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brachten nur noch di« Sozialdemokraten ihren lende ir »d. ^Vie »tikahie- kleritäleni kur >! n, und meint, ieni werden die Nummern 6201 bei in tete Kleine MitteUnngen. Deutscher Reichstag. Präsident Fehrenbach eröffnet die Sitzung mit einem Nachruf auf den verstorbenen Sultan Mohammed V. und erhält Vollmacht, ein« Beileidsdrahtung an die türkische Volksvertretung zu senden. Die Etatsbera tung wird beim Haushaltplan des Auswärtigen Amts in dritter Lesung fortgesetzt und mit ihr die zweite Lesung des Friedensvertrages mit Rumänien verbunden. Die Aus sprache über den Etat des Auswärtigen Amtes wird been det und der Friedensvertrag mit Rumänien in zweiter und dritter Lesung gegen die Stimmen der Unabhängigen So zialdemokraten angenommen. Die dritte Lesung des Etats wird sodann beim Reichsamt 'des Innern und beim Reichs wirtschaftsamt fortgesetzt. Nächste Sitzung Freitag. Die preußische Wahlrechtsvorlage. Das Abgeordneten haus hat am Donnerstag in einfacher Abstimmung die Wahlrechtsoorlage nach den Beschlüssen der 4. Lesung ange nommen. Dagegen stimmten einige Mitglieder des Zen trums, ein Teil der Nationalliberalen, die Fortschrittler, Sozialdemokraten Polen und Dänen. In der Aussprache Aus- und Rückblick«: Der japanische Professor Eambe an sei» Boll«: „Wir kö««e» »ichte Bessere« tu«, al» ««« aas an» selbst verlasse« «ad aafhören »an ««»läadischrr Hilfe abzvhäagen, «ad wir müsse« ««» bemühe«, «1»e« starben natto«ale« Deist zu schass««.- Auch sür ««» Dentsch« beherzige«»»ert. Der Kühlmarm-Prozetz. (Unberecht. Nachdr. verb.) S. L H. Berllu, 4. Juli. - Der kleine Sitzungssaal 413 des Landgerichts 1 ist die Stätte, an der heute vormittag vor der 7. Strafkammer die gerichtliche Erörterung des „Falles Kühlmann" beginnt. Nach aUßenhin die Ausmachung eines großen Tages. Wo sonst nur Schleichhändler, Aushelfer der Behörden und an dere Kleinverbrecher abgeurteilt werden, hat sich gewisser matzen eine Filiale des Auswärtigen Amtes etattiert. Ge neralstaatsanwalt WaschVe erscheint ziemlich als erster und inspiziert die Vorbereitungen. Der Gerichtsdiener hat Un terstützung erhalten und hütet die verschlossene Pfort« des Sitzungssaales gegen jedermann, bis unten vor dem Portal die Autos anrollen und die mehr oder minder berühmten Zeugen bringen. Der Andrang -es Publikums ist sehr schwach, wahrscheinlich infolge der Zeitungswerbung, -atz der Zuhörerraum knapp 20 Personen faßt. Sein Raum wird noch verengert durch zahlreiche Pressevertreter der gro ßen Blätter Berlins und der Probinz. Auch Bukarest, der Schauplatz der angeblichen Vergnügen des Staatssekretärs hat «inen journalistischen Kollegen entsandt. Die noch freien Plätze des Zuhörervaums nehmen anstelle der sonst tagtägli chen Krimmalstudenten sehr soignirt aussehend« Herren vym Auswärtigen Amt ein. Der Reichskanzler hat drei Geheim räte zur Berichterstattung entsandt, die sich noch die Hilfe eines offiziellen Stenographen gesichert haben. Auch die Gegenseite ist mit verschiedenen Hilfskräften erschienen. Während man anderen Pressesündern gestattet neben ihren Verteidigern Platz zu nehmen, müssen diesmal die Airge klagten wegen der Beschränktheit des Raumes durch das Sicherheitsgitter hindurch auf der Anklagebank Watz neh men. Inzwischen sammeln sich auf dem Korridor di« etwa Städtische Bekamttotochmtge« Anstelle auffallender Margarine wird auf Abschnitt II tzer bei hiesigen Geschäften «gemeldeten Fettkarten 80 er Atztier für SO L geliefert. Abholung muß bi» 10, d. M. erfolMi. bnisMiM konservativ- heit gehabt. DieMtholiW Ptzriei ist zwar Sitz« in der Ka er geMmmdv, dh-Anti- -en IS. etMan jedochDe drei konservativ-klerikalen Parteien, katholische, antireoolutio- när« und Partei, zusammen, so erhielten sie nicht mehr als sovitze. Eine entscheidende Niederlage bedeutet das