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73. Jahrgang. Sonnabend, 2. November 1918 Mschofswrrdaer Hageölatt Erscheint seit j846. Fernsprecher Nr. 22, Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Wöchentliche Beilagen: Der Sächsische Landwirt und Sonntags-Unterhaltnngsblatt Blätter gebildet worden ... Minister des Äußeren: Gräf Theodor Batthany, NatioNali- tätenminister ohne Portefeuille: Oskar Jaszi, Handelsmini- Ker: Ernst Garami, Ackerbauminister: Barma Buza, Mini- ihrt: Dr. Siegmund Kumfi, Unterrichts- dvaszy, Minister für Volksernährung: ,z!" ' '7 " ' Leitung des Finanzministeriums wurde traut, an dessen Stelle das Mitglied des Nationalrates Paul " ' i. Die übrigen drei Porte ¬ feuilles des Ministeriums des Äußeren, der Justiz und des Ministers am königlichen Hoflager sind noch nicht besetzt. Lum Stadtkommandanten von Budapest wurde Feldmar- schalleutnant Ludwig Hunke ernannt, der bereits den Eid geleistet hat. — Zum Pressechef wurde der Mitarbeiter des Postscheck-Konto: Amt Leipzig Re. 21S4S. — Gemeinde- verbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. «4. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der Besörderungseinrich- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Geschäftsstelle: Bischofswerda, Altmarkt 15. Erscheint jeden Werktag abends für den folgenden Tag. Der Br- »ugspreis ist einschließlich der wöchentlichen Beilagen bei Abholung tn der »Geschäftsstelle monatlich SO Pfg., bet Zustellung ins Haus monatlich 1 Mk.; durch die Post bezogen vierteljährlich Mk. 2.85 ohne Zustellungsgebühr. Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen ^auptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. L 1 Unterdrückung eine, gegenrenolntlonüren «nschlags in Prag. Dien, 31. Oktober. (W. T. B.) Die Blätter melden Anzeigenpreis: Die 5gespaltene Grundzeile (Zlm. Blosse 25, oder deren Raum 30 Pfg., örtliche Anzeigen 20 Pfg. Im Text, teil (Zlm. Mosse 17) 60 Pfg. die 3gespaltene Zeile. Bei Wieder. Holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeigen die 3gespaltene Zeile SO Pfg. — Für bestimmte Tage oder Plätze wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. Wahl des Staatsrates die Übernahme der Vollzugsgewalt und die Verteidigung für Len deutsch-österreichischen Staat morgen erfolgen wird. - Wien. 31. Oktober. (Meldung des Wiener K. K. Korr.- Büro.) Die Soldaten werden morgen auf den Schwur vereidigt werden, worin der Soldat gelobt, als Mann, als Soldat und als Bürger des freien Staates Deutsch-Öster reichs den Grundgesetzen, die von der provi! iorilchen Natio nalversammlung beschlossen werden, Len Behörden, die von ihr eingesetzt sind, im besonderen dem Staatsrat und seinem Präsidenten sowie den von ihnen mit Befehlsgemalt betrau ten Vorgesetzten Treue und Gehorsam zu üben. Bildung von Offiziers- und Soldatenräten Wien, 31. Oktober. (Meldung des Wiener K. K. Korr.- Büro.) Der deutsch-österreichische Staatsrat verlautbart fol gende Mitteilungen: Der Nationalrat hat in seiner heutigen Nachmittagssitzung eingehend über die Bildung der natio nalen Armee Deutsch-Österreichs beraten. Es wurde be schlossen, dem neuernannten Staatssekretär für das Heerwe sen einen Unterstaatssekretär beizugeben. Dafür wurde Ar tillerieleutnant Dr. Julius Deutsch bestellt. An die Front soldaten wurde ein Aufruf erlassen, in dem die Mahnung zur Ordnung und Manneszucht ausgedückt ist. Der deutsch österreichische Staatsrat beschloß ferner die Einsetzung von Offiziers- und Soldalenräien. — Sonntag vormittag soll in i" - — " ' — art sein, daß jeder die Seele der ungarischen Politik gewesen. Vor allem war und Ordnung befürwortete, erklärte Präsident Dinghofer, -er ein Außenpolitiker von hohem Rang. Sein klarer Ver- daß die Bildung der selbständigen deutsch-österreichischen stand, seine glänzende Rednergabe, seine imponierende und Armee im Zuge sei, und daß nach der heute zu erfolgenden dabei außerordentlich schlichte Persönlichkeit sicherten ihm die Achtung -auch seiner Feinde und hinterließ überall, wo er -auftrat, einen starken Eindruck. Karolyi meldet die Revolution. Berlin. 