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WPMWMWWVM Lieferung aus das Ehrenzeick Mc Am L >> »< >< X Mi find. Da rung von Lai mEV-schK ß-rä^üngen^ steht nur da» stln durch L maßgeblichen all» -er Geschichte der Union stch herleiteichen Ansichten hatten, hätten der offenbaren Tatsache des ernst, gemeinten Vermittkungsversüche» Wüson» gegenüber zu- nächst einmal ihre Bedenken zurückgeftellt und abgowarttt, ob Wilson in der Tat entschlossen «ar, England gegenüber Ernst zu machen. Demgemäß hätte der KeMer die Pflicht gehabt, seinen gangen Einfluß gegen den U-Bootkrteg ein- zusetzen unh zwar mit voller Angabe der Gründe. Umso» mehr, da er auch Kenntnis davon haben mußte, wie von Echukze-Gaevernch ebenfalls mitteilt, daß Wilson entschlaf, sen war, im Falle Deutschland den U^Bootkrieg begann, in der Union die Wehrpflicht etnzaführen. Statt besten ließ Bethmann es geschähen, daß die U-Bootnote erging. Un gab nunmehr der Northcliffe-Presie freie Bahn für die un- heilvolle Propaganda in Amerika, deren Frücht« uns allen sa nur zu bekannt stich. Es steht also fest, (wir haben heute keinen Grund mehr, an den Angaben des fortschrittlichen Abgeordneten zu zweifeln), daß Wilson entschlossen war, aufrichtig und ehrlich ein« Vermittlung unter den Bedin gungen: Frei« Meere, die Regierung, aller Völker — nur unter Zustimmung der Regierten, Weltfriedensbund, in di« Weg« zu leiten. Und es scheint ferner festzustehen, daß >r entschlossen war, wirksame Machtmittel England gegenüber anzurvewden, um einen Frieden zu diesen Bedingungen zu erzwingen. Daß es jetzt anders gekommen ist, danken wir Herrn v. Bechmann-Hollweg und seiner schwankenden, stets eines festen Zieles entbehrenden Politik. Selbst die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung* gibt (wahrscheinlich mit Einverständnis der Regierung) zu, daß die Ausführungen des fortschrittlichen Abgeordneten Unter lagen haben. Und wenn man unsere Politik vor sich vor- überziehen läßt, wenn man die. Zeiten Bethmann« zurück- kchren heißt, wird einmal vieles klar, angesichts dieser Ent- HAlungen. Indessen ist es selbstverständlich noch mchb sicher (das wird der Geschichte überlasten bleiben muffen), üb die Schlußfolgerungen, die Schultze-Gaevernitz gezogen hat, auch richtig sind, daß wir uns Amerika vom Halse HA- ten haften könnten und daß wir den Frieden schon im Januar 1917 haben konnten' Heute ist es schwer, hier feste Behauptun» gen Lustzustellen. Man wird abwarten müssen, ob sich in dieser Frage nicht noch weitere Klärungen ergeben, Trifft es zu, daß Wilson ein Ehrlicher Makler war, trifft es zu, daß England sich dem Wilsonschen Friedensdiktat beugen wollte, dann wird Bethmann es vor der Geschichte verantworten muffen, den Krieg verlängert zu haben. Selbstverständlich muh sich der begeisterte Deutsche freisprechen, der dem un- eingeschränkten U-Bootkrieg bas Wort redete. Sie hätten anders geurteilt, wenn, wie gesagt, Bethmann offene Poli tik und gerade Politik getrieben hätte, wenn er nicht hinter den Kulissen allein gewurstelt hätte und, wie es scheint, selbst maßgebenden Stellen nicht einmal Kenntnis von den Vor gängen gab. ' »erden - Tapferkeit vo Echelzel H Kreuz 2. Klaff Dewitz von Beamten Haber Herr K Jahn kn Dv bei der Firnft gen treuen L aber würdige Geh.