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Dutkeichvnig. Mmmnalvektaud Bavtzru-Liiild.) Dom 25. März bi» einschl. 4. April ISIS werden abge- Wben auf Abschnitt 20 der Lebensmittelkarte für Nichtselbst, «ersorger (rosa und grüne Karte) /.Pfund 250 Gramm Zueker- hanig 25 Pfg. (500 Gramm SO L nicht wie irrtümlich auf den pn- keten aufgedruckt SS L.) Mr die Stadt Bischofswerda erläßt der Stadtrat be- , sondere Bekanntmachung. Bautzen, am 20. März ISIS. KoMMu«al»erva«d Bautzen- Land Königliche ««tshanptWannfchaft. Borstehende Bekanntmachung gilt für den Stadtbe zirk Bischofswerda mit der Maßgabe, daß die AbhMung der Ware gegen Abtrennung des Abschnitt« 12 der allg. Le bensmittelkarte N für Nichtselbstversorger zu erfolgen hat. Auf denselben Abschnitt werden außerdem noch SO Gramm Kleinhering« zum Pfundpreis von SS L abgegeben. Bischofswerda, am 21. März ISIS, Der Stadtrat Am HDEWW GYMP».; MP L - .MWtßßchH deUMMtzMachdUUDi und Speiserüböl. (Kommuualoervaad Bautzeu-Laad.) Bom 22. bi» SS. März ISIS werden abgegeben auf Ab schnitt » der Landesfettkarte /sPfuud — 62/« Gramm Margarine vom 2S. März bi» 4. April auf Abschnitt II der Lande-fett- karte 25 Gramm SpeiserübSl Der Preis beträgt für »/, Pfund ---- Gramm Margarine 25 L (800 Gramm 200 L). 25 Gramm Speiserüböl IS L. (500 Gramm 275 L). Bautzen, «n 20. März ISIS. Kommnnaloerbaud Bantzen-Land. Königliche A«t«hauptmannschast. Kartoffelversorgung. Um möglichst bald feststellen zu können, welche Mengt« Kartoffeln muh zu beschaffen sind, Witt» ersucht, die Ab schnitte 6 bakdigft im Stadtbauamk umzutaufthen. Bischofswerda, am 21. Mittz ISIS. Der Stadtrar. (Weitere amtlich« Bekanntmachungen im Beiblatt.) Freibank Bischofswerda. Kohlenabgabe. Vischostwerda: Kohleittarten Nr. 1851—1550 tm Bau- Hof; 1551—1550 btt Richter. Vie btt Richter gemeldeten Bezugsscheine Nr. 1« bi» 485 werden Mt je der-Äste beliefert. Di« OrtOdohlensteS« Bekanntmachung. Der rUrchgomeiude wird hierdurch zur Kenntnis ge bracht, daß mit Rücksicht auf die einheitliche Neuordnung mch weitere Anlage d« neuen Mittchofes 1. steinerne Gvabttnfaffüngen jeder Art auf dem neuen Friedhof nicht mchr zulässig sind und 2. die Zeichnungen und Inschriften der Grabgedenk- steine rar WwfähawW dem Kirchenoorstand vor zulegen sind. Diese Bestimmungen treten mit dem Tage der Bekannt- iltiudütta In KvaEt. Bischofswerda, am LI. März ISIS Der Kircheuvarftauh. P. Archidiak. Heaoig, stellv. Lors. Oches Schiff von der gleichen Größe in Holland eingetroffen tst- . / England traut Holland noch nicht. Amsterdam, 20. März. (W. T. B.) Einem hiesigen Matt zufolge erhielten die englischen Schiffe im Rotter damer Hafen den erneuten Befehl, sich auf den ersten Abruf zur Abreise bereit zu halten. Große Schlacht in Finnland. Stockholm, IS. März. (W. T. B.) Wie „Aftonbladet" aus Wasa erfährt, ist das Hauptquartier der Weißen Gar- disten heute nach Haapamaeki verlegt worden. Nach den gleichen Quellen ist an der ganzen Front eine große Schlacht im Gange. Bei Bilppula gingen die Weihen Gardisten zur Offensive über. Orivesi und einige andere Otte sind bereits von ihnen eingenommen. Inzwischen fahren die Roten Gardisten mit ihren Ge walttaten gegen die Zivilbevölkerung fort. Nördlich von Björneborg wurden in einer Fabrik fast alle Beamten er mordet. Man hatte sie vorher barfuß durch den Schnee ge trieben und in einen Keller eingespertt, von wo sie dann halbverhungert wieder herausgeholt und niedergestochen wurden. Es wurden auch wieder mehrere Gutsbesitzer er mordet. Ein großes Geschäftshaus in Abo ist vollkommen ausgeplündert worden, wobei vor allem Frauen mithalfen. Deutsche Aufficht. D» Rotterdam, 20. März. (Priv.-Tel.) Wie aus Pe tersburg gemeldet wird, erwartet man dort, daß Deutsch land trotz der Ratifizierung des Friedens doch eine Be satzung nach Petersburg schicken werde, die die Aufgabe ha ben soll, für die Durchführung der im Friedensvertrag fest gelegten Bedingungen zu sorgen. Kein Zweifel an Rußland. G» Men, 20. März. (Priv.