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A.. ft Dte deutsche Flotte und der Sieg Der Mebente ver- (Fortsetzung fotzt.) Beichssteüe für Gemüse und Obst. Der Vorsitzende: von Tilly. Berlin, am 23. Mai 1918 -. Diese Bekanntmachung tritt mit dem Tage ihrer Ver kündigung in Kraft. Die das Verbot der gewerbsmäßigen Berorbeitung von Obst zu Obstwein betreffende Bekannt machung vom 20. Juli 1917 (Reichsanzeiger 173) tritt gleichzeitig außer Kraft. Daß diesen berechtigten Sorgen und Wünschen gegen über der RadikaMberalismus nur eine höhnische Abweisung und die Beschuldigung findet, die„Hakatist?n" gingen auf eine rücksichtslose Unterdrückung des Polentums aus, kann nicht weiter wundernehmen, Auch die Verständnislosigkeit Wiederholt schon ist im preußischen Abgeordnetenhause von In diesen Rahmen der Gesamtleistung muß auch chn- gefügt werden, was die Flotte zum. Erfolge beigetragen hat.. Der Krieg, der über die Erdteile stampft und Welt meere geißelt, ist eine einzige gewaltige Leistung, ein Äus- bäumen der Riesenkräfte von Völkern gegeneinander. Was Heer und Flotte schaffen, ist airgespannteste Arbeit ein und desselben Körpers, geboreir aus einem Willen. Uns, die wir runter den Eindrücken des Tages stehen, mag das volle Verständnis, hierfür fehlen. Späterer Forschung wird es vorbehalten bleiben, den Zusammenhang und die Wechsel wirkung aller Geschnehnisse mit anatomischer Gründlichkeit klarzulegen. Aber es verlohnt sich und ist gleichzeitig Pflicht: den» nur auf diese Weife wird vermieden, daß M- sche Eindrücke sich festsetzen. i. Der Kaiser hat auf das Huldigungstele gramm mit der Erklärung geantwortet: „Deutsches Land soll deutscher Art und deutschem Geiste erhalten bleiben. Darauf kann sich die treubewährte Wacht im Osten verlas sen." Generalfeldmarschall von Hindenburg und General Ludendorff haben in ihren Antworten auf die an sie gerich teten Begrüßungstelegramme ausgesprochen, daß sie die Forderung nach Schutz der Ostmark nach Kräfte» unterstützen würden. Wo bleibt die Regierung? Sie wird sich einer Antwort auf die Reden und Entschließungen in Bromberg «richt entziehen können, wenn sie nicht den Gedanken auf kommen lassen will, daß sie die Interessen des Deutschtums in der Ostmark geringer achtet, als der Kaiser und König und seine bewährten militärischen Berater und Mitarbeiter. Oder sollte die preußische Staatsregierung es für zu schwer eeachten, eine Antwort auf die Mahnungen und Warnungen der deutschen Männer in Bromberg zu finden? Zwiderhändlungen gegen die Vorschriften des 8 1 wer den mit Gefägnis bi» zu einem Jahr und mit Geldstrafe bis zu 10000 oder mit einer dieser Strafen belegt. Neben der Strafe kann auf Einziehung der Vorräte er- kannt werden, auf die sich die strafbare Handtung bezieht, ohne Unterschied, ob sie dein Täter gehören oder nicht. wie ich in Erfahrung brachte. Und ich mußte als einfacher Hauslehrer zu ihnen kommen, wenn ich das wirken wollte, was ich als Graf Stolzenau, als anerkannter Arzt nicht wirken konnte. Nämlich dich mit List in das Haus und Herz einer Ah nungslose««. zu schleichen, zu buhlen um die Gunst der schö nen Herrin von Gerolstein! setzte Aribert mit hohinroller Stimme und sich in seiner Erregung vergessend, hii(zu. Wahre deine Zunge, Aribert, — es möchte dich sonst gereuen. Du hast mir nichts vortzuwerfen, absolut nichts — ich allein habe mir Rechenschaft über mein Tun und Lassen abzugeben, und nichts berechtigt dich zu deinen unsinnigen Airklagen. Ich kannte die Gräfin nicht, als ich nach Gerol stein kam, und*wußte von ihr nichts weiter, als daß sie schwer leidend war und sich von keinem anderen Arzt, als ihren« Hausarzt, den« alten Bauerndoktor Falkner, behan deln lassen wollte. Daruin mußte ich den Arzt in mir leugnen, und sie täuschen, um ihr .Heilung bringen können. Brka»»t««ch>iag »ter da« »erbvttzrr Obst z, SDftckÄ». Auf Gründ dep K 1 der Verordnung über die Ber- arbettung von Gemüse und Obst vom 23. Januar (918 (R-G.