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«ei Hft»i»bW>hr Mr »m v««fchibestrfth^ 8 s der vrt««^ t^fschristen für da» StrMwersorgmi-.tzebtet.He» «ettriMt»- wett» Bautzen ist aufgehoben worden (vergl. Bekannt- 77 , ^5»^ ^ WaWchauamt Bautzen <Ottmb»W0) ^iozüftnden. Die Beo- m» span^w»» bcubter Ker Gesabremna^nttellen baden die voraeickttebe- B« Amts Die Abgg. Stücklen und Müller-Memingen begründen den Antrag. Ml« Zeit ist ganz besonders geeignet, um die vorhandenen Ackergeräte und Maschinen Nachsehen und, wenn nötig, in Ordnung bringen zu-lassen. Bei den sehtenden Arbeits kräften und der Materialknappheit wird zu solchen Wieder- herftelkmgsarbeiten «in« längere Zeit gebraucht als im Frie den. Deshalb, Landwirte, sorgt vor! Es ist äußerst wich tig, daß in der Bestellung und Ernte Stockungen nicht ein treten. Bringt alles, was reparaturbedürftig ist, jeden Pflug, jede Walze und Egge, ebenso die Düngerstreuer, Mähmaschinen, Heuwender usw. in die Schmieden oder die bekannten Reparaturwerkstellen. Laßt vor allem auch die Dreschmaschinen in Ordnung bringen. Der Frühdrusch kommt voraussichtlich wieder. Die Maschinenfabriken und Repara- kanntmachung) und 0,05 Mark für di« Einzelkart« schriftlich zu beantragen sind. ' ' Bautzen, am 22. Februar 1918. KS«lOtt»e «MlstzLLPtMemAschMft BezirksksHlemnNt. wälchng und die Kriegswirtschaft beschlagnahmt« Stroh und Heu ist nach bestimmten, von der Reichsfuttermittelstelle und vbm Kriegsaüsschuß für Ersatzfutter (Berlin- auMtellten BerteilunEllm Mr Bekieferungsstellen zuzuführen. Dem. nt^^dürMmb^Mühfutterbesitzer nicht willkürl-ich «ine dieser Stellen beliefern; sondern haben von Fall zu Fall den ihnen von der Königlichen Lmtshauptmannschast oder deren lnrstellttn Aufkäufern: Firma Schkppan, Bautzen, uttd Paul Wobst, Oberneuktrch, zugeherSen besonderen Anweisung nachzukommen. Deutscher Reichstag. Auf der Tagesordnung stehl der Bericht des Hauptaus schusses über militärische Angelegenheiten. Ein Antrag Dr. Müller-Meiningen (Fortschr. Volksp.), Aehrenbach (Zentrum), Dr. Skresomana (nallib.) und Stück le« (Soz.) ersucht den Reichskarizler, dafür Sorge zu tragen, daß s) die Entlassung der Jahrgang« 1869 und 1870 aus dem Heeresdienst sobald als möglich geschieht, daß aber je denfalls die dauernde Zurückziehung der Jahrgänge 1869 bis 1872 aus der vordersten iLnie zur Militärdienstleistung tn der Heimat mit möglichster Beschleunigung durchgeführt wird: b) diejenigen Mannschaften des Landsturms, die seit Kriegsbeginn unausgesetzt im Felde stehen und seit minde stens einem Jahre in der Front eingesetzt sind, zu Erfatztrup- pentellen dauernd in das Heimalgebiet versetzt werden. Der Hauptausschutz fordert weiter die Beseitigung oder wenigstens die Milderung der Strafe des strengen Arrestes. Auch sollen alle Mannschaften ein Recht aus Urlaub haben. Die Unabhängigen Sozialdemokraten verlangen eine Denkschrift über die Strafrechtspflege in Heer und Marin« gende Zeit v«her stellen. auch eisten besonder» für da« Riederland wichtigen Hochwas- serv 0 rau »,fa Ledtthft vhrvereiten svlk läßt ttmner.Adch sehr zu tvünschen übrig. Esist nur dann Möglich, «ine Mtzft, richtung zur Voraussage de» Hochwasserstünde» bclld zu schüft fen, «em^ die eiNzelgey, Luj^chnupgen »lückenlos sftch und von allm Seiten -«macht werden ' Dazu istfolgendt» not wendig: Die Beobachter der Pegel- und Gefahrenmarttn- stellen haben bei steigendem Wasser von der Marke ä an Öf ters bei rqschem Steigen stündlich. — zu beobachen und die Ergebnisse in die hierfür besonder» «strgerichteten Listen L einzutragen und diese Listen