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Amtliche Bek«uU«ach»»ge». Unter dem Pferdebkstend« de» Sägewerksbefitzer Hanfe _ Mitz-Thumltz ist der such -er Räude fest^esttttt worden. B nutzen, am 31. Januar ISIS. Königliche AmtAhauptmaimfchaft. Kohlenabgabe. Vischofswerda: Kohlenkarten Nr. 401—800 werden Sonnabend im stiidt. Bauhof mit 1 Ztr. Steinkohle (2,65 ^t) und 1 Ztr. Rohkohle (1,00 °^l) beliefert. Belmsdorf, GeihmannsLorf und Kleindrebnitz: Alle bei Balten L Wobst gemeldeten Grund- und Zusatzkarten wer den mit 1 Ztr., alle Bezugsscheine ebenfalls mit der Hälfte beliefert. Die Ortskohlenstelle. Am 2. Februar Rindfleisch, rost für die Haushalte der Brotmarvenbeztrke 15—17. Pfundpreis 1 ^l. 10 Uhr: Bez. 15, 11 Uhr: Bez. 16 und 17, nachmittag» Bezirke 18—22. Pftmdpreis 1,20 «<t. S Uhr: Bez. 18, 4 Uhr: Bez. 1«, 5 Uhr: Bez. 20, 6 Uhr: Bez. 21 und 22. Fletschmarken mitbrbrgen. Bischofswerda, am 1. Februar 1V18. Der Stndtrat Lanbeskartoffelkarte. Di« auf die Abschnitt« und L der Laude»kattoffel- karte« entnommenen Kartoffeln müssen bt» 31. Mär; ISIS reichen. Nachlieferung ist ausgeschloffen. Gin« Revision der LestiinH erfolgt in den. nächsten Tagen. der Entwicklung der deutschen Eisen- und Stahlindustrie geben, würde mit einem Schlage umgestürzt «erden, wenn die englischen Krtegsziele und die Frankreichs in Erfüllung gingen. Wir haben vorher nur das «ine ge nannt, die Abtrennung der Reichslande vom Deutschen Rei che, worin sich die chauvinistischen Wünsche der eitlen Fran- zofen wie in einem Brennpunkt des nationalen Ehrgeizes vereinen. Dem gleichen Zweck, nämlich die Vernichtung oder wenigstens die Unschädlichmachung der deutschen Indu strie, dienen alle anderen Forderungen Englands. Wohl hat man heute nicht mehr den tollen Plan, das rheinisch-westfälische Industrie-Gebiet zu Großbritannien oder vielleicht auch zu einem englischen Vasallenstaat« Groß belgien zu schlagen, oder Hamburg und Bremen zu britischen Häfen zu mach«. Infolge der Siege der Mittelmächte hat die Entente solche weitgehenden aber doch durchaus ernst gemeinten Pläne aufgeben müssen. Aber um so zäher hält der Brite an dem Generalplan« fest, er wählt, weil der eine Versuch infolge der Unzulänglichkeit seiner Militärmacht fehl geschlagen ist, andere Mittel, um Las deutsche Gewerbe und den deutschen Handel in der Welt unmöglich zu machen. Die Durchführung des englischen Wirtschaftskrieges würde bei nahe gleichbedeutend mit dem Ende Deutschlands sein. Un sere Industrie würde nur noch dahinvegetieren, wie ein küm merliches Überbleibsel aus vergangenen Tagen. Wiewür- d«n dann Len deutschen Arbeitern die Au gen ausgehen, wenn sie bei drückenden Steuern, hohen Lebensmittelpreisen, zu niedrigen Löhnen arbeiten müßten? Wie würden sie dann die bornierten Schwätzer und böswil ligen Agitatoren verfluchen, die ihnen in den kritischen Ta gen, wo es um den Sieg ging, vorlogen, der Krieg dürfe nicht mit einem Siege Deutschlands ausgehen, er müsse re mis enden; nur die Jndustriemagnaten hätten ein Interesse an den lothringischen Erzlagern oder an dem Becken von Briey, für den deutschen Arbeiter sei es ganz gleichgültig, ob die Entente oder Deutschland gewänne. Der englische Ar beiter weiß auch heute bereits — er braucht dazu keiner bö sen Erfahrungen, sondern hält sich an das Sprichwort der praktischen Römer: „lHIix, quem laoiunt aliena pericula cautum" (glücklich, wer aus den Gefahren der anderen lernt) — Laß nichts für ihn vorteilhafter sein kann, als wenn Deutschland besiegt wird. Ob nicht auch der deutsche Arbeiter endlich einsieht, daß gerade er das größte Interesse