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r As* Sachsen. - i dernd in Betracht. Das Urteil lautete auf vier Jahre Zuchthaus un- zchn Jahre Ehrverlust. Der Angeklagte, i. 'M Le« ist. lungen. In Gegenwart von Vertretern -er sächsischen Staatsregierung und des Landeskulturrates sand hier eine Versammlung sächsischer Biehhalter und Milchproduzenten statt, die sich mit der Abschlachtung der Rinderbestände und den Schwierigkeiten der Milcherzeugung beschäftigte. Es ' wurde eine Entschließung angenommen, in der verlangt ' wird, daß die sächsische Landwirtschaft bezüglich der Diehab- gabe mit den übrigen Bundesstaaten gleichgestellt werde. Ferner soll vermieden werden, daß die Abgabe von Schlacht vieh, wie es zurzeit der Fall ist, gleichbedeutend ist mit der Wegnahme eines Teiles des Vermögens der Landwirte. Als veröffentlicht einen Bericht Mr hiß Zustände in dem unga rischen Ptattenseebad Siofok. Das «M hält sich darüber merfrtschler au« . . ,. jeden Preis M zahlen. Wr chne. WoPnmE mit !-w«i ZistmüM Gittden 63lX> Kronen, für eine WohmmE nstt -reb Ztnrmern und 5tüche 8Ü0v Kronen für die Soynstymonqtr bWhtt. Pi« Österreicher haben auch die wichtigsten LebenRNlttel Hx sich mit Beschlag belegt. Für einen Liter Milch -ahkn sie ö bi« 6 Kronen, für eine kleine Gans 800 Zkronen. Pön h?n Be hörden^ geschäh noch nichts, um diese Zustände zu beseitigen. Auch die Berwaftung dt» Bades treibt ungeheuren Wucher- Das bMgste Zimmer kostet AS Kronen. Für eine Pension ahne Zimmer werden täglich äv bis -0 KMwtt gezahlt. Ki« billigsten Fleischpreise betragen 18 Kronen, «ine PMion Gemüse kostet 8 Kronen, «in Liter gut« Milch ÄMKronen. dem man keine Erregung ansah, nahm das Urteil lächelnd entgegen. Reue» au» aller Welt. — Vie spanische Grippe in Deutschland. Die vor kur- zem in Spanten aufgetretene Massenerkrankung hat über raschend ihren Einzug nunmehr auch in Nürnberg gehalten, ind«n u. a. in mehreren Bureau- und Arboitsräumen plötz lich eine Anzahl, Personen unter Mattigkeit und Fieber erscheinungen erkrankte. Allem Anschein nach handelt es sich »ei» über dessen Person vorzulegen. Der Haushaltungs vorstand kstfin aus Grund «ine» für ein Familienmitglied ausgestellten Schuhbedarfsscheines Schuhwaren für dies» ohne Vorlegung einer Vollmacht tn Empfang nehmen, wenn er al« Antragsteller im Schuhbedarfsschetn angegeben ist. papiergaauerzeyGulsse. Di« bisher sowohl vom Han- d«l wie vom Publikum bewiesene Abneigung gegen Papier- garnerzeugnisse ist heule nicht mehr berechtigt. Der deutschen PapiergarNindustrie ist es gelungen, für zahlreiche Ge brauchsgegenstände, insbesoiGere für Arbeiterschutzkleidung wie Monteur-AnKüge und Schürzen- ferner für Bettwäsche, Tischdecken, Futterstoffe und zahlreiche technische Artikel so ausgezeichnete Qualitäten au» Papiergarn herzustellen, daß diese als durchaus brauchbarer und einwandfreier Ersatz für di« im Frieden üblichen Textilerzeugnisse dienen kön nen. Die allgemeine Einführung und Verwendung der Pa piergarnerzeugnisse ist deshalb anzustreben, nicht nur im Interesse der Papiergarnindustrie, die nur bei starkem Ab satz ihrer Erzeugnisse tn der Lage ist, weitere Verbesserungen durchzuführen, sondern noch mehr in dem des verbrauchen des Publikums, da dieses in Gestalt der Papiergarnerzeug- niste brauchbaren Ersatz für die heute schwer zu beschaffen, den Textilerzeugnisse erhalten kann und dieser Ersatz gleich zeitig den Vorteil der Bezugsscheinfreiheit hat. Außerdem muß die Reichsbekleidungsstelle auf di« allgemeine Verwen dung der Papiergarnerzeugnisse deshalb besonderen Wert legen, weil sie nur dadurch in die Lage versetzt wird, die ge ringen Bestände an Textilwaren für die Bedarfskreise be reitzustellen, für die sich vorläufig Papiergarnerzeugnisse nur in