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- Dn Aichffche LrzPa. Amtliche Ve»>m»t«ach«»,e>. Bo« st. tt» «I«sch1 Ist S««»,r LSr» «erde« «bz,geben aus Abschnitt 2 st der Lebrnsmittekarte iür Michtselbstvnsor-er (rosa und grün« Karie) 15« G»«M« Nudel«». Der Preis beträgt für 150 Gramm Supven. «adeln 8 L» MO., 150 »ramm Vuppennudeln A. 27 Plst 250 Gramm Makkarcni 8 Al Psg Die am 1b. Januar 1920 nach GeschäftSschluß »ach AurhuuHF««» Vludela find der Varenoertntungtftelk des -ommunalverban-eS Kaufmann vruno Nitsch« in Drutzen, Moltkeltrake 29 von den Gammelstellen dis zum 2». Ja«»«» 1«r« anzuj<igen. vaptze « . am 3. Jrnuar 1920 ch«»»»»al»erbK«tz B«»tze«-LM»d. Michmz »n LlMlMWltktn-MWk. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung des Wirt lchasttmtnisteriumS — Lande-lrbenSmittelamt — vom 24. Dezember vor. Jahre» 5. (Nachtrag zur Verordnung vom 18. September 1919 über die K»rivKoIv«r»orgun> im Wirtschaftsjahr 1919/20 wird hiermit folgrnseS bestimmt. Soweit noch nicht geschehen, find dir dirolt» bolloforton Zentnerabschnitte und 8* nunmabi- dl» »pttoatona äon st. trnnar 6» 1«. an die Srmeinvebrhördeu abzugeben. : Die Abschnitt« A und 8 oda» Stoen bleiben im Ge- loahksam deS ikartoffelerzeuaer-. Da die Abschnitte zur Berechnung der an den Kartoffel- «jeugrr zu zahlenden AblielerungSprämien unbedingt ge- braucht werden, liegt eS im eigensten Interesse aller Kartoffel- «rzeuger, vorstehender Aufforderung roadtroltig nrchzu. kommen. N. Die 8o»»!n«I«d»dSrä»n erhalten in den nächsten Tagen Vortlrmck» ru l-Ioforovkolnon für äls »dgogodonon rontaor- adrodaltto Der Lieferschein ist genau auSzusüllen und ontor 8olkägung ^imUiedor adg«D»d»n»n Kdivdnitt» und 8* bl» spLtesteu» de« 11. Ia»«ar LS20 hierher zurückzugebeu. Via yitlorglller »rdaston shonfaNa Varckuvico, ckio d nnvn gioiedtk'friat mit den roch volhandnien Abschnitten L* und k* hierher rinzusenden sind 8«w«tt 6i» Kdveknitt« bei Kdvtompolung 6»r k>«vk1 brirf» doro-1» «ter^mttkaualmoansLdast vdorgodsn "orrivn »i ch iäoräon »io von dior aus gorünlt. 8to oir6 aloo niovt mit in tlio l.ivfsr»vbvia» oinrutragon. II«. Vs» 1. Imivar 1-20 dürfen «ach der vorSrwühiM Verordnung des WirtschastSminisieriumS di« Abschnitte der Lande,kartoffelkarten nur noch belie'ert wrrdm, »en« fi« vorher von der Amtthauptmannschalt ab gestempelt worden stud. Bei der vesörderuna von Kartoffeln mit der Li»«- dada bleibt rS hiernrch der der bisher schon durchgrführten Kd»1»«p»iu«g 6»r fr»odtdrl»f>; für den ZrapSHort nist Soaodirr usm. «erden 8«t»f«l»n>»g»»ad,iiw ausgestellt Rlor odn, 61«»» 8»sSrä«ruug,,vdoia mit K»rt»U»iu d» tr»U»n kvirck, d»1 u«>»cd»Iedtiicb 6>» Soiobiaguudm» «k»« Ltviuag »iaar La'aodüaiauag zu gewärtigen. Die vorstehenden Bestimmungen unter 3 gelten adan- fBl» für 8»atirart»Uos« IV. Tur voekung der an die llartoK«iarr»ug«e »u»u- raklenlton Kdli*5»nt»g»p'ü»ion dal vor kmpkRngor aawodi von 8p»I»o- al» »uod SaatkartoKeln an ä»n Kommuoai- vordanti »inan Luiodiug von 2 Ab. 50 Kch. Nir 6ou Lsnttior zu zahle«, der bei Abstempelung de» Frachtbriefe oder bei Ausstellung de- BrsürderungSscheineS erhoben wird. Der tlartaKsiarrougar -erhält zunächst beim Verkaufe von Kartoffeln an den Kommunaloerband nach wie vor lO Mk. für den Zentner, bei Abgabe auf LandeSkartoffel- tartoffelkarten 10,25 Ml für den Zentner. Uod r 61» Lu»r»KIung 6»r Kdli»fonmg»prilwi»a or gabt nook doronäoro Vororcknuntz. boutron, am 3. Januar 1920. Ko»»»«alverba«d Ba«tze«-La»d. Die A»t,h«»pt»a«nschast. llijaiiM