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„ K-et-S, s». SP-« »»». ' ' 7». gchWi» DerSSHWeLrzäljrer Aischosrvrrda« TageblM AnzeigeblRtt für Bischofswerda, Stollen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846. Telegr.-Adresst: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Amtsblatt d« XSnigLche'n Amtshauptmannschaft, -er Rönigkchen i ^chulinspektion und des Königlichen ^auptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda ! und der Gemeindeämter des Bezirks. Wöchentliche Beilagen: Der Sächsische Landwirt und Sonntags-Unterhaltungsblatt. Postfchectc.Konto: Amt Leipzig Ar. 21543. — Gemeinde- verbandsgirokafie Bischojswerda Konto Re. 84. Im Falle hökerrr Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der Besörderungsrinrich« tungen — hat der Bezieher steinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Geschäftsstelle: Bischofswerda, Allmacht 15. 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Die britische Motte, die nach einem berühmten Ausspruch die deutschen Schiffe wie Ratten aus den Löchern jagen wollte, hat sich bisher erfolgreich verborgen gehalten, jetzt aber mußte sie Helsen. Es schien den Engländern ein Gewinn, die Deutschen im Rücken zu bedrohen und es war ihr Plan, das U-Boot nest Zebrügge zu sperren. Das U-Bootnest! Das sagt schon, dah auch der Hunger mitgeyolfen hat, den Verzwejflungsplan auszuhecken. Die U-Boote sollten für einige Zeit wenigstens still gelegt werden, England wollte sich nach zwei Seiten Luft verschaffen; an der Front in Flandern, aus der See gegen die U-Boote. Und der Plan ist zu Wasser geworden. Freilich im Unterhaus schildert der englische Marineminister Geddes die Unternehmung wie einen gelungenen Streich und der eng lische König telegraphiert „mit Stolz und Bewunderung" an den Vizeadmiral von Dover, der die Unternehmung ge leitet hat, seinen herzlichen Glückwunsch. In Wahrheit aber ist es deN Engländern doch herzlich schlecht ergangen. Man muß anerkennen, der Plan war nicht übel, er war gewagt, tollkühn und er forderte Mut. Das haben die Engländer un streitbar bewiesen, denn sie muhten damit rechnen, daß nur wenige oder keiner Britannien Wiedersehen würde. Bon vier Kompagnien Seesolhaten sind ganze vierzig Mann übrig geblieben. Hier können wir unserem Bericht glauben, denn es ist doch selbstverständlich, daß wir besser über den Verbleib einer gelandeten Truppe Bescheid wissen müssen, als der englische Marineminister. Wie groß das englische Aufgebot gewesen ist, kW sich aus den bisher vorliegenden Meldungen nicht ersehen. Jedenfalls scheinen die Schiffe, die entkommen konnten, sich schleunigst entfernt zu haben. Sie haben aber schon hinreichend Opfer genug zurückgelas sen, denn fünf keine Kreuzer, drei Zerstörer und eine grö ßer« Anzahl von Torpedomotorbooten wurde zum Sinken gebracht. Man beachte: zum Sinken gebracht. Herr Ged des behauptet nämlich, die Engländer hätten sich selbst auf Grund gelegt, weil sie damit^einen bestimmten Zweck ver folgten. Es hat aber den Anschein, als ob di« englischen versenkten Schiffe nicht die Stelle erreichten, die sie zum Selbstopfer suchten. Sie liegen vor der Küste, sagt der Be richt unser«» Admiralstabes. Und dann muß man fragen, haben dle Engländer so viel Überfluß an Schiffsraum, daß sie fünf, wenn auch keineswegs nioderne aber doch noch nicht so sehr veraltete Kreuzer, sie stammten aus dem Jahre 1891) als Spertschifse zum versenken opfern können? Wir gönnen den Engländern den Ruhm, mutig gewe sen zu sein, wir lasten ihnen den Glauben, eine kühne Tat vollbracht zu hasten, schließlich werden sie ja selbst einsehen müssen, daß die Tgt und der Mut zu dieser Tat unnütz (und wenn sie ehrlich sind) erfolglos war. Unsere U-Boote wer den weiter die englische Zufuhr stören, England wird weiter seines kostbaren Schiffsraums beraubt werden