Volltext Seite (XML)
sü/iamnll5 can/ui^tica) />uc?!te>i4. ^amr/re.- tt/ramnaceM. L/utesoir." tttai, ^unl der amWafferftehmdenPflanzm auch durch die Strömung verbreitet werden. Der 2-3 in hohe Strauch mit gegen ständigen, spiheiförmigen, scharfgesäg ten Blättern, der zuweilen auch zu klei nen Bäumchen bis 6 in Höhe erwächst, findet sich in fast ganz Europa auf trockenem wie auf feuchtem Boden, an sonnigen Hängen und an Feldrainen, an Zäunen und Hecken, an den Rän dern der Laubwälder und in Lichtun gen, am liebsten in Gesellschaft mit Kreuzdorn, Pulverholz, Erlen und an deren feuchtigkeitsliebenden Gewäch sen an Fluß- und Bachufern. Es macht ihm gar nichts aus, mit seinen Wur zeln im Wasser zu stehen, weil ihm die über den ganzen Stamm und die äl teren Zweige verteilten kleinen, Hellen Korkwarzen (Lentizellen) die Sauer stoffversorgung erleichtern. Diese Lentizellen sind kleine Lustkanäle, die an Stelle der Spaltöffnungen treten, sobald die junge Rinde verholzt und eine Korkschicht ansetzt. 2m Süden unseres Gebietes, vorwiegend am Bodensee und im Alpenvorland, tritt noch der B r e i t b l ä t tr i g e S p in d e l b aum (Lvönzmms latiMms) aus den Mittelmeerländern auf, mit grö ßeren Blättern und meist fünfzähligen Blüten. 2n der entgegen gesetzten Ecke unseres Vaterlandes, im äußersten Nordosten, be rührt unser Gebiet noch der aus dem pontischen (osteuropäischen) Pflanzenreich stammende Warzige Spindelbaum (Lvän^- INU8 verrucosus) mit vierzähligen, blutrot punktierten, grüngel ben Blumenblättern. Aus den gelben Kapseln hängen an dün nen Fäden die schwarzen Samen heraus, die nur zur Hälfte von dem blutroten Fleischmantel (Arillus) umhüllt sind. Die auch in Amerika und Asien bis Japan heimische Gattung Lvou^iuus ist der einzige europäische Zweig der Familie der lUelastr-tcscu, die hauptsächlich über die Tropen und Subtropen, also zwischen den Wendekreisen des Krebses und des Steinbocks, verbreitet ist. Als Gesellschafter des Pfaffenhütchens und der Schwarzerle haben wir den Gemeinen oder Echten Kreuzdorn (Nliäiuuus csrtbsrtiLL) bereits kennengelernt. Er ist ebenso wie der Spindelbaum in ganz Europa zu Hause, darüber hin aus auch in der ganzen nördlichen gemäßigten Zone Asims und Amerikas. Der 2-3 m hohe sperrige Strauch liebt zwar steinigen Kalkbodm, doch fühlt er sich auch in der feuchten Aulandschast durchaus wohl. Er bleibt aber immer am Rande der Laub wälder und Feldgehölze der Ebene und des Hügellandes, weil er stark lichtbedürftig ist. Die Spitzen jedes Langtriebes sind mit einem kurzen, stechenden Holzdom bewehrt. Da dadurch die Weiterentwicklung des Gipfeltriebes abgeschloffen ist, müssen im nächsten Jahr die tiefer stehenden Seitmknospm das weitere Wachstum übernehmen, derm Spitzen wiederum zu einem Holzdom verkümmem. Auf diese Weise kommt der sperrige Wuchs des Strauches zustande. Wie bei dm Hartriegel- (Lm-ims-) Arten verlaufen je zwei oder drei Settennemen der gegenständigen, 3-6 cm großen, spitzeiför- migm, feingesägtm Blätter im Bogen gegen die Mittelrippe. Die kleinen, grünlichen, wohlriechenden Blüten sind scheinbar zwittrig, wenn man aber genauer hinschaut, ist entweder das weibliche oder das männliche Geschlecht unentwickelt und auf verschiedene Büsche verteilt. Infolgedessen ist natürlich Selbst befruchtung vollkommen ausgeschlossen. Ls gibt ein untrügliches Merkmal, um weibliche Sträucher von männlichen zu unter scheiden. Die männlichen Blüten stehen nämlich in Büscheln von 20-30 zusammen, währmd die weit größeren weiblichen Blüten nur 3-7blütige Büschel bilden. Die Blütezeit währt von Mai bis Juni. Die Vögel sind es wieder, die die erbsen großen schwarzen Steinfrüchte verbreiten. Sie wurden früher, ebenso wie die Früchte des verwandten Pulverholzes, unter dem schönen Namen „Schießbcerm" als Abführmittel arzneilich ver wendet. Auch die Rinde, die stark brechenerregmd wirkt, wurde früher in der Volksmedizin gebraucht. Unter besonders günstigen Verhältnissen wächst der Kreuzdorn zu kleinen Bäumchen von 6-8 m Höhe; er kann dabei über 100 Jahre alt werden. Sein orangerotes, geflammtes, sehr dauerhaftes Holz mit schönem seidigem Glanz ist für Drechslerarbeiten Hervorragmd geeignet. Line weitere bei uns sehr häufige Art der Gattung KRsmims, von der etwa 70 Arten in allen Kontinenten der nördlichen gemäßigten Zone bekannt sind, ist das Pulverholz (Itttämims kränAilla), auch Faulbaum genannt, in allen Teilen dem Kreuz dorn sehr ähnlich, und am leichtesten dadurch zu unterscheiden, daß er keine Domen besitzt. Die verkehrt eiförmigen Blätter an behaarten Stielen sind etwas größer, etwa 4-7 cm, und die kleinen, grünlichweihm, fünfzähligm, zwittrigen Blüten, die ebenso wie die des Kreuzdorns von Fliegen, Schlupfwespen und Käfem besucht werden, stehen in spärlichen Trugdolden in den Achseln der wechselständigen Blätter. Da der Strauch vom Mai bis weit in den Sommer hinein blüht und die Früchte sehr rasch reifen, kann man Blüten und Früchte in allen Ent wicklungsstadien gleichzeitig am selben Strauch, ja am selbm Zweig beobachten. Die kugeligen, erst grünen, dann roten, zu letzt schwarzen Steinfrüchte fanden dieselbe arzneiliche Ver wendung wie die des Kreuzdoms, ebenso die Rinde, die bei allen RNaiimsceeii (Faulbaumgewächse) mit weißlichen Kork warzen dicht beseht ist. Aus dem weichen, gelbroten Holz wurde früher die beste Kohle zur Schießpulverbereitung gewonnen, daher der Name Pulverholz. Der Faulbaum ist in allen feuchten Laubwäldern, besonders in Auwaldungen, als Unterholz in Europa und Zentralasim gemein. Selbst sumpfiger oder mooriger Boden ist ihm recht. 2m Norden Europas geht er bis zur Buchen grenze, im Gebirge steigt er fast bis zur Baumgrenze empor. Als einzige der 46 Gattungen der in den tropischen und subtropischen Ländem verbreiteten Familie der KRimmscsen dringt die Gat tung kRimums über die Alpen nach Mittel- und Nordeuropa vor.