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Wöchentliche Beilagen: Der Sächsische Landwirt «nd Sonntags-Unterhaltungsblatt. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846. Telegr-Adresse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Ver königlichen Amtshauptmannschast, der Königlichen Schulsnspektion und des Königlichen L^auptzollanztes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. erSMcheLrzSW Grschästsstrlle: Pischoftwerda, Altmarkt IS.' Erscheint jeden Werktag abends sür den folgenden Tag. Der Be» «igspret» ist einschließlich der wöchentlichen Beilage» bet Abholung iln der Geschäftsstelle monatlich 80 Psg., bet Zustellung ins Hau» monatlich oo Pfg.; dprw die Poft bezogen vierteljährlich Mk. 2.55 V ohne Zufteliungsgedühr ! »I -S-7Ü-- . Poftscherik-Noulo: Amt Leipzig St». 215»S. — Gemeinde» , verbandogiroltOsse Bisch»,»wer»« Konto Str. »4. 2m Falle^ höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de» Betriebe» jder Zeitung ober der Besörderungseinrich» tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Anzeigenpreis: Dir Sgrspaltcne Grundzeiie (Zlm. Masse N» oder deren Raum 2S Pfg., örtliche Anzeigen 18 Pfg. Im Text teil (Zlm. Mosse 17) 60 Pfg. die Zgrspaltene Zeile. Bei Wieder holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeige» dir 3gespaltene Zeile 40 Pfg. - Für bestimmte Tage oder Plätze wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. Bis jetzt rimd 750VV Ge Der grotze Sieg d^r kronprmzlichen Armee. Vetvn, 10. yuni. (W. T. B.) Der -rohe Sieg de» deutsches KronprinM, der eine» «eitere» bedeutenden T«U der Kampfkraft and Kmapfmittet des verband« zertrüm- mert hat. hat zatzMch die «uflöfaag und völllge Zerh««». rang der Fochfchen Manövrierarmee herbetgesührt. Aa Be ginn der Offensive an der Msae stapden «o 27. Mül im ganzen 8 feindSche Divisionen an der Front. Durch die Wudehmmg de» Angriff« wurden in kurzer Zeit sieden w-ftere Sstlluygsdlvifioaen in die Schlacht mit hin-inge- zagen. Vie von lag zu lag wachsenden Erfolge führten schüeßltch dazu, daß der französische Führer auf» neue Divi sion«» au die Kampffront werfen muhte, im MY-n «ffo so fchndtiche Divisionen an der von der deutsche» Führung ge- Abgabe von fraazüfifch« Verbünde» beiderfelt» der Sonupe «ad 1» Standern eatblühte die franzöfifche Front i» gefähr- ttcher Weife und ist schuld, sowohl au der schwere» Medgr- lage. die die Franzose» zwischen der Aisne und der Marne Tag für lag ersten, wie an der neue» Niederlage, die am S. Juni wiederum den Franzosen auf der Front von Mont- didier bi» Royon zugefügt wurde und in der. ihm schon am erfdm Lüge 8800 Gefangene abgenommen wurden. Der ungeheuere Moanfchafisverlust, de» -er Verband auf der ausgedehatea Front zwischen Bpern und Noyon und zwi schen Noyon und Reim» erlitten hat. wird schwer zu ersehen sei», vor altem, da die breiten Lücken -er Verbaadvheere durch vermehrten Einsatz aus -er Heimat ergänzt werden müssen. Vie Hoffnung der verb-nd-mächte auf eia entschei dend« Eimrreifen der grohen Manövrierarmee ist endgültig gescheitert. Die stolze Reservearmee, die der kriegsrat von verfallt» bei seinem Beschluß zur Fortsetzung de» Krieg« al« Triumph ausfpiette, bedeutet nicht» mehr. Vom Westliche« Kriegsschauplatz Berkin. 10. Ium. (W. T. B.) Auf der Front von Cha teau—Thkerry nach Nordwesten «Mutet sich der Feind seit dem 5. Juni in nutzlosen, mit starten Kräften unternomme nen Gegenangriffen. Am 7. Juni ging hier zum ersten Mal« «ine amerikanische Division zum Angriff vor. Im Brenn punkte des Kampfes stand der Wald von Belleau. Hier hat ein deutsch« Regiment'unter der persönlichen Führung des Regimentskommandeurs den Amerikanern ungewöhnlich schwere Verluste beigedracht. Cs warf den Feind, der bis an den Rand des Waldes vovgekommen war, im Kampfe Mann getzen Mann mit Handgranaten und Bajonett zurück. Als trotz dieser blutigen