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Mittwoch, 11. Dezember 1S18 73. Jahrgang. DerSSGscheLrzäßler Bischofswerdaer Tageblatt. Wöchentliche Beilage«: Der SLchfische Landwirt und Sonntags-Unterhaltungsblatt hängen lann 'und wird, rnzen amerikanl" " net hat. Er dai HonntL. Mr wi rd mm der! rSpartaolden wühl oarfch «oorden sei. Man muh st mache«. An der Börse siel 1 s h r er« st an. Und die - , , iziere des Gro ¬ ßen Hauptquartiers gegen eigene Volksgenossen zu verteidi gen. Am darausfolgenden Tage wurde bei dieser Forma tion ein Soldatenrat gebildet, worauf sich bei >den anderen Truppenteilen ein gleiches Desto ' Vorgang dürste den unmittelbaren Anlaß burg-Erlah vom 10. November gegeben hl gefordert worden sind. Äm Abend d eine Zusammenkunft aller Vertraut Aaltvtauartiers s ' " Große Hauptquartier gebildet wurde. ÄtzttsblLtt der Amtshauz>tman«schaft, der Schulmspektion und des Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. Altmarkt IS. olaenden Tag. DerBe- i Beilagen bet Abholung ' llung in» Hau« - Mk. 2.88 Anzeigeblatt für? Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846. » Telegr.-Adrefse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Willen sonderlich durst stcht nach wie vor nur Rohstoff- und Dollarpolitik, mit der er aber im Frieden ge gen England wenig ausrichten kann. Er hatte England nur dadurch und nur so lange in der Hand, als England Ameri kas um jeden Preis bedurfte. Sowie der deutsche Druck entfiel, konnte Amerika wieder gehen. Ayer mvnschkchen Voraussicht nach ergeben sich also folgende Möglichkeiten.^ Entweder Wilson gibt seine euro- päikschen Pläne stillschweigend wieder aus und läßt sich mit seinen Soldaten „mit Höflichkeit bis zur letzten Galgen sprosse^ wieder aus Europa hinauskomplimentieren und kann dann fern von Emopa über Kriegskonjunktuven und ihre.kurze Dauer Nachdenken; oder Wilson sucht wenigstens etwas von feinen Ansprüchen durchzusetzen. Das kann zu nächst noch gut geben, kann ihn aber nach einiger Zeit kn die Zwangslage bringen, sich für allo Fälle die Beförderung seiner Truppen über den Osten offen halten zu müssen. Dann aber muß er uns, den Russen und vor allem den Japanern sehr viel gute Worte geben. Welche politischen Rückwir-l kungen eine sül" äußern wird, ist Postscheck-Konto: Amt Leipzig Nr. LI 843. — Gemeinde« verba»d,girokasie Bischofswerda Kamt» Nr. 84. Im Falle höberer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Storung des Betriebes der Zeitung oder der BefSrderungsrinrich. tuugen - hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung der^Bezugspreise«. Kleine Mitteilungen. Treugelöbnis der Truppen des Gerrerosts Lequis für die Republik. In Gegenwart der Volksbeaustraaten Ebert, House, Scheidemann und Dittmann sowie des Kriegsmini sters hatten Montag abend um 7 Uhr im Steglitzer Rat haus Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der dorti gen Jägerdivision und der Gardekavallerie und Schützen division für sich und die von ihnen vertretenen Kameraden das feierliche Gelöbnis zur einigen deutschen Republik abzu legen. Vvlksbeauftragter Ebert leitete die Feier mit einer kurzen Ansprache ein, in der er die Anwesenden ersuchte, folgendes Gelöbnis abzukgSn: Wir geloben zugleich im Namen der von uns vertretenen Truppenteile untere ganze Kraft für die einige deutsche Republik und ihre prvni Frische