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7^. Jahrgang. DerSMscheLrMer ^.Mschofswerdaer Tageölatt Wöchentliche Beilagen: Der SLchfische Landwirt «nd Sonntags-Unterhaltungsblatt lg. die 3grspaltene Zeile. Bei Wieder- An das deutsche Volk! Vater* ... r Wien lorf im ftilitär- tflohen. mtnant »s am en G e- t War ¬ na« die Minnen n Hotel be da, s Hotel ^hmah, ir Post- kadener nd des m Der- . Das rg wie- n. Dor ladener ladung >d man nit den gründ- iste im ast 200 s spiel- er den L wird mdeteir Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie füi die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846. Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. n au» »bracht. » «ich- ttchtige mrt M, e, «a- ertande Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. te^er (änder, Rasse«, 30 e» ffeunen ch dem m die r Bar. Ordon- Fürst Vülow über Demokratie und Kaisertum. Berlin, 4. November. <W. T. B.) Die „Nordd. Allg. ^Ztg.- bringt an leitender Stelle einen Aufsatz des Fürsten Lillow über die Kaiserfrage, in dem es heißt: Die Demokra- Mennig und Parlamentarisierung unseres öffentlichen Le- -tzens sind eine staatliche Notwendigkeit für uns geworden. Lor Kaiser hat sich dieser Einsicht nicht verschlossen. Nie mand im deutschen Volk wird ihm das Zeugnis versagen, MH er den Forderungen der neuen Zeit keine Schwierigtei- :ten bereitet hat. Der Kaiser hat seinen Entschluß, dem Volke M geben, was des Volkes ist, in feierlicher Weis« bekräftigt. -Er hat mit seinem Schreiben an den Kanzler gezeigt, daß «r gewillt ist, auf der von ihm im Einvernehmen mit der «euen Regierung geschaffenen Grundlage loyal fortzuarbei- tzen. Sein Wort muß soviel gelten wie das jedes anderen deutschen Mannes. Ich spreche nicht von den Empfindungen, die mich als langjährigen und treuen Diener der Monarchie erfüllen. Ich denke in diesem Augenblick nur an die Nation, an die Gesamtheit des deutschen Boltes, an seine höchsten .Lebenstnteressen. Die Nation hat in den letzten Wochen, in denen sie sich einen neuen tragfähigen Rahmen für ihr 'staatliches Leben schuf, einen hohen Grad politischer Reis« gegeigt. In diesem Rahmen muß sich Deutschland erst ein leben können, «in demokratisches Kaisertum, wie es jetzt vor uns stcht, bietet für die Ungestörtheil dieses Werdepro- Hesse« «in« sichere Gewähr. Ich habe den größeren Teil mei- nes Leben» im Auslande zugebracht und glaube, daß eine derart stürmische Entwicklung, aiie sie durch eine Abdankung des Kaisets em geleitet würde, noch vieles andere mit sich fortretßen würde. Der Fahneneid ist jedem deutschen Soldaten vom Musketier bi« zum Feldmarschall die unoer* rückbar« Grundlage seiner Treuverhältnisfes zum Kaiser. Postscheck-Konto: Amt Leipzig Nr. 21543. verbondsgirokasse Bischofswerda Konto Str. Falle höherer Gewalt — Krieg drr Zeitung -lierseer rchheim i Pfund ich und n Pap- r Sicht fanden ter« IS Welche seines k Der fatz be- Beam- ontrolle Paar en, die licht be- >en Ge rt von irksamt gegerbt mt Ku schästen ln eine werden, en fest- i, Kon- aktiken. rschästs- einge- d dann kauften, rartiger ir ein« m Mei ße mit e platz- e. Sm Zucker, rglichen j mehr- I Räuber l ten mit I .gt von I ! Hüten I h Aus- I erloren I der Regierung unmittelbar bevor. Der bindende Beschluß wird wahrscheinlich in der auf Dienstag anberaumten Frak tionssitzung gefaßt werden. Die Führer der Partei stehen aus dem Standpunkt, daß das Verbleiben des Kaisers auf dem Throne eine sehr wesentliche Verzögerung des Friedens schlusses bilde und daß die Entente aus diesem Grunde bis her di« Waffenstillftandsbedingungen