Volltext Seite (XML)
72. Jahrgang. Amtsblatt Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Wöchentliche Veilagen: Der Sächsische Landwirt nnd Sonntags-Unterhaltungsblatt Staatssekretär » Kühlmann über Krieg und Frieden 17SV0 Taimen versenkt Selbständigkeit sicher staaMchen Neugebilde erfolgen könne. wo wo unsere Heere unter der genialen Führung, welche ihnen MN Smland und Lttanva bereit» au» dem russischen Reiche tatsächlich ai Die schwierigen Fr. laß des- Jahre abgewichen werden. Nachdem der Redner sich über die staatliche Anerken nung der Randvölker durch Deutschland geäußert und be züglich der . Kaukasien über, das jetzt eingesteM sei. Der Staatssekretär betonte den festen Willen und die unbeirrbare Entschlossenheit, mit der ohannau äst der »einrich- per Zeitung oder der Befördenmgsetnrtch- izteher keinen Anspruch auf Lieferung oder ernin, und dessen der Königlichen Amtshauptmannjchast, der Königlichen öchusinspektion und des Königlichen ^auptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des , . Ltadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. an da» Bündnis" betonend. „Unter Graf Durian hat di« Katserdetzegnung im Großen Hauptquartier stattgesimden, welche die Geschichte der deutsch^terreichisch-ungarsschen Begehungen unsererseits als bedeutungsvoll und beachtlich buchen wird. Die beiden Monarchen haben sich aufs neue «eitern und zu vertiefen nach der politischen, militärischen stÄtung des deutschbsterreichisch-ungarischen Verhältnisses und wirtschaftlichen Seite." Der StaatssekrMr fuhr dannlvon eminenter Bedeutung sei, ging er auf die VerhAt- svrt: In Bulgarien HM der Verlauf der bisherigen Eroig- nisse im Kaukasus, sowie auf das Vorgehen der Türkei nach muh deshalb nach den politischen Motiven ausspähen, wel che eventuell eine Friedensmöglichkeit eröffnen könnten Nach dieser Seite muß ich «sagen, daß trotz der glänzenden Erfolg« unserer Waffen auf feiten unserer Gegner Friedens wilkgkeit. Friedeusbereikschafi «och nirgend» hervorgetreten find. Mchts haben unsere Gegner aufzmveisen, was sich eini germaßen mit den deutschen Friedensangeboten, mit der Resolution dieses Hauses oder mit «der Beantwortung der Papstnote in eine Reih« stellen könnte. (Sehr richtig!) Und die Äußerungen unserer Gegner, insbesondere der englischen Staatsmänner, welche jede Gelegenheit ergreifen, um in der Öffentlichkeit für ihre Ideen und Anschauungen zu wirken, «lassen noch keinen Lichtschein in das Dunkel dieses kriegerischen Dramas fallen. Gegenüber der feindlichen Be hauptung, daß Deutschland diesen Krieg entfesselte, um die Weltherrschaft aii sich zu reißen, führte v. Kühlmann aus: Dieser Krieg —und hier kann man «das zitierte Wort Molt- kes anroenden: „Wehe «dem, der Europa stört!" — ist — das zeichnet sich immer deutlicher ab — der gewissenlosen, russischen Politik, der Angst der leitenden russischen Kreise vor der Revolution, welche die unhaltba ren Verhältnisse in dem Lande näher und näher rückten. Ich glaube, man kann jetzt schon sagen, ohne von dem Er gebnis weiterer Enthüllungen und Forschungen dementiert zu werden, daß, je tiefer wir in die Vorgeschichte dieses Krieges eindringen, sich desto klarer ergeben wird, daß die » Arm rDer- Ämehr l Bov- chmen. etzscher Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. cstnttd, rr, der berge» vorge- :mann selben » am l z ge- «eteiltgt ruders e Ab- h Mit» fe sink Nisse «die bisherigen politischen «Bande noch enger zu knüpfen gestattet. Daß der «hochverehrte Alttneister der bulgarischen Politik Herr Radosläwoiw aus innerpvlitischen Gribrden in den letzten Tagen «das Ministerium niedergelegt hat, be dauern wir alle. Der Personenwechsel in Billgarren be deutet nicht im geringsten eine Abweichung von der bisheri gen Politik. (Beifall.) Zu den Fragen, welche die diploma tische Aufmerksamkeit im «höchsten «Maße in Anspruch neh men, gehört die Lösung «der Dobrudschafrag«, und «die beftiedigeNde Durchführung «der Regulierungen an der Marrtzagrenz«, ebenso «die Frage der kaukast- schon Gebiet«. All« diese Fragen werden «ine im In- tereffe aller Teile liegende befriedigende Lösung finden. Sn den allernächsten Tagen wird ein« Konferenz zur Rege lung «der zwischen dem Dieroerband und den kaukasischen Völkern