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zuheben. Nach Erläuterung der verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten des Keil winkels prüft er Messer mit doppelseitig symmetrischem und mit einseitig verdrehtem und verschobenem Keilwinkel. Die Versuche zeigen, daß ein 20°-DSK (doppelseitig symmetrischer Keilwinkel) einem einseitigen von 10° in der Wirkung gleichkommt und daß das die besseren Werte für die drei Versuchsstähle ergibt. K o 1 b e r g führt daher auch sämtliche Versuche mit dem DSK von 20° durch. Interessant sind die Ergebnisse mit den aus der laufenden Produktion hinzugezogenen Messern, die erkennen lassen, wieweit bei diesen die einzelnen Faktoren, wie Gewicht, Schneidendicke, Keilwinkel und Rockwellhärte, von denen der besonders behandelten Versuchsmesser abweichen können. K o 1 b e r g bringt wie Knapp den Beweis, daß sich rostfreie Messer gegenüber den unlegierten Messern durch höhere SH auszeichnen, vorausgesetzt, daß die Wärmebehandlung (Ölhärtung und Anlassen) der rostfreien Messer so gewählt worden ist, daß dieselben eine Härte von 60 Rockwell besitzen. Mit Hilfe eines konstruierten Prüfgerätes führt K o 1 b e r g Elastizitätsprüfungen an Messern der genannten 3 Stahlsorten durch. Er stellt fest, daß die Messer aus SM- und Gußstahl bis zum Bruch bei ungefähr 8—10 mm Durchbiegung, 60 mm Stützweite und 10 bis 18 kg Belastung vollkommen elastisch sind, während sich die rostfreien Messer (bei 10 bis 24 kg Belastung) nur bei Durchbiegungen bis zu 4—5 mm elastisch verhalten, darüber hinaus aber ohne Bruch bleibend verformen. Abschließend führt K o 1 b e r g Korrosionsversuche an rostfreien Messern mit Essig säure durch und untersucht die Oberfläche auf irgendwelche Anzeichen eines „Ätzfleckes“. In einem Normungsvorschlag gibt K o 1 b e r g zwar die erforderlichen Bestimmungs größen an, wie Belastungsdruck, Hubzahl, Schneidlänge in mm, Dicke der Messer an der Schneide und Größe und Art des Keilwinkels, unterläßt es aber, den Prüfstoff (Normalkörper) als den wichtigsten Faktor zu nennen; vielleicht kann er hierüber, da er zum Schneiden irgendein Papier verwendet, keine exakten Angaben machen. Im Schrifttumsverzeichnis werden Hendrichs’ Arbeiten nicht erwähnt. Die aufgezählten Prüfverfahren zeigen, daß es zur Festlegung der einzelnen Be dingungen beim Schneiden keiner weiteren Untersuchung bedarf. Die SF wird durch 1. Vergrößerung des Auflagedruckes, 2. Hubzahlsteigerung (Ziehgeschwindigkeit beim Zugschnitt), 3. Verringerung der Messerdicke (Klingenquerschnitt), 4. Abzugswinkelverkleinerung, wobei der schneidfähigste Winkel 20° und doppel seitig symmetrisch ist, 5. Zunahme der Härte (zum Beispiel durch steigenden C-Gehalt), 6. Schließung der Schneide (bei hohem Auflagedruck) erhöht. Es ist demzufolge erstaunlich, daß sich trotzdem seit den ersten Versuchen bis heute noch kein Verfahren zur Prüfung von Messerklingen als allgemeingültig durchsetzen konnte, obwohl in der gleichen Zeit die Entwicklung anderer physikalischer und mechanischer Prüfverfahren abgeschlossen wurde. Was den Stand der Wissenschaft auf dem Gebiet „Messerschnitt“ anbetrifft, so sind, nach dem Werkstoffhandbuch [13] zu urteilen, immer noch die Arbeiten von Hendrichs [10] [11] führend und richtung gebend. Die Verfahren, die Papier als Prüfstoff verwenden [8—12], sind im Prinzip gleich gerichtet, nur daß die jeweiligen Verfasser der betreffenden Themen die Größen SF