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so. 3anuar lyzz Reichskanzler von Schleicher hat seinen Rücktritt erklärt; das gesamte Kabinett folgt ihm. — Es ist offen ersichtlich, daß der politische Kurs der letzten vierzehn Jahre beendet ist, oder sich ins Uferlose verläuft. Die Opposition steht geschlossen da. Es bedarf nur eines Machtwortes, — und dieses Machtwort spricht der Reichspräsident, Generalfeldmarschall von Hindenburg! — „Ich berufe den Führer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei zum Kanzler des Deutschen Reiches!" — Der Bann ist gelöst! — Millionen deutscher Herzen schlagen jenem Manne entgegen, der über ein Jahrzehnt lang um Deutschland gekämpft hat, der immer und immer wieder das Volk wachgerüttelt hat, der Schmach und Schande über sich ergehen ließ, der im Kerker schmachtete, der ein Märtyrer war für Deutschland! — Adolf Hitler! Der Führer und Göring grüßen die Menge am Abend der Machtübernahme Und nun strömt das Volk der Reichshauptstadt hin zu den Regierungsgebäuden in der Wilhelmstraße zu Berlin, um ihn zu sehen, um ihm zujauchzen zu können, jenem großen Deutschen, jenem Kanzler des Deutschen Reiches, und — jenem ehrwürdigen Greis, dem großen Heerführer, Generalfeldmarschall von Hindenburg! — Berlin liegt in der Abenddämmerung, Tausende, ja Hunderttausende von Menschen bevölkern die Straßen. Schon erscheinen die ersten Sterne am Himmelszelt. — Im Tiergarten, an der Siegessäule, am großen Stern, auf der Charlottenburger Chaussee, — überall sind die braunen Sturmsoldaten, die SS und der Stahlhelm angetreten. Heute ist der langersehnte, langerkämpfte Tag endlich gekommen. — Das junge Deutschland marschiert durch das Brandenburger Tor!! Heute ist jenes Wort wahr geworden: „Das Volk steht auf, der Sturm bricht los!" Unbeschreiblicher Jubel begrüßt die marschierenden Kolonnen. Ob alt, ob jung, — alle sind sie da, um diesen Tag, diese Nacht zu erleben! Lachen und Weinen lösen sich ab. Die alten Kampflieder, die alten deutschen Märsche klingen zum nächtlichen Himmel hinauf, — hinauf zum Sternenzelt, hinauf zum allmächtigen Gott, der sein Deutschland nicht verlassen, nicht vergessen hat! Das deutsche Volk, ganz Deutschland betet, singt: „Wir treten zum Beten vor Gott, den Gerechten!" Stunden um Stunden dröhnt der Marschtritt der Kolonnen durch die nächtlichen Straßen von Berlin. Oben, am Fenster des Reichspräsidentenpalais, steht der greife Generalfeldmarschall. Bewegt schaut er auf das jubelnde Volk, er nickt mit dem Kopf, er grüßt die flatternden Standarten und Fahnen, er fühlt: Der Aufbruch der Nation ist gekommen!! Rechts von ihm, einige hundert Meter weiter, steht Adolf Hitler am Fenster der Reichskanzlei, umgeben von seinen Getreuen. Er winkt, er ruft, er lacht, — er weiß, er hat alles das geschaffen, er hat das deutsche Volk wachgetrommelt aus seinem langen, tiefen Schlaf! — Der „Kämpfer um Berlin", Or Goebbels, spricht ins Mikrophon, er schildert allen jenen Deutschen, die diese große Stunde nicht miterleben können, diese wunder volle Nacht, diesen wundervollen Jubel. — Selbst im Radio hören sie alle im weiten deutschen Vaterland die Rufe, das Singen, das Marschieren der Nation.