wobei der Bleiwerkstoff näher gekennzeichnet ist. Die Schneidfähigkeit SF wird mit dem Blei-, die Schneidhaltigkeit SH mit dem Stahl- Prüfkörper bestimmt. Die Sehnenlänge der Eindrücke wird in IO -3 cm angegeben. Das Verhältnis SF/SH gestattet es, den Gleichheitswert bei der entsprechenden Bri- nellhärte (GWfjgl zu ermitteln. Er gibt an, von welcher Härte des zu schneidenden Stoffes die Messerschneide bevorzugt angegriffen wird. Je mehr das Verhältnis SF/SH über 1 beträgt, um so langsamer stumpft das Messer. Durch Zunahme der Messerhärte und des Abzugwinkels wird der GW H ß zu höheren Härteeinheiten verschoben. Das Charakteristikum des Messerschnittes ist in Abhängigkeit der Veränderlichen Messerhärte, Abzugswinkel, Belastung und Prüfkörperdurchmesser das Bild der log arithmischen Funktion y = c x m oder y = cx —m . Die Japaner [8] und Hendrichs [10] haben im Zugschnitt-Verfahren den logarithmischen Abfall der SF zuerst fest gestellt.