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5 - Rr 1«. «A» G«chs«u 1114S 26857 44294 59135 22857 25741 42615 42685 55777 58575 73935 75318 758LS 87710 88801 91979- 12569 13494 14828 21560 21607 29338 30354 34272 37833 40733 44736 45788 49283 50467 51042 61920 62714 64406 66835 70079 80493 81586 83313 84873 86467 97230 100049 101599 102012 106191 106261 109659 lüge zu, machen aber teilweise noch AlchnLeruyapt seitens'. Die Letterberatung findet am DottWnitag statt. Außerdem steht auf der Tagesordnung der Etat des Reichs- mirtschastsamts. ' Eine interessant« Urteilsbegründung gab in einer'Betrugs sache der Borsitzende der Strafkammer in Düsseldorf. Unter Anklage stand die schweizerische Staatsangehörige Anna Wyler, die es verstanden hat, einer ganzen Anzahl von Herren zum Deii recht beträchtliche Summen zu ent locken. Sie ging dabei mit dem alten Trick vor, daß sie sicht als Millionenerbin hinstellte, die nur durch unvorherge sehene Hindernisse nicht in den Besitz von Bargeld gelangen könne. Eines ihrer Opfer, ein Kaufmann, war von den Reizen und der angeblichen Million der Angeklagten so hetört, daß er ihr auf ein Brett 20000 zur Verfügung stellte. Das Gericht verurteilte die Angeklagte zu einer Ge fängnisstrafe von 18 Monaten, wobei, wie der Vorsitzende bei der Urteilsfällung erklärte, als strafmildernd-angenom men worden sei, daß ein gebildeter Mann, der sich auf s» plumpe Weise täuschen lasse, nicht denselben gesetzlichen» Schutz verdiene wie einer der weniger gebildeten. 14190 14851 18071 18648 36300 38873 39170 40691 62742 65243 69145 75083 75088 76217 81046 84651 92491 94082 98492 102338 102409 104320 107782. 10« -41 aus Nr. 4335 5002 8922 9433 11041 12435 29144 44585 61798 76285 96035 109784. Er rief es leidenschaftlich. , Ja, Eberhard — ich bin gesund, und so Gott will bleibä ich es! erwiderte Waltrmtt, mit ihrer Ergriffenheit kämpfend. Wie ist das so plötzlich gekommen — wer hat dich g« sund gemacht? begehrt« er jetzt zu wissen. Der liebe Gott, Eberhard. Gewiß — aber jemand muß dir dazu verhalfen habe» — nenne ihn mir — ich will ihm danken und ihn lieben^ mein Leben lang. Tue das, mein Sohn sagte Waltraut ganz leis«. In diesem Augenblick.fühlte sie ihre Hand ergriffen und sanft gestreichelt und geküßt. Karl Heinz — da bist du ja auch, mein Liebling! rief Waltraut und beugte sich zu dem Kleinen herqb. Niemand hatte es bemerkt, daß da» Kind sich scheu und ehrfürchtig wie vor einem Wunder herbeigeschlichen hatte. Seines Empfindung, die für sein Kinderherz fast zu überwältigend war, wußte er keinen anderen Ausdruck zu geben, als durch diese stumme Liebkosung. Waltraut streichelte und.küßte ihn und ging so auf in dieser -Freude mit ihren Kindern, daß ihr kein anderer Ge danke blieb. ,! Seeger stand noch immer abseits, ein stummer Zu» schauer dieser Szene. Kein Muskel feines Gesichts bewegt» sich. Bitte, Herr Seeger — wir wollen jetzt ins Schloß M rückkehren, damit ich mich allen seinen Bewohnern als gs» sund vorstellen kann! redete die Gräfin ihn nun an. Seeger kam sofort näher. Eberhard, der noch voll Überraschung und Glücksemp finden war, beachtete ihn nicht, aber Karl Heinz drängte sich zu ihm und faßte nach seiner Hand. Dollen gnädigste Gräfin nicht,zuvor ein wenig rühenff fragte er Mich. Es möchte der Aufregung zuviel auf ein mal weiden!. Sie fühlte sich aus ' ihren Hinmielstürmenden Empftn- ' düngen ein wenig herauSgerMen, mußte seine Fürsarg« jedoch anerkennen. . tSmMchg fotzt.) Königlich SLchfische Lmches-Lstterte. 19. Ziehungstag am 1. Mai 1918. (Ohne Gewähr.) 10 g« -41 auf Nr. 88659 (Märtin Kaufmann,, Leipzig). 