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Amtsbiutt dtr Königlichen Amishauptmannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie Tdes Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846. Telegr.-Ad reffe: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. iz - 7, DerSäGHeLrMer E NisPos«»«daer Tageblatt Wöchentliche Beilage«: Der Sächsische Landwirt und Sonntags-Unterhaltungsblatt. GeschAtsstelle: Bischof«w«da, Altmarkt IS. Echhetut jede« Werktag abend« für den folgenden Tag. Der Bs> «gqmts tSeMchlietzlich der «öchenUichen ^Beilagen bei Abholung -tu Her GeschSstiftrli« monatlich 8V Pfg., bet Zustellung m» Hau» «onatlich 00 Pfg.; durch hft Poft bergen Viertels Lhrttch »k. LSS , „ ohne Zuftellung-gebühr. Postsch«k,Ko»to: Amt Leipzig Ne. 2154». — Gemeinde« verbandsgirokaffe Bischofswerda Konto Nr. «4. 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Von unserem militärischen Mitarbeiter wird uns geschrieben: Lloyd George hat in seiner Untechausrede offen einge- standen, daß der große deutsche Angriff den Engländern «fne kritische Lage gebracht hat und den deutschen Vorteil damit begründet, daß eine einheitliche Führung nur solche Vorteile erringen könne. Daß er behauptet, die deutsche Artillerie wäre schwächer, die deutsche Infanterie zahlen- -mäßtH geringer als die englische und'die Kavallerie nicht so stark wie Britanniens Reiterei, kann für uns nur ein Lob sein. Trotz dieser Überlegenheit haben die Epgläiwer einen Schlag «halben» von dem sie sich heute noch nicht «holt Haben und auch nicht so bald «holen werden. Tatsächlich Hat Lloyd George Recht, wenn « die Einheit der Führung Hervorhebt. Wir wissen ja alle, daß wir diese Erfolge unse rem Hindenburg und seinem unermüdlichen Helf« Luden dorff zu verdanken haben. Und wir sehen denn auch wie der, wie geschickt eine einheitliche Führung operieren kmm, wenn sie wirklich die Führung in der Hand hat. Während die Kämpfe an der Somme im Gange warfen und die Eng länder und Fochschen Reserven festhielten, während die deut schen Truppen das Dreieck vor Chauny nahmen und zll neuen Schlägen an der Oise ausholten, brachen plötzlich zwischen Armentieres und dsem La Basfee-Kanal andere Teile uns«« Kampffront dort vor, wo sich die englisch-por tugiesische Front scheidet. Sie nahmen im ersten Arllaus die ersten feindlichem Linien und machten nach dem Heeres bericht vom 10. April etwa 6000 Gefangene. «Diese größere Unternehmung zu ein« Zeit, da die üb rigen Kämpfe noch im Gange sind, ist von ein« einheitli chen Führung wohl überlegt worden und eine bestimmt« Absicht dahinter verborgen. Wir wolle» nicht untersuchen, ob dies« Vorstoß nach Calais, das sich auf dem Wege be findet, schielte, sondern lediglich feststellen, daß sie wie alle anderen Vorstöße den Gegner verwirren muß. Tatsächlich weiß ja selbst ein Fach heute nicht msehr, wo er seine Re- serven einsetzen soll. Heute ab« nach hi«, morgen nach dort kann « sie nicht werfen, wenn « sie nicht durcheinan der würfeln und in Unordnung brrNgen will. So bleibt Lhm nicht» anders übrig, al» seine Truppenmacht an ekn»r Stelle zu halten, während unsere einheitliche Führung so lange operieren kann, bis sie plötzlich zum großen Sckffag ausholl, der selbstverständlich infolge der vielen lleineren Vorstöße eine neue Überraschung werden muß. Ra«h drei Seiten strecken sich uns«« Fühl« und An- griffe vor: der Vorstoß zwischen Armentieres und dem La Bassee-Kanal, richtet sich nach Calais, die Unternehmun gen, di« im letzten Heeresbericht nur als »heftige» ArtÜloD« seuer an der Somme" bezeichnet werden, gelten Amten-,, der Erfolg, d« auf dem Süduser der Oise errungen wurde und der den Feind zwischen Folembray und Brancotstt übep den Oise-Aisne-Kanal warf, ztell gegen Paris. Was will Fach nun verteidigen? Er wird es beweisen müssen, ob ar jetzt wirklich die Einheit der Führung, die ihm jetzt auch Lloyd George mit groß« Geste und ehrenhafter Ent sagung in die Hand gelegt hat, besitzt. Ab« selbst dann wird es ihm schwer fallen, seinen Geist denen einzuslößen, die sich gegen die Deutschen verteidigen sollen. Die deutsche einheitliche Führung überlegt nämlich und sie Kat wüschen Armentieres und dem Lä Passee-Kanal einen Keil zwischen die Engländer und Portugiesen, zwischen Luce-Bach und Corbie ab« einen Kell zwischen Engländer'und Franzosen getrieben. Verteidig«, die so zusammengewürfelt und so geschißen, zerrissen sind, können auch durch einen Oberbefehl nicht geleitet werden gegen den geschickten Einsatz, den Hin denburg und Ludendorff bald hi«, bald dort machen. Der Dorstotz am La Bafsee-Kanal. Berlin, ü). April. <W. T. B.) überraschend brachen am 9. 