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7S. Jahrgang. Sonnabend, ?. Dezember 1918 erMWeLrMer Bischofswerdaer Tageblatt. Fernsprecher Nr. 22. Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Wöchentttche Beilage«: Der SLchfische Landwirt «nd Sonntags-Unterhaltungsblatt monvt infaches, gröberes an die l erb. an» Neu; lelck- reis- mS dem rmütlich »o« Hauer Ny ihrer mkschläch! simg der «nannte. Bekannt-1 chke, lern. die Unwahr, n, nur durch ing werden. Unsere Unterhänd- P»stsch«ck*K»«t»: Amt Leipzig Str. 2t 84». — Gemeinde« »erbandegirokafie Bischotewerda Konto Rr. «4. Im Falle hüderrr Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de» Betriebes der Zeitung oder der Beförderungseinrich» tungen hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung drsIBezugsprrisrs. äh« der Mrtttl d. vl. wir Mitte Februar vor dem Nichts -tte Januar wird die Friedenskonferenz ' ' i können wir mit dem und Amerika nicht frü- uns ohne Anzeigeblatt für Bischofswerda, ötolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846. . Man sagte nicht, dieses Bild sei übertrieben. Das ernLhrungsamt hat keinen Grund, heute m ' ' cheit Li sagen. Nur Wahrheit kann noch n die Wahrheit kann uns Rettui . 1er, die mit dem amerikanischen Nahrung, Hoover in Spaa verhandeln werden, dürfen jöm Sinne malen und sie werden sich " Amerikaner unterwerfen müssen, r Konkrolle bet der Versorgung Deutsch! dürfen. Dir werden da» au» uns« «etzm müssen, denn Hunger f ' HHe wird, so werden wir VN» doch , «ns«e Vorräte, wie gesagt, bald zu Geschäftsstelle: Bischofswerda/Altmarkt iS. fede« Werktag abend, für den folgenden Tag. Der Be ist einschliehlich der wöchentlichen Beilagen bet Abholung beschäftsstelle monatlich V0 Pfg.. bei Zustellung in. Hau, » i Mk.; durch dir Poft dezogrn vierteljährlich MK. 2.85 ohne Aupellung^rbüdr «nzetgenpret«: Dir Sgespaltrne Grundzeile (Zlm. Moffe 25) oder deren Raum 30 Pfg., örtliche Anzeigen 20 Pfg. Im Text teil (Zlm. Masse 17) 60 Pfg. dir 3gespaltenr Zeile. Bei Wirde«. Holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeige» die »gespaltene Zeile 50 Pfg. - Für bestimmte Tage oder Plätze wird keine Gewähr geleistet. - Erfüllungsort Bischofswerda. den Beengungen der lmerika verlangt di« and» selbst ausühen zu . rer Not heraus zuge- tut roch. Aber selbst wenn uns ' Verschränken müssen, da stnd und soviel der gesamten deut Grundlage unter bäbde im deutAen BeamttMmnd Erfolgt. scher Vorbereitung ist der sinheit. ' ' " "' Beamtenschaft stimmung aller - - V-1. Der Bund umfaßt sämtkche Grohorganisattonen der Be- amten und Lehr« mit zirka 1^ Millionen Mitgliedern und stellt damit die einzig« G-samtvertretung der deui amtenschaft dar. Hum ersten Vorsitzenden wurde sekretär Remmers-Aerltn gewählt. Die Denkschrift des Reichswirtschäftsamt» sogt all dürtzm Worten, bah i ' ' sichen. Und erst Mi «sammentreten, erst nach acht Wachen Brieden rechnen. Hilst di« Entente m Her, wird die Blockade nicht früher ouft «Mindestens vier Wochen ahn« Kartoffeln, ohne Fleisch und Fett bevor. Eine solche Hungerperiode kann das 4chonso mitgenommen« deutsche Volk nicht ertragen» es wird <«At Massensterben werden, es wird in diesen vier Wochen Den Hungertod und es muß infolge solcher Zustande die auch von Amerika nicht geliefert werden kann, um uns den Ausfall zu ersetzen urü» uns das zu bieten, was wir heute zum bescheidenen Leben erhalten. Die Abdankungsurkunde de» deutsche« Kronprinzen. Berlin, 5. Dezember. (W. T. B.) Die Urkunde, durch die der frühere Kronprinz auf feine Rechte an