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zuge gegen die Sorben eine Festung derselben erobert habe. Diese Festung heißt bei Widukind in der vor Peri; gewöhnlichen Meibomschen AusgabeGrona, bei dem ^imuligtu, 8uxc>, welcher aus Widukind schöpfte, GrunE bei einem anderen Chronisten Granu, und anderswo und in Handschriften des Widukind noch anders. Während einige Ge lehrte sich bemühten, diese Sorbische Festung Grona oder Gruna da und dort aufzusuchen, kamen andere durch die verschiedene Schreibart des Namens aus den Gedanken, daß in demselben ein Schreibfehler ver borgen liege, und glaubten denselben in der vom ^nnalisM 8-rxo ge brauchten Form Gruna zu entdecken, indem sie meinten, es sei der Name Gruna aus Grima verschrieben. Der Erste, welcher, soviel be kannt ist, diese Meinung aufgestellt hat, war Zacharias Schneider in seinem im Jahre 1655 in 4. erschienenen Obronioon Ivffisienss, wo er S. 56 schreibt: „Es hat leichtlich geschehen können, daß das erste Strichlein vom Buchstaben m zum i gezogen, und aus Orima Ornna gemacht worden." Diesen Einfall — denn im Grunde ist es weiter nichts — nahm der berühmte Jurist David Peifer ohne Weiteres als so erwiesen an, daß er in seiner Schrift T-ipsia s. orige-, Indien«. libri IV. eä. keoliouborg (Merseburg 1689. 8.) S. 91 erzählt, Heinrich I. sei mit seinem Heere (um s Jahr 928) vor Grimma gerückt und habe dasselbe erobert"). Auf diese Vorgänger gestützt, hat der ehemalige Rector der hiesigen Landes schule Heinrich August Schumacher in einer im Jahre 1735 erschienenen Abhandlung „cka -mtiguisÄmo urbis Orimaa 8tatu" diese Ansicht zu be festigen sich bemüht und ihr Verbreitung und Eingang verschafft. Außer Anderen hat dieselbe namentlich Ermel in seinem Alten und Neuen von Grimma Th. I. S. 99 wiederholt und als eine historische Thatsache vor getragen. Zur Bestätigung obiger Meinung führt Schumacher zunächst die oben erwähnten Worte einer alten Grimmaischen Chronik an *). 2) korum Kermunicarum lom. I. p. 639 (Helmstadt 1688. Fol.)> vergl. die Anmerk, daselbst S. 682./" 3) Peifer verlegt jedoch die Burg nicht auf den Burgberg, sondern denkt sic sich mit der Stadt im Thale an der Mulde gelegen: was Schumacher nicht berücksichtigt hat. 4) Schumacher findet a. a. O. S. 21 darin, daß von Widukind Gruna (oder Grima) urb5, in der Grimmaischen Chronik Schloß genannt wird, eine Differenz, welche er in der Weise ausgleicht, daß er annimmt, cs sei von den Sorben zuerst die Burg auf dem Berge, und später die Stadt im Thale angelegt und dieser von jener Burg der Name Grima beigelcgt worden. Allein es würde selbst in dem Falle, daß diese Grimmaische Chronik für eine glaubwürdige Quelle zu halten wäre, zwischen beiden Angaben eine Differenz nicht