Abstthr Teil« der amerikanischen ^Division, und zwar di« Marinebrigade, in der Frühe des 8. Juni nochmals in mehreren Wellen. hintereinander zum Sturm vorging, ließen sowohl die deutsche Artillerie wie die Infanterie den Feind nahe herankommen. Dicht vor dem Walde wurden seine Sturmkolonnen frontal und von bei den Flanken vom wirksamsten zusammengefaßten Maschi nengewehr- und Artilleriefeuer überschüttet. Rur wenige Amerikaner konnten sich kn die Gefangenschaft oder in eili- ger Flucht nach rückwärts retten. In dichten Haufen blieb die Masse der Amerikaner tot vor dem Belleauwalde liegen. Aus Flandern wird nachträglich gemeldet, daß am 7. Juni gegen Mittag zwei feindliche Abteilungen überra schend znNschen Meieren und Mertis angriffen: st« wurden verlustreich abgewiefen. Am 8. Juni griff der Gegner um 8 Uhr vormittags nach starker Feuervorbereitung unsere Stellungen bei Doormezeel« in breiterer Front Bn. Auch hi§r scheitert« der Angriff unter hohen Feindverlusbm. In den recht» und links anschließenden Abschnitten hielt unser äußerst wirksam« IvernichtungSseuer das an diesen Stet- len ebenfalls beabsichtigte Vorgehen des Feind« nieder. . Am Abend desselben Tag« setzte auch aus unsere Stel lungen nördlich von Albert schlagartig starkes Feuer ein. Gin fangens — Glänzender Si feindlicher Angriff in der Linie Beaumont-Hamel bis 1 Lw südlich des Dors« folgte. Nur an einzelnen' Stellen ver mochte der Feind vorübergehend in unseren vordersten Gra- ben etnzudringen. Im übrigen brach, sein ihkgrsff restlos und blutig in unserem Maschinengewehr- und Infanterie feuer zusammen. Die Stellungen sind sämtlich, in unserer Hand. Durch feindlichen Bombenabwurf aus Niederjeutz bei Dtedetthofen wurden fünf Kriegsgefangene getötet und fünf verwundet. Die Tätigkeit unserer Luststreitkräste. Berlia.10.- Jum. (W. T. B.) Die Tätigkeit unserer Luststreitkräste an der Westfront war in den letzten Tagen wieder sehr rege. Weit vorgetragene Fernerkundung ergab wichtige Feststellungen über die Maßnahmen des Feindes, die durch den siegreichen deutschen Bormarsch aus die Marne erzwungen wurden. An der Schlachtfront griffen unsere Mugstreitkräste wiederum unermüdlich in den Kamps ein. Eine Schlachtstaffel verhinderte den Abflug von fünf fran zösischen Flugzeugen aus ihrem Flughafen solange durch M.-G.-Beschießung, bis unsere Infanterie den Flughafen erstürmte. Wichtige Bahnknotetzpunkte zwischen Paris und unserer neuen Front wurden täglich mit Bomben beworfen, Paris selbst am 2. Juni angerissen. Im Monat Mai wurde durch unsere Bombengeschwader di« bisher uner reichte Menge von 830 450 Kilogramm Bomben auf feind liches Gebiet abgeworfen. Am 2. Juni verlor der Gegner in zahlreichen Lustkümpfen 22 Flugzeuge. Leutnant Löryenhardt und Leutnant Udet errangen ihren 25., Leut nant Meekhoff seinen 30. Lustsieg. Mr büßten zehn Flugzeuge und zwei Fesselballone ein. österreichischer Heeresbericht. Men, 10. Juni. (W. T. B.) Amtlich wird verlautbart: Feindl. Vorstöße bei Lapo Sfto und gegen unsere Ltellmtgen der venekianifcho» Gebirgsfront wurden wie an den Vor tage« glatt obgewiesen. Eiue» unserer Bombengeschwader erzielte bei einem Angriff aus die italienischen Flugplätze von Treviso und Monte velluna z<chlreiche Treffer. Da» Artillerieseuer, da» der Feind sei« längerer Zeit gegea die hinter unserer Piavefront liegenden Ortschaften richt««, koste« täglich den itasieni scheu Staatsbürgern da» Leben. Der Chef de» Generolstab». Türkischer Heeresbericht. Konstantinopel, 10. Juni. (W. T. B.) Bon der Palä- stmafront wird gemeldet: Am frühen Morgen des 8. Juni setzte nach äußerst heftiger Artillerievorbereitung im Küsten- akfchnitt eiy starker Angriff feindlicher Kräfte ein. Erbit- Hirte wechselvolle ' Bajonett- und Handgraqatenangriffe spielten sich im Vorgelände unserer Stellungen ab. Infolge der zähen Verteidigung unserer vorgeschobenen