an einem vollständigen Siege Deutschlands tröst feststellen: Der U-Bootkrieg wird da» Werk, da» er be gonnen hat. auch vollenden. L Berlin, 1. Februar. (Privatttt.) Zum Ablauf des ersten Jahres des uneingeschränkten U-Boot-Krieges schreibt die „Voss. Ztg.": Das U-Boot ist der allerstärkste Friedens- hebel, die nachdrücklichste Waffe gegen England, in dem der stärkste Widerstand gegen den Friäxen besteht. Im „Lokalanz." heißt es: Der Enderfolg des U-Boot- krieges ist heute verbürgt, wenn ihm ausreichevd Zett gege ben wird. Er ist ein Schritt zum Siege und zu einem dauer haften Frieden in der Welt. In der „Tgl. Rundschau" wird ausgeführt, daß schon jetzt der U-Bootkrieg die AbiHDtung seiner finanziellen Vor machtstellung und einige seiner wichtigsten Auslandspositio- nen an die Bereinigten Staaten und Japan eingetragen hat und daß die Fortsetzung des aussichtslosen Kampfes ge gen uns ihm joden Tag weitere schwere Einbußen an seiner ehemaligen Weltherrschaft kostet. Neue U-Boot-Veute. Derkn. 31. Januar. (W. T. B. Amüich.) 3m Sperr- gekürt um England wurden kürzlich durch unsere U-Boote 6 Dampfer versenkt, davon 3 kiefbeladene im Ärmelkanal bei sehr starker feind« cher Gegenwirkung. Unter den Schiffen befanden sich zwei große bewaffnete englische Dampfer von mindesten» 6000 und 4000 To. Der Lhes de» Admiralstab» der Marine. Bor einer großen U-Boot-Offensive? S» Zürichs 31. Januar. (Prtvattel.) In Washington geht- das Gerücht, Deutschland Plane ritte große U-Boot- Offensive gegen die Entente. Es werde beabsichtigt, all« Ver bindungen zwischen England und Frankreich zu zerstören. Englands Blntopfer. Berste 31. Januar. (W. T. D.) Der militärische Mit arbeiter der Londoner Wochenschrift „World" stellte äm 15. Januar fest, daß laut Zusammenstellungen des „War office" (Kriegsamtes) England während der zwei fehlgeschla- geneu großen offensiven an der Somme und in Flandern über eine Million allein au Token verloren hat. Die Angst vor der deutschen Offensive. Gin Jahr U-Dootkrieg. Am 1. Februar 1918 ist ein Jahr vergangen, seitdem mit der ^ersten Sperrgebietserklärung der uneingeschränkte U-Boot-Handelskrieg gegen unsere Feinde eröffnet wurde. über 9 Millionen Bruttoregistertonnen unseren Gegnern dienenden Schiffsraums sind seit dem 1. Februar 1917 ver nichtet worden, etwas weniger als die Hälfte des Bestandes der englischen Handelsflotte zu Kriegsbeginn, nicht ganz das Doppelle des Gesamtraumgehalls der deutschen Handels flotte, etwa ein Fünftel des Januar 1913 vorhandenen WÄtschiffsraums. Der grob geschätzte Wert nur der versenkten Schiffe und Ladungen, die sehr hohen Frachtwerte nicht eingerechnet, be trägt etwa 32 Milliarden Mark nach Friedenskurs. Dazu tritt der mittelbare Verlust durch Ausfall der Schiffe in der rbeiteren Fahrt. Zu den Ergebnissen des Seehandelskrieges, seit Kriegs- Amsterdam, 31. Januar. (W. T. B.) Der militärische Mitarbeiter der englischen Wochenschrift „World" schreibt u. a.: Die große Offensivbewegung von 1917 hgt nicht nur keine Entscheidung gebracht, sondern auch keine strategischen Ergebnisse von Bedeutung. Der militärische Mitarbeiter wirst Haig vor, daß er die Schuld an seinen geringen Erfol gen dem Wetter, den Verwundeten und der britischen Regie rung in die Schuhe schiebt. Der Verlauf vieler englischer Offensiven zeige, daß Las englische Oberkommando dem deut schen noch nicht gewachsen fei. Aber die Schutt» treffe nicht Haig allein: auch der Oberbefehlshaber nehme an der Ver antwortung teil. Trotzdem müsse festgestellt werden, daß der britische Generalstab seiner Aufgabe nicht gewachsen war. Die