beschränktem Umfange verwenden lassen. Jede Aus- /unft über Papiergarnerzeugnisse erteilt die Reichsbeklei- dungsstelle Berwaltungsabtellung (Abteilung L) in Berlin W. 50, Nürnbergerplatz i. - — < - Spark Leder schuh werk! Bei der herrschenden Leder knappheit kann der Bevölkerung Lederschuhwerk nur noch in sehr geringem Maße zur Verfügung gestellt werden. Um den Bedarf der Bevölkerung für die ungünstiger« Jahres- zeit wenigstens einigermaßen sicherzustellen, muß daher das , Lederschuhwerk im Sommer und Herbst nach Möglichkeit geschont werden. Es ist deshalb vaterländische Pflicht, jeden Luxus zu vermeiden, nach Möglichkeit Holzschuhe zu tragen und, soweit es die Gesundheit erlaubt, barfuß zu gehn. Im Buchengrund. Öriginal-Roman von H. Courths-Mahler. Lop^rixdt ISIS Orsinsr L Oomp., Berlin V. gO. IS. Fortsetzung. (Nachdruck verholen) „Was gab es denn, Jutta?" fragte die Mutter, m das seltsam leuchtende Gesicht der Tochter sehend. Jutta legte ihr die Blumen in den Schoß. , „Schau, Mutterle, die schönen Rosen!" Die alte Dam« betrachtete sie bewundernd. „Herrlich, Kind. Mso doch ein Blumenverkäufer! Und du warst so leichtsinnig, um mir eine Freude zu machen. Die sind gewiß nicht billig." Jutta lächelte. „Drei Mark kosten sie, Mutterle." Die alte Dame erschrak. ., „Mein Gott, Kind! Du bist ja nicht klug, so viel Geld!" ,Hch habe doch gestern «in gutes Geschäft mit dem Bild gemacht Mutterle. Aber nein, sieh mich nicht so vor wurfsvoll an, es hängt ganz anders zusammen." Sie setzte sich zur Mutter und erzählte ihr von Karl Lorenz und der drolligen Art, wie er seinen Auftrag ausge- sührt hatte. Die Mutter lächelte. „Ach dann freilich, dann will ich nicht schellen über die drei Mark, übrigens war das eine sehr zarte Aufmerk- samkell des Herrn von Hohenegg, wenn der Knabe sich auch ungeschickt ausgodrückt hat. Schade, -aß ich diesen Herrn von Hohenegg nicht gesehen habe. Du mußt ihm gut ge fallen haben, Kind." Jutta stand auf und holte eine Vase herbei, um ihr Er röten zu verbergen. „Aber, Mutterle, du mußt das nicht falsch auffassen. Er wollle nur nichts geschenkt nehmen von mir und schickte mir Karl Lorenz, damit ich wußte, daß er mm die Skizze bezahlt hat. Das ist älles." Frau Falkner seufzte. „Ja, ja — nun, es ist ja wohl auch gut so. Ein armer SchriststÄler — auch wenn er adlig ist — lieber Gott —, das wär« kein großes Glück ftir dich." Jutta stand stolz und schlank inmitten des Zimmers. Sie ordnete di« Rosen in der Vase, und das Lampenlicht warf glänzende Lichter über ihr Haar. Sie zog di« Stirn wie im Schmerz zusammen. „Welch ein Gedanke, Mutter! Die kommst du nur da rauf? Wahrscheinlich sich« ich Herrn von Hohenegg nie- Mals wieder. So etwa» mußt du nicht einmal -enden, viel weniger aussprechen. Aber nun nW, mehr davon, Mut- .-smckf- «ram tzdß «, AM Hßßsttt» Wsm. Und nun wollen immer «ehrir«Wstrn^w V— '' ' ^ werden. fische Landeseterstelle in Mainz angeordnet, daß jeder der säumigen Akckieferer für jedes näht ah. MM eine Strafe von einer Mark zu entrichten hat? dabei um Tausende von hessischen GefkügelhM s«its wieder zum größten Teil gegen die S Einspruch erhoben haben, den fit Mit dett schr terverhältnissen, der hohen AblieferungszahküsA begründet haben. Auch die günstiger gestattet« EierÄnütge von 1917 und die dort verhängten ni«dttgeren Sstafsätzh von drei bis- fünfzig Mark werden als BeWel angeführt? In Hessen handÄt es sich bei dem Satz von einer Mark M !Ms Ei aller» dings um höhere Strafsummen, da zahtttt^ Landwirte mit zweihinchert Eiern im Rückstand« ist, „Erschrick nicht, Muyerke, es ist Nichts. Nur — ich wollt« es dir nicht sagen — aber ich habe sö schrecklich Zahn schmerzen — schon seit einigen Tügckr. Und — nun konflt ichs plötzlich nicht mchr ertragen." ' ' Frau Falkner nahm