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72. Jahrgang. DienStaz 2V. FeSamr 1S18. AmtGblatt der Königlichen Amtshauptmannschast, der Königlichen . Schuünspektion und des Königliche« HauptzMnntes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirk. Arrzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. Erscheint fett ,846. Lelegr^Adrefse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. I-rMMLiMer Bischofswerda« Tageklatt '' Wöchentliche Beilage«: Der SLchfische Landwirt »nd Sonntags-Unterhaltnngsblatt. Pfg. die 3gespattene Zeile. Bei Wiede» . . Wehenden Satze«. — Amtliche Anzei-e, Zgespaltene Zelle 40 Pfg. — Für bestimmte Tag« »der Pütz« vird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. Pfg.. bei Z-! bezogen viertel hr en folgenden Tag. Der B» verbandsgirokaffe Bischof« chen Beilagen bei Abholung Im Fall« höherer Sewall — Ktteg »der sonstiger irgend welcher teil (Zlm. Moste 17) SO i ft., bet Zustellung in» Hau« Störung de« Betriebe, der Zeitung »der der Beförderungseinrich- Holungen Rabatt nach fr! tehöhrlich Alk. L2S tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder di« Sgefpaltene Zeile 40 Nachlieferung der Zeitung »der auf Rückzahlung de» Bezugspreise» wird keine Dewähr gr P»stschettu'«»»t»: «mt Leipztg Rr. LI S4S. - Bemeiude« «nzeigenprei»: Die Sgefpaltene Drundzetle (Alm. Most« 2S »erba»d»gir»kaste Btschos»»erda Kouto Nr. VS. oder deren Raum 25 Pfg., örtliche Anzeigen *8 Pfg. Im Text. Geschäftsstelle: Bischofswerda, Altmarkt IS. Erscheint jeden Werktag abend, für de« folgenden Tag. ' " awnatlich SO Pfg.; durch die ohne Z ISmonattge Kreuzfahrt eines deutschen Hilfskreuzers. v«r Erste Generalquorsiermeister. Lndeadorss. Meere nach der ist am 4. Aprit Am 10. April befördert und zur Im und erfolgreichen Fahrt über „beherrschten" der Erdkugel, eingetreten. kühnen Briten Hälfte Marine zum Korvettenkapitän die englische Flotte nasführte und alle die anderen Spione dazu. , Ganz abgesehen von aller Beute, die das Schiff machte und die es heimbrachte, es ist eine gewaltige Leistung, über Jahr und Tag ganz auf sich selbst gestellt, ohne Hilfe und Stützpunkt, durch eine Welt von Feindm zu streifen und di« eigene Lebensmöglichkeit immer allein durch die Beute zu risten, die nur unermüdliche, nie versagende Anspannung von Tatkraft, Entschlossenheit und List aller Kräfte und alles Könnens fachen lassen kann. Ein Abenteuer und eine Kriegsleistung, die ihresgleichen als Vorbild nicht hat und vielleicht nie finden wird. Wagender Mut, vereint mit vollendeter Seemannskunst, wie sie alle Taten dieser Hilfs kreuzer ganz besonders ausgezeichnet hat und sie zusammen mit den Taten unserer Unterseeboote als Brennpunkte er scheinen läht, in denen der Geist am hellsten leuchtet, der die ganze Flotte beseelt. Fregattenkapitän Karl August Nerger, der Held Glückliche Heimkehr mit Millionenwerten von Rohstoffen. BerVa, 23. Februar. (W. T. B. Amtlich.) S. M S. Hilfskreuzer »Wolf" ist nach fkafzehamonatiger Kreuz fahrt durch den Atlantik, Indischen Ozean und Süllen Ozean dank der hervorragenden Führung feine» Kommandanten, Fregattenkapitän Nerger, und der glänzenden Leistung feiner Besatzung glücklich und erfolggekrönt in die Heimat zurückgekehrt. Da» Schiff hat den Seeverkehr zu unseren Feindm durch Vernichtung von Schiffsraum und Ladung in schwerster weife geschädigt. Mehr al» vierhundert Au- gehörige von Besatzungen versenkter Schiffe, darunter die verschiedensten Nationalisten, im besonderen auch zahlreiche ßarbige ^md weiße englische Mikitärperson-n, find durch S. M. S: woff nach Dchttschland mltzMhrt. ^^lußer mehre- "n bmmffmtm Lampen erbeuteten Geschützen hah S. M. S. »woff" große Mengen von wertvollen Rohstoffen, mtte Gummi. Kupfer. Messing, Mak, Kakaobohnen, Sopra usm. im Werke von vielen MUllonen Mark mitgebracht. — Nähere Angaben werde« noch veröffentlicht. — Der im Feb ruar 1917 von S. M. S. ausgebrachte und al» zweiter Hilf»- kmuzer ausgerüstete