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Nk««er 3. MMWrLrMkr MH»f«»«k«r HagtSkatt —s WSch«ltttche Beilage«: Der SSchfische Landwirt und Tonntags-Unterhaltnngsblatt. — Gemeinde« Anzeigenpreis: Die Sgrspaltene Grundzrile (Ilm. Moss» 25 » Nr. «4. oder deren Raum 25 Pfa., Artliche Anzeigen 18 Pfg. Im Text- monatlich 1 -i Ziele auch heute noch nicht erreicht. So wird sie versuchen, di« FriedensverHandlungen hinauszuzögern oder durch neue Forderungen zu erschweren. Wahrscheinlich ist England von allen Gegnern am geneigtesten zu verhandeln. Es muß aber mit Frankreich rechnen, daß sein Elsaß-Lothringen ent schwinden sieht, und mit Wilson, dessen Kriegsziele ün Grunde auch den Engländern nicht recht bekannt noch viel weniger erreicht sind. Man wettet in London für einen Frie den Ende April mit eins zu eins. Glaubt dabei aber nicht etwa, daß der Frieden auf dem Wege kommen werde, den die Russen vorgezeichnet haben, sondern so nebenbei an den Erfolg der, verbündeten Waffen. Die englischen Meldungen über die Friedensmöglichkeiten dürfen bei uns keineswegs zu übergroßen Hoffnungen Anlaß geben. In hiesigen maß gebenden Kreisen bildet man sich nach den bisherigen Mel- düngen des Reuter-Büros nur das eine Urteil, daß die eng lische Presse wahrscheinlich die Ausgabe hat, Friedensge- neigtheit zu zeigen, um in Deutschland eine kriegsgegnerisch« Strömung zu fordern. Schon die Widersprüche, die in allen Meldungen enthalten sind, geben zu denken. So heißt es: Lloyd George werde Clemenceau nicht aufsuchen (obwohl Reuter zuerst dies behauptete), weiter wird von heftigen Szenen im römischen Senat berichtet und gleichzeitig ver breitet, daß im Senat der Regierung das Vertrauen ausge sprochen wurde, obwohl Orlandos Erklärung, die Vorschläge 72. Jahrgang. Freitag, 4. Januar 1V18.^ P»ftscheck,«»»t,; «mt Leipzig Nr. 2154». I »e»»m,d^ir»kasie «isch»f»werda Konto Nr. : Gewalt — Krieg »der sonstiger irgend welcher Betriebe« der Zeitung »der der Befördrrungsrinrich- Kai- . Win and schüeHich gemeinsam« Vorträge, die pederoburD 1. Januar: («. I B.) Meldung der Pe- tersburger TeiegrajphewAgentur.) In seiner Antwort auf Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846. Telegr.-Adrefse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. «ischokwerda, Awaorbt 15 rdend« für den f»lKstchm Tag. derwä«' lle monatlich , , ; durch die Poft brzoirn vstttrtjührlich oh»r Juftetluugirgchj^r Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinspektton und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda Gemeindeämter des Bezirks. für den k»tz«chm Ta» Der V«- »erb«»do,i ichentllchea PetlageU bet Abholung Im F«lle HSderer 7V Pfg., bei IMtrlluug tu, Hau« Stbruug de« Bettie _ , „ , 'ft bezvgen uiewesiährNch Mb. 225 tungen — hat der Bezieher" keinen Anspruch auf Lieferung oder die »gespaltene H ' Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. wird keine G« marschall v. Hindeuhdrg «G General Lu-euhorff sind am heutigen Vormittag zu Besprechungen in verfia eiagettoffen. GrMei«s«mer V»rtr«g beim Kaiser. Bersin, 2. Januar. M. T. B- Anttlich.) heute muh- mittag empfing Seine MchestSt her Kaiser den Reichskanz ler Dr. Griffen v. hertkng, den GenmalstGmarscholl v. Hiu- chnchchtD«: ' den SbealOsekrelär Grasen Roedern den Staatssekretär Dr. v. Kühlmann ,u «iwwlnsamem Parttag, -ft -" ' Bstrsin, 3. Januar. (Privattff.) Überßte gestrigen Be- ratachM -ah» Msttfir sagt di« „H ' serhÜ^ erst dewmrg» gehört , . . sich zu einem kleineren Kronrat gestattet haben mögen Zu einem Kronratin üblichem Sinne gchört die Versammlung des gesamten Siaatsministeriums, Aber je kleiner der Kreis der Ratgeber des Kaisers, desto größer der Augenblick, in dem sie sich versammelten. Der Augenblick vor der Wieder aufnahme der Frittrensverhandlungen mit Rußland war so groß wie keiner, seitdem «Er den Beschluß gefaßt haben, in den Krieg zu ziehen. In der „Deutschen Tgztg." heißt es: Hindenburg und Ludendorff kommen nicht aus dem Hauptquartier, wenn es sich um Fragen alltägücher Bedeutung