MS- n» PMMsemq. — öSltiSbM. Wegen eure» bedeutenden M,hrverbra«ch» »»« Milch >«k Butter mußten gerichtlich bestraft werden: Der Wirlschastsbesitzer August Kopp«tsch in Edier, , . Skarl Gchwrach iu JobnSdorf. Wegen Ueberschreltung der HSchstpreise bei« Verkauf vo« Heu «uv Abgabe vor» Nartoffel« ohue Marke« wurde gerichtlich bestraft: Der Schuhmacher und Grundstücksbesitzer August V8h«er in Waitha. Wegen S««M«k- uud Brotverkaaf »Hut Marke« wurde die Bäckermeij'e« ehefrau Bertha Sperling geb. katzer in Grokpojiwitz gerichilich brstrasl. Wegen Ant rlaffung der Melduug über die DiekbtstandSV< äad„uUi» wurden der Müh'.enbesitzer und Landwin August Este in Nackel und Dienstag, k« 6. A««« 192«. die Landwirtin chhagdale«« Siesack in Gbendärfel gerichtlich bestraft- " Bautzen, am 2. Januar 1920 K»»««»al»erba«st Ba«tze«-La»d Die «»tahauptManUfchaft, D-««er»lag, »e« LS. Ja»«« »92i», vo» /.»OUtzeud SWg des VrMMsWfses im Sitzungssaale der Nebenstelle der Amtrhauptmannfchast (Justirgebäude). Bautzen, am S. Januar 1920. Die «»tOha«pt««»«schaft. SMortsazs ac-el»^*LAl5»«a«yuugPn. MietziuSsteigermug betr. Immer wieder wird darüber geklagt, daß feiten» der Hauswirte Mietzin»steig<rungra vorgenommrn werden, ohne daß hierzu die oorgrschrtebe«» Vorherige Zustimmung de» MieteinigungSamie» eingehost worden ist. Solche NtietzinSsteigerungen sind unwirlsam und brgrüude» k-i«erlei srechts»erpfltcht««ge» de» Mieter» auf Zahlung de» erhöhten Mietzinse». Pfeibesttisch. ^/, Pso auf Abschnitt 10 der Nummern 7651—7860 und Abschnitt 11 der Nummern 1—130Mittwoch, d.n 7. Januar, nahm, von 2-3 Uhr bei Tille. Holzabgave. Mut noch, den 7. Januar Belieferung der Nummern 861—880. Kohlenabgabe. Mu woch, d«n 7. Jmuar für die am 18. Dezember zuletzt Belieferten. Bischofswerda, am 5. Januar 1920. Der Nat der Stadt. Mitteilungen aus der Bezirks- uud Landgemeindeoerwaltuag. Verpflichtung der wohnungreigenkümer zur Anzeige leerer Räume. Die Bezirkseinwohnerschaft wird dringend ge beten, zur Milderung der immer empfindlicher werdenden Wohnungsnot selbst auch dadurch mit beizutragen, -aß sie die in der Mieterschutzbekanntmachung der Amtshauptmann- schäft vom 11. November 1919 enthaltenen Bestimmungen gewissenhaft einhält. — Danach sind die Verfügungsberech tigten (Eigentümer, Grundstücksverwalter, Vermieter usw.j verpflichtet, vermietbare, leere oder nur zur Aufbewahrung von Sachen dienende und deshalb meist entbehrliche Wohn räume, Fabriken, Lager, Werkstätten, Dienst- und Geschäfts räume usw. dem Dezirkswohnungsamt bei der Amtshaupt- Mannschaft unverzüglich anzuzeigen. Sie sind auch gehalten, die Vermietung solcher Räume innerhalb einer Woche nach Vertragsschluß dem Gemeindevorstand zu melden. — Kündi gungen von Mietverhältnisfen inbezug auf Wohnräume, Lä den und Werkstätten sind nur rechtsgültig, wenn dazu vor- mit das Do- Richard machte eine heftige Bewegung. „Was geht sie mich an! Ich kümmere mich nicht um siel" „Eben darum bekümmert sie sich sehr," lächelte Do lores, „und wenn Sie Ihre Augen einmal richtig aufmachen, Richard, würden Sie sehen, was für ein reizendes Ding Bertchen Riesentöter eigentlich ist." „Was sollte es! Ich heirate sie doch nicht," entgegnete er beinahe schroff, „ich heirate überhaupt nicht!" „Nicht heute und nicht morgen! Einmal aber müssen Sie doch daran denken, ohne Frau können Sie hier nicht fer tig werden! Nicht Richard — Sie dürfen mir nicht immer widersprechen! — Überdenken Sie, was ich Ihnen gesagt! Nun kommen Sie, wir setzen uns noch ein wenig zu Mut