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Der Betrieb in dem Eb^sdchft«: Werke war mit Kriegsauf> sonders die auflerürdenlliche Verringerung des Aufsichtsper sonals heroorzuheben. Die Verwaltung habe 214 000 Leute herausgtben müssen. Dazu kommen die außerordent lichen Unregelmäßigkeiten und Stauungen des Verkehrs und infolgedessen Liegenbkeiben der Güter. — Fabrikbesitzer al, Brandstifter? Nach vvrangegan- gener gerichtlicher Vernehmung ist der Geschäftsführer der ' res A»»» Vie Verhaftungen hängen mit dem fünften Feuer in dem Ebersdorfer Werke zusammen. Die in den letzten Wochen r Tatbestands- EtzMtdorftr M^amE- und' Tand Ebersdorf (Werrabahn)? Kaufmann ...... - den, dringenden verdacht vorsätzlicher Brandstiftung verhaft durch die »randverftcherung vorgenommene Tatbestands- tet und in das AmtSgerichtsgefängnis zu Coburg gebracht aufnahche hat. Spuren vorsätzlicher Brandstiftung ergeben, worden. Abends wurde in seinem Wohnort Fnesensdorf Der Betrieb in dem Ebersdorfer Werke war mit Kriegsauf- auch der frühere Inhaber der Ebersdorfer Werke Rentner trägen versehen. Alfred Weinens ist naturalisierter Eng- Bruno Clemens verhaftet und nach Coburg übergeführt f länder. — Kn- unll Vsi-ilsuf von Rioilpaptokoa. kLnkvereia »nmdftück»- m»d GeschSfto« «ne «nd BarkLnfe, Hypothekm-Veforgnug übernimmt Karl Manltzsch, Sebnitz, Sa., Langestraße 315, Fernruf b2. 8M», MIM» 8tzI>I- 8Ml-sWlt>MsisMe ständig am Lager, in 2 Stunden montiert. Kohrradhau» Fritz Zell«, Vretnig, Telephon 143. Vei Hüften u.Luugenleidev Heiserkeit, Verschleimung, Katarrh, Influenza uud allen Erkältuug-krauuheite« ist OrikitalischkrSalM« vpn ganz ausgezeichneter Wirkung Ein Paket Mk. 1.— in der Apothai Bischofswerda und Demttz. Vsrrlnrung von 8»r- «lnIllAoa. Vopok-Vspwnßrung unll Vorrvllllvnß. fVormlotdor» 81afti- ocßrsnlttLekst-. ki§ckokwerils. MttteosereUretuM L»IllllWr»vHM ». k«imomcdor LweigsleUe m Ltolpea. dsi tLzliodsr Vorktzxnng, oZvr mit LkinäiFnnzskrisl irontoirorront- unä Sekovlrvonstokr. JeMe WMib, M auf .Freya" hörend, entlaufe«. Für Wiedererlangung gute Belohnung. Nachr. an Buttkow-ky, Dresden, CircuS- straße 29, Telephon 20 812 oder an Paul Heine, Gemeinde-Vorstand, Glaubnitz bei Bischofswerda. Ja ikiW tzckcktmhn Marke: „Silesia" leichtzügig und solid, in großer Auswahl vorhanden bei Max Knauthe Laudw. Maschiüeahalle Bischofswerda, Sa. Telephon I«8. Landwirtschaftliches. Bienenzucht im Juli. Bon einem Bienenzüchter wird uns geschrieben: Die Haupttracht geht in den meisten Gegenden in diesem Monat zu Ende. Deshalb wandern auch viele Bienenzüchter mit ihren Völkern nach Spättrachtgegenden, z. B. Buchweizen, Fenchel, Heidekraut. Verspätet fallende Nachschwärme stell« man der jungen Königin wegen als Reservestücke auf oder mache selbige durch kräftige Fütterung winterständig. Am besten gedeihen sie im Honigraum stärkerer Völker. Man sehe sorgfältig darauf, daß nur gute, weiselrichtige Völker in den Winter kommen; man sieht dieses an der gleichmäßigen, gut geschlossenen Brut. Die Winter- und Frühjahrsverluste kommen meist auf das Konto einer zu alten oder mangel haften Königin. Mit Trachtschluß macht sich auf fast allen Ständen die Räuberei bemerkbar; man verenge deshalb die Fluglöcher und verblende beraubte Stöcke. Die Räuberei bricht zuerst aus bei schwachen Völkern und kleinen Nach- schwärmchen, während ein starkes, weiselrichtiges Volk äu ßerst selten davon betroffen wird. In diesem Monat sorge man schon für die Erneuerung des Wabenbaues im Brut raum für den Wintersitz. Die Frühjahrsentwicklung geht auf neuem Wabenbau ungleich schneller von statten, als auf al ten, schwarzen Brutwaben. Zu diesem Zwecke lasse man 2 bis 3 Kunstwoben im Brutraum ausbauen; die alten Waben aber nehme man, nachdem die Brut ausgelaufen ist, hinweg, und schmelze sie ein. Da es oft nötig wird, die Königin aus- zusangen, was namentlich in sehr volkreichen Stöcken unge mein schwierig ist, so sei folgendes einfache Mittel empfoh len: Man hänge sämtliche Brutwaben nacheinander auf einen Wabenbock in solchen Abständen voneinander, daß sel bige sich nicht berühren. Nun überdecke