Regierung und den Rat der Volksbeauftragten ernzusetzen. Darauf ergriff der Generalleutnant Lequis da« Wort und wiederholte das Gelöbnis formell für alle anwesenden Mi- Ktiirpersonen. Die so auf die Republik und die Reichsregie, rung verpflichteten Truppen werden morgen ihren Einzug durch das Brandenburger Tor halten. sofortige Einberufung der Nationalversammlung. Sie pro- : testiert ferner mit aller Entschiedenheit gegen die Trennung von Staat und Kirche und gegen die Vergewaltigung der konfessionellen Volksschulen durch eine nur vorläufige Re gierung. Endlich stellt sie entschieden die Forderung der Reichseinheft. Ferner wurde folgende Wahlparole einstim mig beschlossen: „Die Zentrumspartei wird bei der bevor stehenden Wahl zur deutschen Nationalversammlung in allen sächsischen Wahlkreisen eigene Kandidaten aufstellen. Sie erklärt sich aber bereit; die anderen bürgerlichen Par teien dadurch zu unterstützen, daß die beiderseitigen Wahl listen zu einer verbundenen Liste im Sinne des neuen Wahl gesetzes vereinigt werden." Lausitzer Wenden in Prag. Wie aus Prag gemeldet wird, ist dort eine Abordnung der Lausitzer Wenden eingetroffen mit der angeblichen Ab sicht, zu erklären, daß auch sie sich dem Slawentum an schließen. Die aus Landwirten bestehende Abordnung wurde der t'checho-flowakischen Regierung vorgestellt, mit der sie qregen des Anschlusses an die tschecho-slowakische Re publik verhandelte. Franzosen tn Rumburg. Ebersbach. 9. Dezember. Eine französische Besatzung ist, wie der „Ober!. Volksbote" berichtet, in dem benachbar- ton böhmischen Grenzorte Rumburg eingezogen und hat die dortige tschechische Garnison verstärkt, die 730 Mann um faßt. Auf der Böhmischen Nordbahn, von der bekanntlich von hier eine Linie über Rumburg—Böhmifch-Leipa nach Prag führt, rght der Verkehr infolge Arbeitseinstellung des deutschen Cifenbohnpersonals noch immer. Liebknechts verschobene PMnel l imseres Berlipdr Der- lruppe, gegenZle Regie fff durch die dlt worden, ungstruppen Die Rechts- stnd au» den örtlichen Or- i sich, um nicht poli- iert zu Neiden, der Deutschnationalen Volks zen. Mit Ausnahme von Hannover gilt dte- Nationalliberalen in Hannover haben bisher ' Deutschen demokratischen Partei Wilson» Schwierigkeiten. Die oben wieder gegebene Äußerung Wilsons, er werde müht sein, seine Hall Vang zu -ringen, llitz, Hbär fei ne Herrschaft " gleiten. Es ist schon qen worden, daß Wil istongreffes sein wird. . . geehrt werden, aber er wird bald merken, daß nach voll- chter Arbeit er sein« Amerikaner wieder nach Hause cken kann. Wißen doch Engländer und Franzosen gut ' " '' m Mißerfolg nicht cm die große ». Er müßte dann schon vor hen volle eingeftehen, daß er sich ... , aber vor allem.eines nicht zugeben, die amerikanischen Soldaten in Europa einer gefähr- tage ausgesetzt hat. Bei jeder ernstlichen Meinung», denheit zwischen ihm und den Westmächten find die . Bersin, 10. Dezember. (Me Mwters.) Die WsicHder Spartai «mg und alle nationalen Politiker yprzügehen, Borgänge am Freitag und Sonnabend vereh Wie gewarnte Regierung hat überall Siche, „ daß der plötzliche Überfall nicht erfolgen ichtet, daß damit der Putsch her hoben, aber^ näht aufgehoben ich auf Überraschungen gefaßt A man die Lage tn Berlin als Börse hat sä immer gute Verbin den. Sie hat allen Geldlsuten angeraten, sich rechtzeitig cherm ./ Los von