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Ältestes Blatt im Bezirk. Fernsprecher Nr. 22 Telrgr-Adreffe: Amtsblatt. WScherrtttche Beilage«: Der Sitchsische Landwirt und Sonntags-Unterhaltnngsblatt 12000 Tonnen versenkt Der Chef de» Admiralslab» der Mariae. Englische Willkür Die stille Furcht der Engländer Die Erkenntnis in Pari» rd zwar im mittag au», hrtger Kie- sbezirk dierm- Anzeisrnprrt»: Dir Sgespaltene Drundzeile oder deren Naum 2S Pfg., örtliche Anzeigen ^8 Zürichs 4. Juni. (Priv.-Tel.) Au» Pari» wird gemel det, daß die Regierungsmitglieder die Lag« als überaus erttst anseheik - 1 O» Rotterdam, 4. Juni. (Priv.-Tel.) Die englische Presse zeigt eine. auffällige Befürchtung über die Entblö ßung der englischen Front, von der immer mehr Franzosen fortgesogen werden. Sie befürchtet wahrscheinlich einmal überrascht zu werden. Weiter meldet sie, daß der deutsche Angriff fetzt eine Ausdehnung von 80 Kilometer angenom men hohe. Berlin, 4. Juni. (W. T. B. Amtlich.) Durch die Tä tigkeit unserer U-Vooke wurden im Sperrgebiet um Eng land wiederum 12 000 Br.-Reg.-To. versenkt. Unter "den versenkten Dampfern befanden sich zwei mittelgrobe bewaff nete Dampfer, einer davon englischer Nattonatttät. Anzeiseblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke.. St. Leonhard und gegen das Fort La Pompelle von deut schem Wagemut zeugten, entbehrt ja jeder strategischen Be deutung; ihm wohnt nur eine gewisse moralische Wichtigkeit inne. Mögen die Franzosen dort am Boden und an der Zeit kleben, indem sie ihre farbigen Truppen die Bluttosten dieser Prestige-Spielerei tragen lassen. Uns eilt es nicht mit der Eroberung dieser Trümmerstätte. Unsere Zwickmühlen ar beiten bei Upern und bei Amiens, an der Aisne >und am Ourcg, bei Reims und an anderen Punkten. Sie arbeiten selbsttätig und werden wirksam unterstützt durch andere zielfördernde Züge. Sie narren und lähmen den Feind, sie entnerven und entkräften ihn. - - dtr Königlichen A nschaft, der Königlichen Schulinspektion und ichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. ilmbach, dto i einem Ak- Mark Rein- »! In her e sämtlichen — Für Ar- rk zur Ber- >rte prägen, !r angesichts V. Schriftl.» Berkin, 5. Ium. (W. T. B.) In der „Nordd. Allg. Ztg". wird ein Fall englischer Willkür gegen Spanien ge kennzeichnet. Die spanischen Vorräte an Jute gehen zu Ende. Die Schließung seiner Fabriken steht bevor. Seit fast 3 Monaten. werden zwei mit Jute beladene spanische Dampfer in Durban in Südafrika von England festgehalten. Ihr Auslaufen wird von der Lieferung einer den Jutela- düngen gleiche Menge von Olivenöl abhängig gemacht. Die spanische Regierung ist gezwungen, ihre Einwilligung dazu zu geben. Die Schiffe können aber immer noch nicht aus laufen, weil dieErnährungssrage für di«Besatzung noch nichv erledigt ist. Der Fall der beiden spanischen Juteschiffe steht nicht vereinzelt da. Erst kürzlich hat England in seinen Heimathäfen 23 neutrale Schiffe beschlagnahmt, die den Verkehr zwischen Holland "und England unterhielten, und landwirtschaftliche Erzeugnisse nach England gebracht hat ten. In Indien und den britischen Südseekolonien sind 17 holländische Schiffe beschlagnahmt worden, die seinerzeit mit Genehmigung der britisch-indischen Regierung von Nieder^ ländisch-Jndien abgefahren waren. Gerade diese Beschlag nahme steht in besonderem Widerspruch zu der Versicherung Englands, daß von den nach dem 22. März ausgelaufenen holländischen Schiffen kein« mehr festgehalten werden sol len. In Freestown ist ein Schiff, in Gibraltar sind 6 Schiffe beschlagnahmt worden. Dies« waren tzr dpi Hafen nisK. gnt». Der 36jährlgv ihrend sei- rus einem ungsweifv afkammev e» die ge» Amte zu« Tin Ber» yndikats« Martin ketten in neu und- PoftscheG-Ksnt»: Amt Leipzig Nr. 21S4S. — Gemeinde» »erdnndestrokafi« Bisch»,»werd« Ksnto Nr. «4. Im Fall« höherer Gemalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de« Betriebe« der Zeitung »der der Befürderungreinrich- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Slachsiefemmg der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Weiteres siegreiches Vordringen an der Marne. Die Schnelligkeit des deutschett Vorgehens. — Gegenrevolutionäre Bewegung in Rußland Berlin, 4. Juni. (Priv.