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Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Fernstrecher Nr. 22 Wöchentliche Beilagen: Der SSchfifche Landwirt und Sonr^ags-Unterhaltungsblatt Deutscher Dorstotz «ach der Marne 9500 Tonnen versenkt Der Kaiser an de« Kronprinzen Soissons und Reims Beweis d« Rastlos vorwärts laß die W Kreß. Da Jahre alte! Heeresdjenj stvein«si«is< Mnd Kor i Wege i» di« Sgespaltene Zelle 40 wird keine Gewähr, Der Kaiser und Hindenburg auf dem Winterberg. Bersin, 30. Mai. (W. T B. Amtlich.) Seine Maje stät der Kaiser sandte an den Kronprinzen folgende Drahtung: Keiner Kaiserlichen Hoheit dem Kronprinzen. General der Infanterie und Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Angesicht« der großen Erfolge, welche die tapferen und kampferprobten Truppen der vir unterstellten Heeresgrup pe in diesen Tage« unter Deiner Führung errungen haben, verleihe ich Vir den Stern der Grotzkomture de« königlichen Hausorden» von hohvnzollern mit Schwertern und spreche Dir zu dieser hohen und wohlverdienten Auszeichnuag meine herzlichen wünsche aus. gej. Wilhelm I N. und Hindenburg hatte darauf den Wunsch, dort mit seinem obersten Kriegsherrn zusammenKutreffen. Der Kaiser sprach es aus, daß er das Glück, von dieser neu genommenen Höh« über das neu gewonnenen« Land zu blicken, doppelt stark empfinde, da er es nun mit dem Generalfeldmarschall teilen könne, mit ihm, dessen Arbeit so gewaltigen An teil an der glücklichen Führung dieser Schlacht hat. Gemeinsam mit Hindenburg besichtigte der Kaiser dann auf einem langen Marsche zwischen Gräben und Trichtern, Drähten und Einschlaglöchern: die bezwungenen Abwehrstel lungen des Damenweges. Als er den Generalfeldmarschall einmal fragte, ob ihm dieses Klettern nicht zu beschwerlich sei, meinte Hindenburg, lachend abwehrend: „Es ist mir ja so gesund. Eure Majestät, daß ich ein wenig in Bewe gung komme." Zwischen unzähligen vorwärtsmarschieren- Wden .KolyMM.._.hWch-. g nach unten und nach Craonne zurück. In dem Trichtergelände von Craonne tra fen sie wieder unerwartet auf den Kronprinzen, der eben von seinem Bruder, den: Prinzen Eitel Friedrich, und seiner Division kam und vor zu den Kampftruppen wollte. Die Begrüßung des Kaisers und des Kronprinzen^ die sich nach diesem neuen Siege zum ersten Male sahen, war voll glücklicher Herzlichkeit und fand ihren jubelnden Widerhall in den lauten Hurra-Rufen der Truppen, die immer wieder in diesen Tagen des schweren Kampfes die Nähe ihrer höch sten Führer als ein Zeugnis deutscher Soldateneinheit aus dankbarem Herzen bejubeln. Anzeigeblatt LK für Bischofswerda, Stohren und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. h bei einen junge Lew, vor da, ) aus Übe: ckschüsse mii chm Dienst »rang. De bracht wer rn nur o Frischgemi rstände frei ignung vor Bekmmtma hält, ist einer Hau- Menge Le< -l«ichen> so zer Arbeite: ck bei nächi ttd, Werns wendet hoi i Orten vor nd arbeit« .» Jüngling md eine Sd de, für ihr Berlin. 