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Mschostwerdaer Tagevsttt. Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Wöchentliche Beilagen: Der Sächsische Landwirt und Sonntags-Unterhaltuugsblatt Bet Wieder» Westlicher Kriegsschauplatz Aus feindlichen Blättern Die Anerkennung Litauens sver- 315V0 Tonnen versenkt Gin deutscher Vorstoß bei Mailly «roh« Hauptquartier, 1Ä. Mai. <W. T. B. Amtlich.) kowno, 10. Mai. (W. T. B.) TcheUern französischer . suche unter blutigen Feindverlusten In italienischen Blättern heißt es, die neue deutsche Of fensive scheine unmittelbar bevorzustehen, doch dürfe man über di« offensiven nicht die gleichzeitig defensiven Maß regeln der Deutschen unbeachtet lassen, die einer englisch französischen Gegenoffensive standzuhalten bestimmt feien. Die Folgen der deutschen Angriffe mit ihrem jedesmaligen Geländegewinn sei eine unangenehme Verlängerung der Front. die massierten Bereitstellungen das deutsche Vernichtung» feuer empfindliche Lücken reißt. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. der Königlichen Amtshauptmannschaft, -er Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. Kaiser Karl bei Kaiser Wilhelm Im Hauptquartier des Kaisers ist am Sonntag der Kai ser von Österreich als Gast eingetroffen. Der Besuch war bereits unmittelbar nach der unglücklichen Briefaffäre ge plant, mußte jedoch mit Rücksicht auf die innerpolitischen Berhältnisse Österreich-Ungarns bis jetzt verschoben werden; er ist also in der Hauptsache wohl zurückzuführen auf den Wunsch Kaiser Karls, auch durch diese Reise einen neuen Be weis seiner unerfchütterüchen Bundestreu« zu erbringen. Man wird aber annehmen dürfen, daß darüber hinaus auch wichtige politische Aussprachen erfolgen werden. Dafür spricht schon, daß Kaffer Karl von Baron Burian sowie dem Chef feines Generalstabes, General von Arz, und dem öster reich-ungarischen Botschafter in Berlin begleitet ist. Don deutscher Seite haben sich bereits der Reichskanzler Graf von Hertling und der Staatssekretär des Auswärtigen, Dr. von Dem Präsidenten des litauischen Landesrates ist am 4. d. Mts. die vom Kaiser unterschriebene Urkunde ausge händigt worden, durch die der unabhängige litauische Staat vom Deutschen Reiche anerkannt wird. Die Überreichung der Urkunde geschah in feierlicher Form durch den Ches der Militärverwaltung Litauens, der in einer Ansprache dem jungen litauischen Staat Glück- und Segenswünsche mit aus den Weg gab. Der Inhalt der Urkunde ist gleichlautend mit der Antwort, die der deutsche Reichskanzler der litaui schen Delegatton in Berlin am 23. März d. I. erteilt hat Die kaiserliche Anerkennungsurkunde, di« nunmehr veröf fentlicht wird, hat folgenden Wortlaut: Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser und König von Preußen, usto., tuen hiermit kund und zu wissen: - ' Nachdem der litauische Landesrat als die anerkannte Vertretung des litauischen Volkes am 11. Dezember 1917 die Wiedererrichtung Litauens als eines unabhängigen, mit dem Deutschen Reiche durch «in ewiges, festes Bündnisver hältnis und durch Konventionen vornehmlich auf dem Ge biete des Militär-, des Verkehr-, des Zoll- und des Münz wesens verbundenen Staates verkündigt und zur Wieder errichtung dieses Staates den Schutz und die Hilfe des Deut schen Reiches erbeten hat, nachdem ferner nunmehr die bis herigen Staatsverbindungen Litauens gelöst sind, beauftra gen wir hiermit unfern Reichskanzler Grasen v. hertling, dem litauischen Landesrate zu erklären, daß wir auf der Grundlage der vorstehend genannten Erklärungen des litau ischen Landesrates vom 11. Dezember 1917 im Namen des Deutschen Reiches Litauen al» «inen freien und unabhängi gen Staat anerkennen und bereit sind, dem litauischen Staate den erbetenen Schutz und Beistand bei seiner Wieder aufrichtung zu gewähren. Wir