-Tel.) Zwei neue feindliche Ministerreden beleuchten die durch den U-Bootskrieg geschaf fenen Ernährungsnöte des Bielverbandss wieder einmal besser als Zahlen zu schildern vermögen. Nach „Observer" vom 28. April erklärte der englische Nahrungsmittelminister Lord Rhondda in einer Unterredung: Bisher ist die deutsche Nahrungsmittelblockade unwirksam gemacht worden mit Hilfe der Bereinigten Staaten, aber Amerika muß nicht den ken, daß die Nahrungsmittellage des Verbandes nicht wirk lich gefährlich sei. Sie ist sehr ernst. Wenn Amerika seine Nahrungsmittelerzeugung und den Bau von Schiffen nicht beschleunigt, so werden die Verbandsmächte große Schwie rigkeiten haben. Der mäßige Hunger, den mir leiden, rührt keineswegs von der knappen Welternte her. In Australien ist viel Weizen, in Südamerika viel Fleisch vorhanden, aber wir können sie nicht herbekommen. Der Ernährungsminister der Vereinigten Staaten ermahnte 500 Vertreter des ameri kanischen Hotelgewerbes zu äußerster Sparsamkeit in Wei zenverbrauch und begründete diese Forderung laut „New- Porter Times" vom 20. März mit folgenden Worten: Wir haben festgestellt, daß die amerikanische Ernte hinter unserer Schätzung zurückgeblieben ist. Wir wissen heute, daß das amerikanische Volk seinen Weizenbedarf um die Hälfte ein schränken muß, wenn wir unseren europäischen Verbünde ten auch nur das Mindestmaß ihres Brotbedarfs liefern wollen. Es ist möglich, daß unsere Bevölkerung ihren Brot verbrauch eines Tages um mehr als die Hälfte einschränken muß. Ein« weitere Schwierigkeit liegt natürlich in der ste tig wachsenden Schiffraumknappheit. — Der Hunger drüben muß schon recht empfindlich sein, wenn feindliche Minister so sprechen, wenn Lord Rhondda ihn sogar als „mäßig" be zeichnet. lm. Moss« » ...... ..... ^fg. Im Text- trU (Zlm. Masse 17) SO Pfg. die Zgespaltenr Zeile. Bet Wied«» Holungen Rabatt nach feststehenden Satze«. — Amtliche Anzeige» di« 3grspaltenr Zeile 40 Pfg. — Für bestimmte Tage »der Plätze wird keine Gewähr geleistet. — Lrfüllungnrt Bifcheftwerd«. zeniden «mbuk äerttl» kosche« geho- n der ie G-- Untz» ch ge- ährige in: in Ober- mit ver- Es ent- rach dem uensselige ist« über fli« aber und mit men Per us einem bei Hirsch en mit 1L ttückRind- »fher herr- > des mach- wo wahr- in Brand ^Als er » konnte^ er seine rfolgung. d zeigte, als ein der si ch, rkllchkeit be wär. er Rei- tn nach Strecken ders in Herr, in- remden» hen der v dann kt war. in Ber- 1 Zücht ung es M ver- vorge- ste oer- egeben, > Leut« ffpiege- icht er- (::) MU der Front «ach Westen. Unser großer Sieg an der Aisne hat in die feindliche Front einen Kell getrieben, dessen Setten im großen und ganzen einem gewaltigen Paralleltrapez entsprechen. Der Grundlinie Laon—Reims^-Noyon (95 , Kilometer) parallel geht an der Marne entlang die Schneide Ehateau Thiery— Berneull (25 Kilometer), während die beiden übrigen Sei ten von Noyon nach Chateau Thierry (50 Kilometer) und von Reims nach Derneuil (30 Kilometer) streichen. Die Be deutung der ansehnlichen Erfolge der ersten acht Tage un serer neuesten Kaufhandlung, die als eine zielkewuhte Fortführung der Offevsivstöße an der Somme und an der Lys mit ihren NebenstSßen M Oisezwickel und im Upern— Kemmelabschnitt zu betrachten ist, liegt weniger in dem be trächtlichen Geländegewinn als in dem vollkommenen Durch brüche der feindlichen Front am Damenwege, an der Aisne, an der Desle, weniger in dem Erreichen der Marne als in der Erbeutung ungeheuerer Mengen von Kriegsgerät, in der Zermürbung der feindlichen Streitkräfte und der eiligst von nah und fern herbeigeführten Reserven. Wich tig« Hauptlinien gerieten in unseren Besitz, wie die Bcchn- strecken zwischen Soissons und Reims und zwischen Fismes und Ftzre-en-Tardenois. Andere wichüge Sttecken 'liegen unbenutzbar unter unserem Artillerieseuer, wie die Aisne- bahn von Soissons nach Compitzgne, die Ourcgbahn von FSre-en-Tardenois nach Meaux und die Marnebahn, di« voll Chateau Thierry westwärts über Meaur nach Paris und ostwärts über Epeknay nach Lhalons führt. Zunächst nahm unser Stoßkeil di« Richtung nach Süden, indem er er nicht weniger als 58 Kilometer tief bis zur Marne vor drang und den Feind an manchen Tagen