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müssen, jedes Brett etwa 3 Zoll dick und so breit als der Durchmesser des grössten Cylinders, dann so lang dass die Cylinder, wenn sie darauf aufrecht und gleichweit von einander entfernt stehen, einen Zwischenraum nnter sich haben , der grösser als ihre Höhe ist. Ist bei dem Cylinder des grössten Durchmessers b = 0.5 eines Fasses, so wird die Länge des Brettes für eine Reihe von G Cylindern, wie in der Figur, ungefähr 12 Fuss betragen. Hat man diese Bretter horizontal befestigt, so schüttet man auf den Boden trockenen Sand bis zur oberen Fläche der Bretter auf, uud stellt die zwei Sätze von Cylindern an ihre Plätze, einen Satz in der Richtung von Norden nach Süden, den andern in jener von O-ten nach Westen, so dass, mag die hori zontale Componente des Stosses woher immer kommen, die umgeworfenen Cylinder der einen oder der andern Reihe (pier auf die Längslinie der Bretter-Unterlage fallen und, in den Sand sich einbettend, genau in der Azimuthai-Lage liegen bleiben werden, in welcher sie uragewor.’en wurden. Wenn nun ein Stoss von was immer für einer horizontalen Geschwindigkeit eintrifft, welcher im Stande ist einige, aber nicht alle, Cylinder uiiizuweri'en, so wird er auf einmal alle schmäleren Cylinder d. h. diejenigen von kleinerem Durchmesser niederwerlcn. Nehmen wir z. B. einen Stoss von Norden nach Süden mit einer Geschwindigkeit an, welche W •>, W 5 und W 4 Umzuwerfen im Stande ist, Wo, W 2 und W 1 aber stehen lässt, so wird V grösser sein als die Geschwindigkeit, welche W4 umwirit, und kleiner als jene, durch welche W3 fällt, und innerhalb dieser Grenzen kann man sic aus der früher angegebenen Gleichung finden. Die umgefallenen Cylinder \V G, Wö und \\ 4 werden mit ihren Axen von Norden nach Süden im Sandbett liegend gefunden werden. Die Cylinder N G, N5 und N 4 werden auch umgeworien werden; aber in unserem Falle werden sie in der Linie ihrer eigenen Brett-Unterlage stürzen und wahrscheinlich herumrollen, daher keine Anzeige der Richtung des Stosses im Azimuth geben. Desshalb sind zwei Sätze von Cylindern nothwendig. Es ist jedoch auch ein Satz hinreichend, wenn der Zwischenraum zwischen den Cylindern gross genug ist und jeder einzelne auf einer cylindrisehen und abgesonderten Basis von gleichem Durchmesser wie er selbst und von einer der Tiefe des Sandbetts gleichen Höhe steht. Diese Form des Instrummentes ist nun geeignet angenäherte Bestimmungen zu geben: 1) Von der Geschwindigkeit der horizontalen Componente des Stosses, ohne Rücksicht auf die verticale Componente, welche letztere man bei einem kleinen Winkel des Eintreffens (angle of emergence) vernachlässigen kann. 2) Von der OberHäcken-Riehtung des Stosses im Azimuth oder von der Richtung der horizontalen Componente der Erdbeben-Welle. 3) Von der absoluten Richtung der ersten Bewegung, nämlich der Richtung der Uebertragung der Welle, welche immer zusam men lallt mit der Richtung der Mo lek-ularbe wegung de r We Ile selbst in der ersten Hälfte der ganzen Phase. Z. B. wenn ein Stoss im Nord-Süd-Azimuth die Cylinder südwärts umwirft, dann ist die Welle von Süden nach Norden gegangen. 4) Die wirkliche Zeit der Ankunft des Stosses am lnstrumment kann ebenfalls ermittelt werden, wenn die zwei schmälsten Cylinder N G und WG (welche nach der Voraussetzung immer Umfallen müssen) in der unten angegebenen Weise mit einer Zimmer-Uhr verbunden sind, so dass diese im Momente des Umfallens stehen bleibt. Noch besser ist es, wenn ein eigener Cylinder von noch geringerer Stabililtät zu diesem Zweck hergerichtet wird. Drei solche Complexe von Instrumenten an verschiedenen Stationen können natürlich durch galvanische Drähte leicht verbunden werden, so dass an jeder .Station die Zeit des Durchgangs der Welle und daher die Geschwindigkeit genau bestimmt werden kann. Drei oder mehr entfernte Beobachter mit Chronometern können wohl diese Zeit selbst beobachten^ aber solche Beobachtungen können selten sehr zahlreich sein oder sich über ein weit ausgedehntes Land erstrecken, und ohne selbst registrierende Instrumente werden immer an einer oder der andern Station Stösse übersehen werden. Am w ünschenswerthesten ist es, dass ein Netzwerk von Beobachtungspunkten über ein solches Erschütterungsgchiet gespannt werde. Für diesen Zweck können gewöhnliche Zimmeruhren, an mehreren entfernten Punkten aufgestellt, leicht so hergerichtet werden, dass das Pendel im Momente des Stosses zur Ruhe kommt und die Uhr stehen bleibt. Fig. S zeigt einen Theil des Kastens und Pendels einer gew öhnlichen Uhr. Um sie für unsern Zweck herzurichten, bohre man zwei Löcher von 1 <, Zoll Durchmesser, je eines aut'jeder Seite des Uhr-Kastens, hei tt und g), im Niveau des tiefsten Punktes der Pendel-Linse und in dessen'Schw ingungsebene : die Ränder dieser Löcher runde man zu und fette sie ein.