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«me »88 49,59 52,96 34,22 27,22 87,54 Polnisch 60,90 67,39 49,67 40,04 64,46 71,72 58,82 nere inen »den sich» schließlich im iLrd- 130 L> chst noch die polnisch Das ist vor itt -er Land«kartoffelkartv abgegeben haben, neue Kor des Kommunaloerband«. ' Di« Gemeindebehörden habep über die zuruckgegebenen Abschnitte ein Verzeichnis nach vorgeschriebenem Muster zu führen. Di« Gesamtzahl -er zurückgegebenen Abschnitte ist der Amtshauptmannschaft bi» spätesten» den 23. Oktober 1918 oNzuzeigen. ll. «arwffettarlt» des Kommunal verbandes Umtausch der Abschnitte der Laudeskarloffelkarteu m Kartossellarieudes Kommuualverbaudes. ! (Kommmmlverband Barrtzeu-Laud.) Auf Grund vom H 2 der Dmrdesratsverordnung vom 18. Juk ISIS über die Kartoffelversorgung wird im An- Wutz an tz 25 der Bekanntmachung -es Komnumalverban- -es Bautzen-Land vom 14. September ds. Is. Wer den Ver kehr mit Kartoffeln aüs der Herbftkartüffelernte ISIS für den Bezirk der Amtshauptmannschast und der Stadt Bischofswerda Folgendes bestimmt: I Rückgabe der Abschnitte der Lanbeskartoffettarten 8 1. Inhaber der Landeskartoffelkarten, die hierauf keine I Kartoffün f ' ' " I schnitte MkftkllS dkn 19. Oktober ds. Is Freitag, d«d 18. Oktsder 1818. iürde. I chieren, neue «Keitas so, daß- diese nicht einen aber mußte sich btotben konnte über di« Größe des aus der Gk sehr schöner jenen waren doch Amtliche BeLmmtWKchmtg«. zurücktzu geben und «hasten -afüc Kartoffelkarten d« Kom- mmunverbtmdEs. Es ist zulWg, -atz zunächst auch nur eine oder zwei Zentnerkarten umgetauscht w«den, damit der Inhaber d« Landeskartoffelkarte die Möglichkeit behält, die übrigen Zentnerabschnitte noch durch zentnerweisen Einkauf zu ver werten. Die Kartoffelkarten de» Kommunaloerband« berech tigen nur zum Bezüge von Kartoffeln aus einer Kartoffel verkaufsstelle des Kommunalverbandes. Der Bezug von Kartoffttn auf Kartoffelkarten des Kom munalverbandes ist bei ein« -er von der Gemeinde be« kanntzugeben-en Verkaufsstellen -is zum 26. Oktober 1-18 anzumelden. Di« Anmeldung ist von der Kartöffelverkaufsstelle auf den Karten zu bestätigen; außerdem sind die Anmeldescheine abzutrennen und bis zum 29. Oktober ISIS an die Ge meindebehörde abzugeben. 8 6. Die Gemeindebehörden haben die Anmeldescheine ge sammelt bis zum 31. Oktober mit einem Lieferschein am den Kommissionär des Kommunalverbandes, Kaufmann Paul Bennewitz in Bautzen, Kornmart 12 einzusenden, der hier auf den Berkcwssstellen die nötigen Kartoffeln überweisen wird. Die polnische Frage. Sämtliche deutsch-polnische Organisationen haben in einem Aufruf die Bereinigung aller in den polnischen Län dern wohnen-tn Volk-steile zu einem Ganzen verlangt und fick dabei auf di« Wilfonschen Punkte berufen. Dieser pol nischen Anmaßung gegenüber, die kerndeutsch« Land von Deutschland abtrennen will, hat sich in Deutschland ein Sturm der Entrüstung erhoben. In Danzig hat sich bereits ein Volksausschub für nationale Verteidigung gebildet und Hunderttaufende haben sich zusammengefuNdsn in dem Schwur," lieber Gut und Blut zu lassen, als eine Abtren- nung deutschen Landes zu dulden. sie freilich eitel Liebe und Anhänglichkeit gewesen. Aber ! damals hatte sich das auch gelohnt. Onkel General war - sehr freigebig; er gab immer so reizende Feste, auf