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DienStaa, 24. Gevtember 1»18 Ziischofswerdaer Tagekkatt T«legr.-Adreff«: Amtsblatt. Wöchentliche Beilage«: Der Sächsische Landwirt und Sonntags-Unterhaltnngsblatt Schwere Niederlage der Engländer >ie bri Erscheint feit ^846. Fernsprecher Nr. 22. Vas von der Aisne bis in die Westausläufer des Chemin- des-Dames einschneidende WaDtal CellesSaney sind die Bereitstellungen feinAicher Sturmtvuppen. Di« Höhen östlich Dauxaiüon — sanfte Hügel mit von jahrelangem Kampf zersägten Baumsplittern die Allemmttschlucht, die, von Steinhügeln begleitet, auf Pinon zuläust, die von der Chaussee Lavn-Soissons durchschnitten« Hochfläche, in deren Mitte ein par verkohlte Dachsparren die frühere Daurame- Ferme andeutet, und das Tal von Jouy, an lassen schroff abfallende Buschhäng« noch ein paar Dorfreste geklebt sind — diese vier Stellen scheint der Feind für die Tore zu hal ten, durch die er Vordringen kann. Die schweren Kaliber schlagen m die Trümmer des Dorfes Pinon, krachen ins Astgewirr des nördlich anschließenden Sumpfwaldes und klopfen die sternförmig ausstrahkenden Straßen ab. In den Sonnentagen des Frühherbstes, in den blaufarbenen, von Schleierwolken verhüllten Mondnächten hängen wieder die schwarzen Rauchfahnen der französischen Granaten und die weißen Reste der Äarockmauer des Schlosses von Coucy. Durch den grauen Talkessel von Baudesfon stopft es wieder Schritt bei Schritt die alten Trichter entlang, über die Kreidehöhlen der Täler dröhnt wieder der Eisengang der Riesengranaten. Verteidiger und Angreifer kennen jede Schlucht, jede Höhle, jeden Graben: in jedem der Trümmer- dörfer saßen wechselnd Deutsche und Franzosen und wiede rum muß der Franzose jeden Schritt nach Norden mit bit tersten Opfern bezahlen. Der Kampf ist hart und erbit tert. Ein Sroßkampf, ausgelöst in Hunderte von, Klein kämpfen. Außerdem gelang es einem Untersee- Durchschneiden. Di« amerikanische Presse durchschnittenen Kabel nicht den Haupt- Das Erscheinen der Unterseeboote hat gen Auseinandersetzungen im Kongreß . Di« Opposition griff das Marineaimt Altmarkt IS. olgenden Tag. Der Be im bei Abholung trlbum in» Hau, Ehrlich Mk. LSÜ Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. 2846 To-, versenkt, boot, 2 Kabel zu i behauptet, daß die linsin angehören, wiederholt zu heft und Senat geführt , — wegen der Unzulänglichkeit der Abwehrmaßregeln an. Zunehmende Kohlennot bei der Entente. Berlin. 23. September. (W. T. B.) Die Kohlennot nimmt in den Berbandstäntdern immer drohendere Formen an. Der „Economist" entwickelt in einem längeren Aufsatz die Gründe dafür und fordert die Bergleute sehr energisch aus, wenigstens ihrerseits nicht noch weiter zum Rückgang der Förderung beizutragen. Gegen die Wirkungen des U-Bootskrieges, der den Schiffsraum versenkt und die Ar beiter durch die schlechte Ernährung minder leistungsfähig macht, kann aber selbst der bestgemeinte Aufsatz und di« energiscUte Forderung nichts machen. In Italien wächst die Koylennot krisenartig aus. Die Holzvorräte reichen Mon lange nicht aus, den Bedarf zu decken. Bahnverkehr und Heizung sind auf das Allernötigste eingeschränkt. Die» alles schon im Sommer. Was wird der Winter bringen? Womit sollen die Leute feuern und kochen? Wie kritisch die Lage ist, beweist der Umstand, daß neuerdings (wohlgemerkt rin Sommer!) ein« Reihe von Munitionsfabriken wegen Kohlenmangels geschlossen werden mußten. Unter diese» Verhältnissen bleibt im Winter für den Hausgebrauch so gut wie nichts verfügbar, wenn nicht ganz besondere Zufuhren nach Italien kommen. Daß dies nicht geschieht, dafür wer den die U-Boote sorgen. - Frankreichs Antwort in Wien. wie«, 21. September. (W. T. B.) Der schweizerische Gesandte in Wien hat heute dem Minister des Äußeren auf Grund einer Mittelluna seiner Regierung zur Kenntnis ge bracht, daß der französische Minister