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dieser Stelle") S. 35 in der Anmerkung: „6rnnu nut Xistni oantra optimorum euäioum c-on8en8um Ic-Zero, inm minime lieet." Demnach wird man auch die Lesart Oiuna bei dem 8axo eher in Oann als in Orima zu verändern habens Daß aber die Festung Gana aus dem hiesigen Burgberge gestaudeu habe oder die Stadt Grimma sei, hat noch Niemand behauptet") uud wird wohl auch Niemand behaupten, so ver schieden man auch sonst über die Lage jener Festung urtheilt"). Denn es würde dies nur eine ganz willkürliche und nicht zu begründende Annahme sein, die nicht die geringste Wahrscheinlichkeit sür sich hätte. Ueber die Lage jener Feste ergiebt sich aus der angeführten Stelle Widukinds (ver glichen mit Thietmar I, 2.) nur, daß sie in der slawischen Zupanie Glomaci (deren Name noch im heutigen Stadtnamcn Lommatzsch übrig ist) oder im Gau der Dalemiuzier lag, wie die Deutschen dieselbe nannten, und daß Heinrich I. auf seinem Zuge von Brandenburg nach Böhmen sie angriff. Wenn man nun schon annehmen könnte, daß dieser Bezirk Grimma mit eingeschlossen habe,— wiewohl dieser Annahme die Urkunde vom Jahre 1065 entgegen zu sein scheint, — so würde es doch an anderen Beweisen, um diesen Ort für unsere Stadt zu halten, gänzlich fehlen, und nicht einmal aus der Lage derselbe» sich eiu wahrscheinlicher Grund 12) Sie heißt Buch I. Cap. 35: „Oiimgue Mu Iirbe (Lrennsburß, d. h. Brandenburg) politus omnem re^ionem, sixns verlit (rex Ueinricus) eantrs vslsinnntism, sllversus gusm ism »lim religuit ci psler mililism; et oksiclvns urbei» gusc dicilur 6sn«, vicesim» Isndein die eepil esm. krsed» urbi« milililius lrsdits, pul>ere8 nmnes interleeli, pueri sc puellsv csptivitsli servstse. ?»8t Iisec ?rsxani sdiit" etc. 13) Denn es verdient kaum Beachtung, wenn Erasmus Stella in seiner poetischen Beschreibung der Mulde (in ölenclcen. scriplt. rer. Kermsn. loin. III. S. 2050) angicbt, daß Grimma ursprünglich Jana geheißen habe und erst später von dem Grimme Heinrichs 1. gegen die Sorben Grimme genannt worden sei, da es überdies zweifelhaft bleibt, ob er dabei an Gana bei Widukind gedacht habe. Den Namen Jana leitet er von dem alten Italischen Gotte Janus her, indem er das alte Sorbische Götzenbild mit mehreren Köpfen, welches hier verehrt wurde, ganz ungereimt aus den Janus deutet. 11) Die früheren Ansichten Anderer über die Lesart und über die Lage dieser Burg gehören nicht hierher, da cs hier nur Zweck ist nachzuweisen, daß Gruna nicht Grimma sei, und sind mehrfach, z. B. in den Ranke'schcn Jahrbüchern des Deutschen Reichs I. 1. S. 88 und in Espe's Schrift „Ueber die Feste Grona" (Leipzig 1834. 8.) S. 16, nachgcwiesen und zusammengcstellt worden. Einige suchen diese Burg auf der Stelle des heutigen Dorfes Jahna an der Jahna, Andere in dem Dorfe Ober- oder Nieder-Jahna bei Meißen, Andere in Jahnishausen; Espe glaubt in der angeführten Abhandlung sie in den Ruinen auf einer von vier Teichen cingeschlvffenen Halbinsel im Walde zwischen Kühren, Luppa, Wermsdorf und Sachsendorf entdeckt zu haben. Andere haben noch andere Vermuthungen aufgestellt.