denen sich die jungen Offiziere auch gegen die Nichten d« Gene- ' rals sehr zuvorkommend benahmen. ' Daran dachten aber Lorche nun Bärbchen längst nicht j mehr. Es ist merkwürdig, was für, ein kurzes Gedächtnis manche Menschen für empfangene Wohltaten hoben! Je denfalls fanden Lärchen und Bärbchen, daß man sich Felici- - tas wegen allerlei Entbehrungen -auserlogen mußte, weil sie > nun doch den Eltern „zur Last" fiel und dann — ja, dann war Felicitas eben auch unerlaubt schön für eine arme Waise. Jedenfalls war sie viel schöner, als Lorchen und ' Bärbchen; sie befaß allerlei Vorzüge, die sie selbst nicht aus- zuweisen hatten. Und das erfüllte die Schwestern mit klein lichem Neid. , i Lorchen und Bärbchen waren durchaus keine häßlichen Mädchen — o nein, es waren hübsche, blonde, frische Din ger. Aber ein wenig Durchschnittstype. Sie besaßen nicht die elegante Schlankheit, die edlen Linien und die vornehm graziösen Bewegungen ihrer Cousine. Ihr blond« Haar sah direkt fahl aus gegen den satten, metallischen Goldijon, der Felicitas Haar eigen war. Ihre wundervollen brau nen Augen boten zu dem goldigen Haar einen pikant wir kungsvollen Kontrast. Lorchen und Bärbchen aber besaßen wässerige, blaue Augen mit weißblonden Wimpern, und da diese Augen nicht sehr ausdrucksvoll waren, sahen fast alle Menschen — hauptsächlich natürlich die Herren — viel lieber in die Augen der Cousine, als in die von Lorchen und Bärbchen. Und das war doch nicht sehr angenehm Außerdem — wie sich Felicitas zu kleiden verstand. In den schlichtesten Trauerfähnchen hatte sie schon wie eine Prinzessin ausgesehen und nun legte sie die Trauer ab und würde wieder farbige Kleider trägem Besonders in Weiß sah sie immer unerhört schön aus. Nun sollte sie wieder mit in Gesellschaft gehen, da das Traueriahr zu Ende war. Lorchen und Bärbchen fanden zwar, daß die arme Felicitas dazu gar nicht berechtigt sei, aber die Hofrätin meinte, der Leute wegen könne man sie ' nicht mehr zu Hause lassen. Bisher hatte man dos mit der , > freilich nicht, das Trauer entschuldigen tönen, aber nun ging das nickt mehr. Man war nicht gerade feinfühlig ihr ge- Felicitas würde also nun als gefürchtete Rivalin für Lor- ' at selbst, aber chen und Bärbchen austreten. «m in seinem! Einen Trost hatten die Schwestern jetzt aber. Sie Hat- Tante Laura ten für das bevorstehende große Ballfest, das Hofrats jeden i sich für zahlreiche Einladungen zu revan- „himmlische Roben bekommen. Felicitas ein alt« Kleid aufarbeiten. Sie besaß Mar «st im Hause ihres Vaters noch «ine Menge o zum Teil auch kostbarer Toiletten^ aber die M, die beiden erwachsenen waren doch nicht mehr moderm . .. icht besonders liebenswürdig So saß nun Felicitas in ihrem Stübchen und m-ichte sich gegen Felicitas. Früh«, ast deren Later noch lebte, warm mit flinken, geschickten Händen, eine Toilette aus elfenbein ¬ farbigen Spitzen und Chiffon auf gleichfarbiger Seide tzu modernisieren. Eimge Meter Chiffon hatte sie sich dazu kaufen müssen. Der Vater hatte ihr nur zwanzigtausend Mark hinterlassen. Von den Zinsen dies« kleinen Vermögens mußte sie all« bestreiten, was sie — außer Kost und Wohnung — für ihre Person brauchte. Und eine junge Dame braucht doch an Kleidern, Hüten, Wasche, Handschuhen, Schuhen und der gleichen eine ganze Menge, wenn sie, wie « bei