des Äußeren mit einer an den schweizerisch«, Gesandten in Paris gerichteten Zu schrift vom 19. September den Empfang der Note der öster reichisch-ungarischen Regierung vom 14. September bestätigt und hierin bemerkt hat, die französische Antwort auf die Er öffnungen des Grafen Burian sei in der am 17. September vor dem Senat gehaltenen Rede de» französischen Minifker- prästdenlen Herrn Llemeucoau enthalten, deren Text dem französischen „Journal" offiziell vom 18. d. M. zu entneh men sei. Es wird nicht leicht, sich zu dieser Antwort zu äußern, Selche nach ihrer Form von den bisher selbst im Verkehr zwischen Regierungen kriegführender Staaten beobachtet« Gepflogenheiten in verblüffender Weise absticht. Sie «ollen nicht verhandeln. Haam, 21. September. Der britische Minister Roberts hielt in Paris eine Rode, in der er sagte: „Der große Sieg hat veranlaßt, daß die britischen Arbeiterkreise Krieg fortsetzen wollen, bis -er Endsieg erzielt ist. tischen Arbeiter haben absolutes Vertrauen in die Regie rung." Roberts erwähnte noch di« elsaß-lothringische Frage und sagte, ein Fried« sei ausgeschlossen, bevor nicht Deutsch land die Reichslande bedingungslos an Frankreich zurückge- geben hat. Von einer Abstimmung der elsaß-lothringischen Bevölkerung könne kein« Red« fein, denn diese wäre nur ein« Farce und könne leicht eine Ungerechtigkeit sanktionie ren. „Wir wollen über diese Frage nicht verhandeln." Wilson will einen vollständigen Sieg. Vern, 23. September. (Prio.-Tel.) Wilson soll nach französisch« Blättern gesagt haben: wir hab«» einen voll- ständigen Sieg nötig. Besprechungen können nicht zuge- lassin werde«. Selbst wenn Österreich morgen käme, um mir zu erklären, daß es alle 14 Punkte meine» Friedensprv- grammev annimmt, müßte ich auf meinem Standpunkt stehen bleiben. Wir könnten den Worten unserer Feinde nicht glauben, es müßte ihnen unmöglich gemacht werden, ihr Wort zu brechen. Der neunte Gang -u -en Märe« des Doterlanhes ! Leg dun Scherfiei» i« die Opferschalenr Vie andere». Größere wie V«, Herrliche, Glorreiche, füllte» sie mit ihre« Blute. Sie W ehr«d -tß M „Kennte»". Ei» harter und erbitterter Kampf. Vertin, 20. September. (W. T. L.) Seit Tagen sprin gen die Tauchfontimen wieder, zwischen Vauxaillon und Jouy wirbelt der Trommelschlag aller Kaliber über die . , - .... <, Schluchten und Höh«' der alten Küste. Trümmer »»erden der atlantischen Küste haben abermals eine Anzahl von neu zertrümmert, das zwischen zwei Hügelmellen tiegende Fischerdampsern, einen englischen Okdampfer, den rwrwegr- Tal von Dauxaiüon, die Msthänge des Laffaux-Tales und schen Dampfer van J»se, ISSb T»., und die Bark Nmdhav, Mehrere Durchbruchsversuche blutig gescheitert. Meoße» Hauptquartier, 22. September. (W. T. ». Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: westlich von Flevrbelx «ud südlich von havrincourt «mrden englische Teilaugttffe, nördlich der Scarpe stark« VmWße des Feinde» abgewieseu. Eigene Unternehmungen bet MoeUvre» brachten 45 Gefangene «in. Heere»grnppe Generaloberst Vöh«: Rach den vorgeMchea Teilangriffen der beiden letzte« Lage Hove der Engländer gestern wieder zn große« einheit liche« Angriff au». Sei« Ai«l war der Dnrchbrnch südlich non Lambrai. Unter dem Schutz einer dichten Feuerwalze Amt die engtifche Jusmsterie, von Panzerwagen «ad Flie gern begleitet, zwischen dem Walde von Gouzeaucourt Und Hargiconrk am frühen Morgen zum Augriff an. Vir hat te« in Erwartung de» feindliche» Angriff, in der Rächt wo« IS. zum 20. S. die Verteidigung von dem freien Ge lände östlich von Epehy in die lllten englischen Stellung« zwischen Villerr-Gulelin und Bellinconrt verlegt. Al» der zum Augriff tiefgegliederte Feind die Höhen hinab gegen «nsere Linien anstürmte, empfing ihn da» vorbereitete Ab wehrfeuer unserer Artillerie, Infanterie nvd Maschinenge- avehre. Der Angriff blieb vor unsere« Linien liegen Rach