L sofort mach Berkaus des Hochwasser» an da» Königliche Straßen- und bacher der Gefahrmmaitzstnstellen haben die vorgeschriebe nen Meldungen zu erstatten, sobald die einzelnen Markett X, v, 6, v und L erreicht sind und zwar sowohl beim Steigen wie beim Fallen de» Wassers und sofort bei Etsaufbruch usw. Der Dienst beginnt Mit erreicht, stgtgt weiter" und endet mit „ä erreicht, fällt weiter". Werden Li« Listen 8 nicht von allen Stellen und nicht lückenlos geMrt, so wird die ganze Arbeit der übrigen Beobachter zwecklos. Daraus möchten alle Beobachter und auch die Gemeindebe hörden beim nächsten Frühjahrshochwasser besonders achten. Das Königliche Straßen- und Wasserbauamt steht zu Aus künften stet» zur Verfügung und würde auch jeden Hinweis äüf besonders Wasserstandsverhältnisse auf die Stellung der Marken unh L und anderes mehr gern entgegennehmen. kriegrplttenschaft. Am 12. Februar 1S18 sand eine Sitzung des Vorstandes des Vereins Heimatdank in de^ Lmtshauptmannschast Bautzen statt. Der Vorstand nahm zunächst Kenntnis vom Stande des Patenschaftsstockes, der nunmehr bereits 246 Patenstellen aufweist. Die Rechnung für den Patenschaftsstock für 1917 liegt vor. Zu Prüfern der Rechnung wurden die Herren Gutsbesitzer Rodel in Zscharnitz und Kaufmann Hempel in Oderneukirch gewählt. Trotz des sehr erfreulichen Erfolges der Kriegspatenschasts- bewegung im BezirkeXhält es der Vorstand für erforderlich, -atz durch ein weiteres Unternehmen der Gedanke einer Si cherung der Zukunft unserer Kriegerwaisen noch in wettere Kreise getragen wird. Dies soll durch Ausgabe einer Post karte zu billigem Preise geschehen. Zur näheren Behand lung der Angelegenheit wurde ein besonderer Ausschuß ge- wälflt, der aus den Herren Assessor Dr. Böhme in Bautzen, Pfarrer Delan in Storchs, Pfarrer Handrick in Gautzig, . . Oberlehrer Hantschke in Purschwitz, Regierungsbaumeister während des Krieges, tupwerkstellen werden besonders darauf hingewiesen wer-!Herzog in Bautzen und Kammerherr Freiherr v. Dietinghoff -en, daß sie sich rechtzeitig mit Ersatzteilen, neuen Maschinen Liesch aus Neschwitz besteht. Machung über die Einschränkung des Verbrauch» elektrischer Atibett vöM S1. Dezember 1V1Y. Di« Bezieh« eltzftrische» Strome» du» dflUhStädtischen Elektrizttät»w«rk Bautzen «n- nst» wettere, ohne Linschränkupg dre ¬ schen. E» ist Wk uSwedtNgt erforderlich, hast auch N»tst«rhin nur 80 v.H. de» Bergleichsmonats de» Jahne» 1914 vev- hraücht «erden. Meldepflicht für gewerbliche Verbraucher von Kohle, Koks und Brifetts über M Tomen monatlich im März 1S18 Durch Bekanntmachung de, Retchskommissars für di« Kohlenverteilung vM 20. .Februar 1918 werden di« gewerb- ltchen Vexbrauchervon Mchr als 10 Tonnep Monatsbedarf ast Kohle, Kok»'-UNd Mrkett» zur Mi 5, Mtrz 1SW äufgefordett. . Vie Meldung hat aus den amtlichen Formularen (blauer Druck) zu erfolgen, die wiederum bei der Königlichen Amts- MMewmgen ßms her irAs- Zmh Grö mich frei! Roman von y. Eourkhs-Mahier. 3S, Fortsetzung. (Nachdruch oerdolrn.) Mtt geröteten Wangen und erregt glänzenden Augen ttrat ste kurze Zett darcn^ mit Tante Anna in das Eßzim mer. Draußen aus der Veranda war Mamsell Bittner am Teetisch beschäftigt, den sie für Ronald mit besonders leckeren Speisen besetzt hatte. Auch ein kräftiges Fleischgericht hatte sie mtt ausgestellt, weil Ronald bald nach dem Teestündchen ausbrechen mutzte. Der jung« Mann.stand in der, geöfsneM Tür, die nach der Veranda führte und sprach mit Mamsell- Als die Damen eintraten, wandte er sich schnell um. Seine Augen leuchteten aus, als er Lisa erblickte. Sie sah mit