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Bischofswerda, Neukirch, Stolpen und Umgegend, so- wie für die angrenzenden Bezirke. — — Wöchentliche Beilagen: Der Sächsische Landwirt und Sonntags- Anterhaltungsblatt. - - - - - Fernsprecher Nr. 22. Amtshauptmannschast,der Schul- snspettion und des Hauptzollamts Zu Bautzen, sowie des Amtsgericht» und der Stadtrats zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks, bestes Blatt im Bezirk. - - - Erscheint seit 184S. »«schMftrlle: Bischohnverda, «UmarlU IS. Urschttnt trdrnWervas abend» str den folgenden Lag. Der Be- MW »prell m «MschvichUch der wSchenütchen Beilaa«, bet Abhobmg « der Geschäfwstelle aumatltch Mk. 1.10, bei Zustelluna in« Han« «onaüich Mb. UL0^ durch di« Poft bezogen vierteljährlich Mb. LSY ohne Austellung-gebühr. Nr. 215. P,ftsch«»^r»«to: «mt Leipzta «r. « «4». - «emeinde. »erbM»d»«i»okaft« Bischof,»«»»« K»»t» Re. «4. I« Fallt höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de« Betriebe« der Zeitung oder der Beförderungietnrtch. tuugen — hat der Bezieh« deinen Anspruch auf Lieferung od« Nachlieferung der Zeitung ob« auf BLckzahlung de« Bezug «preise«. «nzeigenpret«: Die «gespaltene «rund,eil« (Zlm. Masse » oderÄderen Raum « Pfa.. örtliche Anzeigen 30 Pfg. Im rV teU (Zlm. Moste 17) SV Pfg. die «gespaltene Zeile. Bei Wied« Holungen Nachlaß nach feststehenden Sätzen. - Amtliche Anzeige- die S^esxaltene Zeile 70 Pfg. — Mr bestimmte Tage od« Plitz« wird deine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda Dienstag, den 16. September 191V. 74. Jahrgang. macht haben, vor allem die Rückk«hr«rlaub- htling«, die in der Zahl von mehreren Tau- wartet. Daß jede Ausschreitung gegenüber derssaza lUVt, wartet. Kleine politische Mitteilungen. Das neue Reichswappen. Lei der Reichsregierung ist ein« Verfügung in Vorbereitung zu dem Zweck, die monar chischen Bezeichnungen und Enbleme auf den Amtsschildern, den Dienstsiegeln und -Stempeln, den Briefbogen und Um schlägen der Reichsbehörden zu beseitigen. Der Ersatz durch die neuen Siegel, Marken und Wappen wird demnächst er folgen können, nachdem nunmehr die Vervielfältigung des neuen Reichswappens in Farbendruck in Auftrag gegeben ist. Es sind alle Vorbereitungen getroffen, um eine baldig« Ersetzung der alt«n monarchischen Hoheitszeichen durch die neuen Abzeichen herbeizuführen. Als Reichswappen ist der einkSpfige schwarze Adler von der Reichsregierung gewählt worden. Er wird in einfacher heraldischer Form ohne je des Beiwerk dargestellt. Vom bisherigen Reichsadler un terscheidet er sich demnach dadurch, daß die Krone auf dem Kopfe, der preußische Adler im Bruskschilde und das hierauf angebracht« Hohenzollernwappen, sowie die Kette des Or dens vom Schwarzen Adler wegfallen, ferner dadurch, daß die Flügel des Adlers nicht gespreizt sind. Die Bewehrung, d. h. Schnabel, Zunge und Fänge, ist von roter Farbe; d«i Gründton des Schildes,, uuü -dLM..der -Adler erscheint, ist goldgelb. Wappen und Adler sind aus einer Reihe vöt» Vorschlägen ausgewählt, die der bekannte Heraldiker Pro fessor Emil Döpler d. I. in Berlin entworfen hatte. Neues Eisenbahnmaterial für die Entente. Nach Rati fizierung des Friedensvertrages durch Frankreich erwächst für Deutschland die bittere Notwendigkeit, neues Eisenbahn material an die Entente abzuliesern. Hierdurch wird die Verkehrsnot bei uns noch vergrößert. Es soll versucht wer den, die. Entente zu veranlassen, von der sofortigen Abgabe Abstand zu nehmen, zumal bekannt ist, daß viele unserer be reits abgvlieferten Lokomotiven in Frankreich