Felicitas der Fall war, auch noch repräsentieren mußte. Da gast «, sich sparsam einzurichten. Aber das machte der jungen Dame wenig Kummer. Es hatte sogar einen eigenen Reiz für sie, sich einzuschrän ken. Während sie eifrig, mit glühenden Wangen an ihrem Kleide nähte, flog immer wieder ein glücklich«, sehnsüch tiges Lächeln über ihr schön« Gesicht. Wozu brauchte sie teure, glänzende Toiletten — dies Kleid tat es auch! In kurzer Zeit würde sie doch ein ganz anderes Leben beginnen und noch mehr sparen — ein Lei ben, in dem es keine großen, glänzenden Gesellschaften geben würde, aber dafür ein reich«, stilles Glück, ein froh« Genügen. Ach, wie sie sich darauf freute, in einem eigenen, kleinen Heim schalten und walten zu können! Wie wollte sie spa ren und rechnen, daß es an nichts fehlte, was unbedingt sein mußte. Sie lachte glücklich in sich hinein und nahm schnell aus einem verschlossenen Kästchen, das neben ihr auf dem Tische stand, die Photographie eines jungen Offiziers. Mit leuch tenden Augen blickte sie in das schöne männliche Gesicht un küßte es innig. „Harry — mein Harry! Nun werden wir uns bald — bald angehören dürfen für immer," flüsterte sie. Glückstrahlend legte sie das Bild wieder in das Kästchen und verschloß es. Dann nähte sie eifrig weiter. „Schön will ich aussehen, mein Harry! Du sollst stolz auf mich sein! Und wenn ich mir auch in Zukunst meine Kleider selbst arbeiten^ muß, so will ich darin nicht weniger hübsch aussehen. Wozu habe ich so geschickte Hände? Dies Kleid hier soll auch, in neuer Pracht erstrahlen! Hi« die breite Chiffonlage verbirgt den Ansatz des Ärmels, den man nach der neuen Mode nicht mehr sehen darf. Und der Rock ist etwas enger geworden, wie « die Mode heischt. Das Stück Spitze, das ich herausnehmen mußte, gibt einen wir kungsvollen Revers auf mein blau« Seidenkleid, das ich bei nächst« Gelegenheit trage. Nun noch eine duftige Chif- fonrosette an den Gürtelschmß — und die modernste Robe ist fertig!" So dachte die junge Dame befriedigt und hielt das Kleid prüfend von sich ab. ! I Sie. freute sich sehr auf diesen ersten Ball, den sie noch > des Vaters Tode besuchen würde. Ehrlich und tief hatte sie diesen betrauert, der ihr immer ein liebevoll«, zärtlicher , Bat« .gewesen war, wenn « auch nicht verstanden hatte, > für ihre Zukunft zu sorgen. Ans Sterben hatte « eben nie wÄlen oder können, haben die 3 Ab- und 6/O* den Gemeindebehörden bis Es dürfen nur die jeweils gültigen Wochenabschnitte beliefen werden. Die Gemeindebehörden könnten jedoch nach den vorhan denen Vorräten bestimmen, daß mehrere Wochenabschnitte im Voraus beliefert werden können. Bautzen, am 12. Oktober 1918. Kommuualverband Bautzen-Lartd. Königliche Amtshauptmannschast. im Reg.-Bez. Bromberg im schles. Reg.-Bez. Oppeln i. d. Pros. Westpreußen im Reg.-Bez. Danzig im Reg.