nicht bekannt gegeben hat. Es läßt sich nicht verkennen, daß durch diesen Schritt der Sozialdemokraten die Lago ein« sehr ernste Komplika- tion erfährt. Man ist allgemein in den Kreisen der bür gerlichen Parteien, die in ihrer überwiegenden Mehrzahl eine Abdankung des Kaisers nicht für erforderlich, ja nicht einmal für wünschenswert halten, um so mehr befremdet, als bisher auch innerhalb der sozialdemokratischen Partei eine Majorität für die Abdankung des Kaisers nicht bestand. Die Sozialdemokratie nahm bisher stets den Standpunkt einl, daß die Petspn des Kaisers keine ausschlaggebende Rolle spiele, daß vielmehr die Schaffung verfassungsmäßi ger Garantien zur Ausschaltung unverantwortlicher Ein flüsse und zur Festlegung der Volksrechte durchaus ge nügten. Aus Regierungskreisen hört man, daß zurzeit das Ver bleiben der Sozialdemokraten innerhalb der Regierung für unerläßlich gehalten wird und daß aus diesem Grunde auch in der Abdankungsfrage ein Entgegenkommen nicht ausge schlossen ist. Jedenfalls dürften die Nächsten Tage schon wichtige Entscheidungen bringen. Der interfraktionelle Ausschuß der Mehrheitsparteien des Reichstages trat Montag abend nach längerer Pause wieder zu einer Sitzung zusammen. Wie der „Lokalanz." erfährt, handelt es sich um eine allgemeine Aussprache über die poli tische Frage. Auch die Kaiserfrvge dürste erörtert worden sein, ohne daß indessen «ine entscheidende Stellungnahme nach der einen oder anderen Richtung erfolgt zu fein scheint. Kaiser Wilhelm an das Westheer. Berlin, 4. November. (Amtlich.) Heeresgruppe Deut scher Kronprinz: Bei meinem Wiedereintreffen im Großen Hauptquartier hat mir der Generalfeldmarschall v. Hinden burg erneut über die außerordentlichen Leistungen de» Westheeres in den letzten Monaten Vortrag gehalten. Allen Führern und Truppen spreche ich meine warme Anerken-, nung aus Ich gedenke vor allem der Truppen an der Oise und Aisne, deren Tapferkeit die großen Pläne des Gegners bisher zunichte machte. Ich hege die feste Zuversicht, dojs die Heeresgruppe auch fernerhin ihre Pflicht tun wird. Wilhelm. An die anderen Heeresgruppen des Westbeeres hat Se. Majestät ähnlich lautende Telegramme gerichtet. Das Kriegskabtnett zur neuen Lage. Berlin, 5. November. (Meldung unseres Berliner Der- treters.) Wie man hört, ist das Kriegskabinett Montag vor mittag zusammengetreten, um über di« Folgen zu beraten, die sich aus den Österreich-Ungarn auferlegten Waffenstill ¬ ien. — Amtliche Anzeigen stimmte Tage oder Platze Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. will ihn bald. Bis dahin müssen wir die Grenzen vor dem Einbruch des Feinde» schützen. Den seit Wochen in hartem Kampf stehenden Truppen mutz durch Ablösung Ruhe geschafft werden. Rur zu diesem Zwecke, aus keinem anderen Grunde, sind die Einberufungen der letzten Zeit durchgeführt worden. Den Mannschaften des Landheeres und der Flotte wie ihren Führern gebührt un ser besonderer Dank. Durch ihren Todesmut und ihre Man neszucht haben sie das Vaterland gerettet. An den wichtig sten Aufgaben gehört der Wiederaufbau unserer Volks wirtschaft damit die von -er Front ln die Heimat M- rückkehrenden Soldaten und Matrosen ln geordneten Ver- hältnissen die Möglichkeit vorfinden, sich ihre und ihrer Fa milie Existenz wieder zu sichern. Alle großen Arbeitgeber verbünde haben sich bereit erklärt, ihre früheren, jetzt einge zogenen Angestellten und Arbeiter sofort einzustellen. Ar- beitsbeschaffung, Erwerbslosenunterstühung, wohnungsfür. sorge und ast«« Maßnahmen auf diesem Gebiete sind teils n Vorbereitung, teils schon