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mr't s/lL^r^e^L5 eokNMr/nrr) III. ^Q/nrZle.' I^rn^oeen. LZüterer't/ ^/)/-r'Z, Mirr. §erte Die ///M'z Lines der eindrucksvollsten Landschaftsbilder unserer Heimat bietet die Heideformation, die in derLüneburgerHeide ihre größte Ausdehnung hat, die aber in allen Teilen unseres Vaterlandes mehr oder weniger große Gebiete einnimmt; überall dort, wo der Boden arm an Mineralstoffen ist, oder wo durch eine starke Rohhumusdecke der darunterliegende, an sich durchaus frucht bare Boden vom Luftaustausch abgeschlossen wird, so daß eine Vertorfung des Bodens eintritt. Die Lharakterpflanze der Heidelandschast ist das Heidekraut oder die Besenheide (Lsllüns vul^äris), die in Deutschland rund 300W Quadratkilometer bedecken soll, also rund des gesamten Reichsgebietes. Doch nirgends ist die Heide so schön wie in dem Gebiet zwischen Aller und Elbe, der Landschaft, die wir als Lüneburger Heide kennen, nirgendwo anders wächst das Heidekraut in solchen Waffen wie hier, wo die Einwirkung der feuchten ozeanischen Winde seine Entwicklung begünstigt. Wenn Mitte August das farbenarme braungrüne Land, das von einigen dunkelgrünen Kiefem, dem helleren Grün des Eichengestrüvps, von den weiß leuchtenden Stämmm der Birken mit ihrem schütteren licht grünen Laub und den feierlichen, grünvivletten Säulen des Wa cholders kaum belebt wird, allmählich in einem Meer von Rosen rot versinkt, so ist das ein Erlebnis, das man nicht wieder ver gißt. Das Äuge wird trunken von der Wette dieser Landschaft, die in immer duftiger werdenden Wellen von rosa Tinten sich schließlich mit dem Horizont vermählt; über allem der lichtblaue Z4 Himmel mit den schneeweißen Wolkengebirgen, ein Farbendrei klang von Rosenrot und lichtem Blau und Weiß. Der Förster, der wirtschaftlicher denkt als wir, betrachtet die Besenheide als ein unausrottbares Unkraut, das in der Nord deutschen Tiefebene vom äußersten Westen des Reiches bis zum äußersten Osten alle Kiefernwälder begleitet, wo es nicht ge lingt, durch Unterpflanzung von Schattenhölzern, wie z. B. Rot buche und Hainbuche, das wuchernde Heidekraut zu unterdrücken. Auf den waldlosen Kuppen und Höhenrücken der deutschen Mittelgebirge ist die Lslluna ebenso zu finden wie in den Alpen, wo sie von der Baumgrenze aufwärts den Latschengürtel noch übersteigt und bis zu 2700 m Höhe emporklettert. Vom 71. Breitengrad an der norwegischen Küste bis nach Mittelitalien und Griechenland und von der Westküste der Iberischen Halb insel bis zu den Karpaten besiedelt sie in Europa die ihr zu sagenden Sand- und Rohhumusböden. Ihre Verbreitung ist aber ausschließlich auf Europa beschränkt. Wie bringt es das Heidekraut fertig, auf einem Boden zu ge deihen, der infolge seiner Mineralstoffarmut anderen anspruchs volleren Pflanzen ein Fortkommen nickt ermöglicht? Ls ist auf fallend, daß überall dort, wo den Pflanzen die Nahrungsbe schaffung Schwierigkeiten macht, sich der Wurzelpilz einfindel, den wir schon von der Kiefernwurzel kennen. Auch das Heidekraut hat sich mit ihm verbunden, und man muß daher an nehmen, daß sowohl Pilz wie Heidekraut aus dieser Symbiose, wie man diese innige Vergesellschaftung nennt, Nutzen ziehen. Der Pilz dringt durch die Oberhautzellen in die Faserwurzeln ein und entwickelt sich dort innerhalb der Zellwände zu einem