tern!" Sie schob ihren Arm unter den seinen und zog ihn langsam mit sich bis nach der Laube. — Am anderen Vormittag sprach Richard auf dem Weg vom Gericht nach der Kaserne im Elternhaus mit vor. Der sonst immer so ruhige Mensch war kaum wiederzuerkennen vor Aufregung. „Denkt euch doch, das ganze Riesentötersche Grundstück gehört mir — ist mir verschrieben — die Schenkungsur kunde —" ' „Da hat sich einer einen schlechten Witz gemacht," unter brach ihn sein Vater. . „Aber Herr Westermann, glauben Sie denn, daß das Gericht da auch sogleich mitmacht?" lächelte Dolores. „Ja freilich! Aber wer kann denn das um Gottes wil len unserm Richard vermacht haben?" Richard mußte nun alles ganz genau erzählen, und die Schenkungsurkunde ging von Hand zu Hand; mit ungläubi gem Staunen wurde der gerichtliche Stempel betrachtet. „Das gew nicht mit rechten Dingen zu!" Mutter Westermann schüttelte den Kopf. Das war doch wie ein Wunder! Man sprach und riet hin und her, kam aber zu keinem Ergebnis — nur zu dem, daß Richard auf Dollys Zureden die Gabe des noch unbekannten Spenders ruhig annehmen solle, da er sich nach einem Monat doch zu erkennen geben wolle. „Wer — aber wer könnte es sein?" Frau Westermann kam nicht darüber hinweg. Da flüsterte Dolores ihr ein Wort ins Ohr, das begierig aufgegriffen wurde. „Sie haben wirklich recht! Natürlich! Daß ich nicht gleich darauf gekommen bin! — Bertchen Riesentöter " Da wurde Richard dunkelrot. „Dann nehme ich es nicht!" rief er erregt, „ich lasse mich Fss Flotöil-l -er Dolores Keootti Rom«, vo« Fr, Lehn e, Vermerk für den Urheberschutz in Amerika. Copyright 19. S by L. AUrermann in Slultgart. gorlieyuntz (Nachdruck verboten.) i „Tlber ich", sagte er leise. Ihm war es fa nichts Neues mehr, und so schmerzlich es ihm war, so freute er sich doch, daß! es nun „richtig" war — sonst hätte Dolly doch nicht darüber gesprochen! .„Gott, wie eine verwunschene Prinzessin hat ja Fräulein Dolch immer ausgesehen! Kein Wunder, daß er sich da in Pe verguckt hat!" Richard stand auf und schlenderte den breiten Mittelweg hinunter, der den Garten in zwei Teile trennte. Der Mut ier Worte taten ihn weh. Mit Schwerem für ihn hatte der Tag geschloffen; einen liebgewordenen Gedanken ausgeben au müssen, in den man sich hineingelebt, war hart. Er hatte immer schon das ganze Feld mit rankenden Erbsen- pslanzen gesehen, deren weiße Schmetterlingsblüten sich dann In schmal« grün« Hülsen, die köstliche Kerne trugen, verwan delten, und mit den feinen, duftigen Schleierpflanzen des Spargels — er seufzte tief auf — und das mit Dolly Rein hold! Auf den unwahrscheinlich schönen Traum, sie sein Eigen zu nennen, hatte er ja längst verzichtet, weil seine Vernunft ihm auch sagte: Du bist nichts für dieses feine, fremde, schöne Mädchen — aber er war doch auch em Mensch mit heiß empfindendem Herzen! Er stand unten am Fluß und schaute traurig aus ändere Ufer. Plötzlich fühlte er eine Hand auf seiner Schulter, tores stand neben ihm. „So nachdenklich, lieber Richard?" fragte sie ihn Ihrer weichen, süßen Stimme, „auch mir geht es nahe, daß ehr Wunsch nach dem Feld da drüben " ! „Man muß beizeiten verzichten lernen, Fräulein Dolly, und das Schwerste war das nicht," sagte er mit Betonung. Sie schwieg. Sie verstand ihn. Und was hätte sie ihm darauf erwidern sollen! „Mutter wird sich wohl nun bald nach einer anderen Hilfe umsehen müssen, fuhr er fort, „denn Sie werden wohl nicht mehr lange hier sein, Fräulein Dolly!" ! „Bei Riesentöters ist seit einigen