dem lebhaften Ausdruck so frisch und reizestd aus, wie er ste nie gesehen. Staunend gewahrte er von neuem, wie sehr ste sich zu ihrem Vorteil verändert hatte. Er trat auf sie zu und führte ihre Hand an die Lippen. „Äst das Kopfweh vorüber?" Sie zog errötend ihre Hand zurück. ,La", sagte sie einsilbig und trat an ihm vorüber nach Her Veranda. Frau von Rahnsdorf bemerkte mit inniger Befriedi gung sein« aufleuchtenden, bewundernden' Micke. Sie fand Msc^üreute auch besonders gut aussehend. Ms die drei Menschen in scheinbar bester Harmonie am Teetisch Matz nahmen, fing Lisa einen Blick Ronalds auf, der ihr «Men feltstm heißen Schrecken durch das Herz jagte. Es lag ettoaS darin, was sie nie zuvor gesehen hatte und sie beunruhigte. Mtt leise bebenden Händen füllte sie seine Tafle, und er küßte ihr dankend die Hand. Wie auf Verabredung ver mied man, auf den Zweck von Ronalds Besuch zurückzukom men. Frau von Rcchnsdorf sorgt« für unbefangene Unter haltung. Man sprach, über alles, nur nicht über das, was die Herzen bewegte. Ronald ließ kaum den Mick von Lisa. Er scch mit innigem Wohlgefallen, wie sicher und anmutig ihre Bewegungen geworden waren, wie geschmackvoll sie sich kleidete und wie reich und hübsch das weMge Haar den Kopf umgab. Die Augen sahen nicht mchr so ost zu Boden, wie früher; sie hatte gelernt, ohne Scheu in die Dell zu sehen. Und die Haltung des Kopfes war leicht und frei. All« Steif heit war wie ein Bann von ihr genommen. Auch an der Unterhaltung beteiligte sie sich ungezwun- gen, obwohl ihr Herz Ar seiner Gegenwart unruhig klopfte. Früher hatte sie immer nur ein schüchternes Ja und Nein in die Unterhaltung geworfen und sich nie über irgend ein« Sache ein eigene» Urteil erlaubt. Jetzt sagte sie offen ihre Meinung und schaffte ihr auch in bestimmter Weise Geltung. Frau von Rähnsdorf beobachtete verstohlen die beiden jungen Leute und sorge dafür, daß keine Befangenheit aus- Ann Al» Lisa sich einmal für eine »eile entfernt hatte, um einen Auftrag der Tante auszuführen, sagte Ronald erregt: „Verehrte, gnädig« Frau, ich mutz Sie für «ine Zauberin hatten. Was haben Sie in dieser verhältnismäßig kurzen Zett aus Lisa gemacht. Ich traue meinen Aug«n und Ohren nicht." Frau von Rahnsdorf lächelte. „Mein Verdienst dabei ist nicht so groß, als Sie denken. Lisa ist aus sich selbst heraus eine andere geworden durchdas, was sie erlebt und erlitten hat. Herzenserlebnisse eingrei fender Art reifen eine Frau sehr schell. Und dann ist hier in Rahnsdorf keine Tante Hermine. Lisa ist nicht mehr das seelisch geknechtete, sich gedankenlos fügende Kind. Sie hat sich "auf sich soHst besonnen, auf das Recht ihrer Persönlich keit. Ich hatte weiter nichts zu tun, als ihr zu helfen, sich frei zu machen von alten, ausgezwungenen Anschauungen. Daß mir das so schnell gelungen, ist ein Beweis, daß Lisa im Innern schon immer eine andere gewesen ist. Unter dem Druck der despotischen Erziehung meiner Schwägerin hat sie nur nicht gewagt, zu zeigen, was sie empfunden." „Jedenfalls haben Sie es verstanden, in verständnisvol ler Weise auf Lisa einzuwirken. Liebe gnädige Frau, wenn Lisa mir früher so entgegengetreten wäre, — alles wäre anders geworden." „Oder auch nicht," erwiderte sie mit feinem Lächeln. „Sie sind Lisa mtt einem Vorurteil entgegengetreten und mit einer alten Liebe im Herzen. Da war die Abneigung schon fertig, ehe Lisas Person in Frage kam. Lisas Liebe drängte sich dänn beunruhigend in Ihr Leben. Ihr Exem pel stimmte nicht. Sie wehrten sich instinktiv gegen das, was Ihnen an Lisa sympatisch war, vielleicht weil sie fühlten, daß