Deutschen seien an der Westfront gefährlicher ge- worden, al» zu Irgendeinem Zeitpunkt seit der Schlacht an -er Marne. E» werde eine große offensive vorbereitet, und beginn ergänzt, beträgt die Summ« des bisher vernichteten, unseren Gegnern zur VerfüKing stehenden Schiffsraums sstzer 14 Millionen Bruttoregistertonnen. Wenn man be- strikt, daß außerdem der größte Teil der Handttsflotten der Mittelmächte dem Seeverkehr entzogen ist, so erhält man schott durch diese wenigen Zahlen ein anschauliches Bild von bett entstandenen Ausfällen und eine Erklärung für die wäh rend des ganzen Krieges bestehende und in schneller Steige rung begriffene Frachtraumnot. Eine vom W. T. D. auf amtlichem Zahlenmaterial auf gebaute Untersuchung der Wirkungen des U-Bootkrieges auf bi« feindlichen Westmächte kommt zu folgendem Ergebnis: „Die mit dem Ende Dezember 1S17 für die Fahrt auf e» wäre der reine Wahnsinn avaehmea zu wollen, daß sie mißglücken werde. Sie werde im Segeittett wahrscheinllch gelinge». Diese Krise in dem Kriege werde dann vermulllch »e letzte sein. Auch eine deutsche Offensive auf de» Balltau? Svrki«, 31. Januar. (W. T. B.) „Rallonallldeade" vom 30. schmidt- Vie Latente versucht ihre Stell«, auf dem Volkan za stärke«, wo eiae Mvkeasenschr offensive großen Stil» spätesch» M Mchrz «amr» ««de« km«, «ach ia Palästina komme* bauemd deutsche Truppe« an. England, Frankreich und Italien verbleibenden 19610000 o ättuttoregistertonnen zu bewältigend« Vnftchr deckt den VerstavdigUUgSversUche »it A«vN«ken? tzähett Kriegsbedarf dieser Länder nicht mehr, wi« der ent- O» Kopeaha»«, 31. Januar. (Privattel.) In Peters- schieden« und auffallende, gegen Ende Dezember 1917 einge- bürg ist da» Gerücht verbreitet, daß zwischen Rumänien und Eheste Umschwung ihrer Wirtschaftslage deutlich erkennbar den Zentralmächten Verhandlungen schweben, die ritten MB Sonderfrieden bezwecken. Rumänien soll die Dobrudfcha Ms dieser sicheren Grundlage stehmst können wir ge- abtreten und dafür Beßaradien erhalte«. Schwere Streikausschrettungen. Berll«, 31. Januar. (W. T. ».) heute awe»« sam melte sich l« Lharlovmdur, eia- größere «eascheuamage^ di« durch Schutzleute auseiaaudergetrstbe« wurde. Dabei > ward« Schliff« gewechsett, die eia« Wachtmeister »der tödlich verletzte«. Der volfthouf« zog ia östllcher Richtung «ach Moabst, wo e» dank de» geschickte» «taGrU- fen» der Polizei gelaag, die Ansammlung zu zerstreu«. Lta Schutzmann wurde hier voa hink«» angegrisfea «ad durch zwei Schüsse nicht uoerhebllch verletzt. Außer dem getötet« Wachtmeister wurde «ach ein zweiter, der aber sei nen Dienst weiter versteht, und drei weitere Schutzleute ver wundet, di« sich krank gemeldet Hecke«, voa den Streiken den find im ganz« sechs verletzt wordea. Mehrere Straßen bahnwagen warb« umgeworfen. Seit heüte früh find 3d Minner, neun Aeauea «ad drei Jugendliche sefigeaommen. Auch im Irepkmver park sand eine Versammlung statt, di« dort zerstreut wurde. Der „Berl. Lok.-Anz." meldet: In verschiedenen Gegen den Berlin» ist « zu bedauerliche^ Angriffen gegen di« Straßenbahn gekommen. An verschiedenen Kreuzungs punkten wurden vielfach die wag« ««gehalten, die Scheiben eiageworfen und die elektrisch« Drahlleituagea durchschnit ten. In Moabit kam es zu wüsten Szenen. Dort hatten sich Tausende von Männern und Frauen zusammengerottet und» Straßenbahnwagen quer über die Straßen geworfen. E^ entstand eine Schlägerei zwischen dm Demonstranten und- Schutzleuten. Ein Wachtmeister der Schutzmannschaft wurde durch einen Revolverstkfliß durch Sie Brust getötet, «in an derer Schutzmann durch drei Kugeln schwer