-Tel.) In hiesigen, diplo matischen Kreisen vertritt man die Ansicht, daß Rußland nach der Ratifizierung des Friedens die übernommenen Verpflichtungen auch erfüllen werde Der erste Zug. D* Zürich, 20. März. (Priv.-Tel.) Havas meldet, daß vorgestern der erste direkte Zug von Berlin in Narwa ein getroffen ist. Litauens Schicksal. Bettln, 21. März. (Meldung unseres Berliner Ver treters.) Don bester Seite wird mir geschrieben: Es ist heute kaum eine Frage mehr, daß das Schicksal Litauens nach dem Beschluß des litauischen Landesrats vom 9. De zember 1917 geregelt werden wird. Danach haben die Li tauer bekanntlich einen freien, unabhängigen Staat auf mo narchischer Grundlage gewünscht, der mit dem Deutschen Reiche einen engen politischen, militärischen und wirtschaft lichen Verband bilden soll. Die Litauer, die zu fast 80 Pro zent katholisch sind, haben ferner den Wunsch nach einem deutschen katholischen Fürsten laut werden lassen und zwar soll in diesem Falle schon ein bestimmter süddeutscher Herzog für den litauischen Thron ausersehen sein. Trotzdem Li tauen völlig« Wirtschafts- und Militärgemeinschaft mit Deutschland haben will, ist es doch gegen eine Personal union. Die Berliner maßgebenden Stellen, sowohl die Re gierung wie die Heeresleitung stehen den Wünschen der Li tauer sympathisch gegenüber, und die litauische Frage sieht schon in den nächsten Tagen ihrer Lösung entgegen. Doch darf nicht verkannt werden, daß auch in Litauen Gegensttö- MUngen gegen den Anschluß an Deutschland aufgetaucht .sind. Prozentual handelt es sich aber nur um 15 Prozent -er Bevölkerung, die eine andere Lösung der Frage, den Hhrsihluß an Rußland oder Polen wollen. Doch dürste der Musisch dieser Minderheit bei der Gestaltung Litauen» wohl «ick »ackebend werden. „most lovl muräer", das die Händler ihren Kunden mit in die Pakete legen und das die entsetzlichen Gräueltaten der Deutschen zu Wasser und zu Lande beschreibt, habe ich mit herübergebracht und den Behörden in Goch (Kreis Kleve) nebst anderem Material übergeben. Nur Hunger und ein rücksichtsloser U-Boot-Krieg wird die Engländer zur Vernunft bringen. Heute setzen sie ihre Hoffnungen nur noch aus die Lbnettkaner, aber auch die werden sie im Stich kaffen. Mr müssen aushalten und durchhatten, wie der Offizier, der uns in Goch empfing, uns sagte. — . Nun noch einige Worte über die Rückfahrt von Boston nach Rotterdam auf der „Sindoro". Auch wir wurden mit einem Tender von Boston aus aus» Schiff befördert und er hielten dort unsere Kabinen angewiesen. Obgleich verschie dene Herren, versuchten, sich mittels Geld bessere Kabinen -:? beschaffen, mißlang dieser versuch. Wir waren mit der Verpflegung zufrieden. Das Mittagessen war sehr reichlich und recht gut zubereittt, wenn auch einfach Es bestand ge wöhnlich aus Suppe und Fleisch Mit Kartoffeln zusammen gekocht. Die Arzte, sowoP der vom Roten Kreuz, wie auch der Holländer waren sehr entgegenkommend und freundlich Die Preise für Schokolade und Zigarren waren durchaus Nicht zu hoch Mr eine große Tafel Schokolade von sehr guter Beschaffenheit bezahlten wir 1,20 «tt, Zigarren waren von 20—40 Lan das Stück zu haben, ungleich besser al» die, welche man hier mit «0—70 L bezahlt. Dir bekamen Blu men, Schokolade, Zigarren und Zigaretten. Kür jeden von uns hatten die Holländer ein paar freundliche Worte, was uns ganz besonder» Wohltat nach der langen Gefangenschaft Mit den damit verbundenen Unannehmlichkeiten und Ent behrungen. Blank da« Schild, uud«steckt der gute Name, recht mrd rein unser Handeln, da« ist die Gesundheit unseres Da sein«, die Ehre, vou der wir leben. Nichts dürfen wir ihr vergebe«, sie mutz «ns al» unantastbar gette«. Noch höher aber steht de« Volke« Ehre. 5« ihr hüte« wir das Erde der ganzen Ratio«, die Riesenarbeit von Lausende« vo« Geschlechtern. Emp findlich zart wie eine Blume und doch zu gleich unerbittlich trotzig gegen jeden, der pe verletze» will. „Nichtswürdig ist die Nativ», di« nicht ihr Alle» freudig setzt an ihre Ehret" Ein Dichterwort, doppelt be- herzigeuswert in Zette» der schwersten^»», wo feder selbst