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i>r Sächsische Wähler Der Plan über die Errichtung ^iner oberirdischen Telegraphenlinie tn Frankenthal Legt beim Postamt Großharthau vom 8. ab 4 Wochen au«. Dresden-A., am 4. November 1S18. Kaiserliche Oberpostdirektto« , 22. November 1S18 werden der Lebensmittelkarte für Nicht- und grün« Kokte) einschließlich der Kriegsgefangenen (grüne Karte) c/LL v5//-c>772es^.^ la nu dabsn bsi: MlvAwrck «Lu »«41»« StWtisrye Bek«ttMMamu»gen Kohlenabgabe. Bischofswerda: Kohlenkarten 1301—1683 bei Richter, 200l>—2117 und 1—206 bei Eisenbeiß. Der Rat der Stadt. AWsch mit knoä fleisch oder Wurst 5. Auf die 2 karte» insgesamt beilog«, bez. 100 gr Hackfleisch oder Wurst. 6. Auf die Militärurlauberkageskarle« insgesamt 25^ gr. 7. Auf die weißen Fleischbedarfsscheine für Volksküche» se 50l> gr Fleisch mit Knochen oder Knochenbeilage bez. 46V «ramm Hackfleisch oder Wurst, auf die rötlichen Flelschhe- darfsschelne für Gastwirtschaften und Kantinen 250 er Fleisch mil Knochen oder Knochenbeilage bez. 200 xr Hackfleisch oder Wurst. Es wird wiederholt darauf hingewiesen, daß nur di« mit den vorstehend angegebenen Buchstaben und Nummern versehenen Fleischmarken bei der Abrechnung al» gültig an erkannt weiten können. Bautzen, am 8. November 1918. Kommunalverband Vautzen-Land: Königliche Amts Haupt Mannschaft. Der Landeskulturrat hatte für Montag, den 4. Novbr., nachmittags 3 Uhr, die Mitglieder des Landeskulturrates, die Vorstände der Landwirt chaftlichen Kreisvereine, des Verbandes der Landwirtschaftlichen Genossenschaften und des Verbandes der Landwirtschaftlichen Hausfrauenvereine, sowie die Direktoren und Lehrer der landwirtschaftlichen Schulen zu einer Besprechung über die Bekämpfung des Schleichhandels eingeladen, zu der auch meh rere Vertreter der Königlichen Staatsregierung, darunter der Ministerialdirektor der 5. Abteilung Les Ministeriums des Innern, erschienen waren. Nach der Begrüßung der zahlreich erschienenen Versammlung durch den Vorsitzenden des Landeskulturrates, Geh. Rat Dr. Hähnel, ergriff zu nächst Hofrat Dr. Schöne das Wort und führte etwa fol gendes aus: Es muß heute zugestanden werden, daß wir die Macht des Staates, der sich die Aufgabe gestellt hatte, die Bevölkerung gleichmäßig mit einer nur beschrankten Menge Lebensmittel zu ernähren, auf wirtschaftlichem Ge biete überschätzt haben. Im Grunde genommen ist diese Aufgabe überhaupt unmöglich zu erfüllen gewesen, zumal die Selbstzucht der größten Mehrheit der Bevölkerung nicht so weit geht, der persönlichen Bedürfnisbefriedigung im Interesse der Allgemeinheit die erforderliche weitgehende Einschränkung aufzuerlegen. In dieser Tatsache liegt die eigentliche Ursache des jetzigen Umfanges des Schleichhan del« begründet, der an und für sich mit dem herrschenden Ernährungssystem untrennbar verbunden ist, aber allmäh- lich Formen angenommen hat, die für unser gesamtes Wirt schaftsleben das Schlimmste befürchten lassen. Es kann na türlich heute nicht mehr daran gedacht werden, das ganze System, das überdies jetzt die größte Belastung erfährt, mit ten im Wirtschaftsjahre abzubauen. Vielmehr kann da» drohende Unheu nur abgewendet werden, wenn es gelingt. durch unzeitgemäße Nervosität