verletzt. Ebenso- erlitt ein Polizeileutnant, der die Aufsicht führte, «ine Schuß- verletzung am Oberschenkel. Hierauf gingen die Beamten gegen die Menge vor: dreizehn Personen wurden schwer verletzt. Auch im Humboldthain kam es zu schweren Zusam menstößen zwischen der Polizei und Demonstrant«, wobei eine Reihe von Demonstranten verletzt wurde. In Treptow wurden ebenfalls städtische Straßenbahnwagen au» den Schien« gehoben und Drähte zerschnitten. Infolgedessen verkehrt auch die städtische Straßenbahn nicht. Ebenso kam- es zu Exzessen in Spandau, wo gleichfalls die Straßenbahn angehalten und Vie Waggons umgekippt wurden, aber dort kam es glücklicherweise tticht zu blutigen Zusammenstößen. Verhaftung eines sozialdemokratischen Abgeordneten. Berlin, 31. Januar. Liner der Führer der Unabhängi gen Sozialdemokraten, der Rttchstagsabgeordntte Dittmavn, wurde in Treptow verhaftet, al» er vor der Menge eine Rede halten wollte. Da er sozusagen aus „frischer Tat- ver haftet wurde, schützt ihn seine Immunität röcht. Die Regie rung beabsichtigt, in gleiche» Fäll« mit derselben Strenge vorWgehen. Es ist sechstverstäadllch, daß zur Aufrechterhal tung der Ordnung umfangreiche militärische Vorkehrung« getroffen wurden. Verschärfter BeLagernngsznst-nd in Groß-Berlin. Vertin, 31. Januar. (W. T. ».) Auf Grund de» Ge setze» über dm Belagerungszustand bestimme ich: / 1) für da» Gebiet der Städte Berlin, Lharlotteuburg, Berlin-Schöneberg, Lettin-Wilmersdorf, Reukölln, Dettiu- Lichtenberg, Spandau und -er Landkreise Teltow und Rie derbarnim hebe ich bi» aus weitere? dm Artikel 7 der preußi sch« verfassuug-nrkunde hiermit auf. 2) Für die genannt« Gebiete sehe ich hierdurch außer ordentliche Kriegsgerichte ein (8 10 ftg. de» Gesetze» über de« < Belagerungszustand vom 4. Juni 1SS1). 3) Die außerordentlichen Kriegsgerichte beginn« ihre Tätigkeit am 2. Februar ISIS. Nachdem ich nunmehr den verschärft« Belagerungs zustand eingeführt habe, will ich Li« Bevölkerung nicht in. Zweifel darüber lassen, daß ich jeden Versuchs die Ruhe und Ordnung zu stören, mit all« mir zu Gebote fieheKeu Mit teln unterdrück« werde. Ich warn« daher jeden ordent lichen Bürger, sich irgendwie an solchen Zusammenkünften, zu beteiligen. Jedermann gehe ruhig seinen Pflichten nach- und halte sich von Aufläufen fern. Bei Gebrauch der Waffe- läßt sich ein Unterschied zwischen Ruhestörern und Unbeteilig ten nicht machen. , Der Oberbefehlshaber ia den Mark«. v. Kessel, Generaloberst. » L Bettln, 1. Februar. (Privattel.) Die „Kreüzzeitung" schreibt: Don einer Abweichung der Reichsregierung vom ihrer bisherigen Haltung ist, wie besttmntt verlautet, nichtt die Rede, so daß man dir Hoffnung aussprechen kann. Vast es bald gelingt, die Ausstandsbeweguny einzudämmen und- in absehbarer Zeit ganz zu unterdrücken. , Die „Post" sagt: Hart auf hart muh jetzt di» Losung sein. Die „Voss. Ztg." meint: Niemand will sich dm Preis schwerer Opfer hier durch «in paar Leichtfertige, Unbeson nen« und verantwortungslose entreißen lassen. Unerschüt tert ist nach wie vor der einheitliche Wille aller volkskrttse in» Deutschland, diesen Krieg zu gewinnen. wiener preffefstmm« zum Streik in Deutschland. Men, 31. Simum. (W. T. B.) Da» „Reue wiener Abendbl." erinnert daran, daß Lloyd George» einzige -»ff. nung eine Revolution in Deutschland fei. Diese» Geständnis müsse dem deutsch« Volke die Augen öffnen, -offmlltch werd«! der Feind-sich täuschen. — Di« .Reichspost" metntz der Streit bedeute KttegeoerlÜngerung und verschlecheere auch» gute Yrstd«n»«wfich»n. Darunter wstch« das Volt stidft am mttstett leiden müssen.