50« -4t auf Nr. 60092 76480 86853. Z«0 -4t auf Nr. 1716 3198 6785 16022 20623 27357s 35986 40134 50402 57574 60518 60565 61451 73593 3456» 86175 87989 90258 99503 108624 109129. : " r«0 -4t auf Nr. 2928 4269 4922 5831 7698 9990 10148 . ^ ^ "" 57628 85997s Trauen Sie meinen Kräften doch noch nicht, Herr Seeger? ' Das wohl — aber mit seinen Kräften muß man haus halten. Sie haben einen wetten Weg gemacht —? erstaunlich weit und spüren keine Ermüdung, kein Versagen? Sie schüttelte den Kopf. Sie war innerlich so froh, so glücklich. ' ' . Wissen Sie, daß ich erst heute voll an meine Genesung glaube? fragte sie, ihre Hand nun auf seinen Arm legend und mit ihm zurückgehend. Er lächelte. "s Ich habe nie daran gezweifelt. Und so gingen sie und sprachen weites, immer dasselbe von ihren Zweifeln und Kämpfen, von seiner zuversichtlichen Hoffnung, über ihnen rauschte es leise in den allen Bäu men, es flüsterte geheimnisvoll. Nun. hatte sie den großen, freien Platz vor der Terrasse erreicht. ' Ein zitternder Aufschrei aus Knabenmund. Mutter — Mutter! , Seeger hatte Waltrauts Arm jäh sinken lassen, und nun stand sie und breitete die Arme aus. Eberhardt. Der Knabe stürzt« herzu wie ein Wilder, aber er stürzte sich nicht in die ausgebreiteten Arme, zwei Schritte vor ihr blieb er stehen, wie zu Stein geworden. In seinem Ge sicht arbeitete es, sein ganzer Körper bebte, und kein Ton kam aus seiner Brust. Mit einem Male löste sich die Starrheit seiner jungen Glieder — er machte einige Schritte vorwärts und sank sei ner Mutter zu Fichen. Eberhard mein Junge! Sie beugte sich über ihn, zog feinen Kopf an sich und küßte ihn. Tränen rannen über ihre Wangen. Nun hatte auch Eberhard sich gefaßt; er sprang auf und schlug sein« Arme um seine Mutte». Mutti, süße Mutti, was ist denn mit dir geschehen? — Du kannst'gchen — du — du iM wieder gesinid? — - - . .... beeren. Die Erdbeerernte der Lößnitz ist der Bewirtschaf tung der Landesstell« für Gemüse und Obst unterstellt war- den. In den Kreisen der Produzenten macht sich eine Be- wegung hiergegen geltend. Riesa. 2. Mai. Vom Blitz getroffen. Bei dem Gewit- ter am Sonntag abend wurden hier aus dem Elbdamm die 16jährige Ida Heiße aus Riesa und der 15jährige Herbert Wagner aus Leipzig, beide in Zschepa bedieifftet, von einem Blitzstrahl getroffen und zu Bodeff geschleudert. Das Mäd chen hatte eine Brandwunde am Leibe davon getragen, während der junge Mensch über Schmerzen in den Füßen und Armen klagte. Beide wurden nach dem Krankenhause gebracht. Reite» aler Welt. — Berlin» SriegmnWonäre. Der Berliner Bürger meister Dr. Reiche erklärte in einer Unterredung mit einem Vertreter der" „Nationalzeitung", daß die Fischtarten binnen kurzem kommen würden. Unter Bezugnahme auf den Neuköllner Fall äußerte er sich dahin, daß Berlin nie etwas im Schleichhandel gekauft habe. Besonders bemer kenswert ist, was er über die Kriegsmillionäre Berlins sagt. Wir haben nicht wenig Bürger, die vor dem Kriege 5000 -41 Einkommen hatten und heute 5000« -41 jährliches Einkom men und darüber versteuern. — Man muß sich fragen, ob es wirklich notwendig war, bei der Vergebung von Kriegs- lieferungen so hohe Mittel zu bewilligen. Die Höhe -er Reichsschuld wird allerdings dann begreiflich — Eine Million bei einem Guksverkauf verdient. Die außergewöhnliche Wertsteigerung, die Güter in den letzten Jahren erfahren haben, wird durch folgenden Fall gekenn zeichnet: Der Besitzer von Banti kow in der Prignitz,der das Rittergut vor sieben Jahren von der Landbank-A.-G. für 650 0« -41 erworben hatte, verkaufte es für 1 650 0« Mark, verdiente also eine volle Million. — Raubanfall im Berliner Lustgarten. Ein verwege ner Raubanfall, zu dessen Vollführung sich die Täter eines Kraftwagens bedienten, wurde am Dienstag iry Lustgar ten verübt. Ein Bankbote hatte bei der Reichsbank 5000 -ll abgehoben. Als er den Lustgarten passierte, hielt auf dem Fahrdamm ein Kraftwagen, dessen Führer sich am Motor zu schaffen machte. Der Bote ging an dem Wagen vorbei, als sich plötzlich ein junger Man» aus ihn stürzte, ihm die Tasche entriß und schnell in deN