VI. DER KAMPF UM DIE VERTEILUNG DER ERGEBNISSE DER PRODUKTION 1. Das Verteilungsprinzip In seinem Werk „Zur Kritik der politischen Ökonomie“ weist Marx dar auf hin, daß eine bestimmte Produktion auch eine bestimmte Konsumtion, Distribution und einen bestimmten Austausch, wie auch ein bestimmtes Verhältnis dieser verschiedenen Momente zueinander zur Folge hat, daß Produktion, Distribution, Austausch und Konsumtion letzten Endes alles Glieder einer Totalität, einer Einheit bilden, eben der gesellschaftlichen Pro duktion der materiellen Güter 92 . Wenn also am sächsischen Erzbergbau vom 12. Jahrhundert bis zum zweiten Drittel des 15. Jahrhunderts schon ausgeprägte Keime der kapita listischen Produktionsverhältnisse vorlagen, die wir bereits aus den Rechts aufzeichnungen des 13. Jahrhunderts ableiten konnten, so müssen sich auch in der Verteilung der Resultate der Produktion diese Keime wiederfinden. Auch Stalin weist in seiner Definition des Gegenstandes der politischen Ökonomie darauf hin, daß die Formen der Verteilung völlig abhängig sind von den Formen des Eigentums an den Produktionsmitteln und von den sich daraus ergebenden gegenseitigen Beziehungen der Menschen im Pro duktionsprozeß. Das Verteilungsprinzip des Kapitalismus ist gekennzeich net durch die Ausbeutung des im doppelten Sinne freien Lohnarbeiters durch, den Kapitalisten, wobei der Lohnarbeiter vom Kapitalisten nur den Wert seiner Ware Arbeitskraft erhält, die der Lohnarbeiter auf Grund des ökonomischen Zwanges an den Kapitalisten verkaufen muß, und der Ka pitalist sich den vom Arbeiter geschaffenen Mehrwert unbezahlt aneignet. Die Ausbeuterklasse teilt sich wiederum diesen Mehrwert entsprechend ihrer Stellung im Gesamtprozeß der Produktion (Produktion, Zirkulation, Grundeigentümer) in Profit, Zins und kapitalistische Grundrente. Unter suchen wir, inwieweit sich diese Kategorien in der von uns betrachteten Zeit vorfanden. 2. Die Zusammensetzung des Wertes des Produkts des Eigenlehners Der Eigenlehner, wie wir ihn bereits charakterisierten, produzierte nicht für sich selbst, sondern für andere, insbesondere für den Regalherrn. Er mußte das von ihm geschaffene Produkt gegen einen festgesetzten Preis 92 a. a. O., Berlin 1947, Seite 255.