Wahlergebnis für die beiden liberalen Parteien, die die Hauptstütze des Ministeriums Cort van der Linden waren. Die liberalen Unionisten und die freien Liberalen hatten zusammen 31 Sitze. Hetzt verfügen sie nur über 10. Die sozialdemokratische Arbeiterpartei wird sieben Abgeord- nete mehr in die Kammer schicken, im ganzen 22. Die so zialdemokratische Partei und die sozialistische Partei, die bis her nicht in der Kammer vertreten waren, haben erstere zwei, die letztere einen Sieg erhallen. Acht Abgeordnete werden jeder eine besondere Partei, das heißt eine Interes sengruppe vertreten. Vorläufig stehen sich also die Parteien der Linken und Rechten gleich stark gegenüber. - Bischofswerda, am 8. Juli 1918. Der Rat der Stadt. lWeiter« amtliche Bekanntmachungen im Beiblatt.) zuständige Polizeikommissar, der die Schuld an dem zu spä ten Eingreifen der Polizei trägt, seines Grades enthoben und seiner Besoldung für vorläufig verlustig erklärt. Die französischen TeUaagriffe zwischen Oise und Marne. Berlin. 4. Juli. (W. T. B.) Die Bedrohung von Pa ris infolge der letzten deutschen Offensive zwingt die Franzo sen zu fortgesetzten Angriffen zwischen Oise und Marne, um in Teilaktionen ihre Stellungen zu verbessern. Diese ört lichen Kampfhandlungen, die erfahrungsgemäß dem Angrei fer außerordentliche Verlust« bei geringen Erfolgen koste ten, sind der beste Beweis für die außerordentliche Wirkung der deutschen Offensive. Unter diesen Umständen berührt es eigenartig, wenn der Eiffelturm vom S./7. 11 'fihr nachmit tags von d«r letzten deutschen Offensive als einen unfrucht- baren Sieg des Kronprinzen spricht. Immerhin ist es be merkenswert, daß der französische Funtspruch wenigstens di« Tatsache des Sieges zugibt. Im übrigen verlief der 3./7. unter heftigen Patrouillenkämpfen nordwestlich des Hout- Houlster-Waldes, bei Merris, südlich Lens, bei Merry, sowie auf dem Ostufer der Maas. Kriegsrat in Versailles. L Genf. 5. Juli. (Priv.-Tel.) Der italienische Mini sterpräsident und der italienische Minister des Äußeren Son- nino sind in Versailles eingetroffen, um an den dort stattfin denden Beratungen des interalliierten Kriegsrats leitzu nehmen. Bon den Adwehrgeschosse« verlest Genf. 5. Juli. (Priv.-Tel.) Verschiedene Pariser Matter berichten, daß die meisten auf offener Straße oer letzten Personen nicht von deutschen Bomben, sondern von den zurückgefallenen Geschossen des französischen Sperr feuers getroffen wurden. 15 VO0 Tonyen versenkt. Berlin, 4. Juli (W -T. B. Amtlich ) Unsere U-Boote haben auf dem nördlichen Kriegsschauplatz neuerdings 15 500 Vr.-Rog.-Io. feindlichen Handelsschiff-raum ver- nichlet. Der Lhef des Admiralstab» der Marine. Blüten des Deutschenhasses in Amerika. Bern. 4. Juli. (W. T. B.) Bezeichnend für die Sttrn- mung in Amerika ist der zu Anfang Juni dem Kongreß zu- gegangen« Gesetzesantrag, daß au» Städtenamen, wie Ger- mantown und Berlinsville, die Worte Garman und Berlin durch Liberty und Bictory ersetzt werden fasten, ha jene Ra- NM die Loyalität und Kieste wr das.alte Gaterlarch Mrtun Wen. „Chicago Tribüne" rügt, daß der Antrag den Na^ dem 12 Vtädch in tzmrika mcchtne -es Antrages 88 Orte n. Ähnlich Pird ollGthachm. mexican" beseitigt. Lei yir- g geschieht, greift der Pöbel ein, wie in Hastings und Minnesota, wo etwa 150 Rekruten das Wort „German" aus dem Firmenschild der „German-Arne- rican-Bank" gewaltsam enffernten. Auch dos vielfach in Firmen und Bankgebäuden vorkommende Wort „Germa nia" wird überall durch .Liberty" und andere zeitgemäße Schlagworte ersetzt. Die bekannte deutsche Zeitung „Ger mania-Herold" hat ihren Namen in „Milwaukee-Herold" gewandelt. Die wirtschaftliche Annäherung zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn. Berlin, 5. Juli. (W. T. B.) Am 4. Juli fand im Reichswirtschaftsamt« eine im Einzelnen streng vertrauliche Besprechung