und Belgien nicht gebraucht werden, weil sie für den Oberbau zu schwer und für das Personal zu kompliziert sind. Hintze und Ludendorff. Der ehemalige Staatssekretär des Auswärtigen v. Hintze kommt in einem dritten Artikel in der „Lossischen Zeitung" über das Waffenstillstandsan- gebot zu der Ermäßigung der Kriegsziele und führt darin unter anderem aus: Der Rückgang unserer militäri schen Situation vom Juli bis September 1918 war fü« alle, Laien wie Militärs, was das Tempo angeht, ein« Überraschung gewesen. Die übermenschlicheiv Leistungen des deutschen Volkes während 4i/> Jahren, die hervorragen de Ausdauer des deutschen Soldaten, die glänzenden unver gleichlichen Feldherren an der Spitze der deutschen Heer« rechtfertigen zu jeder Zeit vor dem 29. September das Ver trauen, daß wir wohl zeitweilig zurückweichen müßten, aber uns schließlich doch — wie schon so oft im Lause des Krie ges — halten würben bis zur Erreichung eines annehm baren erträglichen Friedens. Was ist des Pudels Kern in General Ludendorffs Werk — letzter Teil — und seiner Zeitungsartikel? Den Nachweis zu führen, daß er schon Mitte August die diplomatische Leitung aufgerufen hat, den Krieg mit ihren Mitteln zu Ende zu bringen, daß wegen meiner Unfähigkeit und wegen der Unbeholfenheit des Aus wärtigen Amtes nichts dazu getan worden ist. Ich habe bis heute turzu geschwiegen, indem ich mein eigenes Inter esse hinter die Rücksicht auf die Person und die Sache gestellt habe. Ich habe die Feststellung der Wahrheit aus einem Wege versucht, der Herrn Ludenoorff nicht benachteiligt. Ich bin mit diesen Versuchen gescheitert. Ich muß daher nun mehr sprechen, so kurze Zeit ich auch an der Spitz« des Aus wärtigen Amtes gestanden «habe: Es ist meine Pflicht, di« Vorwürfe, die gegen das Auswärtige Amt in Verbindung mit meiner Amtsperiode erhoben werden, abzuwehren. Ich tue das sachlich, nüchtern und schlicht. Ich fürchte nicht, daß die Wüt meine Argumente deswegen als schwach uns meine Beweisführung als schwächlich ansehen wird, weiß meine Sprache maßvoll ist und niemals beleidigt. hat der Unterseebootkrieg Amerika» SriogsÄnkrtlk ver^ urfacht? In der Nummer des „New Pork Amerieotn vom 20. August heißt es in dem stenographischen Bericht der be- - - - " > -—: „Denken Sie, der Kommission müssen, von Oberschlesien durch die fremden Trupper de» Friedensvertrages abwarten. Die Dors deutsche Regierung betreffen eine allgemeine alle Personen, die sich nicht gemeiner Derbrechen und «er- gehen schuldige, sÄAdas'«W^g-biet verlafse^nhaben, und die nun- 20-August heißt es tn oemstemgrapynmm "7 mehr insgesamt zu ihren Wohnstätten und zu ihrer «rkiti.t^i^ ^Wtz^g: Smattr Amber "DAA A zimückkehren sollen, außerdem empfiehlt di« Kommission, daß. daß'wer», Deutichbandkünm Att krtm^ffck^ N ----- I« »-»-hm«, ml. d-, LLL'm Pr-Ht«-°, do.^ud- Regierung hat «e «mschläge »er Kommission sofort injich! Tumber- -«wKm mm Erwägung gezogen und im wesentlichen zustimmend beant- auf all« F alle in den Krieg hinetnbegeben haben? P D'Ammuzio annektiert Fiume. Die Nachricht von einem neuen Unternehmen D'Annun- Pos hat in ganz Italien eine außerordentliche Erregung, gemischt mit schwerer Besorgnis für die Folgen, verursacht. DAnnunzio ist an der Spitze eines von ihm organisierten Freiwilligenkorps am Freitag in Fiume «ingezogen mit Maschinengewehren und Panzerautos. D'Annunzio hatte Donnerstag früh Venedig mit einigen Freunden verlassen und hat sich tn Ronchi an der Jsonzomündung nach einem Platz in der Nähe von Fiume eingeschisft, wo Freitag früh «ine