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Unter den Wasserpflanzen läßt sich nichts vergleichen mit der Blütenfülle, mit der der Wasserhahnensuß lltKniineuius die geschützten Buchten der Seen vom Juni bis zum August überschüttet. Die kleineren Wiesenteiche sind ost völlig ausgefüllt von dieser Pflanze und erscheinen zur Blütezeit wie mit Schneeflocken überrieselt. Flußläufe mit ge ringer Strömung sind streckenweit von inselartigen Beständen bedeckt, und in Bächen und Gräben horstet sie zuweilen so dicht, daß der Wasserabfluß behindert wird. Wieviel Lebenskraft steckt in diesem zierlichen Pflänzchen, das mit stumpfkantigen, verzweigten, dünnen, hohlen Stengeln von 1-1 m Länge kleine, nierenförmige, drei- bis fünfspaltig gelappte Schwimm blätter auf dem Wasser ausbreitet. Neben diesen für den Gas austausch so wichtigen Organen sind die Stengel noch mit feinzerteilten Wasserblättern besetzt, die pinselartig zusammen fallen, wenn man sie aus dem Wasser hebt. Auf unserm Farben bild sind beide Blattformen wunderschön zu erkennen. An den knotig verdickten Ansatzstellen der Schwimmblätter stehen vom Mai bis August die Blüten auf langen Stielen einige Zenti meter über dem Wasser. Die 2-2fls em großen, wohlriechen den Blüten besitzen fünf kleine Kelchblätter, fünf weiße Blumen blätter mit gelbem Sastmal am Grunde und zahlreiche Staub gefäße und Fruchtknoten. Da der Nektar leicht zugänglich ist, fehlt es auch nicht an Besuchern; es sind hauptsächlich Fliegen, Bienen und Käfer. Nach dem Abblühen wird der Fruchtknoten durch Krümmung des Blütenstieles ins Wasser gezogen. Bei der Reife zerfällt der Fruchtknoten in kleine Nußfrüchtchen, die zunächst auf dem Wasser treiben und durch Strömung und Wind verbreitet werden. 2m Wasser losgerissene Zweige der Pflanze bewurzeln sich an den Stengelknoten und wachsen zu neuen Pflanzen heran. Der Gattungsname der Pflanze sagt uns bereits, daß sie der großen Familie der k.-mun<ml<mskm an gehört, doch werden die verschiedenen Arten des Wasserhahnen fußes heute meist zur Untergattung Laträettmm zusammengefaßt. An manchen Stellen des Uferrandes schwappt der Boden be denklich unter unfern Füßen. Bei jedem Schritt quillt schwarzes, schlammiges Wasser empor. Vorsichtig tasten wir uns zurück, da wir nicht Gefahr laufen wollen, auf dem schwankenden Boden durchzubrechen. Wir sind in die Vörlandungszone geraten, die vom Ufer her ganz allmählich in den See vordringt. Durch die abgestorbenen Pflanzenteile der Seeuferflora, die sich aus Mangel an Lust nur unvollständig im Wasser zersetzt, wird der Uferboden im Laufe der Zeit immer mehr aufgehöht, und der Röhrichtgürtel schiebt sich daher immer weiter in den See hinaus. Wenn die abgestorbenen Wurzelstöcke und verholzten Stengel- teile dem torfigen Grund einige Festigkeit gegeben haben, können auch Holzgewächse, zuerst die Erlen, später die Weiden und feuchtigkeitliebende Sträucher Fuß fassen. 2n dem Erlensumpf- moor siedeln sich dann massenhaft Sumpfdotterblumen, ver schiedene Orchideen und andere Sumpfpflanzen an. Die Lha- rakterpflanzen dieser Moorwiesen und Torfmoore sind aber die Wollgräser, grasähnliche, ausdauernde Pflanzen aus der Fa milie der Halbgräser Mit seinen weißen, seiden ¬ artigen Wollschöpfchen, die den Fruchtstand der Pflanze krönen, mldet das Scheidige Wollgras (Oriopttorviin vsKinäturn) im Spätsommer einen sch önenS chmuck der sonst so niederdrückenden Moor- und Riedlandschaften. Von den alten Germanen ist uns überliefert, daß sie Mörder und andere Verbrecher, die aus der Gemeinschaft des Stammes (^anzzncrrZlZL ^anrrZr'e.' Aanrznozz/aeeen. LZüterert.' ^rzni br'z ^rzFrzLZ