-Rat Ami mann Jahn, Befttebsdirekto gedachte mit « Am Frieden vorbei? Von maßgebender Seite wird uns geschrieben: Mitten hinein in die hochgespannte Erwartung, welche die Welt feit Erlaß des Friedensangebots in Atem hält, fällt eine Aufsehen erregende Enthüllung des Freiburger Professors Dr. v. Schultze-Gaevernitz, welche einmal über die Beweggründe der Mittelmächte sich mit ihrem Angebot gerade an den Präsidenten Wilson zu wenden, mittelbar Aufschluß gibt, vor allem aber deshalb von größtem Inte resse ist, weil sie die Politik des Herrn v. Bethmann- Hollweg im-Jahre 1916 und Anfang 1917 in einem neuen, höchst bedenklichen Licht erscheinen läßt. Der Wi derstand, den Herr v. Bethmann-Hollweg dem im Jahre 1916 im größten Teil des deutschen Boltes sich auf das leb hafteste geltend machenden Verlangen nach dem uneinge schränkten ldBootkrieg entgegensetzte, wurde natürlich all gemein auf sachliche Gründe zurückgeführt. Nun teilt uns aber der fortschrittliche Abgeordnete mit, daß. der damalige Reichskanzler schon im Jahre 1916 den Präsidenten Wilson um sein« Vermittlung zur Herbeiführung eines Friedens er sucht und ihm auch die sehr mäßigen deutschen Friedensbe dingungen mitgeteitt hatte. Das war also der Grund des anfänglichen Widerstandes des fünften Kanzlers gegen den U-Bootkrieg. Ganz unbegreiflicher Weise aber hatte Herr von Bsth- mann-Hollweg -er deutschen Öffentlichkeit die Tatsache sei nes Ersuchens an Wilson vorenthalten, die den Kampf um den uneingeschränkten U-Bootkrieg notgedrun- aenermaßen solang» hätte zum Stillstand bringen müssen, vis sich die Friedensvermittlung so oder so ausgewirkt hätte. Obwohl Herr v. Bethmann-Hollweg also mit Wilson in Verhandlungen getreten war, und von diesem sogar eine feste Zusicherung der Vermittlung in der Hand hatte, wagte er es, in unbegreiflicher, hier kann man wohl sagen, frevel hafter Schwäche, aus Furcht vor der zu erwartenden Oppo sition der nationalen Presse nicht, der Agitation für d.en U- Bootkrieg mit der Angabe ^seiner höchst triftigen Gründe entgegen zu treten. Selbstverständlich hätte di« nationale Presse, wenn ihr die Verhandlungen des Kanters bekannt gewesen wären, und wenn sie von allem unterrichtet gewe sen, nicht den U-Bootkrieg als die Erlösung gepriesen. Der Kanzler mußt« aber auch wissen, daß Wilson di« Erklärung des uneingeschränkten U-Bootkrieges als einen Schlag ins Gesicht empfinden würde. Die deutsche Öffent lichkeit wenigstens wäre sich gewiß darüber klar gewesen. Denn er hatte sich als Gegenbedingung für die Übernahme der Vermittlerrolle ausdrücklich ausbedungen, daß Deutsch land sich in den Grenzen des Völkerrechts halt«. Es mußte also Herrn v. Bethmann-Hollweg ein Leichtes sein, diejeni gen, di« noch an dem Ernst der Wilsonschen Ansichten zwei felten, auf den richtigen Weg zu sichren. Der Streit um den U-Dootkrieg wäre erledigt gewesen, denn selbst alle, die über die Machtpolitik Amerikas ihre eigenen durchaus Kleine Mitteilungen Fortsetzung des Gefangenenaustausches mit Frankreich. Wie bereits cmgekündigt wurde, ist am 7. Oktober ein Aus tauschzug mit 500 Zioilinternierten aus Frankreich eingetrof fen. Er brachte u. a. die Deutschen, die vor Kriegsausbruch in Marokko ansässig waren und nun endlich aus franzö sischer Hand befreit sind. Es ist zu hofftn, daß trotz der immer wieder auftreten-en Schwierigkeiten der allgemeine Austausch der -Zivilinternierten im Laufe der Zeit ganz durchgeführt werden wird. Von fetten der deutschen Regie rung geschieht dauernd alles, um dieses Ziel zu erreichen. Rücktritt des spanischen Kabinetts. Aus San Sebastian wird gemeldet: Das Kabinett ist zurückgetretün. Ein amerikanischer Dampfer gesunken. Der amerika nische Dampfer „Tampa" ist am 26. September an der eng lischen Küste mit allen an Bord befindlichen Personen, be stehend aus 10 Offizieren und 107 anderen Personen unter gegangen. Wahlrechtsreform in Sachsen. Dresden. 