31. Mai. (W. T. D.) Unter der Überschrift „Rastlos vorwärts", schreibt der militärische Mitarbeiter der „Nordd. Allg. Ztg.": In echt englischer Selbstüberhebung sagte vor acht Tagen die , Morning-Post": Angesichts der augenblicklichen militärischen Loge der Ententeheere wäre ein« neue deutsche offensiv« ein Irrsinn. Heute, nachdem drei Tage seit dem Vnsetzen des neuen deutschen Schlages MeLlMM Mschoftwerdarr Tageblatt. Aufschluss rischen Ftch suchung, dir '«tischen Iu^ t Müller ii sich, daß ei l chren in dii m sozialisti tveiche Ber in äußerlich n gerade ist ins umfang Hetzschrift«^ inde. Auch ! Lewinsodi hrichten auf Verbindung Müller, -ig ttsohn m ehis ld ihm auch tchte, Flugs vorwi da>m Reuters Bureau meldet, daß es den Deutschen gelungen war, die Franzosen bei Soissons von drei Seiten zu erfas sen, so daß diesen nichts anderes übrig blieb, als der Rück zug. — Weiter meldet Reuters Berichterstatter: Der Feind ist in den Gefechten des gestrigen Tages nach Ausdehnung seiner Flügel in der Lage gewesen, seinen rechten Flügel bis Soissons «Zu bringen, während der linke Flügel Reims in einem Halbkreis umschließt. Gestern abend war die Lage der englischen und französischen Truppen, die aus dem äußersten rechten Flügel stehen, äußerst bedrohlich ge worden. Sie standen'von drei Seiten unter Feuer, nämlich von der alten deuffcheu Linie zwischen Courcy und Fort de la Pompelle her und von den neuen Linien her, die di« Deutschen anlegten, als sie ihren Vormarsch nach Süden an Reims vorbeischoben. über die so entstandene Lage meldet ein zensiertes Tele gramm auf Grund von Mitteilungen einer unterrichteten militärischen Stell«: Der deutsche Druck auf Reim» ist nach haltig, die Festung ist zangenartig umzingelt und kann fichauf di« Dauer nicht mehr hatten, obwohl Fach zweifellos noch weitere stärker« Reserven hineinwerfen wird, um die Stel lung zu retten. Jehl hat der deutsche Vormarsch über 30 Kilometer erreicht. Da» entspricht einer Marschleistung von 10 Kilometer pro Tag, ein in diesem Kriege noch nie dage wesener Erfolg. Der Fortschritt des dritte» Tage» ist noch größer al» der de» ersten Tage». In der Richtung ans dl« Marne finden die deutsch« Truppen fast gar kein« wider stand mehr. Der Zweifel Elemeaceau», ob e» sich um den hauptvorfioß handelt, ist seht entscheiden- gelöst. Daß ein Vorstoß von 80 Kilometer Breite und 30 Kilometer Tief« keiye Rebenaktion ist, liegt auf der Hand. Ob dieser Haupt- stoß aber Selbstzweck ist oder bloß ein Teil «lner noch größe ren Aktion, bleibt noch immer ein« offene Frage. Tages eine Pause eintritt, denn'wir wissen ja aus Erfah rung, daß ein Siegesgug in solchem Umfang Nachschub braucht und Atem holen muß. Es wäre übermenschlich, füllte diesmal selbst von dieser alten Übung abgesehen wer den. Man muß auch mit Gegenangriffen des Feindes rech nen. Trotzdem geflissentlich verbreitet wird, man sei auf andere Schläge gefaßt, ist heute schon sicher, daß Fach alles heranholt, was er zur Verfügung hat. Die Verdünnung der Anschlutzfronten, die Hilfskräfte abgeben mußten, hat sich schon gerächt. So müssen Nachschübe, so muß Ersatz von weiterher kommen. Aus Paris feien auch schon Truppen unterwegs,'besagen .neutrale Mütter. Schwere Kämpfe stehen also noch bevor, wie ja di« Kämpfe außerordentlich heftig, sinh, und selbst unser Heeresbericht anerkennt, daß sich die Gegner tapfer schlag«. Aber gegen den Siegeslauf unserer Truppen verjagen sÄbst^die Hestzen-Mannen «in« Fach. Der. deutsche Eistnhammer teilt Schlag« ml», di« sich so fühlbar mach«, daß man unbedingt den Eindruck ge winnt, als ob hier um Sieg und Frieden gefochten wird. Postscheck-Konto: Amt Leipzig Nr- 21543. — Gemeinde verbandsgirokaffe Bischofswerda Konto Ar. 84. Im Falle hvberer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de« Betriebe« der