der Keilgleichung stattflndet, angebracht. Eine Spanbildung tritt hier nicht auf. Der primäre Vorgang der Trennung ist bei weichen (plastischen) Stoffen ein Abscheren (Zerreißvorgang). In diesem Zusammenhang werden die gleichen Gedanken an gewandt, die Keller [23] in einer Arbeit über den Kraftbedarf beim scherenden Schnitt vorbringt. Beim Drücken mit dem Messer auf den zu schneidenden Gegen stand werden die mit der Schneide in unmittelbarer Berührung befindlichen Schichten nach dem Überschreiten ihrer Elastizitätsgrenze um die Schneidenkante gebogen (Bild 43) und bei weiterem Druck über ihre Zerreißfestigkeit hinaus beansprucht. Eine Spaltung als sekundärer Trennungsvorgang tritt dann ein, wenn die Struktur des zu schneidenden Stoffes das Spalten zuläßt, z. B. Holz in der Richtung seiner Längsfaser und spröde Stoffe, die leicht springen und vor der Schneide reißen (spalten). Bild 44 zeigt im Schema die eben geschilderte Art der Trennung. Bild 43. Schematische Darstellung des Trenn vorganges beim Druckschnitt Bild 44. Schematische Darstellung des Spaltvorganges beim Druckschnitt Die spezifische Belastung, auf die Flächeneinheit einer Schneide be zogen, ist beim Druckschnitt größer als beim Zugschnitt. Aus diesem Grund müssen die für den Druck schnitt zu verwendenden Schneiden besonders hart sein, um einer hohen Belastung zu widerstehen und wäh rend des Trennungsvorganges nicht umzubiegen. Es könnte von den Karbidkügel chen, die beim Zugschnitt die sägende Wirkung mit hervorrufen, abgesehen werden, wenn nicht die Karbide beim Druckschnitt zur Festigung des Messer gefüges beitragen müßten. Sie stützen das Grundgefüge in der Art eines tragenden Gerüstes, das ein Umbiegen der Schneidengrundmasse erschwert. Wahrscheinlich werden bei zu hoher Beanspruchung Karbidkügelchen herausbrechen und hierauf diejenigen Stellen bevorzugt umbiegen, in denen die Karbide eingebettet lagen. Wie schon D e s c h und Roberts [20] zeigten, hängt ein Verschleiß beim Zugschnitt und ein Umbiegen (Aus weichen) und Ausbrechen beim Druck schnitt in der Hauptsache von der Karbidverteilung ab. Eine Schneide ist demnach gegen Biegebean spruchung um so widerstandsfähiger, je feiner und gleichmäßiger in ihrem Grundgefüge zahlreiche Karbide ver teilt sind.