beweisen mutz, datz er Disziplinarverfahren gegen Fürst Lichnowski? Bersin, 21. März. (Meldung unseres Berliner Vertre ters.) Bon gutunterrichteter Seite wird mir mitgeteilt: Die von verschiedenen Seiten erhoben« Forderung, das Diszip linarverfahren gegen den Fürsten Lichnowski einzuleitech dürste voraussichtlich erfüllt werden. Es komntt, so heißt es, vor allem ein Disziplinarverfahren gegen den Fürsten in seiner Eigenschaft als Reserveoffizier in Frage. Aber auch ein Verfahren gegen ihn als Reichsbeamter scheint nicht aus geschlossen zu sein. Erlebnisse eines zivilgefangenen Deutschen in England. Ein Deutscher, der mehr als zwei Jahr« in England als Zivilgefangoner interniert worden war, richtete an die „Po litische Reichskorrespondenz" die folgende Zuschrift : Berlin, 17., März-1918. Nachdem ich den Artikel in der Unterhaltungsbeilage der „Täglichen Rundschau: "Meine Rückkehr aus englischer Gefangenschaft^ von Katt Hirsch gele sen habe, will auch ich Ihnen einiges über meinen Aufenthalt in der englischen Gefangenschaft mitteilen, ebenso von meiner Rückreise nach hier. Meine Gefangenschaft dauerte 2i/„ Jahre, davon brachte ich 6 Monate auf der Insel Man in Knockaloe und 2 Jahre im Alexander-Palace zu Lyndon zu. Am 13. Februar wurde ich mit 700 Glücklichen in die Hei mat befördert. . Ich persönlich kann mich über die Behandlung der eng lischen Vorgesetzten in keiner Weise beklagen^ der Komman- d«ur im Alexander-Palace hielt daraus, daß uns die Offi- warm so hart und schlecht und zum Teil mit WÜrrnWKa- rin, daß sie ungenießbar waren und erst Mit einem Hänitner zerschlagen werden mußten. Alle Pakete von London , Mit denen die Frauen ihre Männer allwöchentlich bei ihren Be suchen erfreut hatten^ waren mm verboten. Nm getrocknete Fische in ganz kleinen Merken durften st« mit hereinbttngen. Am schlimmsten Mächte sich der Mangel an Mehl und Fett bemerkbar. Wir bekamen am bonntag Fleisch, aberchees ins Lager geliefert wurde, wurde schon vorher alles Fett entfernt. Unser« Nahrung bestand aus schlechten -erttlgen und Salpeterfleisch sehr wenigem Gemüse, noch weniger Hülsenfrüchten und Kartoffeln. Es ist Tatsache, daß Mele Fleischerläden in und um London wegen Marmel an Ware ihre Geschäfte geschloffen haben. ' Diejenigen Geschäfte, die noch für kurze Stunden öffnen, verkaufen H«^. Lunge, Le ber usw. Verschiedene Frauen erzählten, -aß sie wochenlang kein Fleisch bekommen hätten. Di« Frauen der internierten Deutschen, alles geborene Engländerinnen, haben kttnen leichten Stand in England. Abgesehen davon^ daß ste fch ,, ihr Geld nichts kaufen können, werden sie angeseindet und miserabel behandelt, wenn sie es wagen, sich darüber zu be klagen, daß ihr« Männer ihnen und ihren Kindern genom men und interniert sind. An ein Freilaffen' der verheirateten Männer ist nicht zu denken, vor ungefähr sechs Monaten hat sich eine Gesellschaft in England gebildet, die es sich zur Aufgabe macht, Ehen zwischen Deutschen, die interniert sind, und englischen Frauen zu trennen. Sie schicken ihre Agenten ' zu den Frauen und versuchen sie zu beeinflussen, sich von ihren Mmmnern scheiden zu lassen; Afften erwachsen ihnen - hierdurch nicht. Es wird alles von der Gesttlschast bezechst. Der Haß der Engländer und ihre ohnmächtige Wut ist usibe- , schreiblich. Sie scheuen vor nichts zurück. Als ich ISIS noch . in Freiheit war, hatte ich Gelegenheit^ an einem Sonntage ziere, Sergeanten u;w. anständig behandelten. Wahrend wir Remple (London) den Prediger Campbell zu hören bis Anfang 1917 sowohl auf der Insel Manw-e auch un ^cht schämte von der Kanzel herunter zu sagen, daß Alexander-Palace ganz leidlich verpflegt wurden, wurde Deutschen wie die Ratten ausgerottet werden müßten, alles von da ab sehr knapp. Es nwchten sich Me deutschen seien wie die Pest. Ein Exemplar einer Schrift U-Boote „sehr unangenehm" bemerkbar. Nicht nur im - -- — - - - Lager, sondern auch draußen bei der Bevölkerung. Käse, Fette, Marmelade fehlte ganz im Lager. Brot war sehr knapp, die „Hundebisquits" die man uns als Ersatz gab,