und an der Flandernfront ändert sich nichts zu Englands Gunsten. Deutsche Richtigstellung englischer Behauptungen. Berlin, 24. April. (Amtlich.) Aus der vom erste,. Lord der englischen Admiralität Gedde» im Unterhaus ad gegebenen Erklärung über die Unternehmung gegen Ostende und Zeebrügge scheint man herausiesen zu sollen, dich so wohl in Ostende wie ganz besonder» in Zeebrügge da» beab- stchdgle Ziel, Abschlietzemg der Häsen, erreicht mordest sei. Demgegenüber wird hlemntt an»drücklich feflgef^llt, dich die SeettiegsKhruag von der staadrischen Küste an» durch die «Mtze Mrrnebmang t» keiner Welse ,»stört ist. Der Eindruck in Holland. D» Rotterdam. 24. April. (Priv.-Tel.) Die holländi schen Blätter beschäftigen sich mit dem englischen Flottenvor- stoß gegen Zeebrügge und vergleichen die Berichte, die der deutsche Admiralstab und der englische Marineminister ge geben haben. Dabei kommen sie zu dem Schluß, daß der deutsche Bericht glaubhaft fei und man dem englischen Be richt anmerke, wie er absichtlich gefärbt ist, um die Nieder lage unkenntlich zu machen. Die holländischen Zeitungen vertreten den Standpunkt, daß den Engländern der aus der Not geborene Plan, Zeebrügge zu blockieren» nicht gelun gen sei, , . , Dor dem neuen Schlag! ljinZer« Feinde rossten, ttwWim ihnen die,'deutschen Vor bereitungen für den Fortgang der Schlacht Zett zur Atem pause lassen, daß die deutsche Heeresleitung nicht zögern wird, zu einem neuen Schlag« auszuholen. Das Rätselra- teir, wo dieser erfolgen wird, geht hin und her. Die Fran zosen zerbrechen sich den Kopf, ob der neue deutsche Vorstoß gegen Upern, Hazebrouk und Bethune oder gegen Amiens geführt werden wird. Sie. schließen nur aus der Zusammenziehung starker deutscher Truppenmassen in Flan dern und in der Pikardie, daß die Schlacht dort weitergehen wird. Der Secolo berichtet auf Grund von Pariser Mel dungen, daß die englische Front bei Arras unter schwerem Feuer liege, und daß sich aus dem rechten Flügel des Som meschlachtfeldes neue Unternehmungen vorbereiten. Cle- menceau verfehlt selbstverständlich nicht, seinen Landsleuten Mut zu machen, indem er unter völliger Verkennung der tatsächlichen Lage im Heeresausschuß die Erklärung abgab, „die Gegenmaßregeln Fachs reifen langsam, aber sicher heran. Aus diesem Grunde glaube ich, daß das Ende des Krieges in nicht mehr zu weiter Ferne liegt"'. Diese Meinung teil?» auch wir, wenn es auch vom ent gegengesetzten Standpunkte aus, und auch in den neutralen Ländern teilt man die Zuversicht des französischen Minister präsidenten auf die wun-erwirkende Tätigkeit Fachs in kei nem Punkte. So schreibt z. B. der militärische Mitarbeiter des Berner Tageblattes: „ Die deutsche Heeresleitung hat ein Zangensystem angewendet. Die englisch-französische Front sieht sich in verschiedene Abschnitte zerlegt. Jeder einzelne kann je länger je mehr in diese von Hindenburg gestellte Zange genommen werden und die Gesamtfront wird auf diese Weise zerfressen und muß abbröckeln. Während Hinden burg in dieser Lage einen klugen Rückzug ausgeführt hätte, versteift sich Fach auf hartnäckigen Widerstand, der auf die Dauer alle Reserven zerreißt und einzig eine Ver zögerung des Offensiotempos erreicht. Im Verlauf dieses auf längere Zeitdauer zu veranschlagenden Feldzuges wird man aber sehen, daß die Franzosen und Engländer ihrem Schicksal nicht werden entrinnen können und daß die Mont im Westen in Stücke geschlagen wird, um schließlich ihrer unausbleiblichen Zerschmetterung entgegenzugehen." Die Entente hat den Sieg bisher nur in Worten er kämpft, Hindenburg und Ludendorff wird ihn mit Talen er ringen. Die Sachsen bei Armeritieres. Dresden. 