über die wirtschaftliche Annäherung zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn statt. Geladen waren Vertreter der Wirtschastsverbände, der Landwirte, des Han dels und der Industrie. Nach einleitenden Worten des Staatssekretärs des Reichswirtschaftsamtes wurde von Ver tretern der Regierung ein kurzer Überblick über di« bisher geleisteten Vorarbeiten gegeben, die teils in Verhandlungen der maßgebenden deutschen Stellen unter sich, teils in Vorbe sprechungen mit unserem Bundesgenossen geführt worden sind, und die die Anbahnung eines einheitlichen Zollgesetzes und Zöllschemas, sowie die Durchführung eines einheitlichen Zollverfahrens umfassen, ferner die Bereinthettlichung der gesetzlichen Regelung auf dem Gebiete des Gewerbes und des Handels, in weiterer Linie des gewerblichen Rechts schutzes, der Statistik, der Verkehrs- und Schiffahrtsverhält nisse anbahnen. In einer für den 8. Juli in Salzburg an beraumten Zusammenkunft von Vertretern Deutschlands und Österreich-Ungarns sollen nunmehr die Grundsätze fest gelegt werden, nach denen die späteren Einzelverhandlungen erfolgen sollen. Die vorliegenden Fragen wurden einer ein gehenden Besprechung unterzogen. Wie in dieser Sitzung, so wird auch künftig den Wirtschflftsoerbänden und Interes senten Gelegenheit gegeben werden, sich zu allen einschlägi gen Fragen zu äußern, sowi« ihre Gesichtspunkte und Wün sche zum Ausdruck zu bringen. ttichL-da»-won Mnen i von -5 Die tes Dk der nsrmttelkarte II. Wer seinen Anteil nicht bis Montag, den 8. Juli, abends 6 Ühr, abgeholt hat, verliert den Anspruch auf Zuteilung. Freibank Bischofswerda. Am 6. Juli gekochtes Rind- fleisch für den Bez. 27, Pfundpreis SO L. Gefäße mitbrin- -en. Rohes Rindfleisch sür die Bez. 28 und 29, Psundpreis SO L. Abgabe-.: 2 Uhr: Bez. 27, 3 Uhr: Bez. 28, 144 Uhr: Petersburg und die russische „Gefahr". Von einem in diesen Tagen aus Petersburg ein getrof fenen Deutschen wird berichtet: In Petersburg herrschen nach wie vor chaotische Zu stande. Neben dumpfer Verzweiflung zeigt sich taumelnde Ausgelassenheit, trübselige Resignation ist das Merkmal des einen Kreises, ein anderer schwelgt in überspannten Hoff nungen aus irgend ein Wunder, das Rußland retten soll, und in einer dritten Gruppe lebt man in der „Nach uns die Sintflut-Stimmung", verjubelt und vertrinkt das letzte, was man noch hat, da ja doch vielleicht schon der nächste Morgen den Sprung in einen der Newa-Kanäle als letzten Ausweg bringen wird. Der Pöbel tobt sich aus und genießt, die Kasernen der „Roten Garde", meist ehemalige Paläste, sind überfüllt mit geraubten und erpreßten Leb e n s m i t t e l n, und hier wer den di« wüstesten Orgien gefeiert. Gelegentlich nimmt der «ine oder der andere der Genossen etwas von dem „Staatseigentum" an sich, stellt sich an irgend einer Straßenecke auf und verkauft Zucker, Speck, Tee usw. an Unglückliche, denen der Hunger aus den Hohlen Augen spricht'' Natürlich zu schwindelnd hohen Preisen. Die Hun- gertwen aber sind die .bürgerlichen" Gruppen der Beoälke- runtzs mit welchem Wort man ja jetzt alle nicht rotradikalen Elemente bezeichnet. Für den Kulturhistoriker wie für den Filmregisseur ließe sich im Petersburg von heute manch packendes Bild fin den? das so oder so — mfi dier Feder oder auf der Frlm- wand — festzuhaltsn nttlre. Da Ist das Restaurant, das ver Fürst' Uchivmski aufgsmacht hat, wo er selbst als Koch fungiert und Damen mit aristokratischen Namen und Mattieren den Tee servieren. Da ist da» große Lastauto, ^»s tkigklch einen ganzen Trupp ehemaliger Gardeoffiziere, Kammerjunker und Hofbeamtet zur Arbeit fährt, -um Sträßtnseinigen, Holzhacken und dergleichen, »der die Be- trachtllng verweilt st-i einem der vielen Theater dritter Güt«, irs deffen 'schäbigen Ankleideräumen sich''heble manche Dame zur Bühnengräfin verwandelt, die noch vor kurzer Zeit eine echte und hoffähige gewesen ist . . . Das Bild der Stadt ändert sich schnell. Die großen Paläste verfallen. 