unsere Zukunft, von der für Millionen deutscher Brüder Heimat und Herd, Da sein und Arbeit abhängtl Sonntag, »r» 1« sc»»««e«r ISIS auch jetzt in den letzten Monaten des Krieges und in der ersten Zeit der Übergangswirtschaft nicht versagen, ober ste» Gebot ist aber, kein Pfund Getreide, keine Kartoffel, kein Stückchen Butter, kein Li in die Hand de» Hamsterers oder gar des Schleichhändlers gelangen z» lassen. Liner schweren Versündigung gegen das Vaterland macht sich der schuldig, der dieses Gebot auch nur einmal übertritt. Er setzt sich selbst der größten Gefahr aus, wenn er außerdem sich höhere Preise zahlen läßt, abgesehen davon, daß ein sol- cher Landwirt den gesamten eigenen Berufsstand in der un verantwortlichsten weise schädigt. Die Ehre unseres Be- rufsstande» verlangt gebieterisch, daß kein Landwirt einen Kaufpreis über den Höchstpreis nimmt, wer gegen diese» Gebot handelt, beschmutzt die Ehre unsere» ganzen Stande»! Alle Landwirte eines Dorfes oder eines Bezirks sollten sich deshalb zusammentun und auf diejenigen Berufsgenossen einwirken, die ungeachtet der Mahnungen ihre Erzeugnisse in unrechtmäßiger Weise veräußern. Wir brauchen sämtliche Nahrungsmittel in den folgen den Monaten auf das dringendste. Ls kann nichts entbehrt werden. Niemand darf mehr erhalten als der andere, weil sonst ein Teil der Bevölkerung hungern und zugrunde gehen muß. Eingedenk wollen wir sein in der Stunde der höchsten Not des Dichterwortes: „Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr!" Handle jeder Landwirt und jode Landwirtin darnach. Landeskulturrat, Landwirtschaftliche Sreisverejne, Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften und verband Land wirtschaftlicher Hausfrauenvereine im königr. Sachsen. men und unseres Ernährungssystems ernstlich in Frage st, Abbau oder gar an" eine soforts nicht zu denken. Der Schteichl Riefengesahr für unser weitere» Durchhalken. Der Feind steht vor den Toren des Reic unsere Fluren verschont, noch ist unsere I nicht gebrochen. Sie wird aber i "" nicht l.-„ ' " " _ Nahrungsmittel zuzuführen. den Erzeugnisse an di« Stellen abgegeben werden, denen die Verteilung obliegt. Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt, sich darüber zu streiten, ob da» System richtig ist, ob wir besser dastünden, wenn dem freien Handel die Versorgung überlassen worden wäre. Mahr denn je gilt e» jetzt durchzuhalken, di« schwerst« Atttz die je unserem Vaterland« auseriegt worden ist, zu überstehen. Die Landwirtschaft hat ihre Pflicht trotz größter Er- fchwernifse tn vollem Umfange getan. Sie wird und darf Ruhe und Ordnung hatten! Der kürzliche Aufruf der neuen deutschen Bolksregie- rung umr«iht in schlichten, sachlichen Worten den ganzen Umkreis der seit dem 30. September geleisteten Arbeit und di« ganze furchtbare Größe der gemeinsamen und nur ge meinsam unter Einsetzung aller Volkskräfte zu leistenden Arbeit. Kein Pathos,' kein Schlagwort, keine Zukunfts musik hallt aus diesem Aufruf, um so wirkungsvoller und -eindringlicher ist daher seine ernste Sprache der furchtlosen Wahrheit. Mit glanzvoller Opferwilligkeit und Pflichttreu« der bedrohten Heimat gegenüber hat die Front draußen un erhört Großes geleistet, sie hat die Greuel des Krieges vom