31. Oktober. (W. T. B.) Wie das „Bevl. Tage iblatt" mitteilt, hat ihm Graf Michael Karolyi folgende De pesche zugehen lassen. Budapest, 31. Oktober. In Budapest Revolution. Rattonalrak hat Regierung über nommen. Garnison und Polizei anerkennen vollständig den Nationalrat. Bevölkerung jubelt. Graf Michael karolyi, Präsident des Rationalrats. Die neue ungarische Regierung. , 31. Oktober. (Ung. Korr.-Büro.) Wie die m, ist das neue Ministerium folgendermaßen ""ident Graf Michaels Karolyi, tätenminister ohne Port^euille: Oskar Jaszi, Handelsmini- Ker: Ernst Garami, Ackerbauminister: Barma Buza, Mini ster für Volkswohlsahrt: Dr. Siegmund Kumfi, Unterrichts minister: Martin Lovaszy, Minister für Volksernährung: Staatssekretär Franz Nagy, Honvedminister Leutnant Bela LiNdner. Mit der Leitung des Finanzministeriums wurde vorläufig der Minister für Volkscrnährung Franz Nagy be traut, an dessen Stelle das Mitglied des Nationalrates Paul Szedara als Staatssekretär wirkt. Die übrigen drei Porte feuilles des Ministeriums des Äußeren, der Justiz und des Ministers am königlichen Hoflager sind noch nicht besetzt. Zum Stadtkommandanten von Budapest wurde Feldmar schatleutnant Ludwig Hunke ernannt, der bereits den Eid geleistet hat. — Zum Pressechef wurde der Mitarbeiter des "Az Eft", Dr. Halasz, ernannt. Die Volksregierung Deutsch-Oesterreichs. Berlin, 31. Oktober. (Priv.-Tel.) Da» »Verl. Tagebl." mieldek au» Wien: Pie deutsch-ösierreichische Regierung ist Heute gebildet worden. Au Staatssekretären wurde» er- «anal: Außere»; Viktor Adler (Soz.), Krieg: Rittmeister 2osef Meyer (Deutsch-Agrarier), Innere»; Dr. Mataja fSoz-). Finanzen: Dr. Steimvender (Deutschnational), han del: Dr. Urban (veutschnational), öffentliche Wohlfahrt: tunket (Lhristlichsozlal), Unterricht: Pascher (veutschnalio- Justiz: Roller (Deutschnational), Ackerbau: Stockler <LhrisMchfozIal), Fürsorge: Hanusch (Soz.), öffentliche Ar- Auflösung der Habsburger-Monarchie Graf Tisza ermordet. Budapest, 31. Oktober. Meldung d. ungar. Korresp. Bur.) Gras Stefan Tisza ist da» Opfer eines Attlentats ge- Delegierten der Rationalversammlung zur Äbernahme der worden. Auf einem Spaziergänge mit einer Verwandten A^Aerung in Wien zusammengetreten. Za der hermlnenstrahe wunde er von Soldaten durch Revol- "rft* «erschaffe getötet. Die Begleiterin ist angeblich verwundet. Berlin, 1. November. (, , Les Grafen Tisza in der „Nordd. Allg. Ztg.": Während des Weltkrieges nochmals Ministerpräsident, zeigte sich Tisza als eifriger.Verfechter der Wahrung des Bündnisses mit dem Deutschen Reiche, andererseits aber nicht geneigt, den Bestrebungen nach einer Reform des Olygarchischen Wahl rechts, das auch die nationalen Minderheiten entrechtete, ge- mügend weit entgegen zu kommen. So schritt die neue Zeit über ihn hinweg. Graf Tisza ist durch beklagenswerten Meuchelmord gefallen, zu derselben Zeit, wo feine langjäh rigen Ideale der auswärtigen und der inneren Politik im Dahinsinken begriffen sind, aber zugleich für den staatlichen Neubau seines Vaterlandes seine große politische Erfahrung noch manchen Nutzen hätte stiften können. Graf Tisza war, wie die „Voss. Ztg." schreibt, Zweifel-' deuten Los der bestgehaßte Mann in Ungarn, aber auch sein b'edeu- Dr. Di lung der Feindseligkeiten und zum Abschluß eine» Waffen stillstandes unversucht bleiben. Das italienische Oberkom mando hatte gegen diesen, von den besten Absichten geleite ten Schritt zuerst eine unverkennbar ablehnende Hal tung angenommen. Erst am 30. Oktober abends durfte der General der Inf. von Weber mit einer Abordnung im Einverständnis mit dem italienischen Oberkommando die Gefechtslinie zur Einleitung von Verhandlungen überschrei ten. wenn demnach auf dem italienischen Kriegsschauplatz die Srlegsgreuel ihre Fortsetzung finden, müssen die Schuld, und die Verantwortung lediglich aus Rechnung unserer Feinde geschrieben werden. Der Lhef des Getteralslabs. Zusammenbruch der Front. Wien, 1. November. (Priv.