stärkster Feuervorbereitung setzte der Feind zv erneute« Angriff an. Auch dieser zweite Ansturm scheiterte völlig. I« den Südweftteil von Villers-Guislain und in da» Gehöft Lueaaemont drang der Engländer vorübergehend eia. Hier warf ihn sofortiger Gegenstoß wieder zurück. Am Abend «ud während der Rächt folgten fiäkstem Artilleriefeuer noch mal» heftige Angriffe, die abgewiesen wurden. Der gestrige Kampftag war in dem schwere« Ringe» -an der Westfront ein besonder» erfolgreicher Tag. Deutsche Jäger- «ad Kavallerie-Schützenregimenter, -st- und west preußische, posensche, schlesische, westfälische, rheinische, bay- -rische Regimenter und Gardetruppen haben dem Engländer ^gestern eine schwere Riederlage zugefügt. An seiner ganz« Aagriffsfroat hat er schwere Verluste erlitten. Unserer Ar- ttlsirie fällt ein Hauptamt« an dem voll« Erfolg zu. Heere,gruppe Deutscher Kronprinz: Zwischen Ailette und Aisne blieb die Artillerietätigkeit tagsüber in mäßigen Grenz«. Kl« lebte am Abend in Verbindung mit heftig« Teilkämpfea östlich von vauxatl- lon, am Gehöft Vouralnr und nordwestlich von Vailly aus. Der Erste Generalquartiermeister: Ludeädorff. Pvstfcheckt-Kontv: Amt Leipzig Sir. 2L S4». — Gemeinde« I»erdn«d»sir»Kast« Bischofswerda Konto Str. «4. 3» Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebe« der Zeitung oder der Beförderungsrtmich- tungeu — hat der Bezieher dein« Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises. Schwere Verluste bei der englischen Offensive. Rotterdam, 21. September. Die englischen Kriegsbe richterstatter geben zu, daß die gegen das deutsche Dertei- digungssystem angesetzte Offensive bisher noch keine positi ven Ergebnisse gezeitigt habe, weil die ungewöhnlich stark ausgebaute Verteidigungszone die feindliche Gegenwirkung begünstige. Die kanadischen Truppen hätten bei ihren Sturmangriff« gegen das System der Siegfriedstellung starke Verluste erlitten, sich aber ausgezeichnet geschlagen. Erschweren- falle ins Gewicht, daß die Infanterie augen blicklich auf die wertvolle Unterstützung der Tanks verzich ten müsse, well das durchwühlte schwierige Gelände vor den deutschen Stellungen die Verwendung der Tankgeschwader ausschließe. 4S0V0 Tonnen versenkt. Berlin, 22. September. (Amtlich.) Im Atlantik ver senkt« unsere Unterseeboote 35000 Bruttoregistertonnen. Die für vnsere Feinde bestimmten Ladvag« bestand«, soweit festgestellt werd« konnte, aus besonder» wertvoll« Gütern, u. a. Sohle, Baumwolle, Petrol««, Holz, Stück gütern und Lebensmitteln. Die Versenkung mehrerer SOffsladungen Sohle ist be sonder» bedeutungsvoll im Hinblick ans die wachsende Soh lennot in all« feindlich« Ländern. Berlin, 21. September. (Amtlich.) Zm Sperrgebiet nm England wurden von unser« U-Boot« 14 000 Vrutto- Register-Tonn« versinkt. Der Chef de» Admiralstabs der Marine. U-Boot gegen U-Goot. ! Wien, 21. September. (W. T. B.) Das Kriegsmini sterium, Marinesektion, teilt mit: Eines unserer Untersee boote hat am 20. September frühmorgens vor dem Kap Ro- dini (nördlich Durazzo) ein großes stanzöstfches Untersee- boot mit Torpedoschuß »«sinkt. Außer dem 2. Offizier die- sis Unterseebootes, Fr-gattenleutnant Eugen Lapovni, konnte niemand gerettet werb«. DieUnterseedoote an der atlanttfchenKüste. - Lern, 23. September. Die deutsch« Unterseeboote an > Anzahl von neu zertrümmert,' das Mich« Mei Hügelmell« liegende Fischerdampfern, einen englischen Ökdampfer, den norwegr- "" -- - ' -zMLnge des Laffaux-!7 " «lnzelsenpreto: Die Sgespalteur Grundzeile (Zlm. Masse 28- oder der« Rau« 25 Pfa., örtliche Anzeigen llv Pfg. Im Tert teil (Zlm. Masse 17) SO Pfg. die 3gesoaltenr Zeile. Bet Wieder holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeige» dte ktaespaltene Aelle 40 Pfa. — Für bestimmte Tage oder Platz» wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. 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