ihre Hände. „Mein liebes, arme» jsind Aus Sorge, daß du mich damit nicht aufregst, quäkst dü dich still damit herum. Ach, was bin ich doch für eine unnütze Mutter, daß mein Kink nicht einmal seinen Schmerz bei mir auszuweinen wagt. Tut es denn so arg roch?" Jutta zwang sich zur Ruhe. ' „Ach, Mutterle, es ist nur zuweilen so ein arger Ruck' — es ist schon wieder besser." „Es muß wohl eine Erkältung sein, Kind; denn bei deinen so gesunden Zähnen verstehe ich das flicht." Jutta hatte sich mühsam gefaßt. „Weißt du, Mutterle, ich lauf« schnell mal M Onkel Doktor hinüber. Er hat mir schon neulich ein schmeyckttl- lendes Mittet dafür gegeben. Er sagt auch, es fei ErkÄ- tung und würde von selbst vergchen. Und — fa — mit dem Geschenk für Fredy — natürlich, Muftette — dazu langt es schon noch" Sie erhob sich schnell. > : „Ja, Kind, gehe nur schnell, unfer guter alter Freund hat ja immer ein Mittel zur Hand Grüße drüben herzlich von mir. Wir sind ihm ja schon so viel Dank schuldig." Jutta nickte nur und eilte hinaus. Sprechen konnte sie nicht mehr. Die Tränen sahen ihr im Halse, als müsse sist ersticken. Hut und Mantel nehmend, lief sie zu Görgers. Nur Tante Marie war zu tzmrse. Jutta warf sich meinend in ihre Arme. . > „Kind! Kind! Was ist denn nun wieder Schkmme» geschehen?" fragte die alte Dgme erschrocken. Jutta schüttelte schluchzend den Kopf. „Nichts, nichts, Aaste Matria — rar weinen muß ich! Laß mich einmal weinen, ich kann nicht mehr!" stieß fist hervor. Teilnahmsvoll löst» Taste Maria den Hut von Jutta» Flechten und öfstwte ihr dm Mantel. „Armes Mn-l" sagte sie leise. - Und Jutta weinte ununterbrochen, mit einer Heftigkeit^ -aß ihr ganzer Körper geschüttelt wurde. Sie MtiM abä müsse sie ihren ganzen Schmerz in Trösten aufwstst. SortfchiMg foltzt-s '' mist Vorsteher der bakteriologischen Abteilung d« städsischen Mchiztnchachtzx, px. tzitWM M-rtz, Riba^. beiter des " « sich den Ä , Epidemie h«Hle, äste sie In dem Ja^ Europa überzogen hab«. . , wir für Lenas Kernchen Puppenkleider nähen. Ich habe j heut« nichts mehr zu arbeiten." Die Mutter nickte erfreut. „Ja, ach ja, Jutta- Ich dachte schon, Lu hättest es ver gessen, und ich wollte dich nicht drängen." Jutta kramte nun in allen Schränken und Schubfächern und holt« herbei, was sie gebrauchen zu können glaubte. Als sie herausgesucht hatte, was nötig war, holte Jutta ein Püppchen herbei, das sie gekauft hatte. - Ehe sie jedoch anfingen, Puppenkleider zu nähen, sagte Frau Falkner bittend: „Du könntest erst in Fredys Strümpfe die Buchstaben nähen, Jutta, damit wir sie einpacken können." In Juttas Herzen zuckte es, als gehe ein scharfer Riß hindurch. Erloschen war plötzlich aller Glanz in ihren Augen. Eine kurze Weile war sie durch Karl Lorenz und seinen Auf trag von ihrem Schmerz, ihrer Not abgelenkt worden. Nun war es wieder wie vorher. Der Jammer packte sie von neuem. Mit zitternden Händen nahm sie die Strümpfe, die Mut ter für Fred gestrickt hatte mll» nähte di« Buchstaben hinein. Und jeder Stich schien sie ins Herz zu treffen. Ahnungslos, daß ihr Sohn, der dies« Strümps« tragen sollte, schon seit Tagen in der kalten Erde ruhte, saß di« Mutter dabei und probierte für die Puppe bunten Tand. „Wenn Mutterle wüßte — wenn sie wüßte!" — mußte Jutta immerfort Lenken. Es war ein« Qual ohnegleichen für sie, diese klein« Ar beit zu verrichten. E» schien ihr, als verübe sie «inen grau samen, unerhörten Betrug an ihrer Mutter. Das Hertz wur de ihr mit jedem Stich schwerer. „Was meinst du, Jutta", fragte die Mutter nach einer Welle zaghaft, „ob wir Fredy nicht doch ein« klein« Weih nachtsfreude machen könnten — jetzt, da du das Bild so gut verkauft hast? Ich muß immer daran denken, daß er Weih nachten wahrscheinlich mutterseelenallein da unten in