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S^ertö/ätt^rFeL sO^c/rr'5 /atr/cj/r'a^) III. FamrZr'e: O^e/rrciaceen. I3/üte2er't." .^lar, /rrnr leuchtet. Der „Schuh" ist im Innern rot punktiert und so ge formt, daß oben nur eine eirunde Öffnung bleibt. Die kurze dreispaltige Befruchtungssäule verschließt den Pantoffel bis auf zwei kleine seitliche und eine etwas größere vordere Öffnung. Dieser Schuh ist eine ganz raffinierte „Kesselfalle", denn die Wände sind innen so spiegelglatt, daß die Insekten beim An fliegen des Lippenrandes sofort in den Schuh hineingleiten. LineFliegekann auf einerFensterscheibeanstandslos marschieren, aber an der Lippenwand versagen sogar die Fliegenbetne. Das Insekt ist gefangen. Nur an einer Stelle winkt die Freiheit, wo ein dichter Haarpelz das Hinaufklettern ermöglicht. Aber dort stehen gerade die Narbe und zu beiden Seiten je ein Staub gefäß. Während das Insekt sich abquält, sich durch eine der beiden seitlichen Öffnungen hindurchzuzwängen, streift es mit der Schulter den weichen, schmierigen Pollen des Staubbeutels ab. Die Bestäuber sind kleine Bienen der Gattung die - begierig nach den sastreichen Futterhaaren auf dem Boden der Lippe - bald eine neue Blüte besuchen und den mitgebrach ten Pollen an der rauhen Narbe des Griffels abgeben, um sich von neuem wieder mit dem Pollen zu beladen. Für kleinere Bienen und größere Fliegen wird die Keffelfalle zum lebensläng lichen Gefängnis, worin sie elend verhungern und umkommen. Denn die einen sind zu schwach, die andern zu dick, um sich durch die enge Öffnung hindurchzuarbeiten. Der Fruchtknoten reist zu einer einfächerigen, länglichen, aufspringenden Kapsel mit zahl reichen winzigen Samen, die vom Wind ausgestreut werden. Die ganze Pflanze wird 20-40 er» hoch; der Blütenstengel, der meist nur eine, selten zwei oder drei Blüten trägt, ist mit drei oder vier großen, eiförmig zugespitzten Laubblättern besetzt und treibt alljährlich neu aus dem ausdauernden, aus kurzen Iahresgliedern zusammengesehtm, mäßig dicken Wurzelstock. 2m Gegensatz zum Frauenschuh, dessen Blüte zwei Staubgefäße besitzt, haben alle anderen einheimischen Knabenkräuter nur eine Anthere (Staubgefäß). Am häufigsten gedeiht bei uns die Gattung Örclü«, von der das Breitblättrige Knabenkraut (Orelcks I-Uiiolia) auf feuchten Wiesen im Hügel- und Bergland, seltener in der Ebene zu finden ist. Berühmt sind die Orchideen wiesen im Eulengrund im Riesengebirge, wo von Ende Mai bis Mitte Juni verschiedeneArten der Gattung (Zrellib zusammen mit der nach Vanille duftenden Großen Höswurz (O^Mnaäsnis Lonoxös) in so großen Mengen blühen, daß keine andere Blume um diese Zeit in Wettbewerb treten kann. Aber auch an anderen Orten der Sudeten, z. B. auf den Seefeldern bei Bad Reinerz im Glatzer Gebirge, in der mitteldeutschen Landschaft, besonders bei Jena, am Rhein und in Süddeutschland gibt es noch zahl reiche ergiebige Fundstellen. So schöne dichte Blütenstände, wie unsere Abbildung zeigt, findet man freilich selten bei der Breit blättrigen Orchis. Meist sind es Hummeln und Honigbienen, die die Blüte besuchen. Sie klammern sich an der Lippe an und senken ihren dicken Kopf in den Honigsporn, wobei sie unfehl bar an das im Wege stehende Staubbeutelchen streifen müssen. Die Blüten stehen auf einem ziemlich langen, schraubig ge drehten Fruchtknoten (den man für den Blütenstiel halten könnte) im Winkel eines Stützblättchens, das die unteren Blü ten etwas überragt. Der Blütenstengel ist etwa 15-30 am hoch und mit drei oder vier länglich eiförmigen, meist abstehenden Blättern besetzt. Sie sind in der Regel schwarzbraun gefleckt. Zwei handförmig geteilte Wurzelknollen bilden den unter irdischen, ausdauemden Teil der Pflanze. Äetmoi'cFir (Heckie mi/itiji-rr) III. Familie.' Oec/ililaceeii. L/üterer't.' Asar, /unr