'Teils sind sie verödet, da ihre Besitzer geflohen sind, größtenteils aber sind sie ausgeplün dert Die Eremitage, das berühmte an das Winterpa lais angebaüte Museum, ist vollständig ausgeraubt. Einer der ehemaligen Türsteher soll mit Gemälden und anderen Kostbarkeiten einen schwunghaften Handel treiben. Me gro ßen Hoftheater sind heute der Volkausklärung dienstbar. Die Frau des Ministers Kamenew hat als Bildungskom- missiönärin diese Arbeit zu letten. Wie man sagt, soll sie vom Morgen bis zum Abend in diesen Theatern tätig fein, bald Dramen, bald Filmstücke, baldVorträge anordnen — doch im Kreis« ihrer Vertrauten sich ganz verzweifelt ausge sprochen haben: Das Bolt will eben nicht „aufgeklärt" werden, es dürstet nur nach Amüsement und Sensation. Urü) unterdessen steigt die Not, steigt die Wildheit und Zü gellosigkeit, ungefähr wie der Unrat in den von keiner Polizei mehr beauffichtigten Newa-Kanülen. Dies« sind zu Pestkloaken geworden, zumal auch ungezählte Leichen in ihnen treiben . . . . Di« Notwächst täglich und vom Lande ist keine Hilfe zu erwarten. Unser Gewichrsmann hat auch einige Dörfer besucht, besonders ttn Bezirk Pkskau (Pskow). Die Bauern denken überall nur an sich, jedes Dorf bearbeitet die F elder nur für den eige- nenBedarf. Ja man steht dm Städten geradezu feind lich gegenüber: di« Bauevn glauben, daß ihnen von diesen Zucker, I«, Tabak usw. vorenthatten wird, und rächen sich, indem sie ihrerseits kein Getreide liefern. Es klingt un glaublich, ist aber wahr: manche Dörfer besitzen heute zelnen Dörfern werden nicht mehr mit Knitteln und Mes sern, sondern mit Gewehr und Bajonett ausgesuchten — man hat's ja dazu! Für das täglich wertloser werdend« Pa piergeld wollen die Bauern auch nichts mehr hergtt>en: man kehrt zu den alten Formen des Tauschhandels zurück. Die Bauern des Pleskauer Gebiets handeln z. B. gern mit den Balten und Deutschen, die im angrenzenden Livland stehen, und für Beile, Nägel, Eisentelle, Sensen und der gleichen geben sie ihr« Lebensmitt«! her. Im übrigen re giert sich jedes Dorf selbst und kümmert sich weder um die Petersburger noch um die Moskauer „Regierungsorgane". Noch ist die Gewaltherrschaft der Bolschewiki so gut wie unerschüttert. Zwar nimmt der Huß gegen diese in täglich immer breiter werdenden Kreisen zu, aber es fehlt den Gegnern an Führern und überhaupt an energischen Persönlichkeiten. Die Monar chisten^ deren Zahl rächt eben groß ist, und die sich meisten teils au» wenig tatkräftigen ehemaligen Höflingen, Offizie- ren, die mehr im Salon als auf dem Schlachtfeld« glltzqten, und mehr oder weniger bankrotten Grandseigneurs mit mehr oder weniger bekannten Bojorennamen rekrutieren, versichern zwar ungefragt jedem, der sie an hort, daß „nur ein gewaltiger Zar Rußland retten kann." Aber woher nehmen- Di« Romanowa sind wohl die letzten, in deren Reihen sich «im „gewaltiger" Rann finden liehe, das hat ihr kläglicher Zusammenbruch gezeigt Und auf »en füllte sich ein neu auftauchende« Zar wohl stützen? . . . Lei derartigen Zuständen ist: dl« Wiederherstel lung eine» mächtigen Rußland in absehbarer Zeit nicht zu erwarten. Das soiüen sich alle gesagt sein lassen^ di« imme» wieder vor der von Rußland angeb eigene Maschinengewehre, die von heimgekehrten Soldaten mttgeschleppt worden sind, ebenso Stacheldraht Wemr aus den Städten die Roten Gardisten kommen, um nach Kdrn zu suchen, so empfangen die verschanzten Dorfbewohner sie mit scharfem Feuer. Alich StVettigkeften zwischen den ein fich. drohenden „Reoapchegefahr" »amen zu müssen glau ben. In Rußland sywft spricht kein Mensch »VN Revancht! Durch ängstliche Bedenken dieser Art, etwa infolge des Ke- renski-RummeksFßann die öffenEche Meinung nur irrege- führt «ersten.