9. Oktober. (W. S. L.) Unter dem Vorsitz Sr. Maj. des Königs und in Gegenwart Sr. Königs. Hoheit des Kronprinzen» fand heute eine Sitzung des Gesamtmini steriums statt. In ihr wurde als Tag der Einberufung des vertagten ordentlichen Landtages der 28. Oktober festgesetzt und das Ministerium des Innern mit der Ausarbeitung einer Gesetzesvorlage beauftragt, die das bestehende Land tagswahlrecht zur Zweiten Kammer durch «in solches auf breiter Grundlage ersetzen soll. wi« eine Hott Arbeitslöhne i Sch« bedarf schon i renZcchl von lieferüng erwe Tiere, die 18l nächsten Woch kort werden, i Lev- Vertrags- metz Wilhelm Kleinhems Wächter AWi mann, Mel Neuschmöllw Schmölln, Stt Steimrrbeiter wuMn den 1 AeWvssen wu —* r. H matdanKo-tteri dem die Lott« Absatz. Man dieser mit u ausgestatteten je 3 Ut in Äb Hauptoertrieb, zu beziehen. -* Au»z Sächsischen A 'Auste, Paul, Utffz., Wehrs» vermißt.— ! Bönsch, Georc charthau, gefal mißt. — Gart >Ers.-Tx. Mik. - «rich/Niedon mißt. Läge -Großröhrsdoff vermißt. — § 'Bruno, Ramr «r da» König Fa -M. u. R. und beliebte i Königreiches < st« Orr gderl«ft- Hschofswerda, 10. Oktober. —* Flottenbund Deutscher Frauen. Der von der hiesi gen Ortsgruppe gestern abend im Festsaase des Kgl. Semi nars veranstaltete Dorttagsabend war außerordentlich zahl- reich besucht. ' Im Namen der Vorsitzenden begrüßte Herr Oberpfarrer Schutze di« Erschienenen in einer Ansprache, in der er zum Schluß auch auf die Antwort Wilsons auf die deutsche Friedensnote hinwies und der Erwartung Aus druck gab, daß der deutsche Reichstag die gebührende Ant wort auf die Forderungen Wilsons erteilen werde. Herr Lehrer Grellman w-Tröbigau schilderte sodann in einem außerordentlich fesselnden Vortrag feine Erlebnisse währens vierjähriger Gefangenschaft als Zwilgefangener in Ruß land, wobei er auch interessante Streiflichter auf den tiefen Kulturstand der sibirischen BolksstLmm« warf. Ein. aus» jährlicher Bericht über den mit Beifall ausgenommenen Bor- trag folgt in der nächsten Nummer. — x. Aber da» „Luther"-Schauspiel von Dr. David Koch, das Freitag, den 18. Oktober im Vortragsabend de» Zweigvereins des Evang. Bundes durch den Köttigl. Wirrt- temb. Hofschallspieter Mill-Mittenstein dargttroten werden soll, schreibt Hans Bodensinck: „Die Dichtung trägt den Un- rertttel: „C'n deutsches Schauspiel." Mit vollem Recht. Nir gends vergißt der Verfasser, daß die Religion Quelle der Kraft un- Motiv aller Kämpfe des Reformators ist, aber nachdrücklich unterstreicht er auch den Trotz des Deutschen in Luther wider alle welsche Tyrannei. So gewinnt sein Hel- zugleich die Züg eines deutschen Roland, der sich wie Hugo Lcderors Bismarck an der Elbe, schirmend über sei- nemDolke erhebt. Es stt fürwahr„Der deutsche Prophet", -en Koch uns zeigt, fähig, seinem Volk Funken aus der Seele Zuschlägen. —* Lederschuhwerk für Kinder. Bereits vor einiger Zeit batte die Reichsstelle für Schuhoersorgung die Schuh- brdarfsschein-Ausfertigungsstellen ermächtigt, für Kinder bis zu drei Jahren innerhalb jeden Jahve» auch noch eine« zweiten Schuhbedarfsschein zu bewilligen, sofern eine Ab- gabebesch-rinigung üb«r nur ein Paar getragener Schuhe oder Stiefel mit Lebersöhle vorgelegt wurde. Jetzt hat die Reichsstelle für Schuhversorgung eine Bekanntmachung ver öffentlicht, die den Ettern die Möglichkeit gibt, für ihre Kin der bis zu sechs Jahren Unter den genannten Bedingungen jährlich einen zweiten Schuhbedarfsschein zu erhalten. Die Ausfertrgungsstellen sind verpflichtet, den »Seiten Schuhbedarfsschein ausgusertigen ohne Rücksicht darauf, ob das Paar abgegebener Schuhe Herren-, Damen- oder Kinderschuhwerk war. Gleichzeitig ist veran- laßt worden, daß die Erzeugung von Kinderschuhwerk er- heblich gesteigert wirb. Kann die Produkttonshebung und die bessere Belieferung der Schuhwarenhändler auch nur nach und nach vor sich gehen, so wird von der Reichsstelle für Schuhversorgung doch alles getan, um die Klagen über eim mangsihafte Versorgung -er Kinder mit Lederschuh werk verstummen zu lasser». " —* (M. I.) Freizügigkeit der Lande»kartoffelkarten. kKei der Landeskartoffelstelle laufen fortgesetzt Klagen über Verletzung der Vorschriften über die Freizügigkeit der Lott- deskartoffelkarten ein. Diese Freizügigkeit darf durch kei- EnttLuschNUg i« Holland Haag, 9. Oktober. (Priv.