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Wir wenden uns jetzt talwärts, um die hochgelegenen Matten und Wiesen zu besuchen, die zwischen den hohen Wäldem ein gekeilt sind und durch ihre geschützte Lage eine reichhaltige und schöne Flora beherbergen. Einen prächtigen Anblick bieten im saftigen Grün der feuchten Wiesen die großen, goldgelben Blütenkugeln der Trollblume (Drüttins suropseus), besonders wenn sie sich in größeren Grup pen zusammendrängen. Die Pflanze blüht in den niederenHöhen schon im Mai, in den oberen Lagen im Juni. Die 30-50 ein hohen Blütenstengel sind mit kurzgestielten, handförmig fünf- zähligen, tief eingeschnittenen, gezähnten, sastiggrünen Blättern besetzt. Jeder Stengel trägt nur eine einzige, schwachduftende, große Blüte aus 12-15 leuchtend goldgelben, blumenblattartigen Kelchblättern, die sich bei Regen und trübem Wetter zu einer fast völlig geschlossenen Kugel übereinanderlegen. 2n ihr sind die 150-200 Staubgefäße und die zahlreichen (20-60) Frucht knoten gut gegen Feuchtigkeit geschützt. Bei warmem, sonnigem Wetter faltet sich die Blüte etwas auseinander, um Fliegen und Käfern den Zugang zum Pollen und Honig freizumachen. Die kräftigen Hummeln und Bienen zwängen sich auch in die ge schloffene Blüte hinein. Selbstbestäubung ist durch das wieder holte Öffnen und Schließen der Blüte bei der engen Nachbar schaft der zahlreichen Staubgefäße und Stempel unvermeidlich. Die Fruchtknoten entwickeln sich bei der Reife zu kleinen, schwarz braunen, lederige'n Balgkapseln, die nach innen aufspringen und die kleinen, schwarzen, glänzenden Samen freigeben. Die Troll blume gehört zur großen Familie der Hahnenfußgewächse (tta- nunvulseseii), die, wie alle ihre Arten, wenigstens im grünen Zustande, stark giftig sind. Das Weidevieh rührt sie nicht an. 2m Glatzer Bergland (Schlesien) heißt die Pflanze eigenartiger weise Glaher „Rose". Etwas später, vom Juni bis Anfang August, blüht auf den Wald wiesen der Bergwohlverleih (Xi-nica inontäns), dessen große, orangegelbe Kvrbblüten nicht zu übersehen sind. Den meisten ist die Pflanze wenigstens dem Namen nach bekannt, denn die Arnika-Tinktur (mit Spiritus angesetzte Blüten) hat ihren Platz als Wundheit- und Einreibe mittel wohl in jeder Hausapotheke behauptet. Auch als schweiß treibender Tee, der anregend auf Nerven- und Gefäßsystem wirkt, wurden die Arnikablüten z. B. bei Ruhr und Malaria früher mit gewißem Erfolg verwendet. Heute stehen derMedizin wirksamere Mittel zur Verfügung, und von der inneren An wendung der getrockneten und gepulverten Blüten ist man fast ganz abgekommen. Aus einer grundständigen Blattrosette großer lanzettlicher Blätter erhebt sich ein 30-50 «n hoher Blütenstiel, der mit einigen kleineren Blattpaaren besetzt ist. 2n den Achseln des obersten Blattpaares verzweigt sich der Stengel meistens. Die endständigen, orangegelben Korbblüten haben einen Durchmesser von 5-7 em. 12-20 weibliche Strahlenblüten und etwa 50-100 zwittrige Röhrenblüten sitzen auf dem stark ver breiterten, kurzhaarigen Blütenboden, der von einem zwei reihigen, etwas glockenförmigen Hüllkelch umschloffen wird. Die stark aromatisch duftenden Blüten sind ein Tummelplatz für Bienen, Schmetterlinge, Fliegen und Käfer. Wie bei den meisten Korbblütern erfolgt die Verbreitung der ziemlich großen, 7-9 -nm langen, schmalen, dunkelbraunen bis schwarzen Früchte, TVottö/ume euto^nLUt) III. / ttanunou/aeeen. Mute-ert.' Mai, Mai (^tt-nica Montana) III. I amitteLompon'ten. Mütereit.- Mni, 2ntl