gehen dabei von der Vor aussetzung aus, daß die abzuschliehenden Konventionen den Interessen des Deutschen Reiches ebenso Rechnung tragen werden, wie den litauischen, und daß Litauen an den Kriegs lasten Deutschland», die auch feiner Befreiung dienten, teil nahmen wird. Gleichzeitig erteilen wir unserem Reichskanzler Voll macht, im Benehmen mit den Vertretern der Völker Li tauens die zur Wiedererrichtung des selbständigen litaui schen Staates erforderlichen Maßnahmen zu treffen und zur Wiederherstellung eine» festen BundesverhSltniffe» zum Deutschen Reich und Abschluß der hierzu vorgesehenen und erforderlichen Konventionen das Weitere zu veranlassen. Zu Urkund dessen haben wir Gegenwärtiges höchst eigenhändig unterschrieben und mit unseren Jnsiegeln ver- sehen lassen. «uzet-euPret»: Die Sgrspaltene Grundzeile (Zlm. Masse 2d oder bereu Raum 25 Pfg., örtliche Anzeigen 18 Pfg. Im Text» teil (Zlm. Masse 17) 00 Pfg. die Sgespaltene Zeile. Bei Wieder holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeige» Postscheck-Konto: Amt Leipzig Rr. 21543. — Gemeinde« »erband-gtrokasse Bischostwerda Konto Rr. S4. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de» Betriebe» der Zeitung oder der Deförderungseinrich- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung d«, Bezug »preise«. Bchstu. 12. Mai. (W. T. B.) Zwischen dem Lucsbach und der Oise entfaltete» die Franzosen eine außerordentlich rege Tätigtest. Nachdem die verzweifelten opferreichen Ver suche in Gegend Hcmgard, die deutsche Front von Amiens zurücktzudrücken unter schwersten Verlusten sämtlich scheiterten, zeigen die Franzosen neuer dings Angriffsavsichten größeren Umfanges gegen den sie so außerordentlich störenden und bedrohlichen deutschen Brückenkopf; aus dem westlichen Avreuser waren die fran zösische Vorstöße bei Grioe-nes als großer Angriff ge dacht und mit starken Kräften hurchgeführt. Der außeror dentlich zähe Widerstand, den di«,, deutsche Besatzung im Parke von Grivesnes in bis gegen Mitternacht währenden Nahkämpfen entgegensetzt«, sowie die Geschicklichkeit, mit der die Anschlußkompagnien ihre Gräben, abriegelten, be schränkten den französischen Einbruch auf das bisher von den Deutschen gehalten« Stück des Parkes vdn Grivesnes. Alle Versuche der Franzosen, ihren geringen Anfangserfolg zu erweitern und über die flache deckungslose Hochebene von Malpart vorzudringen, scheiterten im deutschen Artillerie- und Maschinengewehrfeuer. Der Park von Grivesnes, der bisher wogen der Schwierigkeit, in dem dichten Unterholz die eigenen und di« fremden Linien zu erkennen, nicht be schossen wurde, liegt nunmehr unter schwerstem deutschem Vernichtungsfeuer. Weiter nördlich, in der Gegend von Aubervillers brach am 11. , Mai früh zwischen 5 und 6 Uhr ein französischer Angriff im deutschen Abwehrfeuer zu sammen. Im Augustawalde störte ein deutscher Vorstoß französische Angriffsabsichten. Nach starker Artillerievorbe reitung Meßen wir in den Wald vor und machten mehr als 30 Gefangene. Auch östlich der Avre bis an die Oise fühlten die Franzosen an zahlreichen Stellen mit Patrouillen gegen die deutschen Stellungen vor. Alle diese Tastversuche wur den unter erheblichen Feindvettuften bereits in den vordfr- sten Sicherungen abgewiesen. Nördlich Manicamp versuch- ten die Franzosen in der Nacht vom 10. auf den 11. mit starken Patrouillen di« Oise zu überschreiten. Der über gangsoeffuch wurde durch Maschinengewehr- und Minen- werferseuer vereitelt. Ohne daß der französische Angriff bis jetzt irgendwo zu größerer Wirkung kam, kostete die bloße Absicht, die deutschen Stellungen an der Oise und der Avr« -urückpidrücken, den Franzosen erhebliche Verlust«, da in Gegeben Große» hauptquartter, den 23. März 1918 gez. Wilhelm. gez. Graf v. Hertling A« de« Schlachtfronten blieb die Gefechsttäligkvit