Wochen ein nette» jun- «es Mädchen zu Besuch, da» wäre etwa» für di« Mutter. Sie ist eine Nichte von ihm, »ertchen heißt sie, und ist ein j lustige», blonde» Ding, mollig, appetitlich, mit blonden Zöp- j kn und blauen Augen, ist geschickt, anstellig und fleißig, sie nicht binden! Sie soll ihren Kram behalten! hat gründlich Ordnung bei der Tante gemacht — Sie wissen i Dolore» beschwichtigte ihn. Ha, wie es manchmal dort aussah I .Bertchen kommt öfter» zu i ^Ersten» wiffen wir noch gar nicht, ob es an dem ist mir herein, will mir auch Helsen, und dann fragt sie immer — es war nur eine Vermutung von mir, und zweiten» war- fehr^eingehend nach einem gewissen Herrn Jemand." Mit ten Sie doch wenigsten» die vier Wochen ab. Jetzt würde Keffer Schelmerei sah sie ihn an.. Ihr Dagegenreden gar nicht» Helsen; da» Grundstück ist Ihnen vom heutigen Tage gerichtlich verschrieben, also Ihr Eigentum! Riesentöter hat gar nichts mehr zu sagen. Sie können es ja brachliegen und verwildern lassen!" Sie sah ein unwillkürliches Abwehren Richards und lächelte ein we nig. „Das wäre Ihr gutes Recht, aber schließlich ist dann wieder die Stadtverwaltung da, die das schwerlich dulden würde! Lassen Sie sich vor allem gegen Berthchen Riesentöter nichts merken; nur beobachten würde ich sie und mich etwas mehr mit ihr beschäftigen; vielleicht verrät sie sich doch noch durch ein unbedachtes Wort — ich werde sie auch mal unauf fällig ausforschen! — Ich wollte, ich hätte es auch so gut, daß mir ein gütiger Spender meine Aussteuer stiftete! Und nach Ablauf " „Da kommt Berthchen!" unterbrach Frau Westermann Dolores, „ob sie wieder hereinkommt; es scheint so " Man stand im Laden, während man das alles erörterte, denn Richard hatte nicht viel Zeit. Frau Westermann hatte recht mit ihrer Vermutung. Das junge Mädchen öffnete eilfertig die Tür, blieb aber ver legen stehen, als sie den schmucken Soldaten erblickte. „Ach, Fräulein Reinhold, ich wollte Sie nur etwa» fragen! Können Sie mal Herkommen?" „Fräulein Berthchen, wer etwas von mir will, der hat sich auch zu mir zu bemühen!" rief Dolores lächelnd. „Ich denke, ich störe —" „I wo, Fräulein Berthchen, kommen Sie nur gan- rein!" sagte Herr Westermann, „oder haben Sie Angst vor unserem Richard? Der tut Ihnen nichts!" Zögernd kam das junge Ding näher, begrüßte die An wesenden mit Handschlag und errötete ganz unbegründet, als sie auch Richard die Hand entgegenstreckte. „Fräulein Reinhold, Sie sagten doch. Sie hätten ein hübsches Häkelmuster für Taschentücher und wollten es mir anfangen — ich habe das Garn und die Häkelnadel mit —" „Gern, Fräulein Berthchen, nach Tische habe ich Zeit, und dann können Sie es sich heute abend holen!" Die Kleine war sehr verlegen. Dolores beobachtete sie lächelnd. Wie war sie bildhübsch in der blonden Frische ihrer achtzehn Jahre und ihrer Verschämtheit, mit der sie Richard verstohlen ansah! Der junge Soldat beachtete sie gar nicht weiter, was si- schmerzlich genug empfand. Und Richard dachte erregt „Vielleicht hat Fräulein Dolly recht, daß man zu diesem Mit tel gegriffen, um ihn an sich zu fesseln — der Riesentöter hat gestern abend gar zu verschmitzt gelächelt!" „Ich muß jetzt wieder gehen!" Bertchen sprang auf. „Sonst zankt die Tantel Also heute abend hole ich mir dann das Muster, und schönen Dank schon immer!" „Mit einem sehnsüchtig zärtlichen Blick streifte sie den jungen Westermann, eh« sie den Laden verließ. „So ein liebe», hübsches Töchterchen hätte ich wohl gern!" meinte Frau Westermann.