-Tel.) Die Nachrichten von der Front lauten immer trüber. Die zurückflutenden Trup pen sind vielfach Deserteure, sogenannte Grüne Gar disten, die unter Plündern und Sengen bereits bis Klagenfurch und Veldes gekommen sein sollen. Wie ver lautet, ist die Übergabe der Kriegsflotte an den südslawi schen Nationalrat durch den Kaiser auch deshalb erfolgt, da mit die Flotte nicht in die Hände des Feindes falle. Man spricht sogar auch davon, daß der Verband verlangen wer de, Deutschüsterreich zu besetzen, ja, daß möglicherweise die Entwicklung so weit gehen könnte, daß Verbandstruppen auch in Wien erscheinen, falls nicht Waffenstillstand geschlos sen wird. Amerikanische Besetzung von Triest? Wien, 31. Oktober. (W. T. B.) Die „Neue Freie Presse" schreibt: Nach einer Meldung aus Laibach erwartet man in südslawischen Kreisen, daß die Besetzung Triests durch die amerikanische Flotte unmittelbar bevorstehe. Die amerikani sche Regierung soll durch diese Maßnahme verhindern, daß durch etwaige Besitzergreifung Triests seitens der Italiener eine Tatsache geschaffen würde, die ben der künftigen Aus einandersetzung zwischen Italien und Südslawon am Kon ferenztisch zu großen Schwierigkeiten führen könnte. ' Berteidfgungsarbeiten an der bayerischen Grenze. Salzburg, 31. Oktober. (Priv.-Tel.) Die Umwandlung des alten Österreich wird in Salzburg mit-Ruhe und Würde ausgenommen. Überall herrscht große Freude über die Er richtung des neuen Deutschösterreich. Einige Beunruhigung rufen die Derteidigungsarbeiten an der bayerischen Grenze hervor, wo Schützengräben und Verschanzungen ausgewor- sen werden für den Fall, daß die italienischen Truppen durch Österreich durchbrechen. Die Bevölkerung befürchtet, daß Salzburg dann zum Aufmarschgebiet wird. Eine tschechische Republik? Wien, 1. November. Der Eisenbahn- und Postverkehr mit Prag und dem tschechischen Böhmen ist gestern aufs , „ ... neue unterbrochen. Es verlautet, daß in Prag die Abschaf- Wien die Wahl vorgenommen werden. Der Modus soll der-, ftmg. der Dynastie und die Bildung einer tschechischen Re- art sein, daß jeder Soldat, jedes Bataillon, jede Anstalt und, publik verkündet wurde. Der tschechische Volksrat hat bisher jeder Truppenkörper für ein Offizierkorps je zwei Offiziere! über 600 Kriegsbeamte außer Landes gebracht, uyd jede Mannschaftsabteilung je zwei Mann dieser Kör-' peftchasten entsenden werden, i"' wart von Vertretern des Staat. . den. Sie soll geheim und frei sein. Der Wiener Soldaten rat soll eine Beschwerdekommission darstellen. Analog dem Wiener Soldaten- und Offizierrat werden in ollen Garni sonen Deutschösterreichs derartige Körperschaften gewählt Kostramek' und^w^n« GmeEabsH werden. — Der Staatsrat hat als Staatsfarbe für Deutsch- durck den tsckeckn-slnn^ttk^-n Österreich die alte Babenberger Farbe rot-weiß-rot ange- nommen. Vergebliche österreichische Bemühungen um einen Waffenstillstand. Wien, 31. Oktober. (W. T. B.) Amtlich wirb verlaut- barl: Da» Oberkommando halte bereit» am 2g. Oktober früh durch einen Parlamentär die Verbindung mit der ita lienischen Heeresleitung hergestellt. E» sollte kein Mittel zur Vermeidung weiterer unnützer Vlutopfer, zur Linstet- zwei Ölzüge, die mit in Gewahrsam gebracht worden, well sie dm Versuch unter nommen hatten, mit Hilfe von ungarischem Militär einm Plüsch gegen dm Nationalrat zu veranlassen. Die unga rischen Soldaten weigerten sich, dm Befehlen Folge zu lei- sten und verbrüderten sich mit dem tschechischen Militär und Bürgertum. Tschechische Frechheiten. Wie der „Bert. Lok.-Anz." aus Prag meldet, wurden ... t deutschen Begleitmannschaften nach beiten: Zertrick (Lhristlichsozial), Ernährung: ehemaliger Sektionschef Löwenfekd, Gesundheitswesen: Prof. Dr. Saup. heuk mittag ist der provisorische Staatsrat mit -en : Nationalversammlung zur Äbernahme der .i i. Der Staatsrat .. . . , — . lationalversammlung und und nicht als selbständiges Organ betrachten. (Pnv Tel )^ Zur Ermordung Antrag aus Anschluß an Deutschland Wien» 1. November. Im deutschen Nationalrat ist am Dienstag ein Antrag von über einem Drittel der Abgeord neten eingebracht worden, der die Loslösung Deutsch-Öfter- reichs vom neuen österreichischen Nationalitätenstaat und den Anschluß als Königreich mit einem Habsburger Prin zen an das Deutsche Reich fordert. Ein weiterer Antrag fordert die Rückführung der deusch-österreichlchen Regimen ter in die Heimat. Bildung einer deutsch-österreichischen Armee Wim, 30 Oktober. (W. T. B.) Einer bei dem Präst- 1 der deutsch-österreichischen Nationalversammlung Regjerum