der Krone Preußens und an der Kaiserkrone verzichtet, ist in Berlin eingetroffen. Sie hat fügenden Wortlaut: Ich verzichte Asrmit ausdrücklich und endgültig auf alle Rechte an der Kröne Preußens und an der Kaiserkrone, die mir, sei es auf Grund der Thronentsagung Sr. M. des Kaisers und Königs, sei es aus einem anderen Rechtsgrunde, zustehen mögen. — Urkundlich unter unserer höchst eigener Unterschrift gegeben in Wieringen, den 1. Dezember 1918. gez.: Wilhelm. Not«: Infolge -er Grippe, der Ui Wellung der Kriegsgefangenen i, «r Kartoffelernte in der Erde den Frichfvost vernichtet worden achmnen Kartoffetratton « '' schlossen, und höchstens die Mein ausgegeben -.V.. ' A«trei.destelle hat sich derart ungünstig gesi ch« Lagttbestände nur noch bis zum 7. Februar chen imd . ' " "V ' gleicher Höhe wie im vorigen Jahr erfol, ckher-inach der ischiösstN. >?M« Waldon, "die ausDvtttischen 'An^r^ Januar technisch nicht" möglich sit. vnb Fleischversorgung au», die namenllich das Durchhälten der Fettwirtschaft auf di« Zufuhren der in Ruß- Hand angekauften ülsaaten eingestellt war. Diese Vorräte sind naturgemäß nick - cktrchetznifche Fettwirts ? V 'V . . ..... «inen Wirtschaftsplan bis züm 1. April 1919. Bis zu diesem Lag« steht aus der möglichen Aufbringung an Mikchfett und Amtsblatt der Amtshauptmannschaft, der Schulinspektion und de; ^auptzoffamtes zu Bautzen, sowie des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda^ und der Gemeindeämter des Bezirks. gen. Dies erscheint ttnisse völlig ausge- .. trn, wenn die Drktt- am 1. Dezember «HM Eine Unterredung mit dem früheren Kronprinzen. In der nachstehenden Unterredung bestreitet der Kron prinz, «inen ThrlMverzkP ausgesprochen zu haben. Nach dem aber das Dokument in Berlin bereits vorliegt, muß inan annehmen, daß er inzwischen anderen Sinnes gewor den ist. Amsterdam, 4. Dezember. (W. T. B.) Nach einer Reu termeldung aus New Nlwk hatte der hiesige Korrespondent der „Associated Preß" am Montag eine Unterredung mit dem früheren deutschen Kronprinzen auf der Insel Wierin- gen, in der der Kronprinz u. a. sagt«, er habe auf nichts ver zichtet und keine Dokumente unterzeichnet, aber wenn die deutsche Regierung «ine Republik nach amerikanischem oder englischem Muster beschlossen hätte, so würde er sich mit der Stellung eines einfachen deutschen Bürgers vollständig zu- frieden geben und bereit sein, im Interesse seines Landes alles zu tun. Auf die Frage, was er für den Wendepunkt des Krieges betrachte, sagte der Kronprinz, seine überzeu- gung sei, daß Deutschland den Krieg Anfang Oktober 1914 verloren habe; er habe die Lage Deutschlands nach der Schlacht an der Manie, die Deutschland nicht verloren haben würde, wenn die Generalstabschefs nicht nervös gewesen wären, für hoffnungslos gehalten. Er habe damals ver sucht, den Generalstab dazu zu bringen, Friedensoor- s chl äa« zu machen^ selbst auf Kosten größerer Opfer, wobei er selbst habe soweit gehen wollen, Elsaß-Loth ringen aufzu geben. Er Habe aber-zur Antwort erhalten, daß er sich mit seinen eiaenen Angelegenheiten beschäftigen und sich auf den Befehl über seine Armee beschränken soll«. Über den Beginn des Krieges sagte der Kronprinz, gegenüber allen bisher im Auslande veröffentlichten Be richten, daß er den Krieg niemals gewünscht und den Augenblick für sehr ungeeignet gehalten habe. Bon allem j Anfang an sei er sicher gewesen, daß England an >' Kampfe, teilnehmen werde. Aber diese Ansicht sei vom: Prinzen Heinrich und den anderen Mitgliedern der Familie Hohenzollern nicht