Mikroradiographische und röntgenblitzkinematographische Untersuchungen der "umgekehrten" Blockseigerung an Aluminium-Kupfer- und Aluminium-Zink-Legierungen
Titel
Mikroradiographische und röntgenblitzkinematographische Untersuchungen der "umgekehrten" Blockseigerung an Aluminium-Kupfer- und Aluminium-Zink-Legierungen
3 BERICHT ÜBER EIGENE UNTERSUCHUNGEN 3.1 Allgemeines Im Rahmen der vorliegenden Arbeit soll untersucht werden, inwieweit aus dem Habitus der Mikroradiogramme und der Röntgenblitzaufnahmen auf die Ursache der umgekehrten Blockseigerung rückgeschlossen werden kann. Die Radiographie zählt zu den ältesten röntgentechnischen Untersuchungs verfahren zum Studium der Homogenität materieller Körper. Sie fußt auf der Tatsache daß die Röntgenstrahlen in der Lage sind, jegliche Körper zu durchdringen und dabei eine der stofflichen Natur der Körper entsprechende Schwächung erleiden. Läßt man auf eine Schicht eines Stoffes mit der Dicke D ein paralleles Röntgen strahlenbündel auffallen, so sind die Strahlungsintensitäten / 0 vor und I hinter dieser Schicht durch eine schon von RÖNTGEN angegebene Beziehung miteinander verknüpft: / = /o-e’"- 0 - Die Größe fi heißt Schwächungskoeffizient und ist gemäß der folgenden Gleichung — T + a KL a c aus mehreren Komponenten zusammengesetzt. T stellt den Absorptionskoeffizienten dar. Er ist eine Funktion der Wellenlänge der Strahlung und der Dichte des absorbierenden Stoffes. Okl ist der Streukoeffizient. Die Zerstreuung ist eine Richtungsänderung der Strah lung infolge des Mitschwingens der Elektronen im Feld der einfallenden Röntgen welle. Der Compton-Streukoeffizient <r c tritt bei sehr harten Röntgenstrahlen auf, dabei wird ein Teil der eingestrahlten Energie dazu verwandt, den Elektronen einen zusätz lichen Impuls zu verleihen. Diese Gesetzmäßigkeiten führten zur Anwendung der Röntgentechnik in der Werk stoffprüfung unter dem Begriff der Grobstrukturuntersuchung. Die Mikroradiographie beruht auf dem gleichen Prinzip, arbeitet aber im Gegensatz zum Grobstrukturverfahren mit sehr dünnen Werkstoffschichten und sehr feinkörnigen Filmen, die eine spätere optische Nachvergrößerung der Mikroradiogramme ge statten. Aus den Schwärzungsverläufen der Mikroradiogramme kann unmittelbar auf die Konzentrationsverhältnisse der einzelnen Bestandteile der durchstrahlten Proben