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«». Lira». — G«««1«be« »erd« Kot» Sir. »4. leg oder sonstiger irgend welcher Betriebe« der Zeitung oder der Beförderungsetnrich- werda, Allmarkt iS. ir den folgenden Tag. Der Br» lerstta» abend» blteßNch der wü pelle monatlich , ; durch die Poft bezogen vtertefiährlich Mb.^L8S ohne Zustellungrgebühr. » «nzeigenP-et». Dir «gespaltene »rund,eile (Zlm. «löste 28) oder deren Raum 35 Pfg., örtliche Anzeigen 25 Pfg. Im Tezt - teil (Zlm. Moffe 17) 75 Pfg. die «gespaltene Zeile. Bei Wied«. Holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeige» "— - " — — Mr bestimmte Tage oder Plätze ähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. PostscheG-Ronto: Aart Leipzig »rebaNbSOtevkMste Bischof»! bei Abholung Im Faüe höherer Gewalt — Krieg mg in« Haus Störung des Betri« . . . > tungrn — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder di« «gespaltene Zeile «o Pfg. Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise». wird keine Gewähr geleift sfche vom derttschen Bürgertum — von Gott und der »r und ihrem eigenen verstand dazu bestimmt, erst ge- en und dann geschlachtet M werden. nen. Die deutschen Truppen bestehen aus 1000V bis 15 000 Freiwilligen. Von diesen find 10 bis 15 v. H. unzuverlässig. Ein Teil hat sich nur der hohen Löhnung wegen anwerben lassen. Ebensowenig kann man mit dem Grenzschutz rech nen. Verschiedene Soldatenräte Ostpreußens sind sparta- Misch gesinnt, namentlich der Soldatenrat in Gumbinnen. Während sich in Königsberg die politische Zentrale der Spartakisten befindet, ist in Gumbinnen die militärische Zentrale zu suchen. Ungefähr 150 russische Bolschewisten hielten sich in Königsberg auf; sie verfügen über ungeheure Geldmittel. Einiem Einmarsch der russischen Truppen würde also wenig im Wege stehen und bald würden die russischen Armeen auf deutschen Eisenbahnen Deutschland überfluten. Seit Wochen stehen alle Fabriken in Ostpreußen still, die Ar beitslosigkeit Nimmt zu und die Unabhängigen unterstützen di« spartakisfische Politik. Das Verhältnis von Kirche und Staat. Eine Interpellation in der Nationalversammlung. AMmar, 11. März. <W. T. B.) Präsident Fohren bach eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 20 und teilt mit, daß die Beerdigung des in Halle getöteten Oberstleutnants omr Klüder heute nachmittag 3 Uhr daselbst stattfinde. Die Na tionalversammlung werde durch eine Abordnung bei der Beisetzung vertreten sein und einen Kranz zu Ehren des Verstorbenen niederlegen lassen. Das Haus hört die Wort« der Anerkennung und des Dankes für den Ermordeten stehend an. Nach Erledigung kleiner Anfragen folgt die Interpella tion Arnstadt und Gen. (Deutschnot.) über das Verhältnis von Kirche und Staat. Als Abg. Mumm (Deutschnat.) das Wort zur Be gründung nimmt, erklärt Präsident Fahrenbach, es sei kein Vertreter des Ministeriums des Innern da zur Beant wortung. Es habe daher keinen rechten Sinn, die Inter pellation weiter zu verhandeln. Es werd« ihm jetzt gesagt, die Antwort sei formuliert und werde verlesen werden. In längerer Geschästsordnungsdebatte erklärt Kolonialminister Dr. Dell namens der Regierung, daß der Borwurs einer Rücksichtslosigkeit gegenüber den Interpellanten unange bracht sei. Die Interpellation sei im Kabinett eingehend besprochen worden. Es wird schließlich beschlossen, weiter Zu verhandeln. Abg. Mumm (Deutschnat.) Es ist das Empfinden wei ter Volkskreise, daß wir