Freiwilligen, anscheinend 1090 Mann zu Fuß, über den Karst eingetroffen waren. Nach Bericksten der Mailänder Blätter'nahm das von dem Major Reina befehligte Grenadierbataillon mit 40 Lastwagen an dem Zuge gegen Fiume teil und wurde wäh- rend des Marsches durch Freiwillige verstärkt, ferner schlos sen sich die Brigade Lesta, sowie einig« Sturmtruppen und Sechs Panzerkrastwagen an. General Pettaluga, der Be fehlshaber von Fiume, schickt« den von D'Annunzio geführ ten Truppen vergeblich emige Regimenter entgegen. Dies« verbrüderten sich aber mit den Anmarschierenden. General Batoglio, der Unterstaatssekretär des Krieges, reiste Sonn tag vormittag nach Fiume ab, um dort die Ordnung wieder- Meldungen vor: Lern, IS. September. (W. T. B.) Die Expedition scheint von langer Hand vorbereitet und gut finanziert zu sein. In allen größeren Städten bestanden Werbebüros. Di« letz ten itali«nifchen Besatzungstruppen in Fiume haben sich der Expedition angeschlossen, die über Panzerautomobile, Ma schinengewehre und Artillerie verfügt. Gleichzeitig traf der italienische Panzerkreuzer .San Marco* in Fiume «in. Die Regierung soll von dem Unternehmen höchst überrascht sein. Nitti erklärte einem Mmeordneten, daß Italien Lurch das Unternehmen in die größte Verlegenheit ver setzt werde. Auch die Presse verurteilt vorerst die Expedi tion. Jodocht«rwartet man Drckkskundgebungen, wie sie be reits in Venedig unh Triest begonnen haben. Wien; 14. September. (W. T. B.) Das Laibacher Kor respondenzbureau erfährt aus Fiume: Gestern sind die letz ten italienischen Abteilungen aus Fiume abgerückt. Gestern , abend bekamen die italienischen Kriegsschiffe Daute Allegieri und Emanuel« Filiberto den Befehl, den Hafen zu verlassen. Schon in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag sind von den genannten beiden Kriegsschiffen emige hundert Matro sen desertiert. Das Kriegsschiff Emanuele Filiberto ist trotz dem abgefahren, während Dante Allegieri im Hafen bleiben mußte, weil die Heizer die Maschinen beschädigt hatten und sodann desertiert sind. Der Kommandant Pettaluga erließ eine Kundgebung, worin jede Versammlung» Aufrufe und Auflehnung gegen militärische Maßnahmen verboten wür den. Trotzdem bildete sich ettr trationszug, an dem sich auch entflohene MatrMen urü> Offiziere betelligten. Nach dem Umzug richtete ein Pvngerautomobil seine Maschinen gewehre auf das Gouvermmentsgebäude. Eine Abteilung Kavallerie besetzte Las Gebäude. Vie englische Wache und einzelne Soldaten wurden vom den Itaüenern verspottet nnd ausgepfiffen. Die Marüfestanten verküadekon nach der De- fetzung de» Gouvernementspatafie» die Annektion Fiume» durch Italien. Außer unbedeutenden Zusammenstößen ist e, nirgend» zu befonder-n Zwischenfälle» gekommen. Heute ist der englische Kreuzer Cardiff mit 1500 Mau» an» Mall in Flume " - "" nuaa in der Stadt mmt' find. Die franzöfi englische Besatzung wären den gm Namen und mit Und ' _ maltung Fiumes D'Annunzio übertragen worden. Dieser kam tn den Gouvernementspalast und befahl dem General Pettaluga ihm die Gewalt zu übergeben. Pettaluga wurde im Gouoernementspalast interniert. D'Annunzio verkün- det« darauf die Annektion Fiumes im Namm Italien». Isolierung Flume»? PerAa» 15. Smtember. (W. T. B.) Der „Lokalanzei- oer" meldet au» Lugano: Wie der „Messagers" au» Mest meldet, hat da» dortige Artillerie-Regiment, da» sich mit L>H Batterien ausgemacht hatte, um D'Annunzio in Mume zu hÄen, infolge der Mähmmg der höheren Offi ziere, feinen Marsch eingestellt, ivw Waffenstillstandsgrenze « Istrien ist von einer