Postierun- gen gelang « dem Feinde nicht, den Angriff an unsere Stellungen vorzutragen. — Don den anderen Fronten nichts Reu« Die Soaderabmachungen im Frieden von Brest-Litomsk. Berlin, 10. Juni. (W. T. B.) Di« „Nordd. Allg. Zig." schreibt: Am Sonnabend ist in Berlin eine Abordnung der Regierung der russischen Volkspartei etngStroffen. Sie be steht au» den Herren Bucharin, Larin und Sokolikow. Der Zweck der Mission ist, wie bereits bekannt, di« Aufnahme der von der russischen Regierung beantragten Derhandlun- gen über di« im Bresk-Lftowsker Vertrag« vorgesehenen Sonderabmachungen zwischen Deutschland und der Republik der Dolksräte. egeslauf unserer Truppe« Die bevorstehende Eröffnung de» Staatsrats in Warschau Warschau. 11. Juni. (W. T. P.) Der polnische Re- gentschastsrat hat den Beschluß des Ministerrats betreffend die Einberufung des Staatsrats genehmigl, so daß am 22. Juni di« feierliche Eröffnung d« Staatsrat« stattfindet. Der Entwurf der Landtagswahlordnung, der vom Minister rate dem Regentschastsrat zur Genehmigung vorgelegt ist, sieht das allgemeine, gleiche, geheime und unmittelbar« Wahlrecht mit gewissen Eigenschaften des Proportional?,, wahlrechtes vor. Jeder Wahlkreis soll nämlich mehrere Ab geordnete wählen, wobei die Abstimmung mit Hilfe von ? Listen erfolgt. Das aktive Wahlrecht steht iedem Staatsbür ger mit vollendetem 25. Lebensjahre zu. Las passive jedem über 30 Jahre alten. Der Entwurf für die Wahlordnungs des Senats bestimmt, daß die eine Hälfte der Mitglieder au» Wahlen und die andere aus Ernennung hervorgehen soll. Rußlands Kamps gegen die Tschechen. Kiew, 10. Juni. (W. T. B.) Nach Meldungen der Moskauer Presse stehen die Hauptkräfte der tschechisch-slowa kischen Truppen, etwa. 15 000 Mann, im Gebiete von Tschel jabinsk, wo sie einen Teil der sibirischen Bahn besetzt, sowie! Massest und Artillerie erbeutet haben. Die Truppen der Ratsregierung haben Tscheljabinsk geräumt und sich nach Slatoyst konzentriert. In . den beiden in dieser Stadt aus-. gefochtenen Kämpfen sind di« tschechischen Truppen geschla- ge worden. Eine andere Gruppe der tschechischen Anfüh rer steht dicht bei Saman, dessen Lage gefährdet sein soll. Eine dritte Gruppe Tschecho-Slowaken hat sich der sibirischen Magistrate von Nowo-Nikolajewsk bis Taigan bemächtigt. Nach Meldungen der Zeitung „Nascharodina" stehen di« tschechisch-slowakischen Truppen unter dem Schutze der Der- bandsstaaten England, Frankreich, Italien und Amerika. Wiedereinführung der Todesstrafe in Rußland. D* Kopenhagen, 10. Juni. (Priv.-Tel.) Nach einer Meldung aus Rußland ist dort wieder die Todesstrafe in vollem Umfange eingeführt worden. Die transkaukasische Republik. Berlin, 11. Juni. Auf Anregung des kürzlich in Berti» eingetroffenen Präsidenten der transkaukasischen Republik Tschenkeli wird demnächst eine Konferenz der Mittelmächte zusammentreten, um über die Unabhängigkeit Georgiens und di« Regelung der staatlichen Verhältnisse in Transkau kasien zu beschließen. Als Ort für dies« Konferenz ist deut scherseits Konstantinopel vorgeschlagen worden. Wilfou protestiert. Ho Rotterdam, 10. Ium. (Priv.-Tel.) Präsident Wil son hat in Verbindung mit der Sowjetregierung scharfen Protzt gegen die vorgebliche Derfolgung der russische» Staatsbürger in Finnland eingelegt. Friebenswetten. H» Rotterdam, 11. Juni. (Priv.-Tel.) An der Rem Porker Börse werden jetzt Friedenswetten abgeschlossen; man wettet 2 gegen 5 und sägt, daß spätestens in 5 Monate» Frieden sein' werde. 2600V Tonnen versenkt. v-rkn, 10. Juni. (W. T. D. Amtlich.) 3m M«M- meer versenkten unser« U-Boote sieben Dampfer von etwa 28 000 Br.-R«g.-Ioanea. Unter -lesen befanden sich der eatzllsche bewaffnete Dampfer »Lamdriam King- (3601 vr- Reg. ro.) mit Flugzeugen und der Dampfer .Snowdon" <3187 vr.-R«tz^Io.) ml« 4000 Tonne« Kohle» und 200 To. Svckgnt. Der Chef de» Admiralstab, der MariNe.