-Bl. S. 4«) .wird bestimmt: des Schutze» des Deutschtums ip der Ostniark sei, wenn die Mandate zum preußischen Landtage in den Hände»« der Polen lägen und wenn dann — wie es über kurz oder lang unbedingt der Fall sein werde, die Verwaltung in der Ost mark an die Polen überginge, die städtische«« Wählen in polnischem Sinne aussielen und die deutschen Beamten ver schwänden. Alle diese namentlich von konservativer Seite betonten Gründe gegen die Einführung des gleichen Wahl rechts in Preußen haben bis heute nichts gefruchtet. Darum hatte der Deutsche Ostmarkenverein die Deutschen der Ostmark zu einem Deutschen Tage nach Bromberg einberufen, um einen letzten Versuch zu machen, den Kaiser und König wie die preußische Staatsregierung von dem unheilvollen Cha rakter unserer neuesten Politik zu überzeugen und einer Ver nichtung des Deutschtums vorzubeugen. Dieser Deutsche Tag hat am letzten Sonntag in Bromberg getagt, nachdem am Tage vorher der Gesamtausschuß des Deutschen Ostmar kenvereins dort feine Sitzung abgehalten hatte, um für die energische Weiterführung der Ansiedlungstätigkeit in der Ostmark und eine entschiedene Ostmarkenpolitik, wie gegen die Einführung dM gleichen Wahlrecht- nachdrücklichst Stel lung zu nehmen. Der Äesamtausfchuß hat in einer einstim mig angenommenen Entschließung erklärt, daß die Einfüh- rung des gleichen Wahlrechts die. Vernichtung des ostmär kischen Deutschtums zur Fotze haben müsse. Born Deutschen Tage in Bromberg aber ging ein Huldigungstelegramm an den Kaiser, in dem dieser um Schutz für die Ostmark in der schweren Sorge um die Zukunft gebeten wurde. Der Kaiser möge ein« Schädigung und Verdrängung der Deut schen nicht zulassen, damit die Ostmark bleibe, rvas sie war und immerdar sein solle: ein deutsches Laich! Dieser Wunsch wurde in eindrucksvollen Rede««, ü. a. auch von den« Füh rer der Konservativen, dem Abgeordneten Dr. von Heyde- brand, begründet. Er stellt den beredte«« Ausdruck der Be fürchtungen wie der Hoffnungen dar, die nicht nur in dei« Herzen der Ostmarkdeutschen, sondern auch in den Herzen aller derjenigen Deutschen leben, die den Niedergang des Deutschtums im preußischen Osten als eine schwere Schädi gung der Gesamtinteresse«« des Reiches betrachten. Anderes Obst als Kelterbirnen (Mostbirnen, Holz kirnen, wilde Birnen) und Heidelbeeren darf gewerbsmäßig Nicht zu Obstwein verarbeitet werden. Ausnahmen dürfen nur für die Kelterung von Äpfeln zugelassen werden, die dem Verbrauche als Frischobst nicht zugeführt werden können. Uber di« Zulassung der Ausnah men entscheiden die zuständigen Landesstellen, in Preußen die Pvovingialstellen und Bezirksstellei« für Gemüse und Obst. Werden Ausnahmen zugelassen, so hat die Abliefe rung der anfallenden Trester nach den im Einvernehmen mit der Reichsfuttermittelstelle ergehenden Weisungen der Reichsstelle, Gchchästsabtetlung, zu erfolgen. Nachstehende Bekanntmachung wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht. - Dresden, am 30. Mai 1918. Mtüistariuch da, des „Vorwärts", d« nwint, ev kochme gar nicht darauf an, den Gegnern de» gleichen Atzhknntst» betont worden, daß ob in Posen und Meseritz die Polen oder die Deutsches die es keinen Lamm mehr gegen die Überflutung deutsche«« Wc- Oberhand hätten, kann nicht überraschen überraschen kann fens und tstütscher Art, deutscher Sitte uich deutscher Kultur nur, daß dte Regierung bis heute keine Gelegenheit gendm- durch das Polentum mehr gäbe, wenn di« Merheit des