ausgeführt. Mit dem Friedens- schlutz wir- sich bald «ine Besserung der Ernäh rung s - wie aller Lebensverhättnisse einsteven. ' Deutsche Männer und Frauen! Kamps und Frieden sind unsere gemeinsamen Aufgaben. Staat und Reich find unsere gemeinsame Zukunft. Euer Vertrauen, da» uns un- enwehrlich ln -er Stunde der Gefahr, ist in Wahrheit nichts andere» als das vertrauen des deutschen Volkes zu sich selbst und zu seiner Zukunft. Die gesicherte Zukunft Deutschlands ist unsere alte Stärke. Der Reichskanzler Prinz Max von Baden. Der Stellvertreter Les Reichskanzlers v. Payer. Der Vizepräsident des preußischen Staatsminrsteriums Dr. Friedberg. Die Staatssekretäre Dr. Soff, Gras v. Roedern, Dr. v. krause, Rüdlln, v. Waldow, Frhr. v. Stein, Scheidemann, Gröber, Erzberger, Haußmann, Bauer, Trimborn. Der Staatssekretär des Reichsmarineamts Ritter von Mann. Der Kriegsminister Scheüch. Wir sind in voller Disziplin in den Krieg gezogen. Auch die Demobilisierung muß sich im Geiste der gleichen unbeding ten Disziplin vollziehen, wenn nicht unabsehbare Wirkun gen eintreten sollen, die jeden deutschen Staatsbürger, er mag sich für oder gegen den Kaiser gestellt haben, gleich schwer treffen würden. Die Hingabe, mit der die Sozial- oemokratie sich während dieses Krieges in den Dienst des Staatsganzen gestellt hat, bietet dafür sichere Gewähr, daß sie, sobald sie erkennt, daß nicht ganz Deutschland in ihrem Lager ist, darauf verzichtet, mit einer Erzwingung der Ab- — oankung des Kaisers den Keim zu späteren unheilvollen Ver- j standsbedingungen für Deutschland ergeben können. Die Wirrungen in das deutsche Volk zu tragen. Deutschland Österreich-Ungarn auferlegten Waffenstillstandsbedingungen gleicht einer Insel, die höher und höher steigende Wogen sind «ine Folge des Andrassyschen Sonderschrittes, der umbranden. Da güt es, alle Energien und alles Wollen, Deutschland und Österreich-Ungarn auseinander gerissen einig und geschlossen zu halten. Halten wir uns vertrauens-, und- damit Östernich-Ungarn widerstandslos in die Hände voll an das bedeutungsschwere Wort des Kaisers: Das Kai-seiner Feinde sieben hat. Nach den bisherigen Informa- seramt ist Dienst am Volke. Ich habe dem Kaiser in neun tronen steht die Regierung auf dem Standpunkt, daß die Er- Iahren als Berater zur Seite gestanden. Ich glaube, ihn wägungen über die Entschlüsse, die angesichts der so geschaf- genau zu kennen. Ich bin überzeugt, daß er es mit seinen jenen Sachlage zu fassen, und über di« Maßnahmen, die zu Zusicherungen ehrlich meint und daß er mit ganzer Hingabe treffen sind, in aller Ruhe angestellt werden können, da nach bestrebt sein wird, gemeinsam mit dem deutschen Volke am Meinung der Regierung die militärische Lage keinen Anlaß Werden einer neuen Zeit zu arbeiten und gemeinsam mit zu irgend welcher Überhastung bietet. Die Italiener rücken ihm di« schweren Lasten zu tragen, di« die Vorsehung auf — so ist die herrschende Meinung im Kriegskabinett — der unsere Schultern gelegt hat. Ich kann diese meine überzeu- österreichischen Armee nur ganz langsam nach, auch ist we- gung umso freimütiger aussprechen, als ich den Kaiser seit gen der Unordnung der Derkehrsverhältnisse, der Berpfle- meinem Rücktritt nur zwei- oder dreimal flüchtig, zuletzt vor aungsschwierigkeiten und des großen Kohlenmangels ein zwei Jahren, gesehen habe. Mein Urteil ist also in keiner schneller feindlicher Aufmarsch in Österreich nicht möglich. Weise beeinflußt. Es ist lediglich bestimmt durch den auf- Dazu treten jetzt schon in den Alpen die klimatischen Schmie- richtigen Wunsch, unserem