ihre schrankenlose Ergebung und Liebe gegen di« alte Nei- gung zu Felde zog. Und die alte Liebe hatten Sie sich doch so schön mit einer Glorie von heldenhafter Entsagung aufge putzt. So war Lisa auf alle Fälle im Nachteil, gleichviel, ob sie liebenswert war oder nicht. Erst ihr Bettust hat Ihnen die Augen geöffnet über das eigene Empfinden. Ronald hatte regungslos zugehört. Nun beugte er sich vor. „Wie Sie es verstehen, in meinem Herzen zu lesen. Mir ist zu Mute, als läge es wie ein ausgeschlagenes Buch vor Ihnen," sagte er ernst. „Lassen St« sich da» nicht leid fein; bis jetzt habe ich fast nur Gutes herausgelesen. Tin wenig hat mir Ihre liebe kleine Schwester geholfen, Sie zu verstehen." „Meine Schwester? Sie kennen doch meine Schwester nicht, gnädige Frau." Sielächelte. „Nein, ich kenne sie nicht,, weiß nur von ihr, was Sie und Lisa mir von ihr erzählten. Aber ich habe doch einmal «inen Brief von ihr gelesen, den Sie damals hier in Rahns dorf von ihr erhielten. Darin schrieh sie, daß ste sich freue, daß Lisa den Mut gehabt, zu fliehen, weil ste Ihnen« dadurch für ihren Wett die Augen geöffnet hätte. Jetzt kämpfe für Deine Frau" riet sie Ihnen. „Je schwerer Dir der Kampf wird, je heilsamer wird er sein. Es war Dir zu leicht ge worden, sie zu erringen."— Sehen Sie, Ihr Schwesterchen hat mir geholfen. Sie zu verstehen. Sie war doch von Ju gend aus ihre Bertrame. Und ganz offen, — ich freue mich, daß Lisa Ihnen den Kamps nicht so leicht macht. Um so tie fer wird Ihre Neigung Wurzel schlagen und — will's Gott — wird daraus ein schönes, sicheres Glück erblühen, für Sie, für Lisa — und auch für mich." Ronald atmete tief auf. Sie reichte ihm mit gütigem Lächeln di« Hand: „Sie sind mir nicht böse, daß ich Ihnen das so gerade heraussage. Aber ich meine es gut mit Ihnen. Sie sind mir lieb geworden." In dtesem Augenblick kam Lisa zurück. Sie hätte die letzten Wort« und sah die beiden Menschen Hand in Hand dasitzen. Helle Röte schoß in ihre Wangen. Es war ihr eine Freude, daß Tante Anna Ronald schätzte. Still nahm sie wieder am Teetisch Platz Frau von Rahnsdorf erwähnte nun auch Ronalds be vorstehende Lebensoeränderung mtt einigen unbefangenen Motten. Er beobachtete Lisa dabei mtt brennenden Augen. „Was sagst Du dazu, daß ich umsatteln will, Lisa?" fragte er mtt verhaltener Stimme. Sie sah ihn an, wandte aber den Blick schnell zur Sette. - „Ich freue mich sehr", sagte sie förmlich. Wer dann raffte sie sich auf und reichte ihm schnell die Hand über den Tisch hinüber während sie sagte: „So froh bin ich, — so von Herzen froh, daß Du nun nicht nach Afrika zu gehen brauchst. Nun zürnst Du mir nicht länger, daß ich Dich durch meine Flucht in eine so pein liche Lag« gebracht habe." Er faßte mit beiden Händen nach der ihren und hielt sie „Dir zürnen? Lisa, Du beschämst mich von neuem." „Wann wirst Du nach Wustrow gehen können?" fragte sie ablenkend, ihre Hand errötend zurüctziehend. Er gab ihr Antwort, und das Gespräch wurde allge mein. Schnell verging die Zeit bis zu Rormlds Abreise. Als der Wagen vorfuhr, der ihn zur Station bringen sollte, reich te ihm Frau von Rahnsdorf mtt herzlichem Druck die Hand. „Leben Sie wohl, lieber Ronald. Sobald ich Nachricht habe von meinem Freunde Wustrow, schreibe ich Ihnen. Sonst bleibt alles bei linserer Verabredung", sagte sie, ihn bedeutungsvoll ansehend. Er erwiderte ihren Mick und küßte ihr, vor Bewegung stumm, die Hand. Auch von Lisa verabschiedete er sich mtt einem Handkuß. Dann sah er ihr tief in die Augen. „Leb wohl, Lisa, chrgiß mich nicht." Sie wahr sehr blaß. (Fortsetzung folgt.)