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je nach Bodengüte etwa 10-16 m hoch, seine Lebmsdauer ist aber beschränkt, denn älter als 80 Jahre wird er selten. Aus den großen, dunkelvioletten, filzig behaarten Knospen ent wickeln sich Ende April die gefiederten Blätter, die aus 6-9 Paar eilanzettlichen, scharfgesägten Fiederblättern nebst Lndblatt zu sammengesetzt sind. Die kleinen, weißen, unangenehm riechen den Blüten, wie alle Rosenblüten fünfzählig gebaut mit drei Griffeln, stehen an den Zweigenden in großen, gewölbten, reich blütigen Trugdolden und sind daher ziemlich auffällig. Fliegen, Kleinkäfer, Wespen und andere Insekten sind lebhaft um die Bestäubung bemüht. Was den Baum aber so anziehend macht, sind die leuchtend korallenroten Fruchtstände, die im Herbst seine anmutige Laubkrone schmücken. Den Vögeln sind sie „zum An beißen" verlockend, und namentlich die Drosseln haben sie zu ihrer Lieblingsspeise erklärt. Die beerenartigen, kaum erbsen großen Früchte mit gelblichrotem Fleisch besitzen drei zarthäutige Fächer mit je zwei, aber z. T. verkümmerten Samen. Die Vogel beeren schmecken herb und bitter und sind für uns kaum genieß bar, sie enthalten aber ziemlich viel Zucker, so daß aus ihnen ein ausgezeichnetes „Vogelbeerwasser" gebrannt werden kann. Das Holz der Eberesche ist hart, zäh und ziemlich schwer und besitzt einen lichtbraunen Kern. Vom Stellmacher wird es für Wagen und Geräte gem verwendet. Mitte Mai blüht an den Waldrändem, Hecken und Gebüschen in einerFülle, unter der der 1 -3 m hoheStrauch fast verschwindet, Gemeine Weißdorn Möspilus oxvLc-mttt-i), der in den Lehrbüchern auch als (3ia- verzeichnet steht, der aber von der modernen Systematik mit Recht den Mispeln zugerechnet wird. Seine schneeweißen, mit himbeerroten Staubgefäßen ausgestatteten Blüten stehen in aufrechten Ebensträußen an den Zweigenden und erfüllen die Luft weithin mit einem starken, unangenehm nach Herings- lake riechenden Duft. Den Insekten behagt aber dieser Duft außerordentlich, und Hunderte von Bienen, Wespen, Hummeln und Aasfliegen summen und surren um die Blütenpracht, um von dem im Blütenboden ausgeschiedenen Nektar zu naschen. Wie ausgezeichnet die Insekten dabei die Bestäubung vermitteln, sehen wir im Herbst, wenn dcrStrauch überund übermit denschar- lachroten eiförmigen kleinen Früchten behängt ist. Dann geht es wieder sehr lebhaft bei ihm zu. Schon von weitem hören wir das Gezwitscher und laute Gezänke, und wenn wir näherkommen, fliegen ganze Schwärme von Drosseln, Hänflingen und anderen gefiederten Sängern auf, die sich an dem für Vögel schmackhaften Kleinobst gütlich getan haben. An den bedornten Zweigen sitzen sehr vielgestaltige, mittelgroße, gelblichgrüne, unterseits hellere Blätter, meist drei- bis fünf lappig geteilt, an den unfruchtbaren Langtrieben auch große, nierenförmige, zerschlitzte Nebenblätter. Mit etwas tiefergelapp ten, auf der Unterseite bläulich- oder weißlichgrünen Blättern finden wir an den gleichenStandortenauch den C in griff el ig en Weißdorn (IVlöspUvi« moiräMna), der zum Unterschied vom Ge meinen Weißdorn nur einen Griffel in jeder Blüte besitzt, wäh rend der anderemitzwei oder drei weiblichen Geschlechtsorganen ausgestattet ist. Der Lingriffelige Weißdorn blüht etwa 14 Tage später, Ende Mai oder Anfang Juni, er ist aber sonst in den äußeren Merkmalen dem Gemeinen zum Verwechseln ähnlich. Seine Früchte enthalten entsprechend der Einzahl des Griffels nur einen Stein, während der Artgenoffe zwei oder drei Steine besitzt. Beide sind in fast ganz Europa verbreitet, mit Ausnahme des hohen Nordens, und in den Wäldern der Ebene und des Hügellandes verhältnismäßig häufig. AamrZr'e.' AoLaoeen. LZüteserL .' Mar