an der Schwelle eines neuen Kul turkampfes stehen. Den Frieden, den unser Vaterland braucht, gönnen aber ihm die Herren Ebert und ScheÄe- mann nicht. Eine ihrer ersten Toten war, Adolph Hoff mann an die Spitze des preußischen Kultusministeriums zu stellen. Redner erörtert sodann die von dem jetzigen Volks beauftragten Buck erlassene Verordnung über das Verhält nis von Kirche und Staat. Buck habe die Simultanschule durchgeführt, ohne irgendwie für den konfessionellen Reli gionsunterricht zu sorgen. Ähnlich sei in Hamburg und Braunschweig vorgegangen worden, desgleichen in Mecklen burg. Wie positiv zu verfahren ist, zeigt Württemberg. Meine Partei kämpft für di« Erhaltung der christlichen Grundlage, in Staat, Familie und Schule. Reichskoloniakminister Dr. Dell: Der Minister des In- nern ist in dringenden Reichsangelegenheiten nach Berlin berufen worden und hat leider wegen der Derkehrsschwierig- keiten nicht rechtzeitig erscheinen können. Ich habe im Na men der Reichsregierung folgende Erklärung abzugeben: Das Reich besitzt gegenwärtig keine Zuständigkeit auf dem Gebiete des Unterrichtsweisens. Die Regierung kann des- halb nicht gegen etwaige «rnzelstaatliche Eingriff« in di« Regelung des Religionsunterrichts Stellung nehmen. In wieweit in der Reichsverfassung Normativbestimmungen über das Unterrichtswesen aufzunehmen find, wird bei Be- rätung der Reichoverfassung zu prüf«! sein. Abg. Hellmaün (Sog.): Bei der Behandlung dieser An gelegenheit hat sich die ganz« Uberhebung und Herrschsucht der kirchlichen Kreise gezeigt, denen große Teile des Volkes feindlich gesinnt sind. sLärm und Widerspruch.) Wir ge ben aber ohne weiteres zu, daß di« einzelstaatlichen Ein griffs in den Religionsunterricht unklug und vielfach taktlos waren, zum teil auch undemokratisch, weil sie der Volksver tretung Vorgriffen. Da» sinzelstaattiche Eingreifen ent sprang aber letzten Ende» der langen und schweren Gewis sensnot weiter Pottskreise. Wir verlangen volle Gewissens freiheit. Unser Ideal ist Labei die Menschlichkeit im Sinn« 8 3. Die deutsche Gemeinwirtschaft wird von wirt schaftlichen Selbstverwaltungskörpern geleitet. Die Selbstverwaltungskörper werden vom Reich beaufsich tigt. Das Reich kann sich bei der Durchführung der Aufficht der Behörden der Gliedstaaten bedienen. O wie herrlich! Ein« riesige große Bureaukratie, größer als wir sie bisher gesehen haben. Unzählige Bureaukraten- gemüter und degenerierte Kaufleute, die sich an Klubsessel gewöhnt haben, werden beim Durcheilen dieser Zeilen sich schon einen bequemen, sicheren und nahrhaften Posten aus suchen. Was aber die Hauptsache ist, die ganze furchtbare stinkende Korruption, die von einer kommunisvischen Riesenbureaukratie untrennbar ist, wird weiterleben wie ein großer Fäulnisherd, in welchem noch alles, was es an deut scher Treue und Ehrlichkeit gab, sich in Gase verwandeln wird. h -1. In Ausübung der im 8 2 vorgesehenen Be fugnis wird ungesäumt durch besonderes Reichsgesetz die Ausnutzung in Brennstoffen;, Wasserkräften und sonstigen natürlichen Energiequellen und von der aus ihnen stammenden Energie (Energiewirtschaft) nach ge meinwutschafMchen Gesichtspunkten geregelt. Zunächst tritt für das Teilgebiet der Kohlenwirtschast ein Gesetz über die Regelurm der KolLenwirtschast^gdichzeitig mit diesem Gesetz M KrSst. ' ... Das geht Euch Bauern an! Kohl«, Kalt, Stickstoff und Elektrizität ist das, was Ihr braucht. Und alles dies wird „Reichsmonopol". Alte Professoren und junge Reg-e rungsräte haben jahr,zehnt:lang von Reichsmonopolen ge faselt, als ob diese dem Reiche etwas bringen könnten. Alle zukünftigen Reichsmonopole unter kommunistischer Arbeiter Herrschaft werden nichts anderes als einen Riesenverlust bringen, und dieser Verlust kann weder durch Zölle noch durch Steuern gedeckt werden, sondern nur durch Erhöhung des Warenpreises, also durch di« Verbraucher, besonders die Bauern. Das bedeutet Fortsetzung der Zwangs wirtschaft für Euch, meine lieben deutschen Bauern. Man wird Euch weiterhin das Getreide zum niedrigen Preise abnehmen, desgleichen das Vieh. Dafür gibt man Euch Kohle, Stickstoff, Kali, Phosphor und den elektrischen Strom zum erhöhten Preise. Mit diesem Preiswucher kann man Euch alles abquetschen, was man will. In einer kom munistischen Wirtschaft ist der städtische Proletarier der Herr und der Bauer der Knecht, so lange, wie der Bauer sich diese verkehrte Welt gefallen läßt. Aber denkt nicht, dah Ihr dies jetzt leicht abwerfen könnt. Hungrige und müde Pferd« vor einer schweren Last können nicht durchgehen, sie sind wehrlos. Laßt Euch nicht einspannen in diese kommu nistisch« Wirtschaft, sie ist Euer Tod. 8 8. Dieses Gesetz tritt mit den» Tage der Verkün dung in Kraft. Das bedeutet: Die Hinrichtung findet sofort nach dein Tage der Verkündigung statt. Draußen vor der ostpreußischen Grenze steht «in Bolschewisten Heer von 150 000 Mann, welches nur daraus wartet, bis die Frühlingssonne die Weg« trocken gemacht hat. Dann bricht es in Deutschland ein, vom Hun ger getrieben, und findet keinen Widerstand. Das ist der Kommunismus von draußen. Drinnen in Deutschland treiben kindliche Politiker bür- geMchen Standes Gedankenspielerei mit sozialen Proble men, reden wie 17jährige Seminaristen aber nicht wie welt- erfahrvne Männer. Sie schaffen den Kommunismus von innen heraus. Das Ende wird sein, daß wir in einem Jahr« in Deutschland kein ehrliches Gewerbe mehr Haden, welches seinen Mann ernährt, sondern nur eine deuffch-russtsche Bolschewistenarm es, welche das Volk auf- Oder kommt uns noch ein Retter, der mit den sittlichen Kräften, die das alte System noch hat, mit Waffen des Gei stes und Waffen der Faust eine lebendige Mauer entgegen- zufetzen versteht dem Ansturm dieser Mächte de» Todes? Die schwere Gefahr im Osten Dem „Dresd. Anz." wird gemeldet: Di- Lage in Ost preußen muß, wie wir hören, als äußerst kritisch angesehen werden. Die russisch« Armee droht in. wenigen Wochen in Ostpreußen etnzufallen. Vorläufig hat die russische röte Ar mee noch genug zu essen jn Kurland, auch ist die Witterung Mem Einmarsch nach Ostpreußen nicht günstig. Im Früh jahr ist jedoch nM dem Vormarsch russischer Truppen zu rech- Deutschlaüd — kommunistisch. Von Dr. Schiele-Raumburg. Es gibt gedruckt« Buchstaben, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben. Leider gibt es sogar sehr viel solches gedrucktes Zeug; es ist Kulturballast, aber im merhin unschädlicher. Es gibt Wirklichkeit, welche niemals oder doch sehr schwer in die Welt der gedruckten Buchstaben, z. B. in Las Gehirn eines Journalisten oder Politikers eingeht. Ein Bauer oder Geschäftsmann sieht sie oder erkennt sie, weil er mit ihr lebt; aber er kann sie nicht schriftlich machen. Drittens gibt es Ereignisse, worin die Wirklichkeit und der gedruckt« Buchstabe zu einer Einheit verschmolzen sind, so daß der eine des andern Kleid. Ein solches Ereignis ist die Vorlegung eines S o - zialisierungsgesetzes durch unser« jetzige soge nannte Reich»rogi«rung. Dieses Gesetz bedeutet den deut- schm Konuyrmismus und zugleich Not und Tod für unzäh lige deutsche Menschenleben. Ein« harte, trübe, graue, «lende Wirklichkeit ist in diesen wenigen Buchstaben «inge schlossen. Wir wollen es mal miteinander gtzpau lesen. 