man das Ganze mit einem nassen Tuche und sehe in einer halben Stunde nochmals nach. Die Königin befindet sich mit Sicherheit auf derjenigen Wabe, auf welcher die Bienen ganz ruhig sind und wird nun leicht gefunden werden. Damit die Königin nicht in den Honigraum geht und den Ertrag beeinträchtigt, verwende man im Honigraum ausschließlich Arbeiterwaben, denn Drohnenbau zieht die Königin an. Beim Fehlen von Arbeiterwaben stelle man den Honigraum mit Kunstwaben aus. Um den Naturtrieb zu befriedigen, lasse man die letzte Brutraumwabe als Drohnenwabe ausbauen. Man vergesse auch nicht, die Brut einzuschränken, da wir keine Spättracht hier haben. Die Honigräume werden vollständig entleert, da die Bienen sonst den aufgespeicherten Honig in das leer ge wordene Brutlager tragen. Bei trachtenloser Zeit füttere man oön Mitte des Monats an mit etwas dünnflüssigem Ho nig und Zuckerlösung, um junge Überwinterungsbienen zu bekommen. An heißen Tagen lüfte man fleißig, denn viel« Völker ersticken alljährlich. In diesem Monat fällt auch die fog. Drohnenschlacht. Alle Völker, welche die Drohnen be halten, sind der Weiseklosigkeit verdächtig und darum zu un tersuchen und neu zu beweiseln; desgleichen auch drohnen brütige Völker. Stammen di« Drohneneier von Arbeitsbie nen ab, so ist es schwer, solche Völker zu beweiseln. Man kehr« selbige vor den Stand, damit sie sich bei anderen Völ kern einbetteln. Hat man es aber mit noch genügend star ken, weisellosen Völkern zu tun, so verfahre man auf folgen de einfache Weise: Man nehm« ein Nachschwärmchen mit befruchteter Königin und hänge selbiges dem weisellosen Volke in den Honigraum, den man aber zuvor bienendicht abdecken muß, und lasse nur ein Lüftungsgitter aus Draht gaze. Noch 2 Tagen reicht man beiden Völkern «in warmes Futter gegen Abend und ziehe dabei, das Lüftungsgitter et was hinweg. Da die 2 Völker nur «inen Geruch haben, so wird das obere Volk nach unten ziehen und die Bereinigung und Weiselrichtigkeit ist in der Nacht friedlich und ohne Bei- ßerei geschehen. -j- Futtermert des Kartoffelkrautes als Heu «ud als Sauerfutter. (Nachdruck verboten.) Getrocknetes oder eingesäuertes Kartoffelkraut ist ein wertvolles Futtermittel. Der Ertrag an frischer Masse (et wa 23 Prozent Trockensubstanz) 'beträgt 100—200 Doppel zentner auf 1 Hektar. Die Aberntung des grünen Krautes darf frühestens acht Tage vor der Ernte erfolgen. Das Kraut wird mit der Sense oder Sichel zugeschnitten, tunlichst auf Kleereutern gebracht oder durch Trockenapparate getrocknet oder singefäuert. Stirbt das Kraut vorzeitig ab, kann mit der Ernte begonnen werden, wenn etwa zwei Drittel der Blätter zu welken anfangen. Kartoffelkrautheu hat etwa den gleichen Futterwert wie Wiesenheu, besitzt jedoch einen etwas höheren Gehalt an verdaulichem Rohprotem. Ver suche in der ernährungsphysiologischen Abteilung des Jnsti» tuts für Gärungsgewerbe in Berlin an Milchkühen ergaben, daß die Kühe etwa die Hälfte des Futters in Form von.Kar toffelkrautheu, die andere Hälfte in Form von Wiesenheu restlos verzehrten. Das Kartoffelkrautheu leistete hinsichtlich der Erzeugung von Milch, Milchfett und Milchirockensub- stanz das Gleiche wie gutes Wiesenheu. Die Milch war ein wandfrei. Das Kartoffelkraut wird in derselben Werse wie andere Rohfutterstoffe eingesäuert. Doch hat das Einfäuern gegenüber der Dürrheubereitung den Nachteil, daß Nähr stoffe verloren gehen, wogegen die Vorzüge des Einsäuerns gegenüber der Heubereitung darin bestehen, daß sie vom Wetter unabhängig ist und daß man das Kraut an Ort und Stelle einsäuern kann. — Für Pferde, Milchkühe und Jung vieh kann die Hälfte des Rauhfutters durch Kartoffelkraut heu ersetzt werden, für Mastochsen und Schafe drei Viertel. Vom gesäuerten Kartoffelkraut können bis drei Viertel der Ration an Kartoffelkrautheu verfüttert werden. Besondere Vorsicht bei Berfütterung des Kartoffelkrautheues ist nur dann nötig, wenn die Beschaffenheit desselben infolge ungün stigen Erntewetters gelitten hat. Es kommen dann diesel ben Maßregeln wie für di« Derfütterung des schlecht geern teten Wiesenheues in Frage. Nach