24. April. (K. M.) Se. Maj. der König hat dem General der Infanterie von Carlowitz, kommandie- r. iden General eines sächsischen Armeekorps, nachstehendes ö'crnfchreiben gesendet: Rach Meldung des Oberbefehlshaber» hat sich da» Ge- rolkonnnando in ausgezeichneter Vorbereitung der Kampf handlungen wie in glänzender Durchführung de» Angriffe» bei Armentiere» hervorragend bewährt. Ls gereicht mir zu ganz besonder» freudigem Stolze, daß eines meiner Gene ralkommando» und gattz besonders sein vortrefflicher kom mandierender General diese» Lob verdient haben. Ich spre che besonder» Ihnen in alter Freundschaft und allen Herren Kleine Mitteilungen. Der Reichekanzler Dr. Graf v. Hertling ist am Mittwoch nach Berlin zurückgekehrt. Empfang der Parteiführer durch Herrn v. Kühtmann. Wie das „Berl. Tagebl." erfährt, beabsichtigt Staatssekretär v. Kühlmann nunmehr die Parteiführer des Reichstages am kommenden Freitag zu einer Aussprache zu empfangen. Wohnungsnot in Budapest. Infolge der Wohnung», not und des Mangel» an freien Hotelzimmern wm>den vom Ihre» Stabe» meine vollste Anerkennung und meinen wärmsten Dank aus. Amerikas Entsagung. D» Zürich, 24. April. (Priv.-Tel.) Nach Meldungen des Schweizer Preß-Telegraph aus Washington sollen die deutschen von den amerikanischen Truppen gefangenen Sol daten nicht nach Amerika gebracht werden, sondern einst weilen in Frankreich bleiben. Kämpfe an der mazedonischen Front. G» Zürich. 24. April. (Priv.-Tel.) Der Schweizer Ta» gesanzeiger berichtet, daß sich an der ganzen italienisch mazedonischen Front die Kämpfe verstärken. Sie »reiten sich immer mehr aus und wüten jetzt auf einer Strecke von 250 Kilometern zwischen dem Prespasee und der Strumamün dung. Man nimmt an, daß hier eine große Schlacht be ginnt. > . Zu Richthofens Heldentod. London, 23. April. Reuter meldet: Der folgende Be richt über den Tod Richthofens ist von dem offiziellen Kriegskorrespondenten bei den australischen Truppen in Frankreich eingegangen: Richthofen wurde gestern abgeschossen, als er in gerin ger Höhe diesseits der australischen Front flog. Die Kugel die ihn traf, ist wahrscheinlich von dem Kanonier Lewis bei einer Batterie der australischen Feldartillerie abgefeuert worden. Richthofen fiel am Ende eines heftigen Kampfes zwischen britischen und deutschen' Geschwadern. Ein briti scher Flieger ist der Meinung, dah er Richthofen abgeschossen hat. Richthofen, der einen Dreidecker steuerte, wurde ge troffen als er sehr niedrig über dein Boden flog und als er selbst einen britischen Aufklärer herunterjagte. Der deutsche Meisterslieger stürzte nieder, das Flugzeug ging krachend in Stücke. Nur eine Kugel wurde in Richthofens Körper ge funden, sie war in die linke Seite eingedrungen und gerade durchs Herz gegangen. Der Kampf begann, als zwei australische Flugzeuge, die sich ziemlich wett hinter den deutschen Linien befanden, plötzlich 6 feindliche Flugzeuge über sich bemerkten. Die Deutschen gingen sofort zum An griff nieder und saßen uns in der Flanke und im Rücken. Die Australier gingen selbst herab, um sich gegen einen etwa igen Wiederaufstieg zu sichern. Sie befanden sich jetzt außerhalb des Kampfes, der sich über der Somme zwischen etwa 15 Flugzeugen aus jeder Seite abspielte. Das britische Geschwader von Kampfaufklärern (kixktioß seouts) hatte ein feindliches Geschwader angegriffen und die Australier waren augenscheinlich nur auf einen Teil davon gestoßen. Ms zur Feststellung von Richthofens Tod hatte man nicht erkannt, daß es sich uni sein berühmtes Flugzeug handelte. Di« Persönlichkeit ließ sich nach den Papieren und der Uhr des Getöteten deutlich feststellen. 22000 Tonnen versenkt. Berlin, 24. April. (Amtlich.) Reue U-Voolserfolge im Sperrgebiet um England. 22 000 Bruttoregistertonnen. Unter den versenkten Schiffen ein wertvoller 7000 Br.-R.-T.-Dampfer, der im Ärmelkanal au» stark gesicher tem Geleilzug herausgeschossen wurde und zwei vollbeladen» Dampfer von je S000 Vr.-R.-T. Der Chef de» Admiralstabs der Mariae.