Ab- men hat. auf die Ergebnisse des Deutschen Tages in Brom- geordnetenhaüses beseitigt würde, 'die heute die Trägerin berg einzugehen " " ° Ich bin Rüdiger von Stolzenau — Bitte, keine unpassenden Scherze jetzt! unterbrach Ari bert ihn streng. Ich bin dazu augeiMicklich nicht aufgelegt. Treten Sie einstweilen ins Nebenzimmer, wenn Sie mich durchaus heute noch spreche«« wollen, und warten Sie dort ab, bis — - Aribert — Petter! ries der andere jetzt, indem er seine Hand ausstreckte und einige Schritte auf den Grafen zu machte. Ich bin es wirklich, glaube es mir, auch wenn es hir naturgemäß unwahrscheinlich vorkommt. — Ich täuschte dich und die andere«« einige Monate aus Gründe««,, die ich dir nachher erkläre«, will. Ich bin nicht Seeger, unter des sen Namen ich einige Zeit dei« Hauslehrer der Gerolsteiner Kinder spielte, sondern wirklich und wahrhaftig dein Vet ter Rüdiger von.Stolzenau. Das ist stark! entrang es sich jetzt schwer den Lippen Ariberts. Dabei verzogen sich seine Züge und eine tiefe Blässe lag auf ihnen. Plötzlich lachte er rauh auf. Sehr gut — ausgezeichnet, Seeger — wirklich! Ich habe zwar stets Ähre — sagen wir — Kühnheit bewundert. Doch dieses Stückchen übertrifft alles. Also Sie wolle,« mein Vetter Rüdiger fein uird glauben, daß -ich auf dei« Ulk hsreinfallen werde? Haha! ' < . In Gräf Rüdigers Gesicht zuckte es, und kalter Schweiß perlte von seiner Stirn. Draußen im Vorzimmer wartet Justizrat Braun, er' hat die Beweise — laß ihn eintreten. Nun gut, rief Aribert, vor Erregung ganz heiser, er soll kommen, aber — in seine,« Augen funkelte es drohe«,d auf — vorher will ich «pissen — was Sie veranlaßt hat, diese — schmähliche Komödie zu spielen — welche Zwecke Sie damit verfolgten, und — warum Sie nicht offen und ehrlich mit Ihren Ansprüchen heroorgetreten sind und Ihr Erbe von mir gefordert haben! Sie hätten es erhalten, auch ohne Mir — vorher — feige nachzuspionieren aus dem Hinterhalt — ... , Aribertl ries der ander mahnend dazwischen. Die Gründe also? stieß er zwischen den Zähnen hervor. Die Gründe — ja — ich bin diese Erklärung dir und mir schuldig, erwiderte Rüdiger, sich gewaltsam zur Ruhe zwingend. Aber ich inuß mich kurz fassen: Graf Gerolstein war mein Freund und er hat mir einst in schwieriger Lage «inen Dienst geleistet, der nüch ihm für mein. Leben ver Mästete. Sechs Jahre in G-failgeuschaft in Innerafrika und abgeschnitten von jeglichem Verkehr mit der Außen welt, blieben mir diese Veränderungen, hier verborgen, bis. ich st» auf meiner Heimreise erfuhr. Im Begriffe, nach Stotzenaü zu kommen, und von meinem Erbe Besitz zu Mr greffen, wurde mir die Kunde, daß mein Freund nicht mehr Bo» Fregattenkapitän v. Waldeyer-Hartz. Wer das Wesen der Waffenführung und das Wirken der Kampfmittel im Verlaufe des Krieges ergründen will, muß sich vor einseitiger Beurteilung hüten. Nur als Ganzes und in der Wechselwirkung verglichen kam« die Be deutung der einzelnen Streitkräfte sachlich abgewogen wer den. Es ist iricht die Wucht des groben Geschosses, nicht der Sturmgeist der Infanterie allein, was den Erfolg am Lande sicherstellt. Immer wieder betont die Oberste Hee resleitung, daß das Zusammenarbeiten aller Truppen zum Siege geführt hat. , Der Schutz der Ostmark In letzter Stunde haben di« Deutschen unserer Ostmark noch eim^ st«ch dringeichie^ als bisher ihre Stimme erbobeN. Iia^das. Atcheil ahzuwenden, das mit der Tinfüh- rrmtzdesgle^ Wähsrechts dem Deutschtum in dm ge mischtsprachigen östlichen Landestellen Preußens droht. Mittwoch, »« 5 I«» 1»w Ah — so hätte sie dir Gesundheil und Leben zu ver danken? schrie Aribert mit völlig heiserer Stimme. Wenn du es so nehmen willst — ja. Ich versuchte, sie zu einer Kur oder vielmehr