Vaterland« zu dienen. «gleiten. Militärisch« Vorkehrungen, so wird «»»tritt drr Sojialde-rokratk- aus der Regierung? «ns dem ehemattge« Österreich-Ungarn. Berlin, S. November. (Meldung unseres Berliner Der- Drr Rückstrom von der ter» ) Dir man von aut untermhteter soziakdmwkrati- wir«, 4. November. Mikttär und Zivilbevölkerung scher Seit« hört, steht -er Austritt der Sozialdemokraten au» fluten in großen Mengen von der Front und au- den ge- - Geschäftsstelle: Bischofswerda, Altmarkt 18. Erscheint jeden Werktag abend« für den folgenden Tag. Der Be» -ngspreir ist einschließlich der wöchentlichen Betlagi ' ' Ra der Geschäftsstelle monatlich SO Pfg., bttZusi, Ein Aufruf der Reichsregierung. Bettln, 4. November. (W. T. B.) Die Rot der Zeit lastet auf der well und auf dem deutschen Volk. Wir müs sen diese schweren Tage und ihre Folgen überwinden. Heute schon müssen wir arbeiten für die glücklicheren Zellen, auf -le da« deutsche Volk ein Anrecht Hal. Die neue Regierung ist am werk, diese Arbeit zu leisten, wichtige» ist erreicht. Da» gleiche Wahlrecht in Preuhen ist gesichert. Eine neue evung hat sich au» den Vertretern der Mehrheitspar- gebildet. Der Reichskanzler und ftlne zu ihrer Amtsführung de» vertrauen» damit des Volke». Grundlegen de «echte' find von der Person des «Äsers auf «e und Friedensschluß unterliegen" der Genehmigung de» chstage». Pie Unkrstellung der MilitärverwÄtung un- «veitzeheüde Ämnesfte wurde erlassen. Pressefreiheit und Versammlungsrecht find gewährleist^. Doch viel bleibt noch zu tun. Die Umwandlung Deutschlands ln einen Volks- Paal, der an politischer Freiheit und sozialer Fürsorge hin ter keinem Staat der Wett zurückstehen soll, wir- entschlossen weitergeführt. Die Neugestaltung kann ihre befreiende und Heilende Wirkung nur ausüben, wenn sie einen Geist tu den Verwaltung»- und Militärbehörden findet, der ihre Zwecke «rkennk und fördert, wir erwarten von unseren volksge- «offeu, die ln amtlicher Stellung dem Gemein wesen Zu dienen berufen find, datz sie un» willige Mitarbei ter sein wetdea. wir brauchen in allen Teilen des Staates und des Reiche» die Aufrechterhaltung der Sf- Mailichen Sicherheit durch da» Volk selbst. Wir habe» vertrauen zu dem deutschen Volk! E» hak sich in vier furchtbaren Kriegsjahren glänzend bewährt. Es wird sich nicht von Phantasten sinnlos und nutzlos in neue» Elend und verderben hlnttntreiben lassen. Selbstzucht mud Ordnung tun not. Jede DiszivliÄofigkeit wird den Abschluß eines baldigen Friedens auf da» schwer er gefährden. Die Regierung und mit ihr die Leitung von Heer und Slotte will den Frieden. Sie will ihn ehrlich und sie — Gemeinde« Anzeigenpreis: Dir ägespaltene Grundzeile (Zlm. Mosse 28, . - - vervanvsgrronaste «ymof-werva «anro Nr. «4. oder deren Raum SO Pfg., örtliche Anzeigen 20 Pfg. Im Tert» >en btt Abholung Im Falle höherer Gew all — Krieg »der sonstiger irgend welcher teil (Zlm. Mosfe 17) 60 Pfg. die 3gespa' —" " ' — ..... , . ... . tellung in« Hau» Störung dr» Brtrirbr, der Zeitung »der der BtfSrderungsttnttch. Holungen Rabatt nach feststehenden Satz, «mmtltch 1 MK.; durch die Poft bezogen vierteljährlich Mk. 2.85 tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder die 3grspaltene Zeile SO Pfg. — Für be ' ohne Zustrllungsgebühr.Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. wird keine G« Regierung Hai teien de» Reichstages Mitarbeiter bedürft« -w Reichstage» und Volksvertretung übertragen worden, Kriegführung Reichstages. Die Unterstellung der MilitärverwÄtung un- 4er den verantwortlichen Reichskanzler ist durchgeführk. Line