-Tel.) Die Antwort WiHons hat in holländischen politischen Kreisen, obwohl der Inhalt sich ziemlich eng mtt den Vermuttrngen deckte, die man hier gehegt hat, im allgemeknen enttäuscht. Die Enttäuschung nt deswegen groß, weil man die Grundidee der Witsonschen Antwort: „Erst Räumung, dann Waffenstillstand" ang«. ficht» der für Deutschland auf dem Spiele stehenden milttä- rischen Interessen für undurchführbar hält. Trotzdem ist die Überzeugung vorherrschend, daß der Frtedensgedante, nicht unter den Lisch sallsn wird. Es handelt sich jetzt darum, einen Modus zu finden, um die Forderung Wilsons mtt den Interessen Deutschlands in Einklang zu bringen, damit ein Waffenstillstand zur Führung von Friedensoerhandlungen herbeigeführt wird. Die besetzte» Gebiete als deutsches. Druckmittel. Vern, 8. Oktober. (W. T. B.) Oberst v. Wattenwyl stellt in der „Zürcher Post" fest: Falls die Verbandsheere den deutschen Rückzug aus Nordfrankreich, und Belgien mtt Waffengewalt erzwingen wollten, so würden diese Länder für lange Zeit hinaus dem Kriege zum Opfer fallen, auch solche, di« unter dem Kriege'bisher verhältnismäßig wenig gelitten hätten. Die in vorderer Kampflinie liegenden Ort schaften und Städte seien dem Untergang mit absoluter Si cherheit verfallen, ohne daß dabei böswillig« Zerstörungen Mitwirken müßten. Das einzig« Mittel, diese Gebiete vor -er Kriegsverwüstung zu bewahren, lieg« in der rechtzeiti gen Bereitschaft zum Derhandlungsbeginn mit dem zum Frieden ohne Eroberungen entschlossenen deutschen Volke. Die Entente besetzt Bulgarien. Sofia, 8. Oktober. (W. T. B.) Der Vertreter der Transozeangesellschaft meldet: Heute, vormittag fand im Eisenbahnmlnifterium unter Teilnahme von Morfow, des Generaldirektors der Eifenbahnen und Telegraphen, des Generals Lukow, des französischen Obersten Droussot und «veier englischer Offiziere ein« große Sitzung statt. Auf der Tagesordnung stand die Übernahme der bulgarischen Eisen bahnen, Straßen, Häfen, des Telegraphen und Telephons durch die Entente-Kontrollkommission, sowie die Besprechung über die Transportmöglichketten der Ententetruppen zu der ihnen vertragsmäßig zustehenden Besetzung der strategi schen Punkte in Bulgarien. Gestern wurde Gueschow an der altbulgarischen Grenze von der Entente besetzt, heute Küstendil. In der Nacht vom 10. zum 11. Oktober soll ein franzMches Regiment nach Sofia kommen, wahrscheinlich über Küstendil. Von den unter den Waffen gehaltenen fünf Jahrgängen der bulgarischen Truppen (Jahrgang 38 bis 42) werden die 4., 8. und 10. Division neu aufgefrischt. Diese drei Divisionen bilden die den Bulgaren zugestandene Trup penmacht. Mehr und mehr bricht sich in der Bevölkerung die Erkenntnis Bahn, daß für Bulgarien noch lange nicht Frieden ist, sondern Okkupation durch die En tente und Krieg. Als Mrniisterkandidat wurde von den Narodnioken der frühere Handelsminister Duroff aufgestellt. Regierungswechsel in der Türkei. Konstantinopel, 8. Oktober. (W. T. B.) wie das Blatt Dakit erfährt, hat der Großwesir Tataat-Vascha dem Sut ton die Demission des Kabinetts überreich, die angenom men wurde. Die Leitung der Geschäste bis mr Bildung des neuen Kabinetts ist dem früheren Botschafter in London Tewfik-Pascha übertragen worden. Berlin. 