zweckmäßigeren Lebensweise zu überreden, die sie gesunden ließ. Pf! Aribert lachte gellend auf. Jetzt durchschaue ich das gärige erbärmliche Spiel. Er «nachte einige Schritte, als ob er sich auf den Vetter stürzen und ihn an der Kehle packen wollte. In seinen blutunterlau fenen Augen funkelte der Haß, tödlicher Haß. Das Majorär, das stolze Erbe, daran du ein Recht hast — nimm es "-/ ich lasse es .dir, ohne mit einer Wimper zu .zucken — aber — seine Stimme schwoll unheinstich an — solltest du es ge^ wagt haben, mir Waltrauts Herz zu stehlen — so — werd« ich Rechenschaft fordern — blutige Rechenschaft. Ich — stehe zu deiner Verfügung! , Es wurde plötzlich totenstill in den« Raum. Die beiden Männer maßen sich «nit Blicken, als wenn Schwerter sich kreuzt««. Was — was — soll, das heißen? keuchte Aribert schwer.. Der andere zögerte sekundenlang, als müßte er sich zu dem Kommende,« seinen ganzen Mut holen. Daß Waltraut von Gerolstein — «nein« Braut ist Das— ist Lüge — Lüge! Ariberts Stimme hatte kaum etwas Menschliches mehr. Die Augen quollen ihm aus den Höhlen. Bube! zischte er, seiner Sinne nicht mehr mächtig. Graf Rüdiger verharrte mrbeweglich. Stramin uirb steif stand er da; keine Muskel regte sich. Aber hie Hände waren geschloffen wie «'m Krämpf, und in seiner Brust ar- Roman von Elsbeth Borchardt. LopIriirdl br Vreiver L Lomp-, Lerlin 30. '(St. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten,) Atibert durchmaß unterdes das Zimmer mit schnellen Schritten. Verflucht! — Es war doch kein« Kleinigkeit, mit einem Male vo» der Höhe des Besitzes in die allen, klein glichen Verhältnisse zurückgeschleudert zu werden! Obgleich er damit von Anfang an.gerechnet hatte, traf es ihn jetzt hart. Aber ex wollte dem Vetter stolz zeigen, daß er dessen Tod nicht gewünscht, sondern in den ganzen zwei Jahren sich nur als sein Stellvertreter gefühlt hatte und jetzt mit Würde auf das Besitztum zu feinen Gunsten verzichtete. Diese Gedanken gaben seiner Haltung etwas Sicheres, über als Linda plötzlich erregt ausrief: Da kommt der Wägen! zuckte er doch zusammen. Im nächsten Augenblick hatte er sich freilich schon wieder in der Gewalt, und ein Scherzwort flog zu den Seinen hinüber. . Wenige Minuten später trat der Diener mit der. Karte des Grafen Rüdiger ein. Er war schon vorher genau in struiert worden, daß er den neuen Majorätsherrn zunächst kn/das Empfangstzrmmer zu gcheiten hatte und nach Mel- dufig dem Grafen Aribert in dessen Arbeitszimmer, wo die- sei*dem Detter zunächst allein, ohne Zeugen entgegentreten ibollte. . ' Sv machte Aribert jetzt nur eine, kurze entlassende tzändbtwegung und fuhr den Diener unwirsch an, ob er noch etwas sagen wollte. Jetzf «nachte er, daß er hinauskam, und Aribert folgte ihm auf dem Fuße und, betrat fein Arbeitszimmer. In seinen Adern/pulsierte da» Blut stürmisch. Es legte sich etwas über seine Augen, wie ein.Nobelstreifen, durch dcm hindurch ev kaum die Tür nach dem Empfangs rgum sehen konnte. /'."/llhm würhe , die Tür rocht- geöfft,et und jemand, ttat über die Schwelle. . , . Aribert gab sich einen energischen Ruck und machte hem Eintretenden einige Schritte entgegen. - / Plötzlich stützte er/,—...hie ausgestreckte Rechte sank hexab und eine ärgerliche Falte bildete.sich auf seiner Stirn, . Was wollen Sie zu dich« Stunde hier, Seeg«- und M« ließ Sie ein? herrschte « den ehemaligen Hauslehrer unmutig ob der Störung an. Ich hohe augenblicklich keine Host für Ihre AngchegfUheiten.^ dyrn ich «watte mein«, Vetter, den Majoratsherri« von Stolzenau. Der — bin ich! , Lriberr sah den Mann, dessen «legalster Anzug und stolze, aristokratische Haltung ihm nicht zum echten mal auf- siek, an, dl» hübe « sich verhört. »av rmMm Sie?