friedlichen Boden des Vaterlandes abgewehrt. Mit eifer- men Nerven und blutenden Bibern hält sie stand. Da darf das Volk daheim auch nicht die Nerven verlieren und der «rfolgverheihenden Arbeit der Volksregierung zur Herbei führung des Friedens in den Arm fallen und den letzten HAdenkampf draußen lähmen. Augenblicklich in den Ta gen der stärksten militärischen und politischen Spannung, in denen über das Schicksal des ganzen deutschen Volkes ent schieden wird, in denen der Bestand des Reiches und die ge ordnete wirtschaftliche Lebensbürgschaft auch für den letzten Arbeiter sichergestellt werden muß, dürfen nicht impulsive Eingebungen, nicht unsachliche, der Not der Stunde nicht gerecht werdende Erörterungen, nicht verantwortungslose Demonstrationen die innere Einheit der Nationen gefähr den und den Mick für das große Ziel: Deutschlands Zukunft, trüben. Wir alle müssen uns restlos klar werden, daß Deutschlands Zukunft auch unser« eigene Zukunft ist, deren Grundlagen wir jetzt erkämpfen, deren Ausbau nach unseren eigenen Wünschen und unserer erprobten Arbeitskraft und Arbeitsleistung uys s-lbst vorbehalten ist. Nur Ruhe und Ordnung im Lande können der Dolks- rsgierung den geregelten Gang auch des wirtschaftlichen Lebens, der schwierigen Versorgung aller mit allen Bedürf- nifsen ides Leibes und der Nahrung und di« Stützung der draußen noch kämpfenden Brüder ermöglichen. Don Ruhe amd Ordnung im Lande hängt die Gestaltung der Zukunft ab. Denn woraus lauern jene Kriegstreiber jenseits der Schützengräben, die mit ihren uferlosen Annexions- und Demütigungsabsichten auch der Beendigung des Krieges noch jetzt entgegenwirken? Sie hoffen auf den inneren Zer fall des Reiches, der nur ihren Plänen dienlich sein.und di« wehr- und machtlosen vereinzelten deutschen Brüderstämme zum Spielball und Ausbeutungsobjekt der westlichen Groß staaten machen würde, wie «s nach dem Zerfall der Herr- tichkeit des alten-Reiches jahrhundertelang der Fall war. „Das Reich muß uns doch bleiben!" Dieser Leitsatz unserer gemeinsamen Zukunft muh uns als Leitstern all Unseres Handelns und Denkens vorschweben. Unter diesem Gesichtswinkel müssen, unbeschadet ihrer Bedeutung, alle übrigen Fragen und Forderungen zurücktreten. Der Fried« und das einige Reich sind unsere gemeinsam«, di« deutsche Zukunft, der da« deutsche Volk trotz allem, gestützt aus die unvergleichlichen Leistungen einer mehr al» vierjährigen Kriegszeit, mit vertrauen und Selbstvertrauen entgegen- lbstcken kann. ) Aber zerstören» wir nicht, wenige Augenblicke vor der Beendigung der Weltkatastrvptze, durch eigene» Vorschüßen, j karte mit dem Aufdruck „Volksküche" insgesamt 75 gr FMsch mit Knoche» oder Knochenbeilage bez. 50 er Hackfleisch oder Wurst. 4. Auf die Abschnitte I, 2 und 3 der rötliche» Reich»- fleischkartr mit dem Aufdruck „Volksküche" insgesamt 40 » oder Knochenbeilag«, bez. 30 gr Hack ¬ mitte 1—7 der Mililärurlauberwochea- gr Fleisch mit Knochen oder Knochen. Bekanntmachung. Verkauf uud Umtausch vou Reichs- stempelzeichen betreffend, Nr. 1730 I 1. Dresden, am 25. Oktober 1918. Im Anschluß an die Verordnungen der Königlichen Ministerien, der Finanzen und der Justiz zur Vollziehung der vom Bundesrat erlassenen Ausführungsbestimmunyen zum