englische Dampfer »Turrikella", der den Namm »3lki«" erhielt, hak unter Führung de» ersten Offi- zier» S. M. S. »woff", SaplkSnlutnant Brande», er- folgreich im Golf von Aden operiert, bi» er durch englische Streitkräfte gestallt und von der eigen« Besatzung versenkt wurde, die sich la Stärk von 27 köpfen in englischer Ge fangenschaft befindet. — Diese, unter dm schwierigsten Ver hältnissen ohne jeden Stützpunkt -ad oh« Verbindung mit Der Heimat durchgeführte Kreuzfahrt S. M S. »woff" stellt «ine einzigartige Leistung dar. Der «hef de» Admiralstab» der Mariae. * Zu diesem neuen Heldenstück schreibt der „Tag": Statt Les Möwenflug diesmal ein Wolfssprung und ein Iltis- schlich! Im März 1916 kehrte uns die Möwe zum ersten mal von ihrem Siegeszug zurück, ein Jahr später hatte sie ihren zweiten Flug vollendet und jetzt, wiederum ein Jahr später, kehrt der Woff wohlbehalten zurück von einer noch größeren Leistung. Die Zahl der Neutralen ist immer noch kleiner geworden, Englands Gewaltherrschaft hat sie fast alle in seinen Dienst gepreßt, heute heißt es noch mehr als vor Jahresfrist: Feinde ringsum! Und dabei Jahr und Tag unterwegs, auf dem Wege nach fernsten Meeren, hinaus durch Englands vielfache Spähereien, vorbei an allen seinen Stützpunkten und wieder zurück! Im März 1917, nachdem di« Möwe zurück war, häuf- ren sich allerhand geheinuttsvolle Nachrichten vom Kap der Guten Hoffnug von der Küste von Südafrika, von Ceylon, Bombay und Asten. Bon überallher hörte man von Minen, und im Stillen Ozean waren 10 Schiffe verschwunden. Große und wertvolle Schiffe waren es zum Teil, die aus die Minen gerieten. Die Namen Wolf und Seeadler hörten wir dabei damals schon, der Name Illis liegt ganz im Ver borgenen. Und als im englischen Parlamente gefragt wurde, ob die Regierung Auskunft geben könne über die Tätigkeit der deutschen Hilfskreuzer,. di« die Meere unsicher machten, da antwortete man vom Regierungstisch mit geheimnisvol lem Prahlen: Man sei über das „Schicksal" dieser Schiffe ganz genau unterrichtet, es scheine aber nicht vorteilhaft, mehr darüber zu sagen. Da» sollte doch ganz unverkennbar so aussehen, als ob diese Schiffe ihr Schicksal ereilt hat. von dem Seeadler hörten wir dann viel später, daß er Ngtur- gewallen erlegen war, und jetzt kchrt uns wieder einer der Getreuen wohlbehalten in die Heimat zurück, und nur der Illis allein hat in allen Ehren sein Ende gesundem Also di« englischen Minister wußten wie gewöhnlich gar nichts, und trieben auch hier die ihnen geläufige und gern geübte Kunst, die. Öffentlichkeit trrezuführen, während unser «off der beispiellos die von den entgegengesetzten 1893 in die 1911 wurde er . Dienstleistung ins Reichsmarineamt kommandiert. Reichsmarineamt war er kurz vor Ausbruch des Weltkrie ges der Abteilung für militärische Fragen der Schiffskon struktton und der Waffenausbildlmg zugeteilt. Men, 24. Februar. (W. T. B.) Die „Neue Freie Presse" bezeichnet die Erfolge des Hilfskreuzers „Wolf" als besonders erfieulich und sagt, der Kampf um die Rohstoffe werde durch di« Kühnheit dieses Hilfskreuzers nicht unwesentlich beein flußt. Aber am stärksten berühre doch der Gedanke an die menschliche Leistung, welche in dieser Kreuzfahrt, in diesem Angriffe eines einzelnen gegen die hundertfache Überlegen heit liegt. Kapitän Nerger und sein Offizier Leutnant Bran des gehören sicherlich zu den besten der deutschen Marine. Die Deutschen vor Reval. Panik in Petersburg. Bern. 24. Februar. <W. T. D.) wie „Lorriere della Sera" au» Petersburg meldet, verschlimmert sich die Lage angesichts de, Vormarsches der Deutschen sehr. Die Gefahr einer Besetzung von Petersburg besteht diesmal ernstlich. Za Petersburg geht dar Gerücht um. Trotzki werde zurücktretea. Die Ententebokschafter haben eine Beratung zur Prüfung der Lage anberaumt. London, 23. Februar. (W. T. B.) Reuter meldet: Der, „Times" wird aus Petersburg vom 21. telegraphiert: Die noch in der Hauptstadt anwesenden Mitglieder der britischen Kolonie sind jetzt, wo man mit Sicherheit annimmt, daß die Deutschen den Vormarsch bis Petersburg fortsetzen werden, in großer Sorge und Angst. Das britische Konsulat wird von Engländern bestürmt, die so rasch wie möglich das Land zu verlassen wünschen. Alle britischen Untertanen militäri schen Alters, die,bisher aus verschiedenen Gründen vom Dienst befreit waren, haben den Auftrag erhalten, sich bin nen sechs Stunden zur Abreise bereit zu machen. Den ande ren britischen Untertanen wurde empfohlen, Rußland un verzüglich zu verlassen. Bern, 24. Februar. (W. T. B.) Der „Temps" meldet aus Petersburg: Die Absicht der Verteidigung Petersburg» wurde aufgegeben, da die Befestigungen in sehr schlechtem Zustande und die wesentlichen Teile der Geschütze gestohlen oder beschädigt seien. Die Räumung Revals sei beendet. Der letzte Zug aus Renal sei in Petersburg angekommen. Englische Sorgen um die russische Flotte. Amsterdam, 22. Februar. (W. T. B.) Nach einer Meldung des „Allg. Handelsbladei" aus London fragt man sich in englischen Marinekreisen, was mit der russischen Flotte geschehen werde. „Daily Graphik" behauptet, daß sie in die Hände der Deutschen fallen werde. In der Ostsee befinden sich 4 russische Schlachtschiffe, einige Kreuzer und etwa 40 Torpedojäger. „Daily Mall" schreibt, daß sich 5 russisch« Dreadnoughts in der Ostsee befinden. Das Blatt hält es nicht für ausgeschlossen, daß die Schwarze-Meer- Flotte das Schicksal der Ostsee-Flotte teilen werde. S Stockholm, 25. Februar. (Privattel.) Unter der russischen Flotte, die in den Häfen Sweaborg und Heffing- fors jetzt wiederum eingefroren ist, herrscht große Erregung. Diese Flotte besteht aus vier Dreadnoughts, zwei Eracht kreuzern, 14 Torpedobooten, sowie der russischen Kaiserjacht Standart. Helstngfor» wird von allen Seiten her stark be festigt. Djoerneborg wird russischerseits geräumt. Ter Tagesbericht vom Sonntag. Große» Hauptquartier, 24. Februar. (W. T. B. Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht uad veutfcher Sronpriaz: Engländer und Franzosen entwickelten an vielen Stel len der Front rege Erkundung-tätigkeit. Stärkere franzö sische Abteilungen, die über die Mette in Lhevregny einzu dringen versuchten, worden im Gegenstoß vor dem südlichen Dorfrand zurückgeworfen. Auf. dem westlichen Maasufer Hollen Sturmtruppen Gefangene au» den französischen Gräben. Heeresgruppe Herzog Albrecht: 3n den Vogesen erfolgreiche Erkundungsgefechte. west lich von Mülhausen griffen französische Bataillone nach hef- tiger mehrstündiger Feuerwirkung beiderseits des Voller an. Ihre Angriffe brachen bei Nieder-Aspach im Gegenstoß, bei Exbrücke und Nieder-Burnhaupt im Feuer bayerischer Trup pen zusammen. 14 Gefangene blieben in unserer Hand. Oestttcher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Eichhoru. Zu Estland fliehen unsere Truppen, von der Bevölke rung überall freudig begrüßt, trotz verschneiter Wege in Ge waltmärschen vor, warft« den an einzelnen Punkten sich stellenden Feind und nähern sich Reval. Bei der Einnahme von wall am 22. Februar wurde durch die schneidige Attacke einer Hufarenschwadroa die Stadt vor der Einäscherung durch den Feind gerettet, 1000 Gefangene gemacht und KOO deutsche und österreichisch-ungarische Kriegs gefangene befreit. kleinere Abteilungen stießen gestern bl» Ostrom vor und brachen dort feindlichen widerstand. Sächsische Trup pen machten la -Balbinonow 1000 Gefangene. Von Minsk ans wurde Borissow besetzt. Auch bei der Heeresgruppe Linsiagen nehmen die zur Unterstützung -er Ukraine in ihrem Befrei ungskämpfe eiugeleiietea Operationen den beabsichtigten Verlaus. 3n 3»korost find -«Ische Truppen ei «gerückt. Ein auf dem Bahnhof Schepielwoka «iulauftader Zug mit groß- russischen Trappen wurde augehallea, die Besatzung ent- Italienische Front: Östlich von -er Brenta brachen -ft Italiener am Abend überraschend zum Angriff am Lol Laprile vor, sie wurden