handyst. In Brest- Litowsk ist bis zu einem gewissen Grade die Arbeit der Sol daten getan, auf ihren fachmännischen Rat aber wird man nicht verzichten können. Dieser wird gewichtig sein und ge wichtig fein Müssen. Unser« Lag« an den Fronten ist bei spiellos günstig., Der deutsche Steg ist sicher, aber die eng- kische Diplomatie ist am Werke, den Sieg an der Front in eine Niederlage zu verwanden. Sitz««- Kes Buukevrat»ausfch»fies. Bersin, 2. Äamiar. (W. T. B.) We „Norddeutsche All gemeine Kttung" schreibt: Unter dem Vorsitz des bayerischen MinisterprSswenten Dr. v. Dandl fand heute vormittag im für auswärtige Angelegenheiten zur Besprechung der politi schen Lage statt. Deutsch-Ntffifche Mirtsch«ft»»erh«ublsusen. petersbnrg, 2. Januar. (W. T. ».) In der ersten Sitzung des deutsch-ruspschm Wirtschafts-Ausschusses ist be- > stimmt worden, fürs erste über die Einrichtung von Post-, Telegraphen- und Eisenbahnoerkehr zu verhandeln. Für dies« drei Gegenstände sind Untemusschüsfe gebildet worden. Ukruiutsche Friedeusuuterhäudler. Srest-LUowsk, 2. Januar. (». T. B.) In Brest-Li- tow»k ist ein« ukrainische Deputation etngetroffen, um an den Frichensverhandkrngen teilzunehmen. Abreife KLHlm»««» «ach Breft-Litowsk. Verfia, 3 Januar. (PrsvattA,) Staatssekretär o. Kühl mann ist in dieser Nacht -wischen 12 und 1 Uhr mst seiner Begleitung von Bahnhof Friedrichstraße wieder nach Brest- Litowsk abgereist. Mst dem gleichen Sonderzuge haben sich die türkischen und bulgarischen Delegierten nach dem Orte der Frtedenswerhandkungen bigeben. A»erk«m»»- der U«aKHN»gigkeit c deren Raum 25 Pfg., Artliche Anzeigen 18 Pfg. Im Text- teil (Alm. Mosse 17) SO Pfg. dle »gespaltene Zeile. Bei Wieder- hcklungrn Rabatt nach feststehenden Süden. — Amtliche Anzeigen »gespaltene tzrile 40 Pfg. — Für bestimmte Tage oder Plätze Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. Wichtige Besprechungen in Berlin. Ht»d'e«b»rs rrrrb L»be»b»rff i« Berlin. !das Ersuchen der finnländischen Regierung bezüglich derAn- o ' erkennung der Unabhängigkeit der finnischen Republik dringt Gea-rchsGb., ^at der Volkskommissare in voller Übereinstimmung mit m-n-«a Lnd-nwn« «nL «m Grundsatz« der freien Selbstbestimmung der Natio nen im ausführenden Hauptausschuß folgendes in Vorschlag: 1) Anerkennung der politischen Unabhängigkeit der finnischen Republik. 2) In Übereinstimmung mit der finnischen Regie rung Einsetzung eines Sonderausschusses von Vertretern bei der Parteien zur Ausarbeitung derjenigen Maßnahmen, die sich aus der Trennung Finnlands von Rußland ergeben. Die deutsch-finnischen Beziehungen. Ein Vertreter der „B. Z. a. M." hatte Gelegenheit, mit einem Mitglied der finnischen Abordnung zu sprechen, die sich, zur Mt in Perkn aufhält und auch vier, wie gemeldet, vom Reichskanzler empfangen wuihe. Dieser äußerte sich über die Aussichten des Zieles -er finnischen Abordnung/ daß man dieses als günstig bezeichnen wolle. Sowohl in Skandinavien, wie in Deutschland sei man ihrem Bestreben mit freundlichem Wohlwollen begegnet. Wir wissen, so führte Sario, ein Mitglied der finnischen Abordnung aus, daß wir uns zunächst mit der russischen Regierung verstän- - - . . - digen müssen, und wir dürfen erwarten, daß diese Einigung! der Mittelmächte wären für die Entente unannehmbar, im in «iniger Zeit erreicht werden wird. Mindestens so wichtig, direkten Gegensatz zu der Forderung stehen muß, die in der wenn nicht noch wichtiger, als die Beziehungen zu Rußland Geheimsitzung des Senats aufgestellt wurde. Obwohl di« sind für Finnland die Beziehungen zu Deuffchland. Wir ha- j Völker drängen, geben die Regierungen der Entente ihr den für unser Selbständigkettsbestreben in erster Linie in-Spiel noch nicht verloren und werden alles daran setzen, im Deutschland eine Stütze gesucht, haben aber auch in kulturel- diplomatischen Schlußkampf Sieger zu bleiben. Freilich ist ler Hinsicht dem' deutschen Geist und seinen Schöpfungen s »mn in Berlin aber auch der Ansicht, daß dieser Diplomaten- ' Kamps den Frieden