Reichsstempelgesetz vom 3. VH. 1913 und des Gesetzes zur Änderung dieses Gesetze» vom 6. VII. 1918, vom 21. VIII. 1918, 6-VL. S. 257, wird folgendes bekanntgegeben: Mit dem Verkauf und Umtausch von Schlußnoten- und Frachturkundenstempelmarken, sowie von amtlich gestempel- 'ten Vordrucken zu Schlußnoten und mit der Verwendung von Schlußnotenstempelmarken zu Vertragsurkunden (Aetchssteyipägesetz 8 27) sind außer den in 8-2 Abs. 1 der Verordnung bezeichneten Hauptzollämtern beauftragt, . die Zollämter Burgstädt, Crimmitschau, Döbeln, Ebers bach, Frankenberg, Glauchau, Großenhain, Kamenz, Klin genthal, Limbach, Löbau, Meerane, Mittweida Reichenbach, Riefa, Schneeberg, Schöna, Schrbarzenberg, Werdau und Wurzen, sowie di« Nebenzollämter Aue, ülsnitz i. D., Unterwiesenthal und Wolkenstein. Außerdem sind mit dein vorgenannten den Schlußnoten stempel betreffenden Geschäften das Nebengollamt Walden burg, dem Verkauf und Umtausch von Frachturkunhenstem- pelmarken das Zollamt Hohenstein-Ernstthal, sowie die Ne- Lenzollämter Markranstädt und Pegau bauftragt. LK Königliche Generalzolldirektion. Härtig. Amtliche Beknnotmnchnng«. Marmelade. (Kommnnalverbaad Bautzen-Land.) vom 14. bi« «inj abgegeben auf AI selbstversorger <r. Kl 1 Pfund Marmelade. Der Preis beträgt für 1 Pfund Marmelade 1 -4t. Wo die Ware bereits eingegangen ist, kann mit dem Verkauf schon vorher begonnen werden. Di« am 22. November 1918 nach Gesch'äftsschluh in den Haupt- und Unterverkaufsstellen noch vorhandene Marme lade ist der Warenverteilungsstelle des Kommunaloerban des, Kaufmann Bruno Nitsche in Bautzen, Moltkestraße 29 bis zum 25. November 1918 anzuzeigen. Die etwaigen Be stände werden bei der nächsten Verteilung angerechnet. Bautzen, am 8. November 1918. Ksmmuualverbaud Bautzen -Land. Königliche Amtshauptmannschaft. Aleifchabgabe. (Kommunalverband Bautzen-Land.) In der Woche vom 11. November bis 17. November 1918 dürfen von den Fleischern an sichergestelltem Fleisch abgegeben werden: 1. Auf die Abschnitte'1/1—7 der weißen Reichrfleisch- karte für Erwachsene insgesamt 125 gr Fleisch mit Knochen oder Knochenbeilage, bez. 100 er Hackfleisch oder Wurst. 2. Auf die Abschnitte I. 1—3 der rötlichen Reichsfleisch, karte für Kinder oder Tetlselbstversorger insgesamt 80 gr Fleisch mit Knoche» oder Knochenbeilage, bez. 50 gr Hack fleisch oder Wurst. 3. Auf die Abschnitte I. 4—7 der weißen Reichsfleisch- Gegen den Schleichhandel! Der Sächsische Landeskulturrat erläßt folgenden Aufruf die Landwirte: Schleichhandel hat allmählich Formen angenom-- einen Umfang erreicht, der die Aufrechterhaltung Im gegenwärtigen Zeitpunkt ist naturgemäß an einen Aufgabe dieses Systems idel bildet deshalb eine es. Noch sind Iderstandskrafi ! gebrochen. Sie wird aber völlig zermürbt, wenn es gelingt, der Bevölkerung wenigstens die notwendigen Das ist aber nur durchführbar, wenn alle abzuliefern- Auf Blatt 410 des hiesigen Handelsregisters ist heute die Firma Martha Lehmann, Lederwarenfabrik in Ober- neukirch und Martha verehel. Lehmann geb. Falke in Ober- neukirch L. S. als ihre Inhaberin eingetragen worden. Dem Buchhalter Ernst Walter Lehmann in Oberneukirch L. S. ist Prokura erteilt. Bischofswerda, am 4. November 1918. Königliches Amtsgericht.