Vergrößerung aufgenommen worden sind und infolgedessen die Karbidanordnung ohne weiteres nicht zu erkennen ist. Bild 40 zeigt eine Rasierklinge im Querschnitt, bei der die gleiche Anordnung der Karbide vorliegt, wie sie die Bilder 38 und 39 zeigen. Bild 40 Rasierklinge im Querschnitt V = 1200 x Es kann somit die Annahme, daß die Schneide eines Messers ausschließlich durch den Abzug die sägende Wirkung erhält, nicht ganz aufrechterhalten werden. Es wird die Ansicht vertreten, daß die durch Verschleiß im Zugschnitt geschlossene Schneide trotzdem eine hohe SF haben kann, die mehr oder weniger von der struk turellen Beschaffenheit des Gefüges abhängt. Es ist be reits bekannt, daß Messer mit karbidfreiem Gefüge nicht so hohe SF und SH aufweisen wie diejenigen Messer, die im Gefüge zahlreiche globulare Karbide enthalten. Stroppel [22] erwähnt in einem Beitrag zur Er forschung des Schneidvorganges zwei neue Meßverfah ren zur Ermittlung des geometrischen Zustandes einer Schneide (Schärfe) und zur Kennzeichnung ihrer Ver änderung infolge Verschleißes. Der mikrogeometrische Schneidenquerschnitt wird einmal durch ein Abgieß verfahren festgestellt, ohne hierbei die Schneide zu ver ändern oder zu zerstören. Zum anderen mißt man den Schneidenrückgang von Markierungen aus, die auf dem Schneidenkeil angebracht sind. Beide Ergebnisse schaffen Vergleichsgrundlagen für die SF und SH ver ¬ schiedener Schneiden. Die Genauigkeit des letzten Verfahrens wird an Hand des Verschleißes einer Rasierklinge im Verlauf von neun Rasuren gezeigt (Bild 41). Stroppel führt ebenfalls an, daß hier der Verschleiß der Schneidenkante eine Folge des feinsten Abriebes der Grundmasse des Klingenwerkstoffes ist. Wie Bild 41 zeigt, verschleißen die einzelnen Karbide langsamer als die Grundmasse und bilden daher mehr und mehr hervorstehende Zacken, die im weiteren Verlauf des Ver schleißes ausbrechen, wenn sie von der Grundmasse nicht mehr genügend fest gehalten werden (s. auch im Bild 41). In dem Zusammenhang wird nochmals die oben vertretene Ansicht gerechtfertigt, daß diese vorstehenden Karbide beim Zugschnitt die sägende Zerteilung auch nach einem Schneidenschluß dauernd verursachen. Im Bild 42 zeigt Stroppel den Schneidenrückgang graphisch dargestellt. Er beträgt nach neun Rasuren rund 3 g. Zum Vergleich hierzu weisen stumpfe Mähmesserklingen einen Schneidenrückgang von 130—300 n auf. b) Der drückende (schabende) Schnitt Ist die Schnittgeschwindigkeit längs der Schneidenrichtung = 0 und von den äußeren Faktoren nur der Druck am Schnitt beteiligt, so liegt der Druckschnitt vor. Hendrichs [10 und 11] bezeichnet nicht ganz treffend den drückenden Schnitt als den schabenden Schnitt (vgl. hierzu Bild 8 dieser Arbeit). Der Druckschnitt ist die jenige Schnittart, die bei der Rasur, beim Bleistiftspitzen, insbesondere beim Wiegen usw. zur Anwendung kommt. Für den Druckschnitt ist die bereits angeführte Definition, daß der Trennungs vorgang ohne Stoffverlust vor sich geht und die Wirkung einer Spaltung auf Grund