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MSLchM LMKi. Sonnabend, Königliche A»tsha»Pt«a««sch«ft. vmer iudigte Die K-Visfiche A«t»ha»vtma«Mschast kmmt Bautzen, am 14. Februar ISIS. L«Atzen, am 13. Februar ISIS Unter dem. Pser-edeftande d<» Gutsbesitzers Erwin weite zxda uud e, sowie I«« Gr»tzpatro»Ule«««ter«eh«e« der 7 rmd 8. Ko»pag«ie der iöchfischen Kaiser-Gre«adiere am 15. Oktober 1S17 (Nachdruck verboten^) (Ick.) Ein zusammengeschossen«» Dorf hinter der Front. Starr und tot ragen die kahlen Mauerreste und Giebel in den feuchtkalten Morgennebel. Nichts rührt sich auf der langgestreckten, verschlammten DorfstraHe. Don der Front Lugano, 18. Februar. Orlandos lange, vom höchsten, durch die Umstände in keiner Weise gerechtfertigten Optimis mus getragene Rede erhielt den ersten demonstrativen Bei fall, als der Ministerpräsident erklärte: Gewisse gemäßigte Kriegszielvorschläge unserer Verbündeten hatten in Italien Beunruhigungen und Zweifel hervorgerufen, die jetzt voll ständig zerstreut sind. Der Minister spielte offenbar auf die vermeintliche Schonung Österreichs an. Die ganze Kammer sprang aber auf und klatschte donnernd Beifall, als Orlando sagte, daß das Kriegsziel Italiens heute wie stets in der Vervollständigung seiner nationalen Einheit und in der Si ¬ cherung seines natürlichen Grenzen zu Lande wie zu Waffe« bestände. Al» Orlando mit der Lobpreisung de» Mut« und de» Siegeswillen» de» italienischen Heere» seine Red» schloß, erntete er wiederum von der Kammer, den Tribünen und sogar den Ministerbänken tosenden Beifall. Verschie dene Abgeordnete umarmten Orlando. Minutenlange Rufe wurden laut: Hoch die Armeei Hoch Italien! Die Begeiste rung war so gewaltig, daß der Kammerpräsident sich ge nötigt sah, die Sitzung auf drei Stunden zu vertagen^ b de» Kom«»nalverbaakeG tttzen-Lämd betreffend. Da» für die Heeresverwaltung und die Kriegswirtschaft beschlagnahmte Stroh und Heu ist nach bestimmten, von der Reichsfuttermittelstelle und yom Kriegsausschuß für Ersatz- futter-Berün aufgestellten Derteilungsplan den Beliefe rungsstellen zuzuführen. Danach dürfen die Rauhfutterbesitzer nicht willkürlich eine dieser Stellen beliefern, sondern haben von Fall zu Fall den ihnen von der Königlichen Amtshauptmannschaft oder deren bestellten Aufkäufern. Fin»« Schuppan-Bnutze« «Ad Da»l W»bft-Ober»eukirch zugehenden besonderen Anweisung nachzukommen. IMchdnMMk aWtstch feftgefE worden. Dank Gotte» gnädigen Beistandes haben wir mit der Ukraine Frieden geschloffen. Unsere stegreichen Waffen und unsere mit unverdros sener Ausdauer verfolgte aufrichtige Friedenspolitik haben die erste Frucht des um unsere Erhaltung geführten Derlei, digungskampfes gezeitigt. Im Verein mit meinen schwergeprüften Böltern ver traue ich darauf, daß nach dem ersten, für uns so erfreulichen Friedensschlüsse bald der allgemein« Friede der leidenden Menschheit gegönnt sein wird. , Ukter dem Eindruck diese» Frieden» mit der Ukraine lpendev sich unser Bück voll Sympathie jenem strebsamen Volke zu, in dessen Herzen zuerst unter unseren Gegnern das Gefühl der Nächstenliebe wirksam wurde und welches nach in zahlreichen Schlachten bewiesener Tapferkeit auch dazu genü gend Entschlossenheit befaß, um seiner befferen Überzeugung vor aller Wett durch die Tat Ausdruck zu verleihen. So schied es denn als erstes aus dem "Lager unserer Feinde au», um im Interesse der möglichst raschen Erreichung des gemeinsamen großen Zieles seine Bestrebungen mit unserer Kraft zu vereinen. - Hatte ich mich schon vom ersten Augenblick an, als ich den Thron