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//^Z/zZ-z/eZ/e Wenn die Lenzblumen ihre Blüten öffnen, hält der Frühling auch bei Bäumen und Sträuchern seinen Einzug. Ost liegt noch Schnee und Cis über der Landschaft, da beginnt bereits im Februar der Haselstrauch seine braungelben Blütenkätzchen zu strecken. Wenig später, Anfang März, löst auch die Schwarzerle ihre schlanken Kätzchen, deren violettbraune Deckschuppen sich schichtweise von den gelben Staubblüten abheben. Gegen Ende des Lenzmonats hängen dann die Pappeln ihre karminroten Blütenraupen aus, noch bevor sich ein grünes Blättchen an ihnen zeigt. Zur gleichen Zeit glänzen auch die gelben und silber weißen Kätzchen der Weiden, die einzigen Insektenblütler unter den Kätzchenträgern des deutschen Waldes. Unter gleichzeitiger Entfaltung des Laubes blüh en Anfang April die Birken mit ähnlichen Blütenkätzchen wie die Erlen und Hasel sträucher, und Ende des Monats folgen dann die Hainbuche, die Eiche und die Rotbuche, deren Blütezeit fast unbemerkt bleibt, weil die wenig auffälligen Blüten zwischen dem jungen Laub verborgen sind. Der Botaniker faßt die genannten Pflanzen, die rein äußerlich als Kähchenträger bezeichnet werden, zur Reihe der (Buchenartigen) zusammen. Sie gehören aber drei ver schiedenen Familien an, und zwar den Birkeng ewächsen, den Weidengewächsen und denNäpfchenfrüchtlern, zu denen die Eiche und die Rotbuche zählen. Wir stellen die Birkenge wächse (ösrillaLssn) voran und betrachten zuerst die Hasel Lvslläns), die uns als Lenzkünder mit ihren lieblichen schwankenden Kätzchen am meisten ans Herz gewachsen ist. Sie ist über fast ganz Europa verbreitet, von den Mittelmeerländern bis nach Skandinavien und über die nördliche Halbkugel von Neufundland bis nach Zentral- und Ostasien. Sie nimmt mit den verschie denartigsten Bodenverhältnissen vor lieb und meidet eigentlich nur die armen Sandböden und die Sumpf gebiete. Obwohlziemlich lichtbedürftig, erträgt sie doch einigen Schatten. Als typischer Eichenbegleiter ist sie als Un terholz an den lichteren Standorten in jedem Laubmischwald zu Hause; auch am Rande des Buchenhochwaldes, an Hecken und Zäunen ist sie überall leicht zu finden. Unsere einheimische Hasel bleibt immer strauchartig, sie erreicht eine Höhe von 6-6 fls in und eine Stärke von 7-8 cm am Grunde der Stämmchen. Außer ordentlich groß ist ihr Ausschlagsver mögen; sie ist geradezu unverwüstlich, und selbst nach vollständigem Abhieb bildet sie in kurzer Zeit neue Stockaus schläge. Alter als 60 oder 80 Jahre wird die Hasel aber im allgemeinen nicht. Ihre kurzgestielten, spitzeiförmigen, drüsig behaarten Blätter sind am Ran descharf doppeltgesägtund haben große Ähnlichkeit mit den Blättern der Hain buche, mit der die Hasel ja auch nahe verwandt ist. Einige Wochen vor dem Laubausbruch, meist schon im Februar, erblühen die männlichen gelben Blü- tenkähchen, diebereits imvorhergehen- denSommervoll entwickelt waren und geschlossen überwinterten. Sie hängen zu zwei bis vier an blattlosen Kurztrie ben an den Enden vorjähriger Zweige. Kurz vor dem Aufblühen streckt sich die Blütenspindel auf 3-5 cm Länge, um den Staubblüten so viel Raum zu geben, daß sie ihren Pollen ausschütten können. Die weiblichen Blüten sind in Zweigknospen eingeschlossen, aus denen nur ein Büschel karminroter Narben herausragt. Man muß sich einen blühenden Haselzweig schon ein mal genau ansehen, um die kleinen un scheinbaren Fruchtblüten zu erkennen. Z/aLcZzt^auo^ FakniZreLetr/Zaoeen. LZi/terert.'