4. deutsche Divisionen nach sorgsam« Artillerievor bereitung in mehr Äs 15 Kilometer Breite vor. Zwei por tugiesische Divisionen, oingerahmt von zwei englischen Di visionen, standen den Deutschen frontal gegenüber. Eine wert«« englische Division stand in Reserve. Wohl niemand hatte gerade hier in dem äußerst ungünstigen Gelänhe«füd° lich Armentieres einen Vorstoß «wartet. Die große sump fige Niederung ist von vielen kleinen Bächen, Gräben, Hecken und Weidengestrüpp durchzogen. Das Gelände ist zu dieser Jahreszeit vielfach überschwemmt. Die Einbruch stelle wird im Norden durch die Lys, im Westen durch die Laos, im Südwesten durch den La Baffee-Kanal begrenzt; die Ebene reicht bis zu den flandrischen Hügeln, aus denen im Norden wie eine Warte der bekannte Kemmelberg em porragt. An den feindlichen Stellungen war seit 3 Jahren gearbeitet worden. In letzt« Zeit wurden neu« rückwär- "tige Linien westlich Armentieres ausgebaut. Dem Vertei dig« bietet die Kampffront außerordentliche Vorteile. Nur zusammengefaßtes Artilleriefeu« konnte die vielen Kunst bauten, die allerdings der Überschwemmungsgefahr weaen überirdisch angelegt waren, sturmreif machen. Die Geheimhaltung der Vorbereitungen war auch hier wieder glänzend gelungen. Um 4 Uhr 30 morgens begann di« Artilleriebeschießung und Vergasung der feindlichen Stellungen und Batterien. Der dichte Nebel begünstigte das Gasschießen, verhinderte dagegen die Aufklärung und Unterstützung durch Flieg«. Um 7 Uhr 45 morgens trat di« Infanterie zum Sturm an. Bereits nach 2 Stunden waren die drei ersten Grabenlinien genommen. Mit be wundernswert« Energie und Schnelligkeit folgte der In fanterie aus dem Fuß die gesamte Artillerie, obwohl in dem oben beschriebenen Gelände große Schwierigkeiten über ¬ wunden werden mußten. Harte Kämpfe entspannen sich um die Übergänge. Die feindlichen Verluste blieben infolge des dichten Nebäs und der völlig geglückten Überraschung ebenso gering wie am 21. März. « Fortdauer -er Beschießung von Amiens G» Lasel, 10. April. (Priv.-Tel.) Die Züricher Mor genpost meldet: Seit Freitag dauert die Beschießung von Amiens an. Vornehmlich werde die Eisenbahn mit Tau senden von Granaten täglich belegt, so daß es den Englän dern nicht möglich ist, Munition und Lebensmittel, die in Amiens aufgestapelt find, fortzuschaffen.. . BetzarabicM'ivird rumänisch. Vukattsh 10. April. (W. T. B.) D« rumänische Mi nister des Äußeren Avion, der sich in Bukarest befindet, hat von dem zurzeit in Kischinew weilenden Ministerpräsidenten Marghiloman folgendes Telegramm erhalten: Rach zwei- tägig« Beratung hat der Landrat von veßarabien am 9. April 7 Ahr abends die Vereinigung VeßaraWns mit Rumänien mit 86 gegen Z Stimmen feierlich angMommen. Im Namen des rumänischen Volkes und Königs habe ich von dies« Abstimmung Kenntnis genommen und inmitten unbeschreiblicher Begeisterung die Vereinigung proklamiert, lim 8 Ahr abend» wurde ein Gottesdienst in der Kathedrale abgehalten. Ungeheure Menge, endloser Jubel. Ich bin sehr glücklich. Alexander Marghiloman. Der Mimst« der Äußeren Arion hat dem Ministerprä sidenten geantwortet: Das Recht hat gesiegt. Freudevollen Herzens beglückwünsche ich Dich zu Deinem glänzenden Er folg. Die Wunden des Lande» erfahren dadurch eine Lin derung. Der vollzogene bedeutende Akt verleiht dem gröber gewordenen Rumänien neue Kräfte. Die Veßarabler find dem Rufe des Volke» und der Zukunft gefolgt. Es leben die Veßarabier! Ls lebe Rumänien! L. L. Arion. „Gazeta Bucurestilon", die den Telegrammwechsel ver öffentlicht, schreibt dazu: Das unverjährbare Recht Rumä niens hat gesiegt. Die alte moldauische Provinz kehrt nach mehr als 100 Jahren zum Mutterland zurück. Di« von Ruß land 1812 begangene Ungerechtigkeit nimmt nun ein Ende. Die rumänischen Patriotn feiern heute einen großen Freu dentag. Sie können die Stirn «heben und vertrauensvoll in die Zukunft blicken. Begin« der ukrainischen Getreidelieserungen. Kiew; 10. Apfil. (W. T. B.) Nach langen schwieri- gen Verhandlungen ist am Dienstag mittag das Abkommen üb« die Beschaffung von etwa 60 Millionen Pud Drotge- treibe, Futtergetreide, Hülsenfrüchten und Llsaaten von den ukrainischen, deutschen und österreichisch-ungarischen Dele gierten unterzeichnet wordxn. Zur geschäftlichen Durchfüh- rung der großen Aufgabe haben Deutschland und Ost«- reich-Ungarn in Kiew eine kaufmännische Geschäftsstelle «- G« «rf»l« »er fiebmtr» «rte,»»»l«itze hat »ns zm» - Ma w Wei WM im M« — »Utz durch die „Achte" erzwungen »erden —zeichne!