Kraftwagen sprang. Zu gleich setzte der Führer den Wagen in Gang, der in rasen der Fahrt in der Richtung gegen das Brandenburger Tor zufuhr und trotz der Verfolgung entkam. — Eine tapfere Landwirksfrau hatte kn Bottrop (West falen) einen schweren Kampf mit Wnbrechern zu bestehen. Der Bauernhof, dessen Besitzer zur Fahne einberufen ist, war schon dreimal von Einbrechern heimgesucht und bestoh len worden. Als jetzt die Frau Geräusche hörte, setzte sie sich mit einem Jagdgewehr zur VerteMgung und gab auf die Diebe mehrere Schüsse ab. Einer der Täter wurde in die Brust getroffen, ein anderer am Bein verletzt. Die Ein brecher schossen auch, trafen aber nicht und flüchteten. Sie sind festgenommen worden. Es handelt sich um drei Russen, die ihren Schlupfwinkel in Bottrop bei einer Familie hat ten. Bei einer Haussuchung wurden gestohlen« Sachen aus einer ganzen Reihe von Einbrüchen gefunden. — Inschrift^ äufeinem Hause der Henriks-Goton gälte daher auch füx unss, » P» hätte aber kaum eines Appell» an die finnische Dankbarkeit bedurft. Die nun solgenden zahlreichen An- sprachen der Vertreter der finnischen Regierung, der Haupt stadt, der Universität, der Helsingforser Frauen, der Wei ßen Garde, der Vertreter der verschiedensten Berufsstände, sie alle waren getragen von aufrichtiger Empfindung und Würdigung der Gröhe der dargebrachten Opfer, voll tiefster Dankbarkeit gegen da» deutsche Volk. Nie würde Finn land, das Land der tausend Seen und jetzt auch der taufend Sorgen- die deutschen Söhne vergessen; nie würde ein Grab mehr in Ehren gehalten und mehr zum Nationalheiligmm werden als diese Ruhestätte deutscher Heldenföhnei Ein wundervoller, vierstimmiger Ehor, gesungen von Damen und Herren, eingeflochten zwischen di« einzelnen Anspra chen, erhöhte die Feierlichkeit der Stunde. Und es war keine leer« Höflichkeitsphrdse, wenn Graf von der Goltz in Erwiderung auf die Grabreden mit kerni gen Dankes warten im Namen der Armee uUd Marin« Mnnland versichert«, daß er während.des Weltkriegeswohl schon an manchem offenem Soldcttengrob gestanden, aber an keinem, wo Liebe und Dankbarkeit einen so offenbaren Ausdruck gesunken, wie an dieser Gruft, die deutsches Hel dentum nun umschließt. Der letzte Bruch, ausgeteilt von trauernder Jägevhand, unter den gedämpften Klängen des allen Jägerliedes „Ich schieß den Hirsch im wilden Forst", war der letzte Liebes- grüß der lebenden an die gefallenen Kameraden. „Eine feste Burg ist unser Gott", von allen Umstehen den entblößten Kopses gesungen, und „Deutschland, Deutsch land über alles", aus Finnenmünde schloß diese erhebende Feier, die allen Teilnehmern wohl zeitlebens unvergeßlich sein wird. Deutscher Reichstag. Auf der Tagesordnung der Sitzung am Mittwoch, 1. Mai, steht die Vorlage betreffend Aufhebung des ß 153 der Gewerbe-Ordnung. Er lautet: „Wer andere durch Anwendung körperlichen Zwanges, durch Drohungen, durch Ehrverletzung oder durch Berrufserklärung bestimmt oder zu bestimmen versucht, an solchen Verabredungen (zur Erlangung günstiger Lohn- und Arbeitsbedingungen) teilzunehmen oder ihnen Folge zu lei sten, oder ander« durch gleiche Mittel hindert oder zu hin dern versucht, von solchen Verabredungen zurückzutreten, wird mit Gefcmgnis bis zu drei Monaten bestraft, sofern nach den allgemeinen Strafgesetzen nicht eine härtere Strafe eintritt." — Die Aufhebung dieses Paragraphen kommt einem , alten Wunsche der Reichstagsmehrheit nach. Die Vorlage wird in 1. und 2. Lesung gegen die Stimmen der Konservativen angenommen. - - » s? V Das Arbeitskammergeseh. " Staatssekretär des Reichswirtschaftsamtes Freiherr v. Stein leitet die erste Lesung ein. Mit der Vorlage, so führt er aus, wird ein aller Wunsch des Reichstags erfüllt. Wir haben militärisch einer Welt von Neidern ständgehal- ten. Auch im wirtschaftlichen Kampf sind wir unüberwind lich, aber auch in