8 1. Jeder Deutsche Hot sein« geistigen und körper lichen Kraft« so zu betÄigen, wie es das Wohl der Ge samtheit von ihm fordert. / Also da» Gesamtwobl „fordert!" Lieber Deutscher aus dem Bürgerstande und Gelehrtenstand« und Kaufmannsstande, das bedeutet für dich die Zwangsarbeit. Es heißt weiter: ? Das Reich gewährleistet jedem Deutschendie Möglichkeit, durch eine seinen Fähigkeiten entsprechen de Arbeit fein LÄ>en zu unterhatten. „Das Reich gewährleistet!" In Wahrheit wird das Deutsche Reich unter kommunistischer Herrschaft nicht mehr 67, son dern nur noch höchstens 40 Millionen Menschen ernähren können. Soweit er Arbeitsgelegercheit nicht zu finden ver mag, wird ihm nach Maßgabe eines besonderen Reichs- .gefttzes der notwendige Unterhalt aus öffent lich en M i t t el n gewährt. „Aus öffentlichen Mitteln!" Wo find öffentliche M i ttol? Das Reich wird weder Steuern noch Zölle noch Kredit haben. Die öffentlichen Mittel sind der Rest von Pri- vatvermögen, der bei den Besitzenden noch zu finden ist. 8 2. Wirtschaftliche Unternehmungen und Werte, insbesondere Bodenschätze und Naturkräfte, in die deut sche Gemoinwirtschaft zu überführen, sowie die Her stellung und Verteilung der wirtschaftlichen Güter für die deutsche Gemeinwirtfchast zugunsten des Reichs, der Gliedstaaten, Gemeinden oder Gemeindeverbände zu regeln, ist Sache des Reiches. „Deutsche Semeinwirtschast", wie rührend das klingt! Jede sozial denkende Bolksschullehrerin und man cher sozial gesinnte Pfarrer und Professor wird Tränender Begeisterung darüber weinen. In Wahrheit ist es nichts qnogre» als was wir kennen, die berüchtigt« Zwangs wirtschaft, —da« Kaufen, Handeln, Verteilen und Wuchern durch die Gemeinden, — der egoistische individual wirtschaftliche Kampf einer Gemeinde gegen die anher«, — Rot und Mangel für alle, — ruchlose Warenverderbnisund unsinnige Berkehrsvergeudung. Es ist mit einem Worte Kommunismus, d. h. die Aushungerung des deutschen Volkes durch das-Deutsche Reich, die große deut sche Kriegsdummheit, über die unsere Enkel noch lachen und «einen werden. , Und wa» schjt Ihr dazu, Ihr bürgerliche Hälfte dpr regierenden Mchrheit in der Nationalversammlung? Haben Euch Eure Wähler dorthin geschickt, um den Kom- imtniemus zu verwirklichen? Au» albernen Sentiments, aus längst -veralteten Kinderstubenerinnerungen, au« Jun- kerhaß und Kleinleutegofühlen heraus habt Ihr Euch von Euren Hauhmännern und Raumännern und Gröbern und anderen tapferen Demokraten aus Schwaben, Kuchensachfen und Galizien hineinführen lasten in di He Sozialistenherr schaft und gebt ihr Würde, Ansehen und Vertrauen vor dem Nuckmer 6G Donnerstag, 13. März ISIS. 73. Jahrgang.. DerSMscheLrMer Bischofswerdaer Tageblatt. LVScheMttche Beilage«: Der SLchstsche Landwirt and Sanntags-UnterhaltnagGblatt. Erscheint seit (846. Fernsprecher Nr. 22. Amtsblatt der Amtstfanpttnannschast, der Schulinspektion und des HlMptzotzamtes zu Bautzen, sonne des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. Auzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. lele-r.-Adreste: Amtsblatt.