zelle durch den Kaiser geschenkt worden waren, wieder in seinen Besitz kamen. Die Zeit zwischen 1169-1170 kommt für die Verleihung des Berg regals durch den Kaiser (Friedrich I.) an Otto in Frage 28 . Das ist also nach den Silberfunden und auf Bemühen Ottos erfolgt, denn vorher hätte er keine Vorteile davon gehabt 29 . Die Ausbreitung und der Aufschwung des Bergbaus hat sich ungeheuer schnell vollzogen. Während die Dörfer Tuttendorf und Berthelsdorf noch heute existieren, wird Christiansdorf seit 1185 nicht mehr erwähnt. Aus Christiansdorf entwickelte sich die sächsische Bergbaumetropole Freiberg. „1186 und 1190 erhielt Freiberg Stadtrecht und Mauern.“ 30 1225 stehen bereits fünf Pfarrkirchen und ein Hospital 31 . Der Sage nach fanden Hallenser Salzfuhrleute, die Salz nach Böhmen transportierten, in einer ausgewaschenen Wagenspur die erste Erzstufe, die sie in Goslar, wo bereits ein ausgedehnter Silber- und Bleibergbau existierte, probieren ließen. Das Erz erwies sich als silberhaltiger als das Goslarer. Die Folge war, daß Goslarer Bergleute nach den neuen Fund stätten abwanderten und mit Erfolg zu bauen begannen. Ein weiterer Zu strom von Bergleuten erfolgte aus Zellerfeld 32 . Gefördert wurde die Ab wanderung der Harzer Bergleute durch Machtkämpfe zwischen Heinrich dem Löwen mit anderen Feudalherren. Zur Zeit der Freiberger Silberfunde besetzte Heinrich die Zufuhrstraßen nach Goslar und brachte die Stadt in eine Hungersnot. 1181 ließ er sogar die Schmelzhütten bei Goslar ein schlagen und die Gruben verschütten 33 . Etymologische Untersuchungen der Namen der Bergleute haben ergeben, daß es tatsächlich niedersächsische Bergleute waren, die bei der Aufnahme des Bergbaus in Freiberg entscheidend beteiligt waren. Der Bergbau um Freiberg ist der älteste Silberbergbau in der Mark Meißen. Berichte über ältere Bergstädte werden von Ermisch als unglaub haft bezeichnet 34 . Die Freiberger Funde hatten natürlich ein allgemeines Suchen (Schür fen) nach edlen Metallen zur Folge. So wurden noch im 13. Jahrhundert eine ganze Reihe von Lagerstätten gefunden, mit deren Abbau begonnen wurde (Scharfenberg, Dippoldiswalde, Grafschaft Wolkenstein, Siebenlehn) 35 . 28 w. Herrmann: a. a. O., Seite 19 f. 2» W. Herrmann: a. a. O., Seite 10, 12 f. 30 w. Herrmann: ebenda, Seite 21. 31 W. Herrmann: ebenda. 32 Ermisch: a. a. O., Seite XVI. 33 Heydenreich: a. a. O., Seite 15. 34 Ermisch: ebenda, Seite XII f. 35 Ermisch: a. a. O., Seite XXII ff. Bergakademie - Bücherei - Freiberg i. Sa.