vorliegenden Erfahrun gen darf Kartoffelkraut nur mit besonderer Vorsicht frisch verfüttert werden. Da» Mutterksr« ist eine dem Landwirt bekannte höchst unangenehme Sach«. Es sind große, dicke, schwarze Körner, die «w der reffen den Ähre herauswachsen. Ihre Entstehung ist auf «inen Pilz, den Olavii rps pvrpur«-» zurückzuführen, der wahr scheinlich durch Insekten, vielleicht auch durch den Wind in di« Getreideblüte gelangt und das bereits befruchtete Korn zu dieser Wucherung veranlaßt. Namentlich der Roggen wird vom Mutterkorn befallen, seltener Weizen und Gerste. Das Mutterkorn ist sehr, giftig; es erzeugt die sogenannte Kriebelkrankheit, die sich durch Kriebeln oder Kribbeln im ganzen Körper äußert. Es muß daher sorgfältig aus dem Getreide entfernt werden, da es auch als Viehfutter höchst schädliche Wirkungen hervorruft. Und doch ist da» Mutter korn durchaus nicht wertlos. Die Fabriken medizinischer Mittel und vielleicht auch die Apotheker selbst zahlen gern höhere Preise dafür, ick» für da» gesund« Korn. Deshalb sollte jeder Landwirt, der größere Mengen unter seinem Getreide vorfindet, dasselbe sorgfältig aus dem Getreidekaff herausNappern, reinigen und zum Verkauf bringen. Die gehabte Mühe wird ihm reichlich gelohnt werden. Zur Aufzucht ver Ferkel. Ferkeln, welche noch bei der Mutter lieget aber ne ben der Muttermilch bereits anderes Futter bekommen, mengt man mit Vorteil für ihr Gedeihen feine zerschlagene Steinkohle unter das Futter, namentlich wenn man aus» schließlich auf Stallfütterung angewiesen ist, bezw. keine Ge legenheit hat, sie im Freien sich herumtumMeln zu lassen, wo sie mit der Schnauze in der losen Erde wühlen können. Die nicht gepulverte, sondern nur sein zerbröckelte Stein kohle ersetzt den jungen Tieren jene Stoffe, deren sie in der Übergangsperiode von der Muttermilch zur Stallfütterung zur Verdauung der anderen Kltterstoffe -bedürfen und wel che sie sich sonst aus der Erde heraüswühbtn, sofern sst hier zu Gelegenheit haben. Man wird an der Munterkeit der kleinen Ferkel und an ihrem besseren Gedeihen sehr bald gewahr 'werden, welch heilsamen Einfluß die dem Futter beigemengte zerbröckelte Steinkohle auf die Berdaung aus übt. Um das Draufgehen geschnittener Ferkel zu verhüten, bringe man die geschnittenen Tiere-in ein« saubere und trockene Strohbucht und füttere sie während der ersten 10 Tage mit möglichst leicht verdaulichem und be kömmlichem Futter derart, daß man es den Tieren in dün nem Zustande in kleinen Portionen und öfteren Zwischen räumen reicht. Reinlichkeit und Sorgfalt helfen den Tieren, den operativen Eingriff gut überwinden und ihre Weiter entwicklung fördern. Dänische Geflügelzucht, ei« Beispiel für uns. (Nachdruck verboten.) Welch ungeheure Bedeutung di« richtig geleitete Geflü gelzucht für den Wohlstand eines Landes erlangen kann, das zeigt uns das Königreich Dänemark, welches im Jahre 191k fast 500 Millionen Stück Eier im Werte von über 7V Millionen Kronen ausführte. Die riesige Erzeugung konnte erreicht werden durch eine Zusammenfassung aller Geflügel zucht treibenden Landwirte zu einer, sich über das ganze Königreich erstreckenden Genossenschaft. Diese Hat di« Eier erzeugung und den Vertrieb vorbildlich organisiert. Si«^ unterhält zu diesem Zweck mustergültig eingerichtete Brut- und Zuchtanstalten, sowie Eiersammelstellen an vielen Or ten, die in einer TriltvMftzmmilftillk, welche vor Mem die Ausfuhr regelt, vereinigt sind. Mit Hilfe dieser Genossen schaft konnte Dänemark außer seinem großen Inlandsbe darf den Eierbedarf ganzer Länder befriedigen. England z. B. ist ganz von der dänischen Zufuhr abhängig, während nach Deutschland nur verhältnismäßig geringe Mengen Eien ausgeführt wurden. Das Beispiel Dänemark» gibt dem deutschen Geflügel züchter zu denken, ob nicht auch bei uns durch plamnäMe- Förderung der Geflügelzucht auf genossenschaftlichem Wege eine Hebuntz der Zucht zu erzielen wär«, um uns ist den kommenden Friedensjahren auf dem Gebiete der Eieroer- sorgung vom Auslande unabhängiger machen zu können. War im kleinen Dänemark erzielt ist, müßte auch im Deut schen Reiche möglich sein.