auf brlliche Kampfhandlungen befchrmtkt. § Nördlich vom Semmel und am Südufer der Ly» griff der Mach nach hefüger Artillerievorbereitung an; an inn reren Stellen stieß er zu starke« Erkundungen vor. Nörd lich vam Semmel brachte« wir im Nahkampf den feindliche« Aagrifs in unseren Linie« zum scheitern; im übrigen bra che« seine Skurmtruppe« schon in unserem Feuer zusammen. Auf , dem VesWse Her Avre eutwickeüen sich- au» einem ' «eigeysn Vorstoß südwestlich vou Mailly heftige Kämpfe, in deitzty wir mehr <ü» 30 Gefangene machten. Zwischen Avre und Oise mehrfach Erkuadungsgefechte. An der übrigen Front nicht» von Bedeutung. Berlin, 12. Mai. (Amtlich.) Eine» unserer Untersee- boote aus Flandern, Kommandant Oberleutnant z. S. Schmitz (Walter) hat im östlichen Teile de» Ärmelkanals die bewaffnete« englischen Dampfer -Hungerford" (5811 Lr.-R.- To.) und „Broderick" (4321 Lr.-R.-To.) und ein«« anderen ca. 5000 Br.-R.-Io. großen bewaffneten Dampfer, zusam men 15 000 Raumtonnen versenkt. Die schönen Erfolge des Boote», da» nach dem Blockierungsversuch wohlbehalten in Aeebrügge eiagelaufen ist, zeigen besser al» Worte, daß sich der Feind falschen Hoffnungen hingibt, wenn er immer wie der die Mrldung ausstreut, daß ihm die Blockierung unserer flandrischen Stützpunkte und die Lahmlegung unserer dort stationierten U-Boote geglückt sei. Zm Ganzen nach nenein- gegangenen Meldungen unserer U-Boote versenkt: 18 000 Bruttoregistertonnen. Der Chef de» Admiralstab» der Mariae. Kühlmann, ins kaiserliche Hauptquartter begeben, wo vor aussichtlich auch Generalfeldmarfchall von Hindenburg am Sonntag eintreffen wird. Es liegt nahe, anzunehmen, daß jetzt, nach dem Abschluß der Verhandlungen mit Rumänien, endlich die Zeit gekommen ist, auch über die Zukunft Polens die dringend notwendige Klarheit zu schaffen.. Wenn man sich weiter daran erinnert, daß auch die Gestaltung des Zoll verhältnisses zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn immer noch ungeklärt ist, und ins Auge faßt, daß die höch sten militärischen Ratgeber sich in Begleitung ihrer Monar chen befinden, so dürfte damit der Rahmen der Besprechun gen im wesentlichen umgrenzt sein. Berlin, 11. Mai. (W. T. B.) 3m Sperrgebiet um Eng- land durch unsere U-Boote neuerdings versenkt: 10500 Brutto-Register-Tonneu feindlichen Haadelsschiffsraume». Der Chef de» Admiralstab» der Marine. Berlin, 13. Mai. (W. T. B.) In englischen Blättern wird aus Amiens berichtet: Ms jetzt fielen 7000 deutsche Granaten in die Stadt. 1200 Häuser wurden getroffen. In die Kathedrale schlugen 9 Granaten ein. Bon 120 000 Ein wohnern sind nur noch einige Hundert übrig. Aus New Port wird gemeldet: General Wood werde demnächst aus Gesundheitsrücksichten zurücktreten. " Allge mein, wird angenommen, daß seine Kritik der amerikani schen Kriegsvorbereitungen die Veranlassung biete. Die beschleunigten Einberufungen hätten zur Folge, daß in schlecht vorbereiteten Lagern erschreckend viele Seuchen, be sonders Masern und Lungenentzündungen, auftveten und die amerikanische Industrie infolge der massenhaften Einbe rufungen, wenn nicht lahm gelegt, so doch stark eingeschränkt werden müssen. 3m Lustkamps «»««den in de« letzten beide« Tagen IS feiabliche Flugzeuge abgefchosfe«; 12 von Ihne« brachte da» «»her v. Rittmeister Freiherr v. Richkhofe« geführte Jagd geschwader zum Absturz. Leutnant Loeahardt errang fei- «e« 20. «ad 21. Luftfieg. Der Erste Geaeralquartiermeister. Ludeudorff. Erscheint seit (846. Fernsprecher Nr. 22. GrschDrstelle: Bischostwerda, Altmarkt 15. Erscheint jeden Werktag abend» für den folgenden Tag. Der Be- uug«prri» Ist «iaschlleßllch der wöchentlichen Beilagen bet Abholung « der Geschäftsstelle monatlich SO Pfg., bet Zustellung in. Hau» awmttlich vO Pfg.; durch die Post bergen vierteljährlich All« Löö ohne Zustelluug^ebühr.