geteilt worden. Der Kronprinz sprach mit Erbitterung über die Arbeiten der General stäbler, die» wie er sagte, für eine Anzahl von Irrtümern verantwortlich seien, darunter für die große März-Offensive dieses Jahres, an der er im Widerspruch mit seiner eigenen Überzeugung habe teilnehmen müssen. Er erklärte ferner, daß Ludendorff die Haupttriebfeder der deutschen Kriegspolitik gewesen, während Hindenburg nur dem Namen nach der Leiter gewesen sei. Ludendorff und sein Stab haben die feindliche Truppenmacht fortwährend unter schätzt. Sie hätten nie geglaubt, daß Amerika so viel Solda- ten senden würde, wie es tatsächlich tat. Zum Schluß erklärte der Kronprinz, daß er Wilson be- wundere, der, dessen sei er sicher, dem deutschen Volke einen gerechten Frieden bringen werde. «eine Internierung der Heeresgruppe Mackensen. Dtt deutsche Waffensttllstandskommission hat durchgesetzt, daß von einer Internierung der Heeresgruppe Mackensen end gültig Abstand genommen wird. Die Rückführung der Truppen in die Heimat wird mit der Bahn und zu Fuß fort gesetzt. Eine größere Anzahl von Formattonen hat die deut sche Grenze bereits überschritten. «ne selbständige rheinisch-westfälische Republik, im An- schluh an das Deutsche Reich, wurde in zwei Riosenoersamm- lungen in Köln gefordert. Die Tschechen annektieren Deutsch-Böhmen. In Prag wurden am Mittwoch an den Straßenecken Plakate ange schlagen, die der tschechischen Bevölkerung verkünden, daß der Begriff Deutschböhmen zu bestehen aufgehört habe. Die Tschechen fahren fort, in Deutsch-Böhmen einen Ort nach dem anderen planmäßig mit Gewalt in ihren Besitz zu bringen. Vie Engländer in Mlhchnshaven. Aus Hamburg wird der „Boss. Ztg." gemeldet: Das englische Geschwader unter Admiral Browning ist in Wilhelmshaven eingelaufen. Star ker Rebel hindert zunächst das Einlaufen und das Geschwa der nmßte auf der Schillig-Reede vor Anker gehen. Neues aus aller Welt. — Skraßenkämpfe in Hohensalza. W. T. B. meldet? Die Plünderungen, die -am Mittwoch inHohensalza ver einzelt vorgenommen wurden, fanden am Donnerstag ihr« Fortsetzung. Bon den Beteiligten wurden bereits vier Zi- oilpeilonen polnischer Nationalität erschossen. Infolgedessen nahmen polnische Soldaten gegen die Soldatenrät« Partei, so daß sich in den Nachmittagsstunden Straßen kämpfe ent- wickelten, bei denen auch Handgranaten und Maschinenge wehre ein« Rolle spielten. Sämtliche Geschäfte in den Haupt straßen und am Markt wurden nachmittags geschlossen, ni«- mand durfte die Straßen passieren. Gegen Abend wurde der Verkehr freigegeben. — Die Plünderungen in Köln haben in der Nacht zum Mittwoch verschiedene Warenhäuser bettoffen. Ein Kon fekttonsgeschäft wurde gewaltsam erbrochen und völlig aus geräumt. Am Mittag wurde der auf dem Kölner Werk- bundausstellungsgelände liegende Heerespark von einer nach Taufenden zählenden Menschenmenge erstürmt. Die Wachtposten wurden überrannt und einzelne Depots ge waltsam geöffnet. Hunderte von Personen schleppten mit Karren Hecresgut von großem Wert davon. Sicherheits mannschaften eilten herbei, die an verschiedenen Stellen Maschinengewehre aufpflanzten, worauf die plündernde Menge das Gelände verließ. Bei dem Zusammenstoß der Plünderer mit den Polizeimannschasten wurden in der Nacht vier Personen getötet. Zahlreiche Plünderer wur den verhaftet. I — Aus Schmerz über sein Vaterland. Der Geheim« demjJustizrat Dr. Alexander Leist, Professor der Rechte ander Universität Göttingen, ist aus Verzweiflung über die tröst- lose Lage des deutschen Vaterlandes aus