Liebknecht :. (W. Ts B.) Der „Vorwärts" ver- ng des Soldatenrats der 5. Kompag- kmlons 102, i!n der es heißt: Wir er- Liebknecht als Kameraden in ihrer '' ' ' suenten Kriegsgegner- chknechtkompagnie als e i t.tzufs schärfste bekämpfen. Wie ein «nzeigenpeei,: Die »gespaltene Grundzeile (Zlm. Moffe 2ty oder deren Raum 30 Pfg., örtliche Anzeigen 20 Pfg. Im Tert teil (Zlm. Moffe 17) 60 Pfg. di« 3gespaltene Zeile. Bei Wieder holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeig«, die 3gespaltene Zeile 50 Pfg. — Für bestimmte Tage oder Plätze wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsoft Bischofswerda. ßtikanische Soldatenwehr. jhzember. Die durch ministerielle Der- Novvmber 1918 angeordnöte Aufftellung starken republikanischen Soldatenwehr ist Gruppe hat die Aufgabe die Ruhs und li oarfvechtzuierhMen. Mio im Dienste der .olkswehr stcheudon Mannschaften tragen „ ..isuniform mtt roter Armbinde. Sämtliche der republikanischen Soldatenwehr tragen und Seitengewehr. Wftte hättM, ihn wegen fe MM verehrt und den Bei; Mrennaiken hochgsbalten /haben, seine jetzige MK ki s che T Sti« kc.:. : Wann stehett wir hinter her jetzigen Regierung. Liebknecht «Dd seine Berliner Kameraden, von denen er weiß, daß sie eatch im Schützengraben ihren Mann standen, unter feinen -gefährlichsten Gegnern finden. Zu hoch steht uns das er- mnchte Ziel, als daß /zerrüttete Nerven und persönliches Machegefühl eines Einzelnen das kostbare Gut der Freiheft Gefährden dürfen. Mtt rep Merlin. S. Mguitg vom 21. 3»« 10000 Man ^beendet. Mefe Drdnung in BÄ mit feinen 14 Punkten in ihr rqignstrt. Wilson sielst den Verband seinen Händen von anderer Seite darauf hinge- ilfon keineswegs der Herr de» Frie- >. Er wird nach Möglichkeit äußer- nach voll- In Span Der Soldatenrat -ei der Obersten Heeresleitung hctt dem von ihm einberufenen Bertretertag der Feldsoldatenräte in Bad Ems eine Denkschrift vorgelegt, in der er über seine Entstehung folgende Darstellung gibt: Wilhelm II. kam in den Tagen höchster politischer Spannung nach dem Großen Hauptquartier in Spaa. Zu seinem persönlichen Schutze j wurden umfangreich« Vorkehrungen getroffen, und ein als verläßlich bekanntes Sturmbataillon wurde nach Spaa ge zogen. Nach Eintreffen der ersten Nachrichten über die Vor gänge in Kiel wurden die Sicherheftsmaßnahmen noch ver schärft. Me seltsamsten Gerüchte gingen von Mund zu Mund. Man behauptete, daß eine Matrofendkvision im Anmarsch sei, um sich im Auftrag der A.- und S.-Räte in den Besitz der Obersten Befehlsstelle zu setzen und Wil helm II. gefangen zu nehmen. Am Abend des 8. November kam es bei einer der stärksten Formationen des Großen Hauptquartiers zu einer spontanen Versammlung, in der dem Abteilungsführer die bündige Erklärung abgegeben wurde, daß viele Angehörige der Formation sich weigerten, das Loben Wilhelms II. sowohl, wie der Offiziere des Gro ßen Hauptquartiers gegen eigene Volksgenossen zu verteidi gen. An^ darauffolgenden Tage wurde bei dieser Forma- :eben gelten- machte. Dieser — " zu dem Hinden- r haben, in dem die Truppen allgemein zur Bildung"von Dertrauensräten auf gefordert worden sind. Am Abend kM 10. November fand eine Zusammenkunft aller Vertrauensleute des Großen Hauptquartiers statt, in der «in Zentral-Süldatenrat für das Große Hauptquartier gebildet wurde. Um 10 Uhr abends begab sich der engere Ausschuß in