Zeitung »der der Beförderungseinrtch- tungen — hat der Bezieher kein« Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». awuatllch so Pst.; durch die P« s! ohne Zustellungeigebühr Elemenceau ist von der Front zurückgekehrt. Er hatte Trän« in den Aug«, als er feinen Soldat« Lob spendet«, «rzähtte, daß sie mit Gesang in dm Kampf zögen und stand- hafter wären als je. Diese Tränen werden ober Frankreich nicht beruhig« können, denn wie es heißt, herrscht in Paris -eine große Erregung. Trotz aller Geheimhalterei sind doch Gerüchte von der Front gekommen, die die große Niederlage -erkenne» lassen. Und in Frankreich rechnet man damit, was dte Züricher Post ausbrückt, daß der Rückzug bi» zur Marne -erfolg« müsse. Man spricht in Frankreich nicht von einer Rtüirrlage, man will dort nicht von einem geschlagenen Heer H-wWchmdern kleidet den Schreck« in ein harmloses Wort: Mitchug. Tatsächlich, sind Wo limglSudev und Franzosen ge° jchlllgan nstnben. Sie «rtribsgten-sich-ewchOräst^ zo° gep stch imr Hann zurück, wenn sie geschlagen waren. Siq Md scher auf der ganz« Linie geschlagen. Die Bahnlinie Soissons Reims ist hmte schon ganz in unserer Hand. Und damit verlieren die Franzosen eine wichtige Dorbindung und Foch weih nicht^recht, wie ev die Reserven, die er noch Hak an die Front bring« soll. Si^ werden bis nach Fere en Tardenois gebracht und von*hier auf Automobilen weiter geschafft. Aber sie vermögen nichts mehr zu rett«. Sie rvurden, soweit sie bisher eingesetzt werden konnten, mit in di, Niederlage verwickelt und bilden jetzt Teile des zermürb ten Heeres Unser« Truppen aber befinden sich, wie aus dem letzten Tagesbericht wieder zu erseh« ist, in dauernder Fortbewe- ghng. Bisher hab« sie noch keine Paust gemacht. Und ihre Leute, chr Gewinn, entspricht dem Vormarsch in vol- lemMche. Soissons ist genommen. Di« Nordwestforts von Reim» befind« sich in unserer Hand, über 35 000 Ge- sirngene sind bisher gezählt, die Beute ist über die Maßen groß. Um dies« Erfolg zu versteh«, muh man eine Karte zur Hand nehmen. Dort zeigt sich, beim Vergleich der Fort- schritte der einzelnen Tage, daß der deutsche Halbbog« mit einer Regelmäßigkeit vorgetragen wurde und der Fall von Soissons, der Sturm aus die Nordwestforts von Reims nur Begleiterscheinungen waren. Die Uwfassungsbewegung«, di« wir nicht verfolgen können, aber di« nach aller Hindm- burg'scher Art hier wieder angewandt wurden, brachten uns bi dm Besitz der Forst und de» befestigten Soissons ohne er hebliche Verlust«, sie macht« es möglich, daß die Beute wuchs und die Zahl der Gesang«« zunahm. Schon am ersten Tage war ersichtlich, daß die Franzos,« n in der nördlichen Angriffsecke viele Geschiche hatten sichen lassen müssen. Aher nicht hier allein, sondern auch an der übrigen Front waren sie nicht in der Lage, Geschütze und Munition in Sicherheit zu bringen. Die Verkehrswege waren bald in deutscher Hand, soweit sie passierbar wach«, sorgt« unsere Flieger und unsere Artilleri« für ihre Unpassierbarkeit. Schon heute läßt sich also sag«, daß dieser neue Hist- .deriburgfchlag noch furchtbarer gewirkt hat, als di« letzte Offensive. Und man muh sich wund««, daß man in Frank reich und England immer mich den Glauben zu erweck« sucht, al» ob hier noch nicht der Endkampf ausgefochten wird. Wunderbarer Weise vertreten auch einige neutral« .Mili tärkritiker dies« Standpunkt. Bei dm Gegnern kann man