Brigade Infanterie und einer Bri- Md« v^gliew besetzt worden. Fiume ist isoliert. Ministerpräsident Rltll bedauert. Rom, 15. September. (W. T. B.) Unter gespanntester Aufmerksamkeit beachtete Ritti an Hand der Tekgramme, die der Regierung zugeaaugen waren, über die Vorfälle hei der Läaduaa D'Annunzio». Sie enthalte» außer de» be- kannten Tatsache» noch die Nachricht, daß weitere 12 V00 Mann auf dem Wege uach Fiume sewn. um sich anzuschlie- ßen. Ergänzend berichtet Lorriere d'Italia au» pola, daß au» allen Teilen Dalmatien» Trappen noch Fiume strömen. Ich käun, sagte Rillt, meinen tiefen Schmer; nicht ver heimliche», denn wo» geschehe» ist, ist nicht nur schmerzhaft, es schließt eine tiefe Demütigung ein. Zum ersten Male ist tn unserem Heer eine Spaltung etngetrete». Ritti erklärte, er müsse vor den Abgeordnete» und vor de» Ver bündete» die Vorfälle bedauern. Die Versammlung nahm diese öffentliche Entschuldigung her italienischen Regierung vor de» verbündeten in tiefem schwelge» hin. Rach Pri vattelegrammen schlug Präsident Rltti in der Sammer mit der Faust auf den Tisch, al» er dem Srlegsminister Befehl zur raschen Unterdrückung diese» Akte» von Disziplin los i g re i t ertÄlte. Er sagte, Jtasien stehe vor oer Hun gersnot, sÄche Vorgänge seien angetan, sie zu beschleu nigen. da» abenteurrttche Unternehmen liegen folgende - - Der Eindruck i» Part«. Genf, 15. September. (W. T. B.) Wann die nächste Sitzung des Berbandsvates stattfinden wirb, hängt von dem Eintreffen einer Entschuldigung Rittis wegen des Borgehens D'Annunzios cch. Die allgemeine Auffassung ist .in Paris, daß nicht bloß wegen dieses Zwischenfalles, sondern auch wegen der wachsenden Balkanwirren und den potnisch-tsche- chischen Zwistigkeiten usw. die Festigkeit de» verbände» stark zv wünsche» übrig lasse. Wachsender republikanischer Einstutz i» Amerika. Genf, 15. September. (D. T. B.) Der Malin und die Agence Radio melden au» Rew pork, daß die öffentliche ««»spräche über den Ariedensvertrag eine neue Über raschende Wendung gehewt hat. Die Demokraten verlören an Boden und e» sei durchaus möglich, daß der Vertrag nur mit tieseinschaeidende» Änderungen angenommen werde, die ihn praktisch uuwirksam machten. An der Spitze der Be wegung gegen Wilson steht Mr. Bulkitt. Die Schuld der Pole» a» dea overschlefischen Wirre». Berlin, 14. September. (W. T. B.) Die Interalliierte Milttärkommission, bestehend aus -den Ehefs der Berliner militärischen Missionen von Frankreich, England und Ita lien, hat nach ihrer Rückkehr von einer mehrtägigen Be reisung Oberschlesiens, wie bereits gemeldet, der Reichs- regierung eine vorläufige Aufzeichnung über ihre Auffas sung der Lage zukommen lassen, ihre- Vermittlung zur Her beiführung ftiedlicher Verhältnisse anaeboten und gleichzei tig einig« Vorschläge gemacht. Die Kommission' hält ein« Mitverantwortung der na- tional-polntschen Agitation von jenseits der Grenze für den Ausbruch der Unruhen als gegeben und «ine Reih« von Maßnahmen -er polnischen Seite für erforderlich. Hierher gehören vor allem die Rücksendung der nach Oberschlesien beförderten Freiwilligen, die Schließung der Werbebureaus im Pofenfchen, die übrigens als am S. Dezember bereits er folgt angenommen ist, die Einstellung aller Grenzübergriffe, die Beruhigung der Presse, «Mich das Unterlassen jeder Förderung der Geheimen Heeresorgamsation. Nach Ansicht der Kommission müssen, die Polen in^Rüh« die Bese^mg die zur A salta der Ord- nab'die rn -b» aamE» Taa Über konsinniert. Im Namen und mit Unterstützung oer Behörden ist die Ver-