10. Oktober. (Meldung unseres Berliner Ver- tretens.) Die Berliner türkische Botschaft tritt mit, daß sie zwar noch Feine amtliche Bestätigung des Rücktritts Talactt Paschas als Großwesir und Enver Pwchas als Kriegsmini ster und Vizegenrrattssimns erhalten, daß ihr Rücktritt "der tatsächlich erfolgt sei. Mir war schon von türkischer Seite in Berkin am Sonnabend mitgeteitt wordan, daß in Kon stcmtinopel versucht worden ist, das Ministerium zu stürze» und ein neues zu bilden, das demokratischen Tendenzen hul digen sollte. Der Umsturz ist nicht gelungen, aber Enver und Talaat waren doch gezwungen, zurücHutreten. Sie ha ben den beiden jungtürkischen Führern Tewfik Pascha und Izzet Pascha Platz gemocht, die beide deutschfreundlich stnd, ebenso ist der neue Minister des Äußern Achmed Riza ein ausgesprochener Deutschenfreund. Selbstverständlich haben die Vorgänge in Bulgarien die> Änderungen in der Türkei erwirkt und die Umsturzbewegung nahm an den Vorgängen in Bulgarien ein Beispiel. Sie konnte sich aber, wie gesagt, »richt durchsetzen, Gin Aufruf in ernster Stunde Der Weitere Vorstand der deutsch-konservativen Partei hielt am Mittwoch im Herrenhause zu Berlin eine au» allen deutschen Bundesstaaten und allen preußischen Provinzen äußerst zahlreich besucht« Versammlung ab, die der Bespre chung der politischen Lage gewidmet war. E» gelangte einstimmig die nachfolgende Entschließung zur Annahme: Deutsche Männer und Frauen! Das Vaterland ist in Gefahr. Mtt unerhörter Wucht stürmt feindliche Übermacht gegen unsere Mauer im Westen. Was unseren Vätern und uns heilig und teuer gewesen ist, steht auf dem Spiele: Preußen, der Staat Friedrichs des Großen, für den unsere Väter in den Befreiungskriegen geblutet haben, das Werk der Hohenzollern, das neue Deutschland Wilhelms des Ersten und Bismarcks, mit allen seinen Bundesstaaten. Da, alle, kann und darf nicht uatergehen! Wenn der Präsident Wilson für den Eintritt ,a Frie- denwrrrhandlunaen und bei ihnen Bedingungen stellt, deren Annahme Deutschland« Ehre und Unversehrtheit, unser na tionale» Dasein und die wirtschaftliche Auftnfft aller Volks kreise vernichten würde, dann muß da» deutsche Volk mtt Einsatz seiner äußersten Kraft de» Kampf fort seh, m» ein ehrenvoller Friede errungen sein Diesem Ziele, diesem einen Gedanken alles unterzuord nen, ist unsere erste und dringendste Pflicht. Deshalb wollen und müssen wir, dem Aufrufe unseres Kaisers folgend, u n - ser Bestes ein fetz en, jeden Muskel, jeden Nerv an- fpannen unh in alle Dolkskreist das Bewußtsein tragen, daß es jetzt um unser Höchstes geht. Don Anbeginn an ist unsere Partei für di« starke Wehr des Vaterlandes eingetreten. Auch in diesem furchtbaren Kriege steht sie voll unerschütterlichen Der- trauens hinter unserem tapferen He«re, fest entschlossen, alles zu tun, was dessen Widerstandskraft stärken kann. ' Hierzu gehört, daß wir in der Heimat weiter jedes Opfer willig tragen, daß wir alles zurückstellen, was uns daheim menschlich oder wirtschaftlich trennen könnte. So schwer auch die Bedenken gegenüber der neuen Steuerung unserer innerpylittschen Zustände sein mögen, sie müssen znrücktteten, solange es gilt, daß das deutsche Doll wie ein Mann im entscheidenden Kampfe zusammensteht. Dicht» andere» gibt e» jetzt, al» den Kopf oben behatten, nicht kleinmütig werden, nicht zweifeln an unserer gewal tigen deutschen Kraft. 3M heißt es, dem Helfer im Himmel vertrauen, der unser Volk auch in diesem Kriege bisher flcht- barlich geschützt hat und der, wie wir zuversichtlich hoffen, nicht zukissen wird, daß die unendlichen Opfer für die Wah rung unsere» Daseins und unserer nationalen Ehre umsonst gebracht worden seien. ' Für diese unsere heiligen Güter wollen wir weiter kämpfen, wenn es sein muß, bis zum letzten Mann! Gott schütze Deutschland!