dem Leben geschie den. Er ist ein Sohn des berühmten Jenaer Rechtslehrers Wilhelm Leist. «US Sachse«. Dresden, 6. Dezember. Beschlagnahme de» Privat eigentums de» Königs und de» Prinzen Johann Georg. Wie die „Sachs. Volkszeitung" von zuständiger Seite erfährt, hat die vorläufige Regierung das Privateigentum des bisheri gen Königs >md das Privateigentum des Prinzen Johann Georg von Sachsen beschlagnahmt. Als Begründung soll angegeben worden sein, an diesem Gelbe klebe der Schweiß der Arbeiter. Die genannte Zeitung schreibt hierzu: „Wir geben die Nachricht vorläufig mit Vorbehalt wieder. Wenn ne sich al» richtig erweist, stellt sich die Maßnahme als «in schwerer Eingriff in das Privateigentum dar. Nach den bisher gegebenen Versicherungen sollte von dem gewalt- samen Eingriff in das Eigentum der Bürgerschaft abgesehen und der Weg der Besteuerung nach dem Zusammentritt der Nationalversammlung beschritten werden. Der Einfluß der Unabhängigen in der sächsischen Regierung scheint aber auch diesen Übergriff veranlaßt zu haben. Die Regierung wird sich jedenfalls dazu äußern müssen." Pirna, S. Dezember. Der hiesige A.- und S.-Rat hatte das Flaggen in den deutschen oder sächsischen Landesfarben -sr.. verboten. Auf eine Beschwerde des Stadtoerordnetenvor- >rab! stehers an die Regierung kam der Bescheid, daß es den Ein- »wohnern überlassen bleibt, nach ihrem Gutdünken zu flog- Zysammerchruch unserer ErnLhrnng. Das Retchsemährwrgsamt hat an das Auswärtige Amt Mne Nöte gerichtet, worin es auf die umchsehbaren Folgen MHveist, die der bevorstehende Zusammenbruch unserer. Er- " ' ziehen wird. Es heißt in der : und der Arbsitsein- erheblicher Teil unse- " -ben und durch hatten der vor- , >nt schon h«tte völlig ausge- . älft e der Ration wird allge- werden können. Die Lage der Reichs- ' — stattet, daß ... . , . „ ' 1919 rei- Stauch dann nur, wenn Vst täglichen Zufuhren in ch her Lage der Transportver! Die Lage könnte sich nur be - , Gründen w i e d er rringer t wurde,"was aber vor trübeficht -es-auch ion die "Aufsichten unserer Fe t t- aüf di« Zufuhren der inRuß- transportiert worden. Unsere . , ... „ stattet deshalb nach dem völli ¬ gen Zusammenbruch der Milchwirtschaft nur «inen Wirtschaftsplan bis züm 1. April 1919. Bis zu diesem Lag« steht aus der möglichen Aufbringung an Mikchfett und aus der Margarftre-Erzerwung nm noch ein Tageskopfsatz von 3,3 Gramm zur Verfügung. Die Fleischration, Die für den größten Teil der versorgungsberechtigten Beböl- kerung noch eine Wochenkoofmeng« von 190 Gramm vor- sieht, kann auch nur unter Zuhilfenahme ganz beträchtlicher Zufuhren aufrechterhalten werden. Ohne solche Zufuhren ist jedenfalls mit einer starken Herabsetzung oller wichtigen Lebens mittelrattonsfätze spätestens Anfang Feb ruar zu rechnen. Was das bedeutet, gebt daraus hervor, daß «sdann der Nährwert, der heute schon nur noch «in Drittel des normalen Dürchschnittsnöhrwert« darsteltt, auf etwa die Hälfte des gegenwärtigen, also ein Sechstel des normalen herattsinken würde. Diese Tatsache würde ein Langsames, aber sicheres Verhungern bedeuten. Die Note Mießt mft dem Hinweis, daß die Sterblich keit Deutschlands in der Kriegszeit und insbesondere in den letzten Jahren in erschreckendem Umfange zugenommen hat. Die Zahl der Todesfälle an Lungenkrankheiten, also haupt sächlich an Schwindsucht, weist «ine Erhöhung von 20ö auf 1782 auf. Dabei wird nochmals darauf hingewiesen, daß die Hauptschuld an dem Zusammenbruch unserer Ernäh rungswirtschaft die Absperrungsmaßnahmen Englands tragen.