meiner erlauchten Vorfahren, bestieg, eins ge- fühlt mit meinen Völkern ,in dem felsenfesten Entschlüsse, den uns aufgedrängten Kampf bis zur Erreichung eines ehrenhaften Friedens auszufechten, so fühle ich mich nun- Mehr eins mit ihnen in dieser Stunde, in welcher der erste Schritt zur Verwirklichung dieses Zieles erfolgt ist. Mit Bewunderung und liebevoller Anerkennung für die fast übermenschliche Ausdauer und unvergleichliche Opferfreudigkeit meiner heldenhaften Truppen, sowie jener, die täglich daheim nicht mindere Aufopferung bekundet«!, blicke ich voll Zuversicht in eine nahe glücklichere Zukunft. , Der. Allmächtige segne uns weiter mit Kraft und Aus-, Plötzlich einzeln« Stimmen! Frisch«, frohe Männer stimmen, die sich in den hohlen Winkeln der Häuser fangen. Immer lebendiger wird es! Aus Kellern und notdürftig hergestellten Häusern kom men Gestalten! Grenadiere und Pioniere in Sturmaus- rüstung. , Pie treten an und rücken hinaus vor» Dorf. — Wie jeden der letzten Tage. Heute, um da» letzte Mal noch zu üben für den Angriff am nächsten Morgen Alle» klappt wie am Schnürchen. Und keiner von ihnen, der nicht fest ver- traute, daß die Sache gehen wird! Doll Freude sind sie, dem Faipd auf den Leib rückend können t Der jung« Leutnant ebenso, wie feder der tapferen Schar? Grenadiere Und Pionier«! Der Bann ist gebrochen! Hinein in die feindlichen Gräben! Sächsischer L»ndt»g. Sitzung der Zweiten Sommer, am Donnerstag, 14. Febr. Auf der Tagesordnung stand zunächst der Antrag Dr. Böhme (kons.), der die Regierung auffordert, in den Staatshaushaltplan für 1S18/1S weitere Mittel «inzustellen, um die auswärtigen Vertretungen Sachsen» namentlich mit Rücksicht auf die steigende Bedeutung der sächsischen Wirtschaft sowohl hinsichtlich des Personals ab auch der Auswahl der in Frage kommenden Staaten weiter auszubauen. ' Abg. Dr. Böhme (kons.) wies daraus hin, daß Lagern etwa viermal soviel für auswärtige Vertretungen aufwende wie Sachsen, auch ganz andere Erfolge aufzuweisen habe. Durch die Reichsverfassung seien Sachsen ««wisse Beschrän kungen auferlegt worden. So dürften keine Konsulate im Ausland errichtet werden, wohl aber Gesandtschaften. Red ner befürwortete das letztere, zumal diese Gesandtschaften auch als Schule für unsere Diplomaten dienen könnten. Er trat dafür ein, daß die sächsischen Gesandtschaften in Berlin, München und Wien stärker besetzt würden, und regte an, neue eigene Gesandtschaften in Bern und Kopenhagen, sowie gegebenenfalls auch in Wien, Kiew und Sofia zu errichten. Minister des Innern Graf Vitzthum v. E'ckstädt erklärte, die Regierung könne diese Anregung nur begrüßen. Wenn er auch heute noch nicht in der Lage sei, bestimmte Nachforderungen zu stellen, so könne er doch sagen, daß sich der Ausbau der Gesandtschaften in folgender Richtung emp fehle: Zunächst sei erwünscht, daß der Gesandtschaft in Ber lin «in wirtschaftlicher Attache beigegeben werde. Die wivt- schastlichen Interessen Sachsens seien in Berlin stark ange wachsen und auch die Pläne der Übergangswirtschaft er heischten einen solchen Attache. Bayern habe vor Sachsen einen empfindlichen Vorsprung voraus. Für die Gesandt schaft in München erscheine die Ernennung eines juristischen Hilfsarbeiters sehr erwünscht, da die Gesandtschaft jetzt den an sie herantretenden Ansprüchen nicht mehr genüge. Der Minister machte dann einige juristische Ausführungen über das Recht der Bundesstaaten, Gesandtschaften zu erricht«», und erwähnte, daß man der Wiener- Gesandtschaft schon einen wirtschaftlichen Hilfsarbeiter beigegeben