versteh«, daß sie die Aufmerksamkeit von dieser Niederlage ablenkn wollen. Denn es ist für sie «in« Entschuldigung. Wir müssen überall gerüstet sein, heißt es. Wir sind nun nicht in der Lage da» Rätst! zu lösen, aber soviel läßt sich Loch jgg«, daß einftzpeilen von de» Deutschen der Vorteil, der hier bisher errungen wurde, amh ausgenutzt werden wird. Unsere Truppen steh« jetzt schon 15 Kilometer von der Marn«, also auf historischem Boden. Wieweit tzinden- bürg ihr Ziel gesteckt hat, bleibt zunächst «in Geheimnis. Gedmfalls haben sich unsere Truppen glänzend durch das feindlich« StellUngsgewirr durchgebiss« und werden nun nicht locker lasst», da sie, freie» Feld vor sich haben. Trotz- Lew muß immer noch damit gerechnet werden, daß eines nverda, Allmarit iS lr de» folgenden Tag. Der Br. rötlichen Beilagen bei Abholung 1 Pst- bei Zustellung du Hau» bezogen vierteljährlich«*. LSS Anzeigenprei«: Die Sgespaltenr Drundzeile (Alm. Moss« Ltz ober der« Raum 2S Pst., örtliche Anzeigen 18 Pfg. Im Text- teil (Zlm. Masse 17) 60 Pfg. die 3gespaltene Zeile. Bei Wieder holungen Rabatt nach feststehend« Sätzen. — Amtliche Anzeig« ...... bst, bestimmte Tage »der Plätze - Erfüllungsort Bischofswerda. nachung N geboten is KMfftahl schlagnahml lassen«) b» früher fm »e ermord« sfUNWNd di valtung > die Bem ich« Benu pp« gestat » nur solch^ 2S. Mal rungm unk -mte Gegen r Krastsah^ ahmten Gel Meldung^ zum 2vl IP« zu erj -in Teil dell cwaktung Amtlicher Abendbericht. Bersins 30. Mai, abends. (W. T. B. Amtlich.) Südlich von Aöre-en-Tardenois nähe« wir uns kämp fend -er Marne. Vkr Xötchkch« Y Kphast, der Aö-iM-n SchBfitzMon und che« ^auptzollamte» zu stM des königlichen Amtsgerichts und des< Stadtrates zu Vischofsw^da «nd der Gemeindeämter des Bezirks. VerlM, 30. Mai. (W. T. B.) Der Kriegsberichterstat ter Karl Rosner schreibt: Schlachtfeld qn der Aisne, 28. Mai. Genau 24 Stunden, nachdem unsere Stürmer die Eng länder auf dem Winterberg niedergekämpft hasten, ist der Kaiser heute in dem längst unter -en Feuern des Krieges vom Erdboden verschwundenen Craonne erschien«, um von da auS die sö lang und heiß umkämpfte Höhe, die nun wie der tief im neugewonnenen Lande liegt, zu ersteigen und von ihrem beherrschenden Gipfel den Blick über das Schlachtfeld zu gewinnen. Äst Craonne jetzt «in« ausge löschte Stadt, so ist diese einstmals von Waldland und Wie senflächen bestandene Höhe «in kahles Grauen, ein steiler Berg aus aufgewühltem Kreidekalk, auf dem Trichter an Trichter liegt, in dessen Tief« Stollen und Löcher gewühlt sind, der furchtbar mit Drahtstellungen und Maschinenge wehr« bewehrt war, bis unser Feuer und unser Sturm diese Waffen des Berges zerbrach und seine Verteidiger be siegt«. Alle» Entsetzen des Kampfe» redet noch aus diesen Bildern dieser zerbrochenen Unterstände, dieser zerschlage nen Stellungen. Unser« Leute sind eben dabei, die tot« Engländer zu begraben, das überreiche verlassene Material zu sichten. Der Kaiser übersah von der Höhe des Berges die well« Linie-der Kämpf« und sah nach Reims, das unter den breiten Rauchschwaden gewaltiger Brände lag. Er war so eben noch in die Betrachtung des gewaltigen Panoramas versunken, als auch der Generalfeldmarschall v. Hinden burg auf der Höhe erschien. Der Kaiser hatte ihm gestern von stiner Absicht, dm Winterberg zu besteig«», gesprochen Der neue Hindenburg-Schlag (Mm unserem milttärischen Mitarbeiter.)