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Le^/cre/e/'n rm ^reLen§eör>Z'e ^/nr/5 moMtLnQ). Famr/re.' ^rnQLeen. L/üterert.' /u?rr, ^u/r. ^rt §er'te ^/7 //?/ /!/eFMH^ebr>K^e Als Grenzwall zwischen Schlesien und Böhmen erheben sich die Sudeten, die sich in der Schneekoppe bis 1600 m auftürmen, in einer Längsausdehnung von rund 300 Km. Sie erstrecken sich vom Elbsandsteingebirge im Westen bis zur Mährischen Pforte im Südosten. Berühmte, heilkräftige Bäder umsäumen den Fuß dieses mächtigen, vielfach gefalteten Gebirgszuges. Seine Flanken bedecken ausgedehnte dunkle Forsten, teilweise von urwaldartigem Gepräge, und die waldlosen Kämme, Hoch flächen und Gipfel zeigen durchaus alpinen Charakter. Das Kernstück der Sudeten ist das Riesengebirge, von der Landeshauptstadt Breslau in zwei Schnellzugstunden erreich bar. Der Dresdner braucht etwas über vier Stunden, und der Berliner und Leipziger auch nicht mehr als fünf oder sechs Stunden, um dieses schönste deutsche Mittelgebirge zu besuchen. Was das Riesengebirge vor den andern Mittelgebirgen Deutsch lands auszeichnet, ist einmal der Reichtum an urwüchsigen Wäl dern, die die Hänge von 500-1250 m Höhe in fast lückenloser Fläche bekleiden, und zum andern der rasche Wechsel der land schaftlichen Bilder, denn das Reich Rübezahls steigt jäh aus dem lieblichen, parkähnlichen Hügelland des Hirschberger Tales zum felsigen, schroffen Hochgebirge empor. Diese starken Gegensätze der Landschaft schenken uns eine Viel zahl der schönsten Blütenpflanzen, wie sie in ähnlicher Formen fülle nur noch in den Alpen, im alpennahen Schwarzwald und im Bayrischen Wald vorkommen, wenn auch die Zahl der Hochgebirgsarten in den Sudeten keineswegs an den Floren reichtum der Alpen heranreicht. Immerhin machen rund 400 Pflanzenarten aus der schlesischen Ebene vor dem Gebirgswall halt, um dieses Wohngebiet den meist mit größeren Blüten ausgestatteten Gebirgspflanzen zu überlassen. Jedem, der ein mal seine Sommerferien im Gebirge verbracht hat, muh aus gefallen sein, daß die Gebirgsflora noch farbenschöner, noch statt licher ist als die verwandten Arten der Ebene. Woran liegt das? Der größere Wuchs der Kräuter und Stauden hat seine Ursache darin, daß die Gebirge mehr Regen empfangen als das Flach land, eine Erscheinung, die sich leicht erklären läßt. Die warmen Sommerwinde kühlen sich beim Aufsteigen an den Gebirgs zügen ab; der Wafferdampf der Luft verdichtet sich bei der Ab kühlung und gehl als Regen oder Nebel nieder. Infolgedessen ist auch normalerweise die Bodenfeuchtigkeit, die überdies von den Wäldern länger festgehalten wird, im Gebirge größer als im Flachland. Es kommt noch hinzu, daß die stärkere Nebel- und Taubildung in den höheren Lagen, die durch die größeren Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht hervorgerufen wird, selbst in verhältnismäßig trockenen Sommern den Pflanzen unmittelbar ziemlich viel Feuchtigkeit zuführt. Und daß die Gebirgsflora größere Blüten von leuchtenderer Farbe zeigt, hat auch seinen Grund. Mit steigender Höhe nimmt die Temperatur ab, im Durchschnittvielleicht ein Grad Celsius auf 100m, aber damit wird auch die Zahl der wärmeliebenden In sekten geringer. Die Insektenblütler müssen daher alle Anstren gungen machen, damit sie von den wenigen Bestäubern nicht übersehen werden. Um so einladender ist daher ihre Geste, in dem sie ihre Blüten recht auffallend in Größe und Farbe zur Schau stellen. Wenn wir die Natur einmal vom kaufmänni schen Standpunkt aus betrachten wollen, können sich also nur