2. Einen anderen Grund kann Niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christ, 1. Cer, g, II, Welches ist aber das rechte Ziel und welches der rechte Weg dahin? Alle Erzieher stimmen darin überein, daß das Ziel der Erziehung nur das Hinaufführen zum Göttlichen und also gleichsam die Ver göttlichung des Menschen sein könne. Nun stellt an uns der Mund, dessen Wort noch immer von aller Welt mit Ehrfurcht gehört wird, die gewaltige Forderung: „Ihr sollt vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist." Und wo wir nach dem Wege zu solch' erhabe nem Ziele fragen, so antwortet derselbe Mund: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Va ter denn durch mich." In diesen ebenso klaren wie entschiedenen Aussprüchen kommt der Herr Jesus Christus auch dem Forschen und Streben der Päda gogen Erfüllung verheißend entgegen, und in einer christlichen Pä dagogik ist uns demnach das höchste Ziel wie der sicherste Weg vor gezeichnet, daher eine solche und nur eine solche im eigentlichsten und schönsten Sinne des Wortes eine Pädagogik des Fortschrittes genannt werden muß. Trotzdem gehen die Wege der Pädagogen gerade vor der engen Pforte des Evangeliums auseinander. Die Einen schreiten im herzlichen Glauben hindurch und bezeu gen , wie Christus der Herr auch der Kinder Heiland und alle Erzie hung nur eine Verwirklichung des Evangeliums an und unter der Jugend sei. Diese christlichen Pädagogen straucheln und fallen wohl auch auf dem schmalen Wege, den sie sich erwählt haben, und sind nicht frei von Jrrthümern und Mißgriffen, wie sie einmal von der menschlichen Natur unzertrennbar sind, aber diese ihre Schwachheit hebt die Wahrheit selbst nicht aus, daß sie auf dem rechten Wege zum rechten Ziele sind.