Volltext Seite (XML)
In der Mitte eines Stückes einer Angelschnur oder eines gespannten Peitschenriemens mache man eine Schlinge, winde die Schnur um den Knopf oder eine andere Hervorragung am tiefsten Punkte der Pendel-Linse und stecke die beiden freien Ende der Schnur durch die zwei Löcher in den Seiten des Pendel gehäuses. Man nehme dann ein prismatisches Stück harten Holzes von etwa 5 oder 6 Zoll Dicke und vier bis fünf Fuss Höhe, schneide beide Ende rechtwinklig ab und stelle den Klotz auf einem Ende aufrecht, gerade den Zifferblatt der Uhr gegenüber. Man messe von der Schnur gleiche Längen auf jeder Seite des Pendels al), befestige ihre Endpunkte an den zwei gegenüber befindlichen Seiten des Holzklotzes, c* <1, dicht an der Spitze, entferne jetzt den. Klotz von der Uhr, bis das Pendel durch die Spannung beider Schnüre stehen bleibt \ dann nähere man das Holz- Prisma wieder auf zwei oder drei Zoll der Uhr, so dass die Schnüre bogenförmig nach Art eines Blumen gewindes auf jeder Seite des Pendels herabhängen, aber in nerhalb des Uhrgeh äuses und so dass das Pendel Raum hat frei zu schwingen. Die Einkeilung der Schnüre in den Löchern des Gehäuses muss eine sehr schwache sein. Steht der Klotz fest und aufrecht auf festem Boden, • so setze man die Uhr in Gang. Die Länge der Schnüre oder die Entfernung des Holzblockes von der Uhr im Verhältniss zu seiner Höhe muss so beschaffen sein, dass, wenn das Holz gegen die Uhr zu fällt, es die Schnüre früher spannt, ehe der obere Theil des Klotzes den Boden berührt. Es ist nun klar, dass das Holzprisma, in welcher Richtung immer es fallen möge, die Bewegung des Pendels stets hemmen und die Uhr zum Stillstand bringen wird, und zwar in weniger als einer Sekunde der wahren Zeit des Durshgangs der Welle. Wenn die Einrichtungen bei allen Uhren gleich sind, wird auch der Fehler für alle constant sein ; und wenn die wahre Zeit an der Hauptstation beobaohtet wurde, kann sie auch für die übrigen erhalten werden. Für diesen Zweck sollten nur Uhren mit Sekunden-Pendeln gewählt werden. Sie alle sollten nach einem Chronometer gerichtet und ihre Fehler nachträglich bestimmt werden. Wo es angeht, sollten die Pendel so gestellt werden, dass sie alle von Norden nach Süden oder von Osten nach Westen schwingen; in diesem Fall werden die Seiten der Holzprismen nach den vier Haupt weltgegenden sehen und die Richtungen, nach welchen sie Umfallen, werden im Allgemeinen beiläufig die Richtung der Welle angeben. Wünsehenswerth wäre es bei jeder Uhr eine Röhre mit Flüssigkeit zur Bestimmung der Richtung aufzustellen. Die für die Uhren gewählten Aufstellungsorte werden nach den Umständen verschieden sein ; sie sollten aber so weit als möglich die llauptsation umgeben. Ihre Ent fernungen unter einander müssen beträchtlich sein, da die Geschwindigkeit der Welle ungeheuer ist — fünf (englische) Meilen Distanz dürfte als gewöhnliches Minimum, 30 bis 50 (englische) Meilen als entsprechendes Maximum anzunehmen sein. Die Vorbereitungen sollten So schnell als möglich gemacht werden, nachdem der erste Stoss die Erw artung von später nachfolgenden anderen erregt hat. Unter Umständen kann man die folgende Methode der Einrichtung gewöhnlicher Uhren zu unsern Zwecken mit Vortheil anwenden. Es sei» in Fig. 8 die Pendel-Linse; in der Mitte derselben befestige man in einem Loche J* einen Stift von starkem Draht rechtwinklich auf die Schwingungsebene. Nun schneide man zwei schmale Oeffnungen in den Seitenwänden des Uhrkastens aus, so dass eine Latte von Tannenholz oder einem andern leichten Holz von ungefähr 1 Zoll Breite und '4 Zoll Dicke von c bis <| durchgesteckt werden kann, gerade vor der Linse, aber etwas abstehend von ihr. Die Länge des Schwingungsbogens bemerke man am untern Rande der Latte und schneide hier Zähne wie bei einem Rechen oder Rade aus, etwa von je 3 / 8 Zoll Tiefe und Breite. Den untern Rand der Latte bringe man in eine wagrechte Lage, gerade über und vor dem Stift I» ; das Ende der Latte (1 befestige man mit einem Drahtstift an einem festen Punkt, so dass das andere Ende o sich frei in einem Bogen von einigen Zollen um (1 als Centrum herum auf und nieder bewegen kann. Man nehme nun einen vertikalen Holzblock f von der schon beschriebenen Form und Grösse, schneide sein oberes Ende aber zu einer quadratischen Pyramide aus, indem man die platte Oberfläche des obern Endes auf ungefähr -■/* □ Zoll reduciert, und richte das Holzprisma dann so her, dass es als Träger für das Ende der Latte c sich eignet, wie es die Figur zeigt. Es ist einleuchtend, dass im Augenblick, wo der Holzblock f umgeworfen wird, die Latte mit dem Ende c (wo ein kleines Gewicht angebracht sein soll) herabfällen wird und dass die Zähne oder Einschnitte in den Stift || der Pendel-Linse eingreifen und dadurch die Uhr zum stehen bringen werden. Das Ziffer-