zwar verzögern, nicht aber aufhalten kann. s Berlin, 3. Januar. (Privattel.) Nach der Freisinnigen Ztg." fit es klar, daß die englische Regierung Verwirrung stiften will und jedenfalls den Eindruck erwecken möchte, daß sie unter Umständen bereit fei, aus Friedensbedingunyen zu antworten. Lloyd George arbeit« mit der Fiktion, als wenn em Friedensangebot von Seiten der Mittelmächte vor- p läge. Er wolle dann auf dieser falschen Grundlage der Welt r»erkünden, ihm seien diese Friedensbedingungen offiziell nicht zugegangen, folglich müsse der Krieg fortgesetzt werben. Sine Ente«te-Antn»»rt an Rußland? G» Genf, 3. Januar. (Privattel.) „Journal du Peuple" will erfahren haben, daß die alliierten Kabinette übereinge kommen seien, der russischen Regierung in den nächsten Ta gen eiire Antwort zuzustellen. Frankreich Kämpft bis -um Endsieg. G» Genf, 2. Januar. (Privattel.) Nach einer Alvas- Meldung hat Prässtient Poincare auf eine Glückwunschdrah tung des Königs der Belgier geanrwocktet, daß Frankreich entschlossen sei, bis zum Endsieg zu kämpfen. Dem König von Italien, der sein Vertrauen auf den Sieg der gemeinsamen Sache aufgebaut, hat der Präsident im gleichen Sinne ge antwortet. Zunehmende U-Bootwirkun-en in Frankreich. Vera, 2. Januar. (W. T. B.) Wie „Petit Parisien" berichtet, werben infolge von Tränsportschwierigkeiten di« im letzten Monat in Frankreich geförderten und eingeführten Kohlenmengen nur teilweise verteilt werden. Dpr Muni- tionsmtntster gestattete den Präfekten, die während de» Som mers angelegten Kohlenreferven an di« Bevölkerung zu ver teilen. Der Verpflegung-Minister ermahnt im „Petit Pari sien- zur größten freiwilligen Einschränkung besonder» im Brotverbrauch. Ein Dekret betr. die Schließung bet Kon ditoreien steht unmittelbar bevor. Der FleischgeNuß wird auch eingeschränkt und den Gasthäusern eine weitere Be- viel zu verdanken. Deutschland hat ferner in der letzten Zeit in unserem Wirtschaftsleben den ersten Platz eingenommen, sogar vor Rußland. Für die deutsche Unternehmertätigkeit bietet Finnland in der Tat vielversprechende Möglichkeiten. Japan uimmt die diplomatischen Beziehungen mit Rußland wieder auf. Das „Berner Tagblatt- berichtet von besonderer Seite aus Tokio: Die japanische Regierung beschloß, die diploma tischen Beziehungen zur neuen Regierung Rußlands in vol- — .... lem Umfang wieder aufzunehmen. Der japanische Botschaft Reichskanzlerhause «in« Sitzung des Bundesratsausfchusfes 'ter wird in den ersten Januar-Tagen in diesem Sinne Er- " ' — ... - . . - - klärungen an Petersburg abgeben. Diese Nachricht ist von der Entente bisher noch nicht freigegeben worden. Wie entscheidet England? Von guttntterrichteter Seite erfahren wir aus Berlin: Auf der Friedensverhandlung in Brest wurde eine zehntägige Frist festgesetzt, die dazu dienen soll, den verbün- beten Rußlands eine klare Stellung zum Frieden und den Friedensverhandlungen zu ermögkchen. Der 4. Januar rückt indessen näher und bis heute liegt noch kein« offizielle Äußerung aus London und Paris vor, wenn man nicht dis Nachricht des „Manchester Guardian-, die Reuter verbrei- tet, als solche ansehen will. Aber es ist doch anzunehmen, daß der Friedenskonferenz in Brest von der Entente eine Nachricht zugehen wird, da sie sich diesmal nicht wie nach dem Friedensvorschlag des Papste» stillschweigend verhalten kann. Auch die Regierungen in London, Paris und Rom sind von der Bolksstimmung abhängig, und diese hat sich da hin ausgesprochen, daß Deutschlands und seiner Verbündeten Erklärüng in Brest die Grundlage auch für «inen Frieden zwischen den Mittelmächten und der Entente geben. Man glaubt daher annehmen zu könen, daß, wenn nicht früher schon von London oder Paris aus eine Erklärung abgegeben wird, in der ersten Verhandlung in Brest eine Äußerung der Verbündeten Rußlands wird verlesen werden können. Indessen ist damit noch nicht gesagt, daß sich di« Entente nunmehr anschicken wird, den Frieden zu suchen und die dargeboten« Hand zu ergreifen. Man bedenke: Sie hat ihre