durch den Krieg aufgeworfenen Fragen zusammen treten. Im allergrößten Maße ist die Aufmerksamkeit «der Di plomatie in der letzten Zeit gefesselt worden durch die Sinne verschoben, daß di« Mächte, die am Kriege beteiligt,f»stzuleg«n. sind, ihre Rüstungen seitdem noch ungeheuer verstärkt haben. Das nun Len wahrscheinlichen Gang der Ereignisse be- Mit Sicherheit irgendeinen Augenblick ins Auge zu fassen, trifft, so ist vom Reichskanzler und auch von mir ausge- zu welchem man sagen könnte: Vieser Krieg muß zu End« sprachen worden, daß km gegenwärtigen Stadium der «gehen! ist mithin meine» Erachten» unmöglich, und man Entwicklung auf dem Hege zum Frieden von öffentlichen itz bei lg de» stinen- und blichen stände Hand- auf die englischen Anzapfungen hin nicht bereit seien» in öffentlichen Erklärungen Stellung zu nehmen. In dies«« Punkte differieren auch di« grundsätzlichen Anschauungen der kaiserlichen Regierung von denen, welche die englischen Staatsmänner uns zumute». Wir betrachten Belgien als «in dreißigjähriger Krieg werden. (Unruhe.) Weh- dem';-"« der Fragen im Gesamtkrm^lex der Fingen. Wir der GnvwMBrand steckt, der Lm «rsten Funken in das müssen es aber ablehnen, rn der belgftchenFrage sozu- Vukvenbibsckleudert" sagen Äs Vowermachtnt» Erklärungen abzugrben, di« uns Vorgänge in Rußland. Wie ich an anderer Stelle früher einmal auszuführen «rlaubt habe, sind zuerst «durch Gärungsstoffe nationaler sozialer Natur im Innern des russischen Kolosse» revolutio näre «Erscheinungen «von einer Gewalt und einem Umfange ausgetreten, «wie sie die Weltgeschichte jemals kaum gesehen hat. Es ist unmöglich, zu glauben, daß diese gewaltigen Gärungsprozesse, dies« regellosen, im wilden Wirbel einan der wwerfpvechenden KrW», welche «das Verschwinden der Zarenmacht ausgelöst hat, jetzt schon zu einem dauernden Gleichgewicht gekommen sind. Alle Verhältnisse des ehe- maltgM Zarenreiches machen uns scharfe Beobachttma, äu- Herste Vorsicht und soweit «stch um aein intern« russische Angelegenheiten handelt, auch entsprechend weise Zurückhal- karg zur Pflicht. Die Wirkungen der nationalen Fermente im russischen Staatskörper haben zu einer Absonderung und Ausscheidung einer ganzen Reihe von Gebilden geführt. Finnland steht «im «Begriff, die hohe Kultur, welche ihm eigen ist, auch in Form des selbständigen «Staate» zu ent- wicheln. Wir hoffen uNd wünschen, daß der neue Staat der inneren Kräftigung «und gedeihlichen Entwicklung entgegen geht. Lurch den Friedensvertrag van vresbLitormk sind jr petn» "pelhof. e F raiL Zeit zu r sehen, funden. r ganze id Klei» hatten,, worden, nd Kü- die Er- auf die? !000 »st. " nach» n Nie dlichen wahner dieser Provinzen haben sich an di« leitenden deut- fchen bellen gewandt. Die Reichsvogierung «hat sich von Anfang an aus «den Standpun kt gestellt, «daß es im höchsten Grade erwünscht «ist, vor «der diplomatischen Anerkennung der Staatengebilde, die sich vom Körper des ehemaligen rus sischen Reiches losgelöst haben, mit der «russischen Regierung K üh l - «der Sowjets kn eingehenden Gedankenaustausch einzutreten, mann das Wort. Eingangs seiner Red« gedachte «er seines vb und unter welchen Modalitäten «die Anerkennung der österreichischen Kollßtzen, Grafen Tz ernin, «und dessen Selbständigkeit facher staaMchen Neugebilde erfolgen könne. Nachfolger, Grafen Durian, dessen „enge Anhängerschaft Auch im vorliegenden Falle wird von dieser Richtlinie nicht , Kreis- Sreh» tot g«^ ort da- Pvftfch«cknK»«t»r Amt Leipzig Str. L1S4S. — Gemeinde» verbaudsgirokafle Bischofswerda Konto Sir. «4. Km Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de» Betrich« s - - ... tungen — hat der Bei,-„- — . Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Ann» ck und- ritz, er». Kyritz, r eben- ,ekannt als un- Sap» rmittelk. l, ge hn de»- el untz . Bkr m ver» st durch» «en Bo- Kreis en oder ng au» «md die rworbe- «inge- «nzeiseMpeeis: Die Sgespaltene Grund,eile (Zlm. Masse 28» oder der-u Raum 2S Pfa., ürtttche Anzeigen 18 Psg. Im Text tell (Ilm. Masse 17) SO Psg. die Sgespaltene Zette. Bet Wieder holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeige» die Sgespaltene Zeile 40 Psg. — Für bestimmte Tage oder Platz wad keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. art, daß «die Initiative vollkommen bei -er deutschen ober- bereits genügend Beweise. Soviel über die Sache am sten Heeresleitung ruht, und daß wir hoffen können, daß Kriege. Deutschland hat nicht einen Augenblick daran ge- der Sommer und «der Herbst «unseren Waffen neue große" Erfolge bringen werden. Die österreichisch-ungarische Armee «hat fn frischem Anlauf die italienische Stellung ange griffen und nennenswerte Erfolg« errungen, große wichtige verbände der Feinde an ihrer Front gefesselt. Wenn man von wetter Warte aus die Ereignisse überblickt, muß man sich «fragen: Mrd dieser Krieg noch menschlichem Ermessen noch im Herbst und im Winter in da» fünfte Jahr hlnüberdau-rn? Vielfach herrscht «in unserer Öffentlichkeit «die Meinung, daß di« Länge dieses Krieges ein absolutes Novum bedeute, als hätten maßgebende Stellen mit sehr langen Kriegen in der Neuzeit überhaupt nicht mehr gerechnet. Diese Meinung ist unrichtig. Ich habe «dafür Äs Kronzeuge keinen Geringe ren, al» den Feldmarschall Graf Moltke. Moltke, der in diesem Haus« am 14. Mai 1880 angeführt hat: „Meine Herren! Wenn der Krieg, «der jetzt schon mehr al» zehn Jahre lang wie «ein Damoklesschwert über unseren Häuptern schwebt, zum Ausbruch kommt, so ist seine Dauer und sein Ende nicht abzusehen. Es sind die größten Mächte Europas, welche gerüstet wie nie zuvor miteinander in Kampf treten. Keine derselben kann in einem oder in zwei Feldzügen so vollständig niedorgeworfen werden, «daß sie sich für über wunden erklären, daß sie auf harte Bedingungen hin Frie- den schließen müßte, daß sie «sich nie wieder aufrichten sollte, wenn auch erst nach Jahresfrist den Kampf zu erneuern. Meine Herren, es kann ein siebenjähriger, es kann aber auch Geschäftsstelle: Bischofswerda, Altmarkt IS. hebtt jeden Werktag abends für den folgenden Tag. Der Be- chrst» ist einschließlich der wöchentlichen Beilagen bei Abholung dADchhästsstelle monatlich 80 Pfg., bei Zustellung in» Hau« «atttch 90 Pfg.; durch die Poft bezogen vierteljährlich MK. LöS > -- ohne Zustellung»gebühr Dänemark, Holland und die Schweiz an ihrer Neutralität festhaltem und hob hervor, wie alle drei Staaten darüber hinaus uns in menschlichster und hoch herzigster Weise unterstützten, «die Leiden «der Verwundeten und Kriegsgefangenen zu lindern. Auch Spanien König und Regierung keine Gelegenheit vorübergehen las- Macht, welche den Krieg eigentlich geplant und gewollt hat, sön, ohtre sich' m den Dienst der Humanität zu stellen, hält Rußland gewesen ist; daß die anderen Mächte, daß Frank- an der striktesten Neutralität fest, und irgendwelche Befürch- reich als Kriegshetzer dabei schlimm mitgespielt haben, daß tungen nach dieser Seite sind keineswegs gerechtfertigt. Di« die englische Politik sehr dunkle Seiten in dieser Beziehung auszuweisen hat, daß insbesondere die Haltung der engli schen Regierung unmittelbar vor dem Kriegsausbruch den dacht, diesen Krieg zu entfesseln, und hat vor allem nicht einen Augenblick gedacht, dieser Krieg könne auch nur zur Beherrschung Europas, geschweige denn zur Weltherrschaft führen. Ich halte es für «notwendig in wenigen Worten ganz einfach und leichtverständlich zu «sagen, was wir posi tiv wollen. wir wollen auf der wett für di» deutsche Volk — «ad da» M mutatis mutandis auch für unsere Verbün deten —. daß wir innerhalb der Grenzen, die un» die Geschichte gezogen hak, frei und stark und unbeeinträchtigt leben Kimen, daß wir über See den Besitz haben, welcher unserer Gröhe, unserem Reichtum und unseren bewiesenen kolonialen Fähigkeiten entspricht, und daß wir die Mög lichkeit und die Freiheit haben, auf freier See unseren verkehr in alle Weltteile zu trage«. (Lebhafter VelfM.) Da» find mit wenigen, allgemein verständlichen Worten die Mete, deren Erringung eine unbedingte Lebensnot wendigkeit für Deutschland ist. (Erneute Zustimmung.) Es wird uns von englischer Seite immer wieder der Dorwurf gemacht, daß wir in der belgischen Frage Erscheint seit (846. Fernsprecher Nr. 22. Reichstagsrede des Staatssekretärs von Kühlmann. In der gestrigen Reichstagssitzung ergriff anläßlich der auf der Tagesordnung stehenden zwetten Lesung des Etats be» Reichskanzlers, «der Reichskanzlei und de» Auswärtigen Amtes Staatssekretär v. 5