diesem Kampfe ist der Weg zum Siege dornenvoll. Zu diesem Kampfe müssen wir die Kräfte sam meln. Das ist gewiß eine schwere Arbeit, denn viel wirt schaftliches Leben ist zerstört. Hier gilt es Vorsorge zu tref fen. Dazu gehört auch die Regelung des Arbeitsoerhältnis- ses. Dabei soll das Arbeitskammergesetz mitholsen. Die Arbeitskammern sollen dem wirtschaftlichen Frieden dienen. Der Arbeitsnachweis soll in engstem Zusammenhang mit den Arbeitskammern ausgebaut werden. Wir halten an der fachlichen Gliederung fest. ««W-S— . SS—« Der Siebente. Roman von Elsbeth Borchardt. Oop^rigdt dx Vreiver «L Oowp., Berlin iss. 30. M. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) - Ein feines Rot stieg in ihr« Wangen Er wies ihren Dank ab und wie feinfühlend und zart. Heiß stieg es ihr -um Herzen auf, und instinktiv entzog sie ihm die Hand, di« er noch nicht losgelassen hatte. Und — was soll ich den andern sagen? Man wird forschen.— wissen wollen, wodurch — woher — durch wen, sagt« sie. ' . So bitte ich Sie dringend, Madigste Gräfin, meine Per son dabei ganz aus dem Spiel zu lassen, wenigstens so lange ich noch die Stelliung als Hauslehrer auf Gerolstein bekleide. Also — auch meinen Kindern gegenüber? Ich bitte darum! Nun gut — wie Sie wollen ! entgegnete sie nach kurzem Zögern, denn sie glaubte, seine Beweggründe wohl zu ver stehen, Und achtet« sie, wenn es ihr auch schwer dünst«, das Geheimnis besonders ihren Kindern gegenüber zu wahren. So werde ich sagen, daß ich mich einer Kur unterzog, di« eine — sie lächelt« jetzt — Autorität mir geraten hat. Sind Sie damit einverstanden? Mit allem sonst! antwortete er mit halbem Lächeln und küßte ihre Hand. Sie wandte sich schnell, und ihre Haltung und Miene nahm jetzt trotz aller Freundlichkeit wieder etwas Stolzes, Reserviertes an. Nun jnöchte ich zu meinen Kindern, sagte st« jetzt. Ich kann es kaum erwarten, mich ihnen zu zeige« — ich zittere vor Freude über ihr« Überraschung. Wo sind di« Knaben? Eberhard und Karl Heinz sind im Schloß — darf ich gnädigste Gräfin dorthin zurückführen? Er bot ihr den Arm, wie er es täglich bei ihren Geh proben im Zimmer getan hatte. Es war so selbstberständ- Ech» so gewohnt, «td demtoch zögerte sie. - " ... — Mreoge AvomdenkonkroEe sty, Riosengebirge. Der Kreisousschuh de» Streife» Hirschberg hat, um da» Hamster« der Ortsfremden zu verhindern, scharf« Bestimmungen er lassen. Sommerfrischlern ist es verboten, Nahrung«, und Genußmittel, sowie Gegenstände des täglichen Bedarfs in« nerhalb de» Kreise» in Mengen zu erwerben, hft den Be darf de» Käufers für die Dguer seines Aufenthaltes über schreiten^ Nicht nur der Käufer, auch der Verkäufer wirt» -ei Zuwiderhandlungen mit einer Strafe bi» zu 6 Monaten - Gefängnis oder 15« -41 Geldstrafe bedroht. Die zu Un recht erworbenen Gegenstände werden beschlagnahmte Gast- und Logierhäusern, di« der Hamsterei der Fremd«» Borschub leisten, wird gleichfalls die Lebensmittelversorgung! gesperrt. — 2m Untersuchvngsgefängni» von Jassy sitzt gegen wärtig ein Gast, der auf den „Ehrentitel" eines „König» den Diebe" Anspruch erheben darf, Vlkwr Filottt. Er war vor dem Kriege sine hochgestellte ^Persönlichkeit, Freund und Günstling Take Jonescus, Mitglied des rumänischen Parla ments, Generalsekretär im Handels- und Jndustrieministe- rium und schließlich Syntükus der Bukarester Börse. In dieser Stellung hat er den rumänischen Staat um nicht we niger als 8 600000 Lire bestohlen. Als seine Diebstähle nicht mehr zu verheimlichen waren, erhielt er, wie da» „Pukarester Tageblatt" erzählt, von der Staatsanwaltschaft einen Wink und flüchtete zu feinem Bruder, der eine Mühl» betrieb. Hier lebte er in aller Bequemlichkeit, nur wenn die Untersuchungskommisston kam, versteckte er. sich unten ' einem Ruhebett. Sein Ausenhalt war mehreren Politiken» bekannt, die sich somit zu Hehlern machten.