Metz sitzen wird. Geht es nicht Kind? Ich weiß, du hast ohne dies für so viel zu sorgen, aber weil Fredy doch so ganz allein ist — er soll doch wissen, daß wir an ihn denken." Da ging es wie ein Erschauern über Juttas vorgeneigt« Gestatt — und plötzllch fielen Tränen aus ihren Augen herab — -roße, schwer« Tränent di« sich nicht zurückhatten ließen — trotz aller Beherrschung. Di« Mutter sah -lese Tränen. „Jutta! Ach, mein Pott — was ist dir?" ries sie er schrocken. Da» junge Mätzchen rang heldenhaft mit sich selbst. Sie Hotz den Kopf und wvrs «x HkbGt Pst» um «e TtÜnrn zu trockstm. wie sich infolge HauSsiuhüngen heräusgeMt hech iifl de» Schleichhandels große Mengen Butttr, '""' Speck, Schweinefleisch, Mehl Und Eier aufgestapelt und uy" ter dxr Hand zu hohen Preisen weiter vertrieben , worden. Es scheint aber festzustchen, daß die MemvärttgM, Schie bungen ohne Kenntnis der Besitzer-er sti G. M. d, H. vor sich gegangen sind. Der Hau für Lebtns- mittel, ein gewisser Karl Müll« r, hat U« Wärest In strster Linie an di« Angestellten weiter gegeben, M dann mit ihnen ein schwunghaftes NebengeschäftbetriebtsthMn. Als Vermittlerin betätigt« sich die Abtettungsdame Frieda Grosser. ' ° > - — Eierprqeffe in Hessen. Nachdem fortgesetzten Schritte der hessischen Kreisänster, um diezahlteichenWi- ' ?»W «WWW notwendig wird noch erachtet, bostZelt ^u Zeik PrWg«n der Mllchpreise und -er ErWugungotoften vorMnchinän und di« Preise d«r Mitch in Einklang zu bringen nstt -en Kosten ihrer Erzeugung. Die versammelten verlangen end lich noch die Umkehr vmr -em produktionsvernichtenden so- ztMsttsch-kommunisttschen Prinzip zu dem die Erzeugung he benden System -er Privatwirtschaft, soweit die» währen de» Kriege» irgend angängig ist.> Aue. 1. Juli. Der PA» -er Errichtung eftst» «remo- lottum» wird jetzt hier erörtert. Statt der beabsichtigten Er- Weiterung de» Friedhof«» wird vorgeschlagen, ahfetts von -er Stadt «inen neuen Friedhof anzulegen, auf dem auch «in« Berbrennungsanlage errichtet werden könnte. de« GerichtssRWl. * «ne Ehett«egä-ie. Unter der PnÄag« des versuchten Giftmorde» an seiner Frau hat sich vor dem außerordent lichen Kriegsgericht in Breslau der Qber-Jngenteur Kurt Helmert zu verantworten gehabt. Der Än-eklagte, der au- kleinen Verhältnissen stammt, hat es durch großen Fleiß und Begabung bis zur Stellung eines Ober-Jngenieurs gebracht. Er heiratete «in Mädchen aus angesehener Familie und lebte mit seiner Frau und drei Kindern sehr glücklich, bi» er dir Kontoristin Marte Nowack in Hessen kennen lernte. Um sie heiraten zu tönen, beschloß er, seine Frau aus der Wels zu schaffen. Er sandte ihr ein Fläschchen,, das angeblich eine Medizin enthalten soMe. Di« Frau nahm aber da? Mittet nicht, das, wi« sich herausstellte, ZyankaR enthielt. In zwei weiteren Fällen hat der Angeklagte ein Glas Wasser und eine Flasche Kognak mit ZyankaÜ vergiftet, in der Voraus setzung, daß seine Frau davon trinken werde. Als der Frau fctflieUich das seltsame Benehmen ihres Mannes auffiel, ge stand ihr der Angeklagte sein verhängnisvoll«« Verhältnis zu der Kontoristin ein und bat sie, ihm behilflich zu sein, wieder zu sich selbst zu kommen. Die Frau scheint dem An geklagten auch verziehen zu haben, denn in der Verhandlung vor dem außerordentlichen Kriegsgericht verweigert« sie wie ihre Schwester die Aussage. Die Taten des Angeklagten kamen aber auf andere Weis« den Behörden Hu Ohren, so daß die Anklage «rhoben wurde. In der Verhandlung kamen auch verschiedene mMzimsche Sachverständige zu Wort, die bekundeten, daß der Angeklagte psychopathisch und geistig schwer belastet sei, aber nicht in dem Maße, daß der straf- ausschkeßende 8 51 des Strafgesetzbuches in Wirksamkeit ste ten könne. Immerhin käme fein Geisteszustand sstafmil-