-Bez. Marienwerder in der Stadt Danzig Es überwiegt also nur in der Provinz Postn sprechende die deutsch sprechende Bevölkerung, allem im Regierungsbezirk Posen der Fall, wo sich Vas Der- hältnis etwa 2 zu 1 stellt. Im Regierungsbezirk Bromberg hält sich die polnische und deutsche Bevölkerung die Wage. In Westpreußen entfällt im Durchschnitt ein Pole auf Mel Deutsche. Die Stadt Danzig ist eine rein deutsche Stadt. Für die zurückgegebenen Abschnitte der Landeskartoffel karten werden durch die Gemeindebehörden Kartoffelkarton des Kommunalverbandes ausgegeben und Mar . a) für Personen über 4 Jahre weiße zum Bezüge von wöchentlich 7 Pfund und d) für Kinder, di« am IS. September ds. Is. das 4^ Lebensjahr noch nicht vollendet hatten, grüne zum Bezüge von wöchentlich 5 Pfund Kartoffeln. Die weißen Kartoffelkarten haben Gültigkeitsdauer vom 4. November 1918 bis 19. Januar 1919, die grünen vom 4. November 1918 bis 22. März 1S19. Nach Ablauf dieser Fristen erhalten diejenigen, die mehr als einen Zentnerab- Origtnal-Rvman von H, Court Hs-Ma hier. (Nachdruck verboten.) *) Ovpvttxbt IS 14 l>/ Orvivsr L Oourp., Lettin tV. 30. Uebersetzung in fremde Sprachen Vorbehalten » 4. Kapitel. Felicitas Wendland faß in ihrem kleinen Stübchen, das Tante Laura, die Frau Hoftal Schlüter, ihr angewiesen hatte, als sie nach dem Tode ihr« Vaters in deren Haus« Aufnahme fand. Hoftat Schlüter bewohnte mit sein« Fa- nmie eine Amtswohnung in einem außer Betrieb gesetzten asten fiskalischen ^Gebäude. Es sah von außen nicht sehr freundlich aus, hatte dicke Mauern und tiefe Fensternischen. Aber die Räume, die der Familie des Hofrats zur Ver fügung standen, waren groß und reichlich. Es gehörten so gar zwei große SAe dazu, deren Fußböden Frau Hofrat blitzblank hatte bohnern lassen, so daß man bei festlichen Anlässen famos darauf tanzen konnte. Felicitas besaß aber nur dies winzige Stübchen für sich allein. Tante Hofrat hatte gemeint, die junge Dame müsse sich bescheiden strnem Felicitas war jetzt nicht mehr das einst so gefeierte Generalstöchterchen, das im Hause des Va ters eine große Rolle gespielt hatte, Indern sie war nur eins arme Waffe, die froh sein mußte, bei ihren Verwandten Ausnahme gefunden zu haben. General Wendland wat der Bruder der Frau Hoftat, auf den sie bei Lebzeiten sehr stolz gewesen war und in des sen gastlichem 'Hause sie « sich mit ihrer Familie ost hatte wohl sein lassen. Jetzt dachte sie aber nicht gern daran, jetzt sagte sie nur immer seufzend: „Mein Bruder hätte kein so groß« Haus führen, son dern lieb« ein bißchen für die Zukunft sorgen sollen, damit seine Tochter nicht auf uns angewiesen wäre." Das sagte sie ab« nur zu ihren Angehörigen. Nach außen berief sie sich gern noch auf „ihren Bruder, den Ge- Neral Wendland." Dieser war nun schon über ein Jahr tot, und seit dies« Zett lebte seine Tochter im Hause der Hofrätin. Ein sehr angenehmes Leben war « f Felicitas führt«. 7 „ genüb«. Am nettesten zu ihr war der H der war meist abwesend und spielte auß Hause eine ziemlich untergeordnete Rollte. . .. , , gab den Ton an und sie tat das mit einem kolossalen Auf-. Winter gaben, um wand von Aotz und Sie behandelte Augenblick im Aweif Opfers, da» man ihr . Auck Lorchm und Bür Töchter d« Hofrats, waren D« Punkt Wilsons, auf den die Polen ihre Aussprüche gründen, lautet: Es soll ein unabhängiger polnisch« Staat gegründet werden, der alle Länder umfaßt, die von ein« unzweifelhaft polnischen Bevölkerung bewohnt sind utrd der einen gesicherten Zugang zur See besitzt. Es müssen also die in Betracht kommenden Land« von einer unzweifelhaft polnischen Bevölkerung bewohnt sein. Für diese Feststellung kommt di« amtliche Statistik in Frage. Bei der Volkszählung hatten als ihre Muttersprache ange- geben: Deutsch in der Provinz Posen 38,42 im Reg.-Bez Pofen 31,98