nicht nur zum Weichen, sondern zum Fliehen nötigte. Gegen die Flan ken, weniger gegen die Flanke von Reims als gegen die Flanke von Soissons, richtete der Feind die heftigsten Ge genangriffe. Aber nicht er ist es gewesen, der das Gesetz des Handelns an sich gerissen hätte. Aus eigenster Selbst bestimmung und Angriffsvollkommenheit machte unsere Oberste Heeresleitung, plangemäß und -er durch unsere Er- scckge geschaffenen Lage Rechnung tragend, die ur- sprüiigliche Angriffsfront zur Verteidi gungsfront, indem sie sie längs der natürlichen Schutz- wehr des breiten Marneflusseb als Schildwache verankerte. Dagegen machte sie die beiden Flanken zu An- griffsschneiden und gewann nach beiden Seiten neuen Raum. Die Hauptfront richtet sich au genblicklich nach Westen, wo beiderseits der Aisne der Oise zu, beiderseits des Ourcq der Marne zu die deut schen Truppen in stetigem Vordringen begriffen sind, wäh rend sich die Streitkräfte der Franzosen in Gegenangriffen verblllten und erschöpfen. Unterhalb der Mündung der Msne in die Oise liegt Compttgne, unterhalb der Mündung des Ourcq in die Marne Meaux, beides wichtige Eisenbahn knotenpunkte, von denen der ein« 60 Kilometer, der andere 40 Kilometer von den äußersten Grenzen des Festungskrei ses Paris entfernt ist. Welches strategische Ziel unsere Oberste Heeresleitung verfolgt, ist Freunden wie Feinden unbekannt. Aber zuversichtlich sehen wir den kommenden Ereignissen entgegen. Wir bescheiden uns mit der Gewiß heit, daß die Führung des deutschen Heeres in stets bewähr- ten, ebenso glücklichen, wie genialen Händen liegt und daß es Hindenburg» Überraschungen sind, die den Fortgang der Opernfilmen bestimmen und die allmähliche Vernichtung de» englischer«nziMschen Heeres gewährleisten. Ob an Somme, Ly» oder Uftr. ob an Aisne, Marne oder Oise, überall wur de und wird der Feind geschlagen. Im Gegensatz zu dem stetigen Vordringen nach Westen steht ein langsame».Bo dengewinnen nach Osten. Dort schiebt sich an der Linie Reims—Verneuil di« deutsche Front nur ganz allmählich nach vom. Der Vesitz von Reim», wo die Handstreich« bei Die Schnelligkeit des deutschen Vorgehens. Bersch, 4. Juni. (W. T. B.) Schon in der Schlacht zwischen Noyon und Roye hatte General Humbert seine Re serven überhastet und tropfenweise in den Kampf werfen müssen. Damals fochten jedoch die Franzosen immer noch ttr geschlossenen Verbänden. Der Einsturz der Front am Ehemin des Dames wirkte jedoch so gewaltsam, daß der geordnete Aufmarsch der geringen französischen Reserven von der unaufhaltsamen deutschen Verfolgung gefaßt und zerschlagen wurde. Die Truppen des Generals von Conta haben in den letzten Tagen ein buntes Gemisch von Divisio nen bekämpft. In einem Wäldchen westlich von Chery wur den Gefangene von allen Truppengattungen gemacht. Ne ger vom 12. madagassischen Bataillon, das gewöhnlich als Arbeitsgruppe diente, in der bedrängten Lage aber als Kampftruppe eingesetzt wurde, Angehörige der 10. Kolonial division, der 73. und 164. Division, einige Leute von der 43., die sich in tagelangen Kämpfen verblutet hat, ferner franzö sische Kavalleristen von der 4. und 5. Kavalleriedivision. Die Gefangenen schieben die Schuld nicht auf ihre Generale, wie es mit ständiger Beharrlichkeit der Engländer tut, sondern geben zu, daß allein die unerhörte Schnelligkeit der deutschen Verfolgung an dem Unglück schuld sei. Feindliche Gegenangriffe in Flandern. Berlin, 4. Juni. (W. T. B.) In Flandern richtete sich der gemeldete feindliche Angriff gegen die ganze Front von Meteren ausschließlich bis in die Gegend Merris. Der Gegner wurde unter blutt gen Verlusten abgewiesen. Nur südwestlich von Merris konnte er sich in kleineren Graben tücken festsetzen. Tagsüber hielt starkes Arttlleriefeuer vom Upern-Kanal bis in Gegend Merris an und richtete sich auch mit größerer Stärke gegen das Kemmelgebiet. Zahleiche feindliche Patrouillen wurden abgewiesen und Gefangene einbehalton. Die feindlichem Anlagen und Schächte k»gen unter schwerem deutschen Feuer. Südöstlich von Arras hotte sich der Feind bei mehrfachen Crkundungsvorstöhen blutige Schlappen. Ein eigenes Unternehmen in der Gegend von Beaumont brachte zwei englische Offiziere und zahlreiche Ge fangene ein.