das Gebäude des Großen Generalstabs und verhandelte dort bis in die Morgenstun den mit drei Generalstabsoffizieren über die von der Ber- sammürna gestellten Forderungen, worüber eine 'Verständi gung erzielt wurde. Die Parteigruppierung Bersin, 10. Dmcknber. (Meldung unseres Berliner Vertreters.) Bisher liegen Nachrichten aus fast ganz Deutsch- land vor, nach denen sich die Nationalliberalen der Deutschen^ demokratischen Partei angefchlossen haben nationalliberalen in vielen Orten s ganisationen ausgeschieden und werden tisch unor, --- - » - Partei am je» Bild: . jede Verbindung mtt der Deutschen demokratischen abaelehnt. Sie stehen mit der „Deutschnationalen volkspar- tei in Verhandlungen und werden sich ihr jedenfalls in voller Gesamtheit anschließen. Me nationalliberal« Or ¬ ganisation ist ganz aufgelöst worden und übrig geblieben ist bisher Nur noch das Berliner Büro und die Nationalliberale Korrespondenz. Unabhängigen - Niederlage in Chemnitz. Chemnitz, 10. Dezember. Bei den gestrigen Wahle» zum Arbeiter- und Soldatenrat im Jndustriebezirk Chemnitz erlitten die Chemnitzer Unabhängigen eine Niederlage. Abends gegen 8 Uhr wurde das Ergebnis aus 228 Lokale» und Bettieben bekamftgegeben. Es erhielten die Liste 1 (Mehrheits-Sozialdemokraten) 39187 Stimmen, Liste II (Unabhängige) 4287 Stimmen. Ungültig waren SS Stim men. , Einige Wahlbezirke stehen noch aus, sie werden je doch das Ergebnis nicht mehr zugunsten der Unabhängigen ändern können. Sozialdemokratischer Antrag auf Berufung einer sächsischen Nationalversammlung. Einer Mitteilung der „Dresdener Bolksztg." zufolge hat ein sozialdemokratischer Bezirkstag für Ostsachsen am Sonn tag gegen eine Stimme Beschluß gefaßt, eine Volksvertre tung für Sachsen zu fordern, die gleichzeitig mft den Wahle» zur Nationalversammlung gewählt werden soll. Das Zentrum in Sachsen. , " i fchließung angenommen, wonn es sich voll auf den Boden 1 Ides Zentrums als chrislliche demokratische Volkspartei stellt. jede» Werktag abend« für l ist einschließlich der wilchrntl brsstMsftellr monatlich 90 H > t Mk. ; durch die Bost bezogen M .ohne Zuslellungtgebühr Mcmlnschc -SchttMa! Mpe Entente - MMtiirpolizei in Berlin. Bersin, 10. Dezember. (Priv.-TÄ.) Unmtttelbar nach Mkfons Ankunft in Paris soll die Frage der Errichtung «iner Enhmtepolizei in Berkin und Umgebung zur Lösung «elaiTgen. Der Mew Pork Herald" hält diese Entsendung Mr sicher und glaubt, daß die Besatzung bi« zur Unterzeich nung des Welffriedens dauern wird. Wilson äußerte wäh- rSyd der Überfahrt gegenüber dem französischen Botschafter in Washington, er werde in Paris bemüht sein, feine Hal tung mit den 14 Punkten in Einklang zu bringen. Am 18. Danuar/soll die Konferenz über den Präliminarfrieden mit Lulasfuftg deutscher Unterhändler beginnen. Betz, Bork, 8. Dezember. (RoutermeLmng.) Ein draht- loses Telegramm des Dampfers „George Washington", auf dem PMsioent Wilson nach Frankreich fährt, berichtet, daß da» Schiff infolge schweren Seeganges nur 17 Knoten macht. S» wird am 13. Dezember in Brest eintreffen. amerikanischen Truppen auf das äußerste bedroht und wir können es noch eines Tages erleben, daß die Amerikaner bei uns Zuflucht suchen, um nicht von Engländern und "st genommen zu werden. Wilson lichtesten garnicht die Macht, seinen fetzen, fein bestes Druckmittel be- der herkömmlichen, amerikanischen