habe, über die Errichtung neuer Gesandtschaften im Ausland« könne er noch nichts sagen. Man werde die Entwicklung abwarten müssen. In den kommenden Kämpfen um die Wirtschafts märkte könnten Gesandtschaften große Hilfe leisten. (Beifall rechts.) Nach kurzer Debatte wurde der Antrag Böhme der Fi nanz-Deputation 6 überwiesen. Die Kammer überwies sodann noch den Gesetzentwurf über die Erhöhung der Gebühren für Tierärzte der Gesetz gebungs-Deputation, während der Antrag Brodaus (Fort-, schritt!. Volksp.) auf Gewährung des Rechtes zur Erhebung von Besitzwechselabgaben an die israelitischen Religionsge meinden in Schluhberatung angenommen wurde. Dann wurde eine größere Anzahl Petitionen nach den Anträgen der Deputation glatt erledigt. Nächste Sitzung Montag, 18. Februar, 4 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen: Antrag Trüber und Genossen auf Förderung des Obstbaues und Etatskapitel. Eine Kriegsrede Orlandos. Run ist auch Italien» Ministerpräsident, Orlando, zu Worte gekommen. Im Gegensatz zu Wilson und Lloyd > George, die sich wenigsten» b«Mühten, den Boden der Tat sachen nicht zu verlassen und der militärischen Lage der En tente einigermaßen Rechnung zu tragen, hat Orlando die Gemüter der Deputierten in Rom mit einer Hetzrede der art aufgepeitscht, daß die Kammer schließlich einem Toll- Haus ähnlich gewesen sein muß. Eine Stefani-Meldung yaßt die Grundgedanken in Orlandos Rede wie folgt zu sammen: Durchhalten ist unausweichliche Notwendigkeit ange sichts unserer nationalen Ideale und unserer Selbsterhal tungspflicht; dieser Haltung stimmen alle den Mittelmächten feindliche Staaten zu. Der Minister charakterisierte das Er gebnis von Brest-Litowsk als einfache Übergabe der in Rußland zur Herrschaft gekommenen Partei und zog daraus die Folgerung, daß das Streben nach Frieden um jeden ! Preis zu einem schlechten Frieden führe. Die Reden des Reichskanzlers und des Grafen Czernin,! die bei der letzten Entente-Zusammenkunft eingehend be- sprachen worden seien, hätten trotz ihrer sonstigen Verschie denheit die Forderungen der Alliierten übereinstimmend zu rückgewiesen, sie „forderten alles und gewährten nicht. (!) Daher habe man es für überflüssig, ja schädlich angesehen, sich bei solchen gegenstandslosen Erwägungen (!) aufzuhal ten. Man müsse den Krieg mit aller Kraft fortsehen, und Italien müsse seine Kriegsziel« nach den Erfahrungen dieses Krieges noch bestimmter als vorher aufrecht erhalten, näm lich die Vereinigung aller Italiener und die Erlangung ge sicherter Land- und Seegrenzen. Italien stehe vor der Frage „zu sein, oder nicht zu sein"; es sei eine Beleidigung, ihm ein Streben nach Vorherrschaft oder Unterdrückung anderer Völker unterzuschieben. Redner betonte vielmehr sein und Italiens Mitgefühl für unterdrückt« Nationalitäten angesichts des quälenden Gedankens an die Leiden der eige nen Volksgenossen. Solange Italiens Ziel nicht erreicht sei, müsse der Krieg weitergehen; der Feind (!) sei also (!) schuldig. Hiernach und gemäß Rußlands Versagen habe der Oberkriegsrat der Alliierten seine Entschlüsse gefaßt. Die Lage in Nordofteuropa ermangele nach Meinung der Entente bis zur Anerkennung sich etwa ueu bildender Staaten jeder rechtlichen Grundlage. Schon der Kriegsrat in Versailles habe festgestellt, daß di« Westfront infolge der Ereignisse im Osten auf sich allein angewiesen sein und die ganze Last des Krieges zu tragen haben werde trotzdem körme man mit Vertrauen in die Zukunft sehen. Redner warf einen hoffnungsvollen Blick auf Amerikas Hilfe und einen vorwurfsvollen auf die militärischen Fehler der En tente in der Vergangenheit, besonders infolge Mangels an Zusammenwirken, das jetzt aber gesichert sei. Die außerordentlich schwierigen Leb«nsmittelsragen würden von den Alliierten in herzlichem Einvernehmen ge regelt; Italien litte am schlimmsten darunter, sei aber von den Alliierten unterstützt worden und hoffe auf eine befrie digende Lösung der Schwierigkeit. ^prompt Karl iu. p. Seidler m, p Unter «lsm Laekssnbannsr Eine Sammlung hrrvsrrageader Tat,» nuferer Feldgrauen. Zwei Franzosen — völlig überrascht! Einer besinnt.sich — schießt! Bald ergeben sich beide! Weiter! Der zweite feindliche Groben! Zwei Unterstände! „Pioniere, Brandröhren hinein!" In die Eingänge sausen die Röhren. Der Franzose — schnell bei der Hand, wirft sie wieder heraus. Dicker, beißender Qualm schlägt den im Graben Stehen den entgegen. In den Qualm schießen die Franzosen au» den Stollen herauf! > Doch nicht beirren kaffen! Handgranaten hinein! Nicht lange und die zwei noch Lebenden ergeben sich! Weiter gestürmt! Da takt ein Maschinengewehr los! Schießt den Groben entlang! Ein« Handgranatensalve! Das Maschinengewehr wird genommen! Die Bedienung flieht. Die Grenadiere ihnen nach. Di« Kerls gepackt und gefangen! Da sind sie auch schon im dritten feindlichen Graben, dem Ziele, da» ihnen gesteckt ist. Kein Franzose zu sehest! Vovwärts! Unterstandsstollen klaffen dunkel au» der Grabemvaich. Drinnen hocken die Franzosen und schießen! Heraus aus dem Graben, oben entlang eine Strecke «eiter, wieder hinein! Dort Müssen die Kameraden de» sinken Sturmtrupp» bald kommen! Da mußten sie eigent lich schon sein. Li« Gedanken jagen sich. (Schluß folgt.) Kaiser Karl an seine Völker. ... Wie aus Dien gemeldet wird, hat der Kaiser nachsteh ende» Manifest erlassen: An mein« Völker! Stockdunkle Nacht! Fieberhaftes Arbeiten im vorder sten Graben! Die Sturmausgangsstellungen werden herge stellt. LaUtlos, damit der nahe Feind nichts hört. überrascht soll er werden! Und kein Laut darf ihm seine Ahnungslosigkeit rauben! Im Drahthindernis geduckte Gestalten! Pioniere, die Gaffen schneiden für die Sturmtrupps. Einzelne Schüsse fallen. Ein Maschinengewehr takt in der Ferne. Sonst lautlose Stille. Im Osten der erste fahle Schein. Aus d«m Tale des nahen Flusses steigt ein Nebelschleier. Vorsichtig und leise rücken in den Verbindungsgräben die Sturmtrupps an. Jeder Mann hat seine Aufgabe, weiß seinen Platz. Pünktlich ist di« Bereitstellung beendet. Noch ist'» nicht Zeit zum Vorgehen! 6,05 Uhr ist der Sturm befohlen. Eine halbe Stunde noch. Die Minuten schleichen dahin tzi nervenanspannendem Warten! — Die Zeiger der Uhr schieben sitz langsam vorwärts: S Minuten — 2 Minuten vor 6 Uhr. 6,03 Uhr ein Schlag! Und hinüber jagt die erste Feuer welle der Granaten und Minen aller Kaliber. Orkanartig entfesselt folgt ein« der anderen. 2 Minuten, dann springt das Feuer vor. Mit haushohen Flammen reißen Sprengladungen da» feindliche Hindernis auseinander. Und Sekunden nur später brechen di« Sturmtrupps vor! Durch deit granatzerMühsien Schlamm, durch Trichter und über zerfetztes Drahthindernis springen die Grenadiere de» ersten Sturmtrupp» ihrem jungen Führer nach. . Aus Sachse». —* (M I.) Sächsische Samenzucht. Bei dem be stehenden Mangel an Gemüsesamen ist größte Sparsamkeit bei der Aussaat wünschenswert. Um die für das Königreich Sachsen notwendigen Mengen an Gemüsesamen für das dauer